Die Aufgabe des Geschichtsunterrichts ist es, eine Verbindung zwischen
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu schaffen. Um diesem Bildungsauftrag
nachzukommen, bedarf es didaktisch-methodischer Hilfsmittel, wie auch verschiedener
Medien, die zur Veranschaulichung und zum besseren Verständnis beitragen.
Historische Ereignisse in ihren räumlich-zeitlichen Dimensionen betrachten zu können
ist schwierig, bedingt durch die Abstraktheit des bereits Vergangenen. Darum sind
Darstellungsmedien von großem Wert.
Die vorliegende Arbeit beginnt zunächst mit den wissenschaftlichen Grundlagen zur
Didaktik des Unterrichts im Allgemeinen in Kapitel 1. Darauf aufbauend wird in
Kapitel 2 auf lernpsychologische Aspekte eingegangen. Aus denen soll ersichtlich
werden, welche Lernformen für positive Lernprozesse von Bedeutung sind. Die lernpsychologischen Überlegungen sollen in ihrer Gesamtheit betrachtet werden, da
sich je nach Lernziel unterschiedlich methodische Ansätze anbieten. Auf dieser
Grundlage werden sich die weiteren Kapitel darauf konzentrieren, welche
Medienformen sich für die Umsetzung einer gewählten Methodik eignen bzw. welcher
Lernprozess mit welchem Medium gefördert werden kann.
Das Kapitel 3 beschäftigt sich daher genauer mit den verschiedenen Medienformen und
ihren Anwendungsmöglichkeiten. Abhängig von Unterrichtsfach, Lehr- und Lernziel
unterscheiden sich diese. Auch wenn die Arbeit den Fokus auf das Fach Geschichte
richtet, hat sie den Anspruch eine umfassende Übersicht zum Thema zu geben.
Der theoretische Teil der Arbeit hat sich somit zum Ziel gemacht, Möglichkeiten und
Nutzen der verschiedenen Medienformen im Kontext der didaktischen und
lernpsychologischen Betrachtung herauszuarbeiten. Im zweiten Teil der Arbeit werden die Überlegungen speziell auf eine
geschichtswissenschaftliche Betrachtung übertragen. Der Fokus ist auf die
fachdidaktische Diskussion in Kapitel 4 gelegt, in der unterschiedliche Medienformen
eine Verwendung im Geschichtsunterricht finden.
Das Medium Karte wird exemplarisch ausgearbeitet. Die Fragestellung ist, ob deren
Verwendungsmöglichkeiten einen besonderen Stellenwert im Unterrichtsfach
Geschichte einnehmen sollten und wenn ja, warum. Anhand von praktischen
Anwendungsmöglichkeiten soll diese Bedeutung anschaulich herausgearbeitet und
wissenschaftlich begründet werden. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Didaktik – die Theorie des Unterrichts
- 1.1 Klassische didaktische Modelle im Vergleich
- 1.1.1 Bildungstheoretische Didaktik (1960)
- 1.1.2 Lehrtheoretische Didaktik (1965)
- 1.1.3 Lernzielorientierte Didaktik (1965-1979)
- 1.2 Neuere didaktische Modelle im Vergleich
- 1.2.1 Das „Hamburger Modell“ (1980)
- 1.2.2 Kritisch-kommunikative Didaktik (1980)
- 1.2.3 Kritisch-konstruktive Didaktik (1985)
- 1.2.4 Systemisch-konstruktive Didaktik (1990)
- 1.3 Mediendidaktik
- 1.1 Klassische didaktische Modelle im Vergleich
- 2. Lernpsychologie und Didaktik
- 2.1 Formen des Lernens
- 2.1.1 Nicht-assoziatives Lernen
- 2.1.2 Assoziatives Lernen
- 2.1.3 Kognitives Lernen
- 2.1.4 Sozial-kognitives Lernen
- 2.1.5 Implizites Lernen
- 2.2 Lernen über alle Sinneskanäle
- 2.3 Motivationen und Emotionen als Einflüsse der Lernprozesse
- 2.4 Medieneinsatz aus lernpsychologischer Sicht
- 2.1 Formen des Lernens
- 3. Medien im Unterricht
- 3.1 Überblick der Medienformen
- 3.2 Einsatz von Medien und Medienkompetenz
- 3.3 Ziele des Medieneinsatzes
- 4. Fachdidaktische Betrachtung
- 4.1 Einsatz verschiedener Medien im Geschichtsunterricht
- 4.1.1 Schriftliche Medien
- 4.1.2 Graphische Medien
- 4.1.3 Visuelle Medien
- 4.1.4 Akustische Medien
- 4.1.5 Gegenständliche Medien
- 4.2 Das Medium Karte
- 4.2.1 Klassifikationen
- 4.2.2 Bausteine
- 4.2.3 Kartenarbeit im Schulunterricht
- 4.3 Anwendungsbeispiel– Unterrichtskonzept
- 4.3.1 Konzeption
- 4.3.2 Umsetzung
- 4.3.2 Auswertung
- 4.1 Einsatz verschiedener Medien im Geschichtsunterricht
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einsatz von Medien, insbesondere Karten, im Geschichtsunterricht. Ziel ist es, die didaktischen und lernpsychologischen Grundlagen für den effektiven Medieneinsatz aufzuzeigen und deren Bedeutung für das Verständnis historischer Zusammenhänge zu belegen. Die Arbeit analysiert verschiedene didaktische Modelle und Lernformen, um den optimalen Einsatz von Medien im Hinblick auf die Lernziele zu bestimmen.
- Didaktische Modelle und ihre Anwendung im Geschichtsunterricht
- Lernpsychologische Aspekte des Geschichtslernens und der Medienwirkung
- Vielfalt der Medienformen und ihre Eignung für den Geschichtsunterricht
- Der spezifische Einsatz von Karten im Geschichtsunterricht
- Entwicklung eines konkreten Unterrichtskonzepts mit Karten als Medium
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung begründet die Notwendigkeit der Auseinandersetzung mit historischen Ereignissen im Bildungsprozess und betont die Bedeutung von Medien zur Veranschaulichung und zum besseren Verständnis abstrakter geschichtlicher Inhalte. Sie skizziert den Aufbau der Arbeit, der von den didaktischen und lernpsychologischen Grundlagen über die verschiedenen Medienformen bis hin zum konkreten Beispiel eines Unterrichtskonzepts im Geschichtsunterricht mit dem Medium Karte reicht. Die Arbeit fokussiert auf die Frage, inwieweit Medien, speziell Karten, den Geschichtsunterricht bereichern und welche Voraussetzungen für ihren erfolgreichen Einsatz nötig sind.
1. Didaktik – die Theorie des Unterrichts: Dieses Kapitel beleuchtet den Begriff Didaktik aus verschiedenen Perspektiven und präsentiert klassische sowie neuere didaktische Modelle. Es analysiert die unterschiedlichen Ansätze und deren Relevanz für die Unterrichtsgestaltung. Die Darstellung umfasst die Bildungstheoretische, Lehrtheoretische und Lernzielorientierte Didaktik sowie das Hamburger Modell, die Kritisch-Kommunikative, die Kritisch-Konstruktive und die Systemisch-Konstruktive Didaktik. Der Fokus liegt auf der Entwicklung des Verständnisses von Didaktik als Wissenschaft des Lehrens und Lernens und der Auswahl geeigneter Methoden und Inhalte.
2. Lernpsychologie und Didaktik: Kapitel 2 erörtert die lernpsychologischen Grundlagen, die für den erfolgreichen Einsatz von Medien im Unterricht relevant sind. Es differenziert zwischen verschiedenen Lernformen wie assoziativem, kognitivem, sozial-kognitivem und implizitem Lernen und zeigt auf, wie diese Lernformen durch den gezielten Medieneinsatz gefördert werden können. Der Einfluss von Motivation und Emotionen auf den Lernprozess wird ebenso beleuchtet wie die Bedeutung multisensorischen Lernens. Das Kapitel schafft somit die Brücke zwischen didaktischen Konzepten und den psychologischen Prozessen des Lernens.
3. Medien im Unterricht: Kapitel 3 gibt einen Überblick über verschiedene Medienformen und ihre Einsatzmöglichkeiten im Unterricht. Es wird auf die Medienkompetenz eingegangen, die sowohl für Lehrende als auch Lernende essentiell ist, um Medien effektiv und zielgerichtet einzusetzen. Die Kapitel diskutiert die unterschiedlichen Ziele des Medieneinsatzes und betont die Abhängigkeit der Auswahl der Medien von Unterrichtsfach, Lehr- und Lernzielen. Obwohl der Fokus der Arbeit auf Geschichte liegt, strebt dieses Kapitel eine umfassende Übersicht über den Medieneinsatz im Unterricht an.
4. Fachdidaktische Betrachtung: Dieser Abschnitt konzentriert sich auf die Anwendung der zuvor dargestellten Theorien und Konzepte im Geschichtsunterricht. Es wird eine detaillierte Analyse verschiedener Medienformen (schriftliche, graphische, visuelle, akustische und gegenständliche Medien) im Kontext des Geschichtsunterrichts gegeben, wobei das Medium Karte als zentrales Beispiel herangezogen wird. Die Diskussion umfasst Klassifikationen von Karten, deren Bausteine und Möglichkeiten der Kartenarbeit im Unterricht. Ein ausführliches Anwendungsbeispiel – ein Unterrichtskonzept – illustriert die praktische Umsetzung des Karten-Einsatzes im Geschichtsunterricht.
Schlüsselwörter
Didaktik, Lernpsychologie, Geschichtsunterricht, Medien, Medieneinsatz, Karten, Kartenarbeit, Unterrichtsgestaltung, Lernformen, Lernziele, Medienkompetenz, historische Bildung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Dokument: Einsatz von Medien im Geschichtsunterricht
Was ist der Hauptfokus dieses Dokuments?
Das Dokument untersucht den Einsatz von Medien, insbesondere Karten, im Geschichtsunterricht. Es verbindet didaktische und lernpsychologische Grundlagen mit der praktischen Anwendung, um den effektiven Medieneinsatz zur Verbesserung des Geschichtsverständnisses zu belegen.
Welche didaktischen Modelle werden behandelt?
Das Dokument beschreibt klassische didaktische Modelle wie die Bildungstheoretische, Lehrtheoretische und Lernzielorientierte Didaktik und neuere Ansätze wie das Hamburger Modell, die Kritisch-Kommunikative, Kritisch-Konstruktive und Systemisch-Konstruktive Didaktik. Der Vergleich dieser Modelle dient der Auswahl geeigneter Methoden und Inhalte für den Geschichtsunterricht.
Welche lernpsychologischen Aspekte werden betrachtet?
Der Text beleuchtet verschiedene Lernformen (assoziatives, kognitives, sozial-kognitives und implizites Lernen) und ihren Zusammenhang mit dem Medieneinsatz. Der Einfluss von Motivation, Emotionen und multisensorischem Lernen auf den Lernprozess wird ebenfalls untersucht, um die Brücke zwischen didaktischen Konzepten und den psychologischen Prozessen des Lernens zu schlagen.
Welche Medienformen werden im Kontext des Geschichtsunterrichts diskutiert?
Das Dokument gibt einen Überblick über verschiedene Medienformen (schriftliche, graphische, visuelle, akustische und gegenständliche Medien) und deren Einsatzmöglichkeiten im Geschichtsunterricht. Besonderes Augenmerk liegt auf dem Medium „Karte“ und dessen didaktischem Potential.
Welche Rolle spielt die Medienkompetenz?
Medienkompetenz wird als essentiell für Lehrende und Lernende betrachtet, um Medien effektiv und zielgerichtet im Unterricht einzusetzen. Die Auswahl der Medien hängt dabei von Unterrichtsfach, Lehr- und Lernzielen ab.
Wie wird das Thema Karten im Geschichtsunterricht behandelt?
Der Text analysiert Karten als zentrales Medium im Geschichtsunterricht. Es werden Klassifikationen, Bausteine und Einsatzmöglichkeiten von Karten im Unterricht diskutiert. Ein ausführliches Anwendungsbeispiel – ein Unterrichtskonzept – illustriert die praktische Umsetzung des Karten-Einsatzes.
Welche Zielsetzung verfolgt das Dokument?
Die Arbeit zielt darauf ab, die didaktischen und lernpsychologischen Grundlagen für den effektiven Medieneinsatz im Geschichtsunterricht aufzuzeigen und die Bedeutung von Medien für das Verständnis historischer Zusammenhänge zu belegen. Es soll der optimale Medieneinsatz im Hinblick auf die Lernziele bestimmt werden.
Welche Kapitel umfasst das Dokument?
Das Dokument gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Didaktik, ein Kapitel zur Lernpsychologie und Didaktik, ein Kapitel zu Medien im Unterricht und ein Kapitel zur fachdidaktischen Betrachtung des Geschichtsunterrichts mit einem Fokus auf Karten.
Gibt es ein Anwendungsbeispiel?
Ja, das Dokument enthält ein ausführliches Anwendungsbeispiel: ein konkretes Unterrichtskonzept, das den Einsatz von Karten im Geschichtsunterricht veranschaulicht, inklusive Konzeption, Umsetzung und Auswertung.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Didaktik, Lernpsychologie, Geschichtsunterricht, Medien, Medieneinsatz, Karten, Kartenarbeit, Unterrichtsgestaltung, Lernformen, Lernziele, Medienkompetenz, historische Bildung.
- Arbeit zitieren
- Marcus Hanisch (Autor:in), 2011, Visuelle Medien: Didaktik der Unterrichtsgestaltung am Beispiel des Fachs Geschichte, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/229834