Friedrich Nietzsche (1844 - 1900), Sohn eines protestantischen Pfarrers, verfasste im Jahre 1888 seine Streitschrift „Götzen-Dämmerung oder Wie man mit dem Hammer philosophiert“ ursprünglich unter dem Namen „Müßiggang eines Psychologen“. Auf den Rat seines Freundes Heinrich Köselitz hin änderte er jedoch den Titel seiner kritischen Auseinandersetzung mit der Moral zugunsten der wesentlich aussagekräftigeren Überschrift.
Der Begriff Götze, ursprünglich eine abwertende Bezeichnung für einen Gott einer fremden Religion, beschreibt bei Nietzsche Ideale und vermeintliche Wahrheiten, die sich in unserer Welt zu Unrecht etabliert haben. Nur eine Philosophie „mit dem Hammer“, voller Kraft und Übermut, sei in der Lage, diese Götzen zu zerschlagen und somit den Weg für eine „natürliche Moral“, basierend auf den Instinkten, frei zu machen.
Wie sich bereits aus dem verworfenen Titel ableiten lässt, stellt „Götzen-Dämmerung“ für Nietzsche eine psychologische Schrift dar. Doch so unbedeutend der ursprüngliche Titel auf den ersten Blick auch wirkt, desto größer ist die philosophische Sprengkraft, die sich gegen die Kirche und das durch sie etablierte Moralsystem richtet. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Götzen-Dämmerung oder Wie man mit dem Hammer philosophiert
- Die vier großen Irrtümer
- Irrtum der Verwechslung von Ursache und Wirkung
- Irrtum einer falschen Ursächlichkeit
- Irrtum der imaginären Ursachen
- Irrtum vom freien Willen
- Der Immoralismus
- Kritik an Nietzsches Thesen
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
„Götzen-Dämmerung" ist eine Streitschrift des Philosophen Friedrich Nietzsche, die sich kritisch mit der Moral auseinandersetzt. Nietzsche argumentiert, dass die etablierte Moral, die von der Kirche geprägt ist, ein widernatürliches Wertesystem darstellt, das den Menschen unterdrückt und seine Instinkte unterdrückt. Er plädiert für eine „natürliche Moral", die auf den Instinkten basiert und das Leben bejaht.
- Kritik an der etablierten Moral
- Die „vier großen Irrtümer" des menschlichen Denkens
- Die Bedeutung der Instinkte für die Moral
- Der Immoralismus als Gegenentwurf zur traditionellen Moral
- Die Frage nach der freien Willens
Zusammenfassung der Kapitel
In „Götzen-Dämmerung" kritisiert Nietzsche die etablierte Moral, die er als „Religion-Moral" bezeichnet. Er argumentiert, dass diese Moral den Menschen unterdrückt und seine Instinkte unterdrückt. Nietzsche identifiziert vier „große Irrtümer", die er für die Unterwerfung des Menschen unter die „Religion-Moral" verantwortlich macht. Zu diesen Irrtümern gehören die Verwechslung von Ursache und Wirkung, die Annahme einer falschen Ursächlichkeit, die Suche nach imaginären Ursachen und der Glaube an den freien Willen. Nietzsche stellt seinen eigenen Ansatz, den Immoralismus, als Gegenentwurf zur traditionellen Moral vor. Der Immoralismus basiert auf der menschlichen Natur und den Instinkten und bejaht das Leben. Nietzsche kritisiert die Kirche als Vertreterin der „Religion-Moral" und fordert ihre Abschaffung. Er argumentiert, dass die Kirche den Menschen mit ihren Dogmen und Vorschriften unterdrückt und ihn von seiner eigenen Natur entfremdet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die „Religion-Moral", die „natürliche Moral", die „vier großen Irrtümer", den Immoralismus, die Instinkte, die Kirche und die Kritik an der traditionellen Moral. Nietzsche analysiert die menschliche Natur und die Entstehung von Moral, wobei er die Rolle der Instinkte, die Bedeutung des Willens und die Frage nach der freien Willens in den Vordergrund stellt. Er kritisiert die etablierte Moral als widernatürlich und unterdrückend und plädiert für einen neuen Ansatz, der das Leben bejaht und die menschliche Natur respektiert.
- Citation du texte
- Moritz Elsaeßer (Auteur), 2011, Dokumentation zu Friedrich Wilhelm Nietzsches "Götzen-Dämmerung", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/229680