Achtung!Hierbei handelt es sich lediglich um eine Seminararbeit mit individueller Benotung!
Auch Fehler hinsichtlich wissenschaftstheoretischer Textarbeit sind möglich, wie z.B. falsche Zitierung oder Literaturangabe.
ZumTeil handelt es sich um Arbeiten aus dem frühen Semestern, die nicht perfekt sind, was die Benotung ausdrückt!
Gliederung
1. Einleitung
2. Entwicklungsaufgaben im Jugendalter
3. Emotionen und emotionale Kompetenz
3.1. Emotionale Kompetenz nach Saarni und Goleman
4. Emotionsregulation
4.1. Kontrolle des Ausdrucks von Emotionen
4.2. Ressourcen Jugendlicher zur emotionalen Regulation
5. Lebensziele Jugendlicher
5.1. Problembelastungen im Jugendalter
5.2.Coping: Strategien zur Bewältigung von Alltagsproblemen
6. Zusammenfassung
7. Literaturliste
1. Einleitung
Der als Jugendalter beschriebene Lebensabschnitt stellt durch seine vielfältigen und massiven Veränderungen in den Bereichen biologische Reife, soziale Integration, Rolle in der Gesellschaft sowie Status gegenüber den Mitmenschen, Prozess der geistigen Entwicklung, Selbstfindung und der damit verbundenen Selbststeuerung eine der krisenhaftesten Phasen im Lebenszyklus des Menschen dar.
Betrachtet man das Jugendalter, so ist ihm eine besondere Eigenschaft in Bezug auf die emotionale Entwicklung zuzuordnen. Verglichen mit der Zeitspanne vom Kleinkindalter bis zur späten Kindheit und dem Erwachsenenalter bis zum hohen Alter, lässt sich im Jugendalter, der Höhepunkt ausdifferenzierter Emotionen beobachten. Emotionen hängen eng zusammen mit körperlichen, hormonellen und kognitiven Veränderungen, die vor allem in der Pubertät auftreten. Kinder lernen im Übergang von der Kindheit zum Jugendalter, dass mit jeder neuen Erfahrung auch neue Gefühle verbunden sind. Der Höhepunkt der emotionalen Differenzierung befindet sich im späten Jugendalter, wenn auch die körperliche Entwicklung ihren Höhepunkt erreicht. Es kommen neue unbekannte Emotionen hinzu, die es zu bewältigen gilt. Hierbei spielt die Sexualität eine wichtige Rolle, da sie neue körperliche Reaktionen und damit verbundene Emotionen bereithält, auf die der Jugendliche reagieren muss.
Das Erwachsenenalter zeichnet sich in der emotionalen Entwicklung dadurch, dass Gefühle mit vorhandenen Verhaltensweisen assoziiert werden. Wie der Name schon sagt, ist das Erwachsenenalter, dadurch charakterisiert, dass der Einzelne den bestimmten Situationen gewachsen ist. Mit Gefühlen wird sicherer umgegangen, man wird nicht mehr wie im Jugendalter, von ihnen überwältigt und mitgerissen.
Das hohe Alter spiegelt in gewisser Weise die frühe Kindheit wieder, es wird sich lediglich auf Emotionen zentriert, die sich als brauchbar und angenehm erwiesen haben. Die körperliche Entwicklung ist dann wieder gekennzeichnet durch Grundreaktionen von positiven oder negativen Charakter. Eine Zentrierung der Emotionen scheint nur dann möglich zu sein, wenn eine Ausdifferenzierung in der Jugend stattgefunden hat. Bei geringer emotionaler Entwicklung im Jugendalter, kommt es zu einer emotionalen Verirrung im hohen Alter.
Die neuen Gefühle die im Jugendalter wahrgenommen werden, dienen der Orientierung in der Umwelt. Damit ist eines der hervorstechenden Merkmale des Jugendalters, das Experimentieren, verbunden. Im gefühlsmäßigen Bereich werden das eigene Ich, der eigene Körper, die eigenen Denkvorgänge zu Gegenständen des Experimentierens. Was im Gegensatz zum Kindesalter nun nicht mehr praktisch durchgeführt wird, verlagert sich mehr und mehr auf Handeln und Fühlen.
(vgl. Oerter, R. / Montada, L., 1995, S. 249-486)
2. Entwicklungsaufgaben im Jugendalter
Unter einer Entwicklungsaufgabe werden in der psychologischen Diskussion die kulturell und gesellschaftlich vorgegebenen Erwartungen und Anforderungen verstanden, die an Personen einer bestimmten Altersgruppe gestellt werden. Sie definieren für jedes Individuum in bestimmten Lebenslagen objektiv vorgegebene Handlungsprobleme, denen es sich stellen muss. Sie agieren als Bezugssysteme, innerhalb derer die personelle und soziale Identität konstruiert werden muss. Das Konzept der Entwicklungsaufgaben wurde von Havinghurst definiert und beschreibt den Lebenslauf als eine Folge von Problemen, denen sich das Individuum gegenüber sieht und die es bewältigen muss Havinghurst geht davon aus, dass die verschiedenen Anforderungen, die in einem bestimmtem Lebensabschnitt erfüllt werden müssen, durch eine besondere Kombination von inner-biologischen (z.B. physische Reifung), soziokulturellen (z.B. kulturelle Erwartungen) und psychologischen (z.B. individuelle Bestrebungen) Einflüssen erwachsen. Die verschiedene Entwicklungsaufgaben, die Personen im Laufe ihres Lebens meistern müssen, entstehen also als Anforderungen durch besondere Konstellationen in der physischen Reife, soziokulturellen Einflüssen, und individuellen Fähigkeiten und Bestrebungen. Die Festlegung einer Aufgabe, die die Gesellschaft an den Einzelnen stellt, ist normativ, die Altersgrenzen für Entwicklungsaufgaben sind jedoch eher als deskriptives, variables Element dieses Konzeptes zu verstehen. Einige Entwicklungsaufgaben sind als Angebote mit Empfehlungscharakter zu verstehen, andere sind durch Sanktionen gestützte Forderungen. Nicht alle Aufgaben sind jedoch vorgegeben, ein weiterer Teil setzt sich aus persönlichen Zielen und Projekten (z.B. Gestaltung einer Partnerschaft) zusammen. Entwicklungsaufgaben gliedern also den Lebenslauf und geben Sozialisationsziele vor.
Beispiele für Entwicklungsaufgaben in der Jugendphase sind: seinen Körper zu akzeptieren, eine männliche oder weibliche soziale Rolle zu lernen, sich für eine Beschäftigung entscheiden, emotionale Unabhängigkeit von den Eltern und anderen Erwachsenen zu erreichen, eine Werteskala und ein ethischen System zu errichten und danach zu leben. Diese Aufgaben werden als Grundlage für die zukünftige Entwicklung betrachtet.
Bezüglich der zeitlichen Zuordnung geht Havighurst davon aus, dass es innerhalb der Lebensspanne Zeiträume gibt, die für die Erledigung bestimmter Aufgaben besonders geeignet sind. Die Annahme solcher sensitiver Perioden bedeutet nicht, dass bestimmte Prozesse nicht auch zu einem späteren Zeitpunkt in Angriff genommen werden können; der Lern- oder Entwicklungsprozess erfordert dann aber einen wesentlich höheren Aufwand. Darüber hinaus unterscheidet man zwischen Aufgaben, die zeitlich abgeschlossen sind, und solchen, die sich über mehrere Perioden der Lebensspanne erstrecken.
Diese unterschiedlichen Anforderungen bedingen eine Anpassung der Heranwachsenden. Da zu verschiedenen Zeitpunkten im Lebenslauf die Kombination von Anforderungen auf jeder Ebene unterschiedlich ist, lastet in jedem Lebensabschnitt ein bestimmter Satz von Anpassungsanforderungen auf der sich entwickelnden Person. Eine Entwicklungsaufgabe kommt während eines bestimmten Abschnittes im Leben auf, deren erfolgreiche Vollendung führt zu Zufriedenheit und Erfolg bei den bevorstehenden Aufgaben, während der Misserfolg zu Unzufriedenheit, zur Missbilligung durch die Gesellschaft und zu Schwierigkeiten mit späteren Aufgaben führt .
Die Entwicklung des Individuums wird insgesamt von zwei Komponenten bestimmt, die immerzu in Veränderung begriffen sind, der tatsächliche Entwicklungsstand und die soziokulturellen Anforderungen bezüglich gegenwärtig angestrebter Entwicklungsstufen oder zukünftiger Entwicklungsstufen. Der erste Schritt zu aktiver Beschäftigung mit der eigenen Entwicklung erfordert, dass der eigene gegenwärtige Entwicklungsstand und die Entwicklungsanforderungen der umgebenden Kultur wahrgenommen werden müssen. Der nächste Schritt besteht daraus, den Abstand zwischen dem eigenen Entwicklungsstand und den soziokulturellen Entwicklungsanforderungen abzuschätzen, um sich selbst Entwicklungsziele zu setzen. Der dritte Schritt beinhaltet Aktivitäten, die auf das Erreichen der Entwicklungsziele gerichtet sind. Zunächst vor allem die Eltern die Auswahl der anstehenden Entwicklungsziele, später formuliert der Heranwachsende selbst seine Entwicklungsziele. Da unsere Kultur ein riesiges Angebot an Entwicklungsmöglichkeiten bereithält, entstehen individuell unterschiedliche, persönliche Zielsetzungen. Umso reifer und reflektierter solche Zielsetzungen werden, desto mehr ziehen sie jedoch die Abhängigkeit individueller Lebensgestaltung von der umgebenden Kultur mit ein.
Im Modell der Entwicklungsaufgaben bestimmt und determiniert das Individuum das Entwicklungsziel selbst, dieses Ziel ist jedoch nicht das Ergebnis des unabhängigen freien Denkens des Individuums, sondern wird entsprechend wesentlicher Merkmale der Umgebung strukturiert. Betrachtet man die Interaktion von Individuum und Umgebung etwas näher, wird deutlich, dass es die Aktivitäten des Individuums sind, die bei dieser Wechselwirkung eine wichtige vermittelnde Rolle spielen. Dies stimmt mit der gebräuchlichen Annahme überein, dass das Individuum der Konstrukteur
seiner eigenen Entwicklung ist. Der Übergang ins Erwachsenenalter ist dann möglich, wenn alle jugendaltersspezifischen Entwicklungsaufgaben bewältigt und zugleich - was teilweise Voraussetzung hierfür ist - die psychodynamischen Veränderungen sowie der Prozess der inneren Ablösung von den Eltern abgeschlossen sind, wenn also die Adoleszenzkrise bewältigt ist. Die Gewinnung der Identität gegenüber der drohenden Zerstückelung und Diffusion des Selbstbildes und des Selbstverständnisses wird als der Kernkonflikt des Jugendalters verstanden. Das von der Erwachsenen- Gesellschaft angebotene Weltbild wird systematisch nach seiner Deutungsleistung abgefragt, wobei Defizite und Leerstellen, Widersprüche und Ambivalenzen Ausgangspunkt und Auslöser für heftige Orientierungs- und Selbstwertkrisen sein können. Die Suche nach der eigenen Identität ist ein phasen-spezifisches Charakteristikum des menschlichen Entwicklungsprozesses, das in der gegebenen Form typisch und charakteristisch für das Jugendalter ist und in der Regel in dieser Form auch nur im Jugendalter auftritt.
(vgl. Oerter, R. / Montada, L., 1995, S. 551-585)
3. Emotionen und emotionale Kompetenz
Emotionen ermöglichen einem Lebewesen, anders als bei einer Reflexreaktion, mehr Flexibilität im Verhalten.
„Psychologen definieren eine Emotion als ein komplexes Muster von Veränderungen, das physiologische Erwägungen, Gefühle, kognitive Prozesse und Verhaltweisen umfasst. Diese treten als Reaktion auf eine Situation auf, die ein Individuum als persönlich bedeutsam wahrgenommen hat.“
(Zimbardo, G.P./Gerrig, R.J.; 1999, S. 359)
Außerdem lassen sich für viele Emotionen spezifische Ausrichtungen von Aufmerksamkeit und Verhalten beobachten. Unter Emotionen kann also die Gesamtheit aller mit dem Gefühlserlebnis auftretenden Reaktionen verstanden werden. Der Begriff Reaktion weißt darauf hin, dass immer eine Anregung gegeben werden muss, um eine Gemütsbewegung auszulösen. Diese Anregung kann von verschiedenster Natur sein, und jedes Individuum reagiert hinsichtlich seiner Gefühle anders auf die jeweilige Anregung (Impuls). Gerade diese Tatsache ist es, die es für die Emotionsforschung schwierig macht, befriedigende Ergebnisse hinsichtlich der Entstehung und der Ausprägung von Emotionen zu erlangen. Dies bedeutet also, dass Emotionen eine bessere Anpassung an die Lebenssituationen ermöglichen und dabei immer die wechselseitige Beziehung zwischen Emotionen und Handlungen betont wird. (vgl. Zimmermann, P., (im Druck), S. 220-221)
Eine unmittelbare Beziehung zur Emotion hat die Intelligenz. Die Intelligenz befähigt einen Menschen Einblick in den Sinneszusammenhang oder in die Struktur der neuartigen und zu bewältigenden Aufgaben zu gewinnen und so Lösungsstrategien zu entwickeln. Das Merkmal Intelligenz besitzt jedes Lebewesen von Beginn seines Lebens in unterschiedlichster Ausprägung. Durch ständige Lernprozesse erweitert man seinen persönlichen Wissenshorizont, jedoch aber nicht das Merkmal Intelligenz. Bei dieser Erweiterung des persönlichen Wissenshorizontes entstehen dann Kompetenzen -> emotionale Kompetenzen. (vgl. http://www-campus.uni-regensburg.de/material/EK)
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- Quote paper
- Andreas Reineck (Author), 2004, Emotionale Entwicklung im Jugendalter, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/22655
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