[...] Doch bei allen Versuchen, die Wirtschaft voranzutreiben, lehnte die KPCh eines strikt
ab: auf die Macht zu verzichten. China sollte nicht zu einem demokratischen Staat
umgeformt werden. Es war und ist erklärtes Ziel der Partei, am Sozialismus
festzuhalten. Freiheit für die Wirtschaft sollte nicht automatisch Freiheit für das Volk
bedeuten.
Unter diesen schwierigen Prämissen versuchten die Kommunisten, China zu
entwickeln, ohne China zu verlieren.
In den letzten Jahren sind eine Vielzahl von neuen Monographien und Aufsätzen über
China publiziert worden. Dies liegt auch an der Öffnung Chinas dem Westen gegenüber
und der sich deutlich verbessernden Quellenlage. Eine detaillierte wissenschaftliche
Beschäftigung mit der wirtschaftlichen Entwicklung Chinas aus historischer Sicht steht
jedoch bis heute aus. So ist der Großteil der Wirtschaftsliteratur über China dem
Fachbereich der Ökonomie zuzuordnen. Hier werden jedoch vor allem kurze Zeiträume
oder spezielle Probleme behandelt. Chinas wirtschaftliche Entwicklung im
Gesamtkontext politischer und gesellschaftlicher Veränderung zu sehen, ist eine
komplexe Materie, mit welcher sich die Wissenschaft erst noch eingehender befassen
muss. In der vorliegenden Arbeit wird das Hauptaugenmerk auf die ökonomische Entwicklung
Chinas in den ersten zehn Reformjahren ab 1979 gelegt. Der erste Teil der Arbeit
befasst sich mit der wirtschaftlichen Entwicklung unter Mao. Der zweite Teil widmet
sich den Umbaumaßnahmen der neuen Führung. Zuerst wird das bewegte Leben Deng
Xiaoping dargestellt, später ein eher allgemeiner Überblick über die ersten
Reformschritte gegeben, um schließlich die landwirtschaftlichen Reformen genauer zu
untersuchen. Danach wird auf die Auswirkungen der Reformen eingegangen. Die Arbeit
endet mit dem Krisenjahr 1989, in dem China an seinen wachsenden Problemen zu
zerbrechen drohte.
Natürlich muss auf Grund der Kürze der Arbeit eine Vielzahl von Themen unbehandelt
bleiben. Es wird hauptsächlich auf die wirtschaftliche Entwicklung und die sie
flankierenden politischen Maßnahmen eingegangen. Umwälzungen im sozialen Leben
der Chinesen, außenpolitische Veränderungen und aufbrechende
Demokratiebewegungen können leider nur Ansatzweise dargelegt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Ein schwieriger Wandel steht an
- 1. Die wirtschaftliche Entwicklung der VR China bis 1976
- 2. Neue Führung – Neue Wirtschaftspolitik
- 2.1. Deng Xiaopings Weg an die Macht
- 2.2. Die Einleitung des Reformsprozesses 1978/79
- 2.3. Umbau des wichtigen Agrarsektors
- 2.3.1. Die Kollektivierung unter Mao.
- 2.3.2. Wiedereinführung von Marktinstrumenten unter Deng
- 2.4. Auswirkungen der Reformen
- 3. Das Krisenjahr 1989
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der wirtschaftlichen Entwicklung Chinas in den ersten zehn Reformjahren ab 1979. Sie analysiert die Herausforderungen und Chancen, die mit dem Übergang von der maoistischen Planwirtschaft zur Marktwirtschaft einhergingen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf den politischen und wirtschaftlichen Entscheidungen, die die neue Führung unter Deng Xiaoping getroffen hat.
- Die wirtschaftliche Entwicklung Chinas unter Mao Zedong
- Die Einführung des Reform- und Öffnungsprozesses unter Deng Xiaoping
- Der Umbau des Agrarsektors und die Wiedereinführung von Marktinstrumenten
- Die Auswirkungen der Reformen auf die chinesische Wirtschaft und Gesellschaft
- Die politische und wirtschaftliche Krise von 1989
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beschreibt die wirtschaftliche Situation Chinas bis 1976. Es zeigt, dass trotz der Erfolge in der frühen Phase der kommunistischen Herrschaft, China weiterhin ein Entwicklungsland mit vielen Problemen war. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der neuen Führung unter Deng Xiaoping und den ersten Schritten des Reform- und Öffnungsprozesses. Es werden die wichtigsten politischen und wirtschaftlichen Entscheidungen der neuen Führung, die zu einem Wandel in der chinesischen Gesellschaft führten, dargestellt. Im dritten Kapitel werden die Auswirkungen der Reformen auf die chinesische Wirtschaft und Gesellschaft analysiert.
Schlüsselwörter
Reform und Öffnung, Wirtschaftsentwicklung, Deng Xiaoping, Mao Zedong, Kollektivierung, Marktwirtschaft, Agrarsektor, politische und wirtschaftliche Krise, 1989.
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- Stefan Zahnweh (Autor), 2004, Die Einleitung des Reformprozesses in China unter Deng Xiaoping, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/22761