Keine menschliche Sprache kommt ohne Wörter aus. Über den großen zu unserer Sprache gehörenden Bestand an Wörtern denkt niemand im Alltag ohne konkreten Anlass nach. Dabei wird der Umfang des allgemeinen Wortschatzes auf 300.000 bis 400.000 Wörter geschätzt. Diese Annahme berücksichtigt umgangssprachliche, fach- und gruppensprachliche Wörter. In Grammatiken und Wörterbüchern umfasst der kodifizierte Wortschatz rund 150.000 bis 180.000 Wörter. Mit Blick auf den aktiven und passiven Wortschatz beherrscht ein Angehöriger unserer Sprachgemeinschaft zwischen 50.000 und 250.000 Wörter, der reine Kernwortschatz wird mit 10.000 Grundwörtern beziffert.
Bei der Beantwortung der Frage, woher ein Sprecher seine Wörter nimmt, die er beim Sprechen verwendet, wird auf den mehrdeutigen Ausdruck Lexikon verwiesen. Einerseits bezieht er sich auf ein Wörterbuch, das systematisch Auskunft über die Wörter einer Sprache mittels Lemmata gibt; andererseits auf eine Komponente eines theoretischen Modells der menschlichen Sprachfähigkeit mittels Lexikoneinträge. Diese üblichen Lexikonbegriffe können noch durch das neuroanatomische und das mentale Lexikon ergänzt werden. Die Lexikologie fasst es als eine Menge von Lexikoneinträgen auf, die das Wissen von Sprechern über die Eigenschaften des Wortes enthalten soll. Solche sind im Wesentlichen phonologischer, morphologischer, syntaktischer und semantischer Natur.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Strukturale Semantik und Wortfeldtheorie
- 2.1. Anfänge der Wortfeldtheorie
- 2.2. Eigenschaften von Wortfeldern
- 2.3. Komponentenanalyse
- 2.4. Struktur im Wortfeld Gewässer
- 2.5. Grenzen einer Komponentenanalyse
- 3. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Bedeutungsbeziehungen im Wortschatz und die Struktur der Wortbedeutung. Sie verfolgt das Ziel, die Anfänge der Wortfeldtheorie nachzuzeichnen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede verschiedener Konzeptionen herauszustellen und eine allgemeine Definition von Wortfeld zu formulieren. Die Komponentenanalyse wird als Methode zur Ordnung und Differenzierung von Wortfeldern vorgestellt und anhand des Beispiels "Gewässer" angewendet. Schließlich werden die Grenzen dieses Ansatzes beleuchtet.
- Anfänge und Entwicklung der Wortfeldtheorie
- Definition und Prinzipien von Wortfeldern
- Komponentenanalyse als Methode zur Wortfeldanalyse
- Anwendung der Komponentenanalyse am Beispiel "Gewässer"
- Grenzen der Komponentenanalyse
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Bedeutung sprachlicher Ausdrücke ein und beleuchtet die Komplexität des Wortschatzes. Sie betont die Bedeutung der Semantik als Teilgebiet der Linguistik und die Rolle von Wortfeldern als semantische Organisationseinheiten. Die Arbeit skizziert ihren Aufbau und ihre Zielsetzung: die Erforschung von Bedeutungsbeziehungen und die Anwendung der Komponentenanalyse am Beispiel von Gewässerbezeichnungen.
2. Strukturale Semantik und Wortfeldtheorie: Dieses Kapitel erörtert die Anfänge und Entwicklung der Wortfeldtheorie, wobei verschiedene Ansätze und deren theoretische Grundlagen beleuchtet werden. Es wird die unterschiedliche Terminologie (Bezeichnungsfelder, Wortfelder, Bedeutungsfelder etc.) hervorgehoben und auf die Gemeinsamkeit des strukturellen Ansatzes hingewiesen: die Beschreibung semantischer Beziehungen zwischen Wörtern und das Aufzeigen von Bedeutungskonfigurationen. Die Einflüsse von Humboldt, Meyer, Saussure und Ipsen auf die Entwicklung des Wortfeldbegriffs werden detailliert dargestellt. Besondere Aufmerksamkeit gilt Jost Triers Beitrag zur Etablierung des Begriffs und seiner Vorstellung eines "mosaikartigen" Bedeutungsfelds, sowie Weisgerbers Weiterentwicklung der Wortfeldforschung im Kontext seiner Sprachinhaltsforschung.
Schlüsselwörter
Wortfeldtheorie, Strukturale Semantik, Komponentenanalyse, Bedeutungsbeziehungen, Lexem, Semantische Merkmale, Gewässerbezeichnungen, Bedeutungskonfigurationen, Sprachinhaltsforschung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Strukturale Semantik und Wortfeldtheorie
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit befasst sich mit der Untersuchung von Bedeutungsbeziehungen im Wortschatz und der Struktur der Wortbedeutung. Der Fokus liegt auf der Wortfeldtheorie, ihren Anfängen, verschiedenen Konzeptionen und der Anwendung der Komponentenanalyse zur Ordnung und Differenzierung von Wortfeldern.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit verfolgt das Ziel, die Anfänge der Wortfeldtheorie nachzuzeichnen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede verschiedener Konzeptionen herauszustellen und eine allgemeine Definition von Wortfeld zu formulieren. Die Komponentenanalyse wird als Methode vorgestellt und anhand des Beispiels "Gewässer" angewendet. Schließlich werden die Grenzen dieses Ansatzes beleuchtet.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Anfänge und Entwicklung der Wortfeldtheorie, Definition und Prinzipien von Wortfeldern, die Komponentenanalyse als Methode zur Wortfeldanalyse, deren Anwendung am Beispiel "Gewässer" und die Grenzen der Komponentenanalyse.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Hauptkapitel ("Strukturale Semantik und Wortfeldtheorie") mit Unterkapiteln zu den Anfängen der Wortfeldtheorie, Eigenschaften von Wortfeldern, der Komponentenanalyse und deren Anwendung auf das Wortfeld "Gewässer", sowie einer Schlussbetrachtung.
Was wird in der Einleitung behandelt?
Die Einleitung führt in die Thematik der Bedeutung sprachlicher Ausdrücke ein, beleuchtet die Komplexität des Wortschatzes und die Bedeutung der Semantik. Sie skizziert den Aufbau und die Zielsetzung der Arbeit.
Was wird im Kapitel "Strukturale Semantik und Wortfeldtheorie" behandelt?
Dieses Kapitel erörtert die Anfänge und Entwicklung der Wortfeldtheorie, verschiedene Ansätze und deren theoretische Grundlagen. Es wird die unterschiedliche Terminologie und der strukturelle Ansatz zur Beschreibung semantischer Beziehungen zwischen Wörtern hervorgehoben. Die Einflüsse von Humboldt, Meyer, Saussure, Ipsen, Trier und Weisgerber auf die Entwicklung des Wortfeldbegriffs werden detailliert dargestellt.
Welche Methode wird zur Wortfeldanalyse verwendet?
Die Komponentenanalyse wird als Methode zur Ordnung und Differenzierung von Wortfeldern vorgestellt und anhand des Beispiels "Gewässer" angewendet.
Welche Grenzen der Komponentenanalyse werden beleuchtet?
Die Arbeit beleuchtet die Grenzen des Ansatzes der Komponentenanalyse, ohne dass die genauen Grenzen hier im FAQ aufgeführt werden.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Wortfeldtheorie, Strukturale Semantik, Komponentenanalyse, Bedeutungsbeziehungen, Lexem, Semantische Merkmale, Gewässerbezeichnungen, Bedeutungskonfigurationen, Sprachinhaltsforschung.
- Arbeit zitieren
- Dipl.-Hdl., Dipl.-Betrw. Tanja Röhrig (Autor:in), 2013, Bedeutung als Merkmalbündel. Probleme einer semantischen Komponentenanalyse, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/230096