1. Einleitung
In den letzten Jahren waren Jugendliche immer mehr auf der Suche nach neuen, aufregenden Sportarten, die vor allem Spaß bereiten sollten, und über die sie sich von den „normalen“ Sportarten abgrenzen können, auf der Suche nach einem neuen Lebensgefühl. Diese Identifikation finden die Jugendlichen Sportler mehr und mehr in sogenannten Funparks. Dies sind speziell erbaute Sportstätten, in denen sich mittlerweile junge Menschen mit Skateboards, Inlineskates, BMX-Rädern sowie neuen, noch exotisch anmutenden Sportgeräten, wie dem Kick - und Snakeboard, tummeln. Die Jugendliche haben das Ziel, mit ihrer Extremsportart an die Grenzen zu gehen, und immer spektakulärere Sprünge oder Stunts zu erfinden.
In wenigen Jahren bildete sich im Funpark eine ganz eigene Gruppe von Sportlern, die sich mittlerweile in großen Meisterschaften bei steigendem Medieninteresse messen. Eine Studie der Zeitschrift Media Perspektiven über das Interesse an Sportübertragungen im Fernsehen zeigt deutlich das hohe Interesse der Jugendlichen an diesen Sportarten. Im Gesamtvergleich stehen die Fun- und Extremsportarten bei den 14-29 jährigen an dritter Stelle nach Fußball und Formel 1. EHMANN (7) stellt sogar fest, dass zahlreiche Menschen, die selbst noch nie Sport getrieben haben Funsportler für verrückte Spinner, schräge Vögel und realitätsferne Außenseiter halten. Wer jedoch selbst einmal in einem dieser Funparks war, kann diese Meinung wohl sehr gut nachvollziehen, denn für Außenstehende nahezu verrückt und sehr gefährlich wirken die meterhohen Sprünge und akrobatischen Einlagen mit allen möglichen Sportgeräten. Deshalb stellt sich die Frage, ob diese neuen Sportarten wirklich so gefährlich sind, wie sie auf den ersten Blick erscheinen, und wie hoch das Verletzungsrisiko tatsächlich ist.
Bereits Anfang der achtziger Jahre, als die ersten Studien über das Skateboarden erschienen, wurde bekannt, dass diese Sportart sehr verletzungsträchtig ist. Deshalb forderten CHRISTIAN et al (2) und HOF et al (12), das Skateboarden von der Straße weg in eigene, spezielle Sportstätten zu bringen, um so das Verletzungsrisiko zu vermindern.
Im Hinblick auf die Verletzungsmuster wurden zwar in den letzten Jahren zahlreiche Studien durchgeführt, diese bezogen sich jedoch vor allem auf die neue Trendsportart „Inlineskaten“ bzw. Skateboarden auf der Straße, nicht in den Funparks. Dem kleineren Teil dieser Extremisten in solchen Sportarten wurde bis jetzt sehr wenig Interesse geschenkt.
(..)
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Geschichte und Materialbeschreibung
2.1 Funpark
2.1.1. Entstehung
2.1.2.Ausstattung eines Funparks
2.1.3.Klientel
2.2 Sportarten im Funpark
2.2.1 Inlineskates
2.2.1.1Geschichte
2.2.1.2 Materialbeschreibung
2.2.1.3 Disziplinen des Inlineskatens
2.2.2 Skateboard
2.2.2.1 Geschichte
2.2.2.2 Materialbeschreibung
2.2.2.3 Bewegungsbeschreibung
2.2.3 BMX Rad
2.2.3.1 Geschichte
2.2.3.2 Materialbeschreibung
2.2.3.3 Disziplinen des BMX Fahren
2.3 Vergleichbare Bewegungsabläufe der Funparkdisziplinen
2.4 Schutzausrüstung bei Funpark- Disziplinen
3. Material und Methode
3.1 Fragebogen
3.2 Befragter Personenkreis
3.3 Datenerhebung
3.4 Statistische Auswertung
3.5 Bilder
4. Ergebnisse
4.1 Allgemeine statistische Ergebnisse
4.1.1 Altersverteilung
4.1.2 Geschlechtsverteilung
4.1.3.Verwendetes Sportgerät
4.1.4 Fahrkönnen
4.1.5 Sportliche Aktivität außerhalb des Funparks
4.1.6 Ausübungsdauer der Sportart
4.1.6.1. Aktive Ausübungszeit pro Woche
4.1.6.2. Ausübungsdauer in Jahren
4.2 Analyse der Verletzungsprophylaxe
4.2.1 Verwendung von Protektoren
4.2.2 Verwendung von Protektoren in Abhängigkeit des Fahrkönnens
4.2.3 Verwendung von Protektoren in Abhängigkeit des Alters
4.2.4 Argumente gegen das Tragen der kompletten Schutzausrüstung
4.3 Analyse der Verletzungen
4.3.1 Unfallursachen
4.3.2 Analyse der ärztlich versorgten Verletzungen
4.3.2.1 Häufigkeit ärztlich versorgter Verletzungen
4.3.2.2 Häufigkeit operativ versorgter Verletzungen
4.3.2.3 Gesamtübersicht über Lokalisation und Art der ärztlich versorgten Verletzungen
4.3.2.4 Lokalisation ärztlich versorgten Verletzungen auf die Körperregionen
4.3.2.5 Lokalisation ärztlich versorgen Verletzungen auf die Körperteile
4.3.3.Zusammenhänge ärztlich versorgter Verletzungen
4.3.3.1 Verletzungshäufigkeit in Abhängigkeit des Geschlechtes
4.3.3.2 Verletzungshäufigkeit in Abhängigkeit des Fahrkönnens
4.3.3.4 Verletzungshäufigkeit in Abhängigkeit zu einer Sehschwäche
4.3.4 Analyse nicht ärztlich versorgter Verletzungen
4.3.4.1 Häufigkeit nicht ärztlich versorgter Verletzungen
4.3.4.2 Gesamtübersicht über Lokalisation und Art der nicht ärztlich versorgten Verletzungen
4.3.4.3 Lokalisation nicht ärztlich versorgten Verletzungen auf die Körperregionen
4.3.4.4 Lokalisation nicht ärztlich versorgten Verletzungen auf die Körperteile
4.3.4.5 Arten nicht ärztlich versorgter Verletzungen
4.3.5 Zusammenhänge nicht ärztlich versorgter Verletzungen
4.3.5.1 Verletzungshäufigkeit in Abhängigkeit des Geschlecht
4.3.5.2 Verletzungshäufigkeit in Abhängigkeit des Fahrkönnens
4.3.5.3 Verletzungshäufigkeit in Abhängigkeit zu einer Sehschwäche
4.3.6 Gesamtübersicht über Lokalisation und Art aller Verletzungen
4.3.7 Verletzungshäufigkeit in Zusammenhang mit der Verwendung von Protektoren
4.3.3.1 Hände /Finger
4.3.3.2 Knie
4.3.3.3 Arme/Ellbogen
4.3.3.4 Kopf
4.3.7.5 Statistischer Signifikanztest
4.3.8 Verletzungshäufigkeit der nichtärztlich versorgten Verletzungen in Zusammenhang mit der Verwendung von Protektoren
4.3.8.1 Hände/Finger
4.3.8.2 Knie
4.3.8.3 Arme/Ellbogen
4.3.8.4. Kopf
4.3.8.5 Statistischer Signifikanztest
4.4 Einschätzung des Verletzungsrisikos
4.4.1 Einschätzung des Verletzungsrisikos in Abhängigkeit des Fahrkönnens
4.4.2 Einschätzung des Verletzungsrisikos in Abhängigkeit des Alters
4.5 Gegenüberstellung der Sportarten Skateboarden und Inlineskaten
4.5.1 Unterschiede in der Geschlechterverteilung
4.5.2 Unterschied im Fahrkönnen
4.5.3 Unterschiede in der Altersverteilung
4.5.4 Vergleich der aktiven Ausübungszeit der jeweiligen Sportart
4.5.5 Vergleichende Analyse der Verletzungsprophylaxe
4.5.5.1 Vergleich der Verwendung von Protektoren
4.5.6. Vergleich der Verletzungshäufigkeit
4.5.7 Gesamtübersicht über Lokalisation und Art der ärztlich versorgten Verletzungen
4.5.7.1 Analyse der Skateboarder
4.5.7.2 Analyse der Inlineskater
4.5.7.3 Gegenüberstellung der Lokalisation ärztlich versorgter Verletzungen bei Skateboardern und Inlineskatern auf die Körperregionen
4.5.7.4 Gegenüberstellung der Lokalisation ärztlich versorgter Verletzungen bei Skateboardern und Inlineskatern auf die Körperteile
4.5.8 Gesamtübersicht über Lokalisation und Art der nicht ärztlich versorgten Verletzungen
4.5.8.1 Analyse der Skateboarder
4.5.8.2 Analyse der Inlineskater
4.5.8.3 Gegenüberstellung der Lokalisation nicht ärztlich versorgten Verletzungen bei Skateboardern und Inlineskatern auf die Körperregionen
4.5.8.4 Gegenüberstellung der Lokalisation nicht ärztlich versorgter Verletzungen bei Skateboardern und Inlineskatern auf die Körperteile
5. Diskussion
5.1 Datenerhebung
5.2 Befragter Personenkreis
5.3 Sportlichkeit der befragten Personen
5.4 Verletzungshäufigkeit
5.5 Lokalisation der Verletzungen
5.6 Arten der Verletzungen
5.7 Verwendung von Protektoren
5.8 Zukünftige Möglichkeiten der Verletzungsprävention
6. Zusammenfassung
Literaturverzeichnis
Anhang
Abbildungsverzeichnis
Abb.1: Erster Inlineskate der Firma Chicago Skate Company
Abb.2: Aggressive Skate der Firma Razors
Abb.3: Skateboard der Firma Powell
Abb.4: BMX-Rad
Abb.5: Inlineskater
Abb.6: Skateboardfahrer
Abb.7: BMX Fahrer
Abb.8: Schutzausrüstung
Abb.9: Altersverteilung der Befragten Personen
Abb.10: Darstellung der verwendeten Sportgeräte
Abb.11: Einstufung des Fahrkönnens zum Zeitpunkt der Datenerhebung
Abb.12: Angaben zu weiteren, regelmäßig betriebenen Sportarten
Abb.13: Aktive Ausübungszeit der Sportart pro Woche
Abb.14: Ausübungsdauer der Sportart in Jahren
Abb.15a-15d: Differenzierte Darstellung über die Verwendung von Schutzkleidung aller Befragten zu den vier Gruppen Helm, Handgelenkschoner, Ellbogenschoner und Knieschoner.
Abb.16: Streudiagramm zur Darstellung des Zusammenhangs zwischen Alter in Jahren und der Verwendung von Schutzkleidung
Abb.17: Gründe gegen das Tragen von Schutzkleidung (Mehrfachnennun- gen möglich)
Abb.18: Darstellung der Argumente gegen das Tragen der Schutzausrüs- tung bezüglich des Geschlechtes
Abb.19: Einstellungsänderung zu Schutzausrüstung mit Verbesserung des Fahrkönnen
Abb.20: Unfallursachen (Mehrfachnennungen möglich)
Abb.21: Verteilung der 413 ärztlich versorgten Verletzungen auf die Körper- regionen
Abb.22: Verwendete Sehhilfe während des Fahrens zur Korrektur eines Sehfehlers
Abb.23: Verteilung der 9264 nicht ärztlich versorgten Verletzungen auf die Körperregionen
Abb.24: Gestapelte Graphik zur Einschätzung des Verletzungsrisikos in Zusammenhang mit dem Alter
Abb.25: Verteilung der Geschlechter bei Skateboardern und Inlineskatern
Abb.26: Fahrkönnen von Skateboardern und Inlineskatern zum Zeitpunkt der Datenerhebung
Abb.27: Altersverteilung der Skateboarder und Inlineskater
Abb.28: Mittelwerte zu den verschiedenen Verletzungen bezogen auf 73 Inlineskater und 65 Skateboarder
Abb.29: Mittelwerte zu den Verletzungen der Personen, die jeweils anga- ben, sich tatsächlich verletzt zu haben
Abb.30: Prozentuale Verteilung der ärztlich versorgten Skateboard- und Inlineskateverletzungen auf die Körperregionen
Abb.31: Prozentuale Verteilung der ärztlich versorgten Skateboard- und Inlineskateverletzungen auf die Körperteile
Abb.32: Prozentuale Verteilung der nicht ärztlich versorgten Skateboard- und Inlineskateverletzungen auf die Körperregionen
Abb.33: Prozentuale Verteilung der nicht ärztlich versorgten Skateboard- und Inlineskateverletzungen auf die Körperteile
Tabellenverzeichnis
Tab.1: Übersichtstabelle mit Summen- und Prozentangaben der jeweiligen Verletzungsmuster ärztlich versorgter Verletzungen
Tab.2: Lokalisationsverteilung der 413 ärztlich versorgten Verletzungen
Tab.3: Verletzungshäufigkeit in Abhängigkeit des Fahrkönnens
Tab.4: Übersichtstabelle mit Summen- und Prozentangaben der jeweiligen Verletzungsmuster nicht ärztlich versorgter Verletzungen
Tab.5: Lokalisationsverteilung der 9264 nicht ärztlich versorgten Verletzun- gen
Tab.6: Summen der verschiedenen Verletzungsarten nicht ärztlich versorgter Verletzungen der Person
Tab.7: Mittelwert der leichten Verletzungen in Abhängigkeit des Fahrkönnens
Tab.8: Anzahl und Mittelwerte leichter Verletzungen bezüglich der verwende- ten Sehhilfe
Tab.9: Gesamtübersicht über Lokalisation und Art aller Verletzungen
Tab.10: Zusammenhang zwischen Verletzungshäufigkeit an Händen und Finger und Tragen von Handgelenkprotektion
Tab.11: Zusammenhang zwischen Verletzungshäufigkeit an den Knien und Tragen von Knieprotektion
Tab.12: Zusammenhang zwischen Verletzungshäufigkeit an Armen und Ell- bogen und Tragen von Ellbogenprotektion
Tab.13: Zusammenhang zwischen Verletzungshäufigkeit am Kopf und Tra- gen eines Helmes
Tab.14: Zusammenhang zwischen Verletzungshäufigkeit nicht ärztlich ver- sorgter Verletzungen an Händen und Finger und Tragen von Hand- gelenkprotektion
Tab.15: Zusammenhang zwischen Verletzungshäufigkeit nicht ärztlich ver- sorgter Verletzungen an den Knien und Tragen von Knieprotektion
Tab.16: Zusammenhang zwischen Verletzungshäufigkeit nicht ärztlich ver- sorgter Verletzungen an den Armen und Ellbogen und Tragen von Ellbogenprotektion
Tab.16: Zusammenhang zwischen Verletzungshäufigkeit nicht ärztlich ver- sorgter Verletzungen an den Armen und Ellbogen und Tragen von Ellbogenprotektion
Tab.18: Meinungsverteilung von 97 Befragten zur Einschätzung des Verlet- zungsrisikos
Tab.19: Einschätzung des Verletzungsrisikos in den verschiedenen Stufen des Fahrkönnens
Tab.20: Vergleich zwischen Skateboardern und Inlineskatern bezüglich der aktiven Ausübungszeit der Sportart in Stunden/Woche und Mona- te/Jahr (Angaben in Prozent)
Tab.21: Vergleich der Mittelwerte des Protektorenverhaltens von Skateboar- dern und Inlineskatern
Tab.22: Übersichtstabelle mit Summen- und Prozentangaben der jeweiligen Verletzungsmuster ärztlich versorgter Verletzungen bei Skateboard- fahrern
Tab.23: Übersichtstabelle mit Summen- und Prozentangaben der jeweiligen Verletzungsmuster ärztlich versorgter Verletzungen bei Inlineskatern
Tab.24: Übersichtstabelle mit Summen- und Prozentangaben der jeweiligen Verletzungsmuster ärztlich versorgter Verletzungen bei Skateboard- fahrern
Tab.25: Übersichtstabelle mit Summen- und Prozentangaben der jeweiligen Verletzungsmuster nichtärztlich versorgter Verletzungen bei Inline- skatern
1. Einleitung
In den letzten Jahren waren Jugendliche immer mehr auf der Suche nach neuen, aufregenden Sportarten, die vor allem Spaß bereiten sollten, und über die sie sich von den „normalen“ Sportarten abgrenzen können, auf der Suche nach einem neuen Lebensgefühl. Diese Identifikation finden die Jugendlichen Sportler mehr und mehr in sogenannten Funparks. Dies sind speziell erbaute Sportstätten, in denen sich mittlerweile junge Menschen mit Skateboards, Inlineskates, BMX-Rädern sowie neuen, noch exotisch anmutenden Sportgeräten, wie dem Kick - und Snakeboard, tummeln. Die Jugendliche haben das Ziel, mit ihrer Extremsportart an die Grenzen zu gehen, und immer spektakulärere Sprünge oder Stunts zu erfinden.
In wenigen Jahren bildete sich im Funpark eine ganz eigene Gruppe von Sportlern, die sich mittlerweile in großen Meisterschaften bei steigendem Medieninteresse messen. Eine Studie der Zeitschrift Media Perspektiven über das Interesse an Sportübertragungen im Fernsehen zeigt deutlich das hohe Interesse der Jugendlichen an diesen Sportarten. Im Gesamtvergleich stehen die Fun- und Extremsportarten bei den 14-29 jährigen an dritter Stelle nach Fußball und Formel 1. EHMANN (7) stellt sogar fest, dass zahlreiche Menschen, die selbst noch nie Sport getrieben haben Funsportler für verrückte Spinner, schräge Vögel und realitätsferne Außenseiter halten. Wer jedoch selbst einmal in einem dieser Funparks war, kann diese Meinung wohl sehr gut nachvollziehen, denn für Außenstehende nahezu verrückt und sehr gefährlich wirken die meterhohen Sprünge und akrobatischen Einlagen mit allen möglichen Sportgeräten. Deshalb stellt sich die Frage, ob diese neuen Sportarten wirklich so gefährlich sind, wie sie auf den ersten Blick erscheinen, und wie hoch das Verletzungsrisiko tatsächlich ist.
Bereits Anfang der achtziger Jahre, als die ersten Studien über das Skateboarden erschienen, wurde bekannt, dass diese Sportart sehr verletzungsträchtig ist. Deshalb forderten CHRISTIAN et al (2) und HOF et al (12), das Skateboarden von der Straße weg in eigene, spezielle Sportstätten zu bringen, um so das Verletzungsrisiko zu vermindern.
Im Hinblick auf die Verletzungsmuster wurden zwar in den letzten Jahren zahlreiche Studien durchgeführt, diese bezogen sich jedoch vor allem auf die neue Trendsportart „Inlineskaten“ bzw. Skateboarden auf der Straße, nicht in den Funparks. Dem kleineren Teil dieser Extremisten in solchen Sportarten wurde bis jetzt sehr wenig Interesse geschenkt.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, anhand einer Befragung von Jugendlichen in Funparks eine Aussage über die verschiedenen Verletzungsmuster und die Verletzungshäufigkeit bei derartigen Sportarten zu machen.
Zudem wird die Verletzungsprophylaxe der Befragten untersucht, und die Einstellung der Sportler zu Protektoren dargestellt, um Aussagen über Zusammenhänge mit der Verletzungshäufigkeit aufzuzeigen. Außerdem werden Vorschläge zur weiteren Prävention von Verletzungen in der Zukunft gemacht.
Da während der Recherche immer wieder Aussagen von jugendlichen Sportlern auftauchten, die eine relativ hohe Verletzungsakzeptanz vermuten lassen, ist es ebenfalls ein Anliegen dieser Arbeit ein Meinungsbild der Befragten zur Einschätzung des Verletzungsrisikos abzugeben.
Ein weiterer Teil der Analyse befasst sich dann speziell mit den beiden Hauptsportarten Skateboarden und Inlineskaten. Ziel dabei ist eine Gegenüberstellung dieser beiden Gruppen hinsichtlich des Verletzungsrisikos und der verschiedenen Verletzungsmuster.
Im abschließenden Diskussionsteil werden die Ergebnisse der Befragung in Hinblick auf die Zukunft kritisch hinterfragt und Schlussfolgerungen für das Verletzungsrisiko und Verletzungshäufigkeit in Funparks gezogen.
2. Geschichte und Materialbeschreibung
2.1 Funpark
2.1.1 Entstehung
Als Anfang der siebziger Jahre das Skateboardfahren auf öffentlichen Strassen und Plätzen vieler amerikanischer Gemeinden verboten wurde, wichen die Jugendlichen Skater auf leere Swimmingpools und Entwässerungskanäle aus.
Die Schrägen der Entwässerungskanäle und die steilen Rundungen der Swimmingpools inspirierten einige Skater zum Bau der ersten Rampen und Halfpipes, womit die ersten noch relativ kleinen und meist noch im Freien stehenden Skateparks entstanden. Durch das Skaten auf Rampen und in den Halfpipes entstanden neue Tricks wie Slides (mit dem Holzbrett über das Geländer rutschen), Airs (Sprünge bei denen sich der Skater in der Luft befindet), Grinds (mit den Achsen über das Geländer rutschen) und Sprünge über Gegenstände.
Somit war der Grundstock des Aggressive Skatings gelegt. Seitdem werden die Sprünge und Stunts immer spektakulärer.
Eine starke Regression in der Skateboardbewegung 1980 sorgte dafür, dass viele Skateparks in Amerika und in Deutschland geschlossen wurden. Dadurch wurde das Skaten mehr und mehr auf die Straße verlagert.
Eine Wende ereignete sich mit dem Boom der Inlineskateindustrie, als die noch existierenden Skateparks zunehmend von Inlineskatern und BMX-Radfahrern genutzt wurden. Ende der achtziger Jahre fuhren auch die ersten Inlineskater auf den Rampen, und zeigten, nachdem die ersten stabilen aggressive Skates entwickelt wurden, nicht weniger aufsehenerregende Tricks.
Aufgrund der Zunahme der Skatebegeisterung wurde ein Skatepark wieder rentabel. In den letzten Jahren entstanden In Deutschland immer mehr Skateparks, die, wie in den USA, auch Funparks genannt werden. Denn in diesen Anlagen betreiben sowohl Skateboarder, als auch Inlineskater und BMX-Fahrer ihren Sport.
2.1.2 Ausstattung eines Funparks
Gegenstand und Mittelpunkt eines fast jeden Funparks ist die Halfpipe. Der Begriff Halfpipe, für den auch oft das Synonym Vert verwendet wird, was den vertikalen Anteil der Pipe bezeichnet, bedeutet halbe Röhre. Entstanden sind die Halfpipes aus den großen Betonröhren der Abwasserkanäle, bei deren Nachbau in den Funparks vor allem wegen der Kopffreiheit die obere Hälfte weggelassen wurde. Um sich besser auf den nächsten Sprung vorbereiten zu können, wurde zwischen die beiden Rundungen ein Flachstück eingesetzt.
Es gibt Halfpipes in verschiedenen Größen, wobei die Höhen zwischen 3,3 m und 4 m liegen. Die Breite sollte mindestens 5m betragen. Die Länge der Halpipes variiert zwischen 12 und 16 m.
Aus der Halfpipe heraus entstanden ist die Miniramp, die entwickelt wurde, um das Trainieren zu erleichtern, da bei einer Miniramp die Vertikalen fehlen.
Meistens sind mehrere Minirampen zu einer Landschaft zusammengeschlossen. In vielen Funparks ist auch noch ein sogenannter Street Parcour zu finden, in dem die Beschaffenheit von Innenstädten und Schulhöfen durch den Nachbau von Röhren, Rampen, schrägen Ebenen und auch Treppengeländern nachempfunden wird. (vgl. SCHLÜTER (23))
Zur besseren Veranschaulichung zeigt die folgende Auflistung die Ausstattung der Action Area in München, einer der größten überdachten Skateanlagen in Deutschland.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
2.1.3 Klientel
Das Klientel eines Funparks ist mittlerweile relativ vielschichtig geworden. Waren es in den ersten Einrichtungen noch fast ausschließlich Skateboardfahrer, deshalb damals auch noch Skatepark genannt, sind dort heutzutage verschiedene Gruppen von hauptsächlich Jugendlichen anzutreffen.
Das Bild der Sportler teilt sich auf in die großen Gruppen der Skateboardfahrer, Inlineskater und BMX Fahrer. Aber auch neuere Funsportgeräte wie Snakeboards, Kickboards und der wieder neu entdeckte Rollschuh sind im Funpark zu finden.
Wobei nach eigenen Recherchen vor Ort jedoch deutlich wurde, dass vor allem die Kickboardfahrer momentan noch nicht in der Lage sind Rampen und Halfpipes richtig zu nutzen.
2.2 Sportarten im Funpark
Da es derzeit die drei großen Gruppen der Skateboardfahrer, Inlineskater und BMX Fahrer gibt, die in der statistischen Auswertung der vorliegenden Arbeit hauptsächlich betrachtet werden, sollen diese drei Gruppen in dem folgenden Kapitel näher beschreiben werden.
2.2.1 Inlineskates
2.2.1.1 Geschichte
Fest im Straßenbild Deutschlands und in der jugendlichen Sportszene sind Inlineskates erst seit etwa 12 Jahren integriert. Dennoch beginnt die Geschichte der Entstehung von Funparks mit genau diesem Sportgerät oder besser gesagt seinem Vorgänger. Die Skateboardszene in Amerika war es, die sich für den Bau des ersten Funparks in Amerika einsetzte. Jedoch wäre ohne die ersten Inlineskates wohl nie ein Skateboard erfunden worden.
Bereits 1760 baute der belgische Musikgerätehersteller John Josef Merlin eine Art Frühform des Inline-Skateschuhs, indem er unter die Kufen seiner Schlittschuhe jeweils zwei Metallrädchen in einer Linie befestigte („in line“). Diese Erfindung fand sogar das Interesse des englischen Königshofes, wo John Josef Merlin seinen Schuh auf einem Ball vorstellte. Leider hatten die von ihm entwickelten Skates aber noch keine Stopper, so dass seine Vorführung sehr unsanft durch einen Zusammenstoß mit einem großen Wandspiegel endete. (vgl. DENECKE/HATJE (3))
Zwar häuften sich in den zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts Patente und Entwicklungen aus vielen verschiedenen Ländern Europas, doch der richtige Durchbruch wollte nicht so recht stattfinden. Ein Hauptgrund hierfür war sicherlich, dass all diese Rollschuhe noch mit harten Rollen aus Metall, Holz, o.ä. ausgestattet waren. Die Anordnung der Rollen in einer Reihe, die fehlenden Lager und das Fahren mit normalen Schuhen machten die ersten Inline-Skates zu einem sagital sehr wackeligen und schwer zu bremsenden Sportgerät. Erst durch die Anordnung der Rollen auf zwei Achsen mit je zwei Rollen wurde diese Stabilität erstmals von dem Franzosen L. Legrand erreicht. Somit war der Rollschuh erfunden. Das Ziel, dem Schlittschuh möglichst nahe zu kommen, war erreicht, und die Idee von Inline-Skates wurde fallen gelassen. (vgl. HOTTENROTT/URBAN (14))
1960 wandte sich schließlich die Firma Chicago Skate Company wieder dem seit fast 100 Jahren ungeachtet gebliebenen Prinzip der Rollenanordnung in einer Reihe zu. Die Firma stellte zum ersten Mal Inline-Skates her, auf denen ein Schuh fest montiert war.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb.1: Erster Inlineskate der Firma Chicago Skate Company
Über die Gründe der Firma dieses alte Prinzip, das schon einmal keinen Erfolg hatte, wieder aufzunehmen, lassen sich nur Vermutungen anstellen. Vielleicht wollten sie sich durch ein neues Produkt neue Marktanteile sichern. Der Schuh konnte sich aber auch dieses mal noch nicht durchsetzten, vermutlich war er immer noch nicht standfest genug.
Durch die Entwicklung der Skateboards in Amerika ab dem Jahre 1962 entstand die Idee den Rollschuhen die für die Skateboards verwendeten Rollen aus Polyurethan zu montieren, was eine bessere Dämpfung, Haftung und längere Haltbarkeit zur Folge hatte. 1979 fand der amerikanische Eishockeyspieler S. Olson ein Paar der alten Inline-Skates der Chicago Skate Company, und begann sie zusammen mit seinem Bruder aufzurüsten.
Sie montierten schmale Polyurethanrollen, einen Fersenstopper und einen festen Schuh aus Kunststoff an die Schiene der Skates, was dem Skateschuh aus Chicago endlich die fehlende Stabilität und Wendigkeit gab. Vor allem aber bot er für die beiden Brüder eine sehr gute Möglichkeit, ihr sportartspezifisches Training auch im Sommer durchzuführen.
Die Gebrüder Olson gründeten 1983 mit diesem Modell die Firma Rollerblade. Sie verkauften diese jedoch bald an den erfahrenen Kaufmann Robert Naegele, der mit seiner Firma in wenigen Jahren zum Marktführer auf dem Gebiet Inline-Skates aufstieg.
Der Erfolg war und ist sogar so weitreichend, dass der Markenname Rollerblade im heutigen Sprachgebrauch teilweise als Synonym für Inline-Skates generell gebraucht wird. (vgl. NENTWIG (18))
2.2.1.2 Materialbeschreibung
Der Aggressive Skate
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb.2: Aggressive Skate der Firma Razors
Um den Beanspruchungen in der Halfpipe und beim Street-Skaten standzuhalten, zeichnen sich die Aggressive Skates hauptsächlich durch eine robuste Ausstattung aus.
Seitliches Rutschen (Grinding) über Metallrohre (Rails) oder Kanten (Curbs) und hohe Sprünge erfordern eine hohe Festigkeit und ein widerstandsfähiges Material.
Um dies zu gewährleisten sind die Schuhe aus einem sehr festen Material mit einer harten Schale, die eine überdurchschnittliche Gelenkstabilisation ermöglicht, gefertigt. Durch ein niedriges Profil wird eine optimale Kraftübertragung sichergestellt.
Die meisten Schuhe werden geschnürt und bieten durch Klettband über dem Fußspann noch eine weitere Möglichkeit zur exakten Fußstabilisation, insbesondere im Fersenbereich. Um den Verschleiß der Schiene beim seitlichen Rutschen zu reduzieren, sind zwei Verstärkungen aus Metall oder Kunststoff angebracht, die sogenannten Grind-Plates. Skater die überwiegend in der Halfpipe skaten, also auf Metallrohren grinden, bevorzugen Verstärkungen aus Metall. Für Street-Skater, die überwiegend auf Betonkanten gleiten, eigenen sich die Kunststoffverstärkungen.
Um harte Schläge abzudämpfen, sorgen meistens dickere Gelkissen unter der Sohle für eine entsprechende Dämpfung. (vgl. PLATEN (20))
Die Rollen werden aus Polyurethan gefertigt und befinden sich mit einem Durchmesser von 45-66,5 Millimeter in einem sehr kleinen Bereich, womit die Skates sehr wendig sind. Die Härte der Rollen wird in einer sogenannten „A –Skala“ angegeben. Je höher die Zahl desto höher die Härte. So sind zum Beispiel Rollen mit der Bezeichnung 75A eher weich, die Bezeichnung 100A spricht für harte Rollen.
Aggressive Skates befinden sich in einem relativ hohen Bereich, da die Abnutzung der Rollen kleiner ist, je höher die Härte ist. (26)
2.2.1.3 Disziplinen des Inlineskatens
In den vergangenen Jahren entstanden aus der ursprünglichen Form des Inline-Skatings, der Methode des Sommertrainings für die Eishockeyspieler, verschiedene Formen des Inline-Skatings, die der Deutsche Inline-Skate Verband (vgl. DIV (4)) offiziell in vier Disziplinen einteilt.
Inline-Hockey:
Das Inline-Hockey ist die ursprünglichste Art des Inline-Skatings und wird mittlerweile als Teamsport mit eigenen Turnieren und Ligen, unter anderem der bundesweiten Inline-Hockey Liga, betrieben. Hier kämpfen unter der Organisation des DIV die Landesmeister am Ende der Saison um den deutschen Meistertitel.
Wichtige Unterschiede zum Eishockey sind die Zulassung gemischter (männlich/weiblich) Teams und die „non-contact“-Regel, die einen übertrieben harten Körpereinsatz verbietet.
Speed-Skating:
Das Speed-Skating ist dem Eisschnelllaufen sehr ähnlich. Es werden hohe Geschwindigkeiten bis zu über 50 km/h erreicht.
„Speedskaten ist ein leistungsorientiertes Fitnessskaten mit Trainingsplan und Wettkampfziel, Renntaktik und Windschattenfahren.“ (vgl. GRIMM (10))
Zusammen mit dem DIV organisiert der Deutsche Rollsport-Bund (DRB) verschiedene Veranstaltungen, die von Volksläufen für jedermann über kurze Distanzen bis hin zu Halbmarathon und Marathondistanzen reichen.
Freizeit- und Fitneß-Skating:
Das „Freizeit- und Fitneß-Skating steht für das Fahren durch Parkanlagen, Fußgängerzonen oder andere öffentliche Plätze und Straßen. Nach Angaben des DIV zählen rund 90% aller Aktiven zu diesem Bereich, so dass diese Disziplin den Schwerpunkt des Inline-Skatings bildet.
Aggressive- und Stunt-Skating:
Der Bereich des Aggressive und Stunt–Skatings soll an dieser Stelle etwas genauer erläutert werden, da sich die vorliegende Arbeit mit diesem Bereich der Inlineskate-Szene beschäftigt, und die Beschreibung des „aggressive ways“ auch für die übrigen Funpark-Disziplinen übernommen werden kann.
Mitte der 90er Jahre entdeckten Jugendliche die Skates als ein Sportgerät, das die Möglichkeit bietet, über Hindernisse zu springen oder zu rutschen (grinden) und in „Halfpipes“ akrobatische Figuren zu vollführen.
Diese beiden Bereiche waren Anlass für die offizielle Unterteilung in die Unterdisziplinen „street“ (Strasse) und „vert“ (vertikal).
Im „Streetskaten“ wird jedes Hindernis auf der Straße als Herausforderung angesehen. Gegenstände dieser Sportart, die ein großes Maß an Mut , Können und Artistik voraussetzt, sind Mauern, Treppen, Geländer, Rampen oder Bänke.
Der Bereich „vert“ bedeutet im engsten Sinne das Skaten in der Halfpipe, bei dem sich der Skater mit dem Schwung aus der Pipe hoch in die Luft schwingt, um dort akrobatische Sprünge, Salti oder auch Handstände auf der Kante zu versuchen.
Da die vorliegende Arbeit sich mit den Ergebnissen einer Untersuchung in Funparks beschäftigt , die, wie schon beschrieben sowohl mit Halfpipes als auch mit kleinen Rampen, Geländern etc. ausgestattet sind, wird nachfolgend keine weitere Trennung mehr zwischen „street“ und „vert“ vorgenommen.
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Disziplin Aggressive–Skate als Ganzes.
Wie beim Inline-Hockey und beim Speed-Skating messen sich die Sportler in nationalen und internationalen Wettkämpfen, wobei die Aggressive Szene sicherlich als die Spektakulärste angesehen werden kann. (10)
2.2.2 Skateboard
2.2.2.1 Geschichte
Auch das Skateboard entstand, ähnlich wie die Rollschuhe, aus der Idee heraus, die Bewegungsabläufe einer anderen Sportart auf die Straße zu bringen. Das erste Skateboard war der Versuch eines kalifornischen Surfers in den fünfziger Jahren, das Gefühl des Surfens außerhalb des Wassers nachzuahmen.
Er baute seine Rollschuhe auseinander und montierte die Rollen unter ein Holzbrett, dessen Form einem Surfboard nachempfunden war. Diese Bretter waren noch relativ schmal und wesentlich kürzer als die heute gebräuchlichen, aber sie funktionierten, und das Asphaltsurfen war damit erfunden.
Schon wesentlich früher, bereits in den dreißiger Jahren gab es ein skateboardähnliches Gebilde, den Skate-Skooter, der sich aus einem Holzbrett, drei oder vier Rollen, zwei Achsen und einer Apfelkiste am vorderen Ende zusammensetzte. Doch dieser Erfindungen fehlte noch die Intention einer ernsthaften Sportart, so dauerte es noch einige Jahre bis Skateboardfahren 1962 eine selbständige Sportart wurde, und sich auch die ersten Wettkampfdisziplinen Freestyle, Slalom, Downhill, Hoch -und Weitsprung entwickelten. (vgl. ANDREIJTSCHITSCH et al (1)) Anfang der siebziger Jahre, als sich unglückliche Zwischenfälle auf der Straße und auf Gehwegen häuften, geriet Skateboarding in eine Krise.
Durch noch nicht gut ausgearbeitete Bretter, die relativ schwer zu kontrollieren waren, und durch die Tatsache, dass Schutzausrüstung noch ein Fremdwort war, kam es immer wieder zu verletzungsträchtigen Zusammenstößen zwischen Skateboardfahrern und Passanten.
Eine wesentlich verbesserte Technik entstand durch den Bau von Skateboards aus Fieberglas, Kunstoffen und Metall. Dies ermöglichte die ersten Sprünge und akrobatischen Kunststücke. Außerdem wurde eine Zubehörindustrie, die sich der Sicherheit widmet und Sturzhelme, Knie und Ellbogenschützer auf den Markt brachte, geschaffen. Somit wurde dem Skateboarden ein Comeback als ernst zu nehmende Sportart ermöglicht. (vgl. van DOREN (6))
2.2.2.2 Materialbeschreibung
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb.3: Skateboard der Firma Powell
Das Deck besteht meistens aus sechs- bis siebenfach verleimtem Bergahorn. Durch eine Quer- und Längsverleimung dünner Holzschichten, die gepresst werden, entsteht eine hohe Stabilität des Brettes. Eine ausgeprägte konkave Form des Brettes, die Mulde, verhindert weitgehend ein verrutschen der Füße und gibt dem Skater somit einen sicheren Stand. Die Lenkfreudigkeit eines Brettes hängt vor allem von den Achsen ab, die größtenteils aus einer Aluminium-Gußeisen-Legierung bestehen, welche die notwendige hohe Belastbarkeit garantiert.
Die Rollen haben einen Durchmesser von 57 bis 65 Millimeter, wobei es sich wie auch bei den Aggressive Skates um Polyurethan Rollen handelt, deren Härte in Durometer mit der Einheit A gemessen wird. Für die Skateboards gilt, je härter eine Rolle ist, desto schneller ist sie, mit einem höheren Härtegrad nimmt aber gleichzeitig die Griffigkeit ab. (6)
2.2.2.3 Bewegungsbeschreibung
Die beweglichen Achsen des Skateboards ermöglichen dem Skater durch geschickte Gewichtsverlagerung und Balancieren des Körperschwerpunktes über dem Sportgerät, das Board zu steuern und das Gleichgewicht zu halten. (vgl. HOF (12)).
Für ein reines Fortbewegen auf der Straße ist nur das Abstoßen mit einem Bein notwendig, allerdings hat sich im Skateboardbereich der Trend zum akrobatischen Fahren durchgesetzt. Hier wird unterteilt in Freestyle, Streetstyle und Halfpipe, wobei diese Bereiche sehr eng miteinander verbunden sind, und in dem Oberbegriff Aggressive Skating zusammengefasst werden.
2.2.3 BMX Rad
2.2.3.1 Geschichte
Auch dieses Fun-Sportgerät kommt aus den USA, genauer gesagt aus Kalifornien, wo es im Jahre 1969 entstanden ist. Das Kürzel BMX steht für Bicycle Moto Cross, wobei das X für Cross (Kreuz) eingesetzt wurde. Die „Gründer“ waren Kinder, die versuchten die Motocross Fahrer mit ihren 20 Zoll Rädern nachzumachen. Sie fingen an, spaßeshalber eigene Bahnen, Strecken und Parks zu bauen, auf denen sie die ersten kleinen Wettbewerbe abhielten. So entstand der Grundgedanke des BMX-Fahrens, d.h. auf speziellen Bahnen mit sehr robusten Rädern Sprintrennen über Hindernisse zu fahren. Unter den Jugendlichen in Amerika wurde diese neue Sportart sehr schnell populär, und schon bald breitete sich BMX-Fahren auch in Europa aus.
Von Holland aus kam die Sportart über Frankreich, der heute erfolgreichsten BMX-Nation, nach England, wo die erste Europameisterschaft organisiert wurde. 1981 erreichte das „BMX-Fieber“ schließlich Deutschland, und organisierte sich hierzulande im nationalen Radsportverband, dem Bund Deutscher Radfahrer.
Heute, fast zwei Jahrzehnte nach den Anfängen in Deutschland, ist der BMX-Sport bei seinen Leistungsträgern zu einem echten Hochleistungssport gewachsen. (vgl. WINKLER (24)) Zu Beginn bestand die Disziplin hauptsächlich darin, auf Parcours im Freien Rennen zu fahren. Doch schon bald entdeckten auch die BMX-Fahrer für sich die Möglichkeiten der Tricks auf Rampen und Halfpipes und zogen Mitte der achtziger Jahre in den Funparks ein.
2.2.3.2 Materialbeschreibung
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb.4: BMX-Rad
Um den Ansprüchen auf den Pisten, den Rampen und Halfpipes gerecht zu werden, wurden im Laufe der Jahre die BMX-Räder immer weiter entwickelt. An dieser Stelle sollen die wichtigsten technischen Eigenschaften kurz erklärt werden.
Sehr wichtige Eigenschaften sind ein stabiler Rahmen, und Felgen, die einer extremen Belastung standhalten müssen. In der Regel handelt es sich um Felgen mit 36 Speichen, mittlerweile werden aber auch 42-Loch Felgen verwendet. Die Bereifung ist extra für das Gelände ausgelegt und hat ein systematisch angelegtes, grobstolliges Profil, das den Motorradreifen nachempfunden wurde. Oft wird für das Hinterrad ein dickerer Reifen gefahren.
Ein weiterer sehr wichtiger Punkt sind die Bremsen. Hier findet man meistens Felgenbremsen mit Umlenkrollen, die nach dem Flaschenzugprinzip arbeiten. Diese werden in neuester Zeit aber immer mehr durch hydraulische Bremssysteme ersetzt.
Das Kettenblatt wird, damit es bei unsanftem Bodenkontakt nicht in Mitleidenschaft gezogen wird, durch einen Unterbodenschutz geschützt.
Weitere auffällige Merkmale sind eine längere Gabel, um einerseits eine größere Bodenfreiheit zwischen Kettenrad und Grund zu bekommen, andererseits soll dadurch die Überschlagsgefahr verringert werden. Ein sehr breiter Lenker hilft, das Gleichgewicht besser zu halten.
Wichtig für viele Tricks sind noch Stahlrohre, die jeweils am Vorderrad und am Hinterrad durch die Achsen hindurch rechts und links ungefähr 20 Zentimeter herausragen. Für die Wendigkeit und die Durchführung von Tricks sind generell ein kleiner Rahmen und kleine Reifen notwendig, um dadurch einen tieferen Schwerpunkt zu erhalten. Aus diesem Grund ist die Ausstattung spartanisch, also keine Lichter, Schutzbleche etc. (vgl. SCHLIE (22)).
2.2.3.3 Disziplinen des BMX-Fahren
flatland
Unter flatland werden die Tricks zusammengefasst, die nur auf dem BMX-Rad selbst durchgeführt werden
street
Street bezeichnet die Tricks, die Gegenstände miteinbeziehen , die auf der Strasse zu finden sind, wie zum Beispiel Geländer Treppen, Bürgersteige usw.
ramp
Ramp beinhaltet alle Stunts auf den verschiedenen Rampen und Halfpipes in Funparks und kleineren Anlagen.
dirt
Dirt ist das Fahren über Erdhügel und Sprünge in der Luft auf künstlich angelegten Parcours und in der Natur.
(27)
2.3 Vergleichbare Bewegungsabläufe der Funparkdisziplinen
Da sich die Auswertung der vorliegenden Arbeit hauptsächlich mit der Betrachtung aller im Funpark vorkommenden Disziplinen gemeinsam beschäftigt, soll das folgende Kapitel einen kurzen Überblick darüber geben, inwieweit sich die einzelnen Sportarten ähnlich sind und weshalb folglich eine zusammengefasste Betrachtung möglich ist. Alle aufgeführten Disziplinen gleichen einander in soweit, dass die selben Hindernisse für sehr ähnliche Sprünge und Stunts genutzt werden. Vor allem die schwierigeren Sprünge mit dem Sportgerät in der Luft, die sicherlich mit zu den verletzungsträchtigsten Situationen gehören, werden mittlerweile von Vertretern aller Sportarten durchgeführt. Die Bilder auf dieser Seite wurden von der Action Area zur Verfügung gestellt, und sollen einen kleinen Einblick in die spektakulären Disziplinen geben.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb.6: Skateboardfahrer
Abb.5: Inlineskater
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb.7: BMX Fahrer
2.4 Schutzausrüstung bei Funpark- Disziplinen
Die Grundausstattung der Schutzkleidung im Bereich des aggressiv Skatings besteht sowohl für Inlineskater als auch für Skateboardfahrer und BMX-Fahrer aus einem speziellen aggressive Helm, Ellenbogenschoner (Ellbowpads), Knieschonern (Kneepads) und Handgelenkschonern (Wristguards). Diese Schutzkleidung wird im weiteren Verlauf der Arbeit auch als Protektion bzw. Protektoren bezeichnet.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb.8: Schutzausrüstung
Da die meisten Stürze in der Halfpipe über die Knie abgefangen werden, und hierbei punktuelle Belastungen von bis zu 500 Kilogramm auf die Kniescheibe wirken können (3), würden einfache Plastikschoner zerspringen. Die Ausrüstung ist daher robuster, und sowohl Handgelenkschoner als auch Knieschoner bestehen aus mehren Kunststoffschichten. Diese sind mit einem Nylongewebe umnäht, und die Innenseite, die eng am Knie anliegt, besteht aus Schaumstoff.
Um das Herunterrutschen auf den Schonern nach einem Sturz zu ermöglichen besteht die Außenseite aus einer aufgenieteten Plastikkappe.
Der Helm ist äußerlich eine feste Plastikschale, die innen mit Schaumstoff ausgepolstert ist. (6)
3. Material und Methode
Das folgende Kapitel soll eine Übersicht über den Aufbau des Fragebogens, die Herkunft der verwendeten Daten und deren Auswertungsmethoden geben.
3.1 Fragebogen
Der Fragebogen wurde in Zusammenarbeit mit Dr. Dingerkus erstellt, wobei die Recherche sowohl daraus bestand, in verschiedenen Funparks Gespräche mit den Sportlern zu führen als auch in der Literatur verschiedene Untersuchungen zu ähnlichen Themen zu recherchieren.
Der Fragebogen wurde so konzipiert, dass sich ein großer Teil der Ergebnisse auf Art und Lokalisation ärztlich versorgter und nicht ärztlich versorgter Verletzungen und deren Entstehungsursachen bezieht. Ein weiterer großer Teil beschäftigt sich mit dem verwendeten Schutzmaterial und der Einstellung der Sportler zu Protektoren.
Weiter wurden neben allgemeinen Angaben zur Person Daten zu der jeweils ausgeübten Sportart abgefragt, um Informationen über Ausübungsdauer, sportlichen Zustand und das Fahrkönnen der Personen zu erhalten.
Viele der Fragen konnten durch einfaches Ankreuzen beantwortet werden, wobei teilweise Mehrfachnennungen möglich waren. Bei den Fragen zu den verschiedenen Verletzungen mussten Zahlenangaben gemacht werden.
Da sich der Fragebogen in seiner ersten Fassung für die doch größtenteils Jugendlichen als relativ schwer verständlich erwies wurde er noch etwas vereinfacht.
Vor allem medizinische Fachausdrücke wurden abgeändert,um die Verletzungsarten für Jugendliche noch besser verständlich zu machen.
Zudem wurde nach den ersten Befragungen sehr bald deutlich, dass vor allem bei den nicht ärztlich versorgten Verletzungen eine sehr hohe Verletzungsakzeptanz zu bestehen scheint. Daher wurde der Fragebogen um die letzte Frage, die sich mit der Einstellung zu Verletzungen beschäftigt, erweitert.
Die Endfassung des Fragebogens ist dem Anhang beigefügt.
3.2 Befragter Personenkreis
Bei den befragten Personen handelt es sich hauptsächlich um Jugendliche, die in ihrer Freizeit in einem Funpark ihre Sportart betreiben.
Hierbei wurden Personen aller Könnerstufen befragt, von Anfängern über Fortgeschrittene und Geübte bis hin zu Wettkampffahrern.
3.3 Datenerhebung
Die Datenerhebung erfolgte hauptsächlich durch Austeilen der Fragebögen in den folgenden Funparks in Deutschland in dem Zeitraum von November 2001 bis März 2002:
Skatefactory, Wangen im Allgäu
Action Area, München
Euro Skate Park, München
Skatehalle, Freiburg
Da sich schon zu Beginn herausstellte, dass es bei den Jugendlichen beim Ausfüllen der Fragebögen immer wieder zu Fragen kam, erfolgte die Datenerhebung hauptsächlich im Sinne einer Befragung bzw. immer durch eine persönliche Anwesenheit und Hilfe bei der Bearbeitung. Die persönliche Anwesenheit hatte somit den Vorteil, dass von 200 ausgefüllten Fragebögen ein sehr großer Anteil, nämlich 136 Bögen für die statistisch Auswertung verwendet werden konnten. Ein Auslegen der Fragebögen erwies sich nicht als sinnvoll.
Als weiterer Weg bestand die Möglichkeit den Fragebogen über das Internet unter der Adresse http// www.members.aol.kellily/FRAGEBOGEN/html auszufüllen.
Um den in Frage kommenden Personenkreis auf die Möglichkeit der Ausfüllens im Internet aufmerksam zu machen, wurde die Adresse als Link auf die Homepage eines Skateboardgeschäftes und auf eine Homepage für Inlineskater gestellt.
Von 80 zurückgesendeten Bögen konnten hier 21 in die Wertung miteinbezogen werden.
3.4 Statistische Auswertung
Die Auswertung der Rohdaten erfolgte mit dem Statistikverarbeitungsprogramm SPSS. In diesem Programm wird pro Person ein Fragebogen als kompletter Datensatz eingegeben, wobei das Programm fehlende Werte berücksichtigt. Des weiteren bietet das Programm die Möglichkeit Zusammenhänge zu errechnen und die Ergebnisse in Tabellenform oder in Form von Grafiken darzustellen.
Die gegenüberstellenden Grafiken in Kapitel 4.5 wurden mit dem Programm Microsoft Excel erstellt.
3.5 Bilder
Photos und Bilder wurden aus dem Internet kopiert und in den Text eingefügt. Die Quellen sind in Form von Internetadressen im Literaturverzeichnis aufgeführt.
Fotos aus Kapitel 2.3 wurden von der Action Area München zur Verfügung gestellt.
4. Ergebnisse
4.1 Allgemeine statistische Ergebnisse
Über die 157 befragten Personen können folgende allgemeine Aussagen gemacht werden:
4.1.1 Altersverteilung
Im Mittel sind die 157 Personen zum Zeitpunkt der Befragung 16,5 Jahre alt, mit einer Standardabweichung von 4,9 Jahren. Hierbei ist der jüngste Befragte 8 Jahre, der älteste Befragte 36 Jahre alt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb.9: Altersverteilung der Befragten Personen
Die Standartabweichung von 4,9 bedeutet, dass etwa 67% der Personen in dem Bereich zwischen 11,6 und 21,4 Jahren liegen.
4.1.2 Geschlechtsverteilung
Von 157 Befragten sind 19 weiblich und 138 männlich, dies bedeutet eine prozentuale Verteilung von 12,1% weiblichen und 87,9% männlichen Personen.
4.1.3.Verwendetes Sportgerät
Die Frage nach dem verwendeten Sportgerät bezog sich auf das Sportgerät, mit dem hauptsächlich im Funpark gefahren wird.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb.10: Darstellung der verwendeten Sportgeräte
Die Auswertung der 157 Fragebögen bezüglich des verwendeten Sportgerätes zeigt zwei große Gruppen. Die größte Gruppe bilden mit 73 Angaben die Inlineskater, was einem Prozentanteil von 46,5% entspricht. Die zweitgrößte Gruppe sind die Skateboardfahrer mit 65 Personen (41,4%). Die Gruppe der BMX Fahrer stellt mit 13 Nennungen die drittstärkste Gruppe dar. Jeweils 3 Angaben (1,9%) wurden in den Gruppen Rollschuhe und Sonstige gemacht. Dabei wurde von allen drei Personen als sonstiges Sportgerät das Snakeboard genannt. Hierbei handelt es sich um eine Spezialanfertigung des Skateboards, mit dem Unterschied, dass das Mittelteil des Snakeboards ein schmales längliches Gelenk in Schlangenform (engl. Snake) besitzt, was eine bessere Beweglichkeit zur Folge hat und eigentlich nur von fortgeschrittenen Skateboardfahrern genutzt wird. (7)
[...]
- Citar trabajo
- Sonja Keller (Autor), 2002, Verletzungsmuster von Trendsportarten im Funpark, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/22741
-
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X.