Kinder haben ein Verständnis von Emotionen. Nicht ganz eindeutig geklärt ist jedoch die Frage, wie sie dazu kommen. Wie schaffen es Kinder, sich mit der Begrifflichkeit und der Bedeutung von Emotionen
vertraut zu machen?
Welche Wege beschreiten sie auf diesem Weg? Nutzen sie so etwas wie eine abrufbereite Liste, auf der sie ihre Erfahrungen (Ereignis plus eingetretene Emotion) ,,notiert" haben oder steckt ein komplexerer Mechanismus dahinter?
In welchem Ausmaß besitzen Kinder das Wissen und die Fähigkeit, emotionale Begriffe zu nutzen und sie mit anderem emotionalen Wissen in Verbindung zu bringen? Mehrfach wurde geprüft, wie Kinder eine Sprache erlernen, aber nur selten, wie sie lernen Emotionen mit Namen zu versehen. Viel wurde darüber geschrieben, wie Kinder und Erwachsene über Emotionen sprechen, aber wenig ist bekannt darüber, wie sie die Fähigkeit zum Benennen der Emotionen erwerben.
Die folgende Arbeit will versuchen, der Frage nachzugehen, welche Strategie von Kindern auf dem Weg des Verstehens und Begreifens von Emotionen genutzt wird.
Relevanz erlangt dieses Thema für mich deshalb, weil ich es wichtig finde, das Muster zu kennen, das Kinder zu Hilfe nehmen, um sich in ihrer Umwelt zurecht zu finden. Beispielsweise in der Kindertherapie muss man die Wege kennen, die Kinder beschreiten, um pathologische Abweichungen feststellen zu können und helfend einzugreifen. Eine weiterer Punkt, der die Bedeutung dieses Themas hervorhebt, ist die pädagogische Arbeit mit Kindern. Ob Eltern oder Lehrer und Erzieher, für alle ist es gleichermaßen wichtig zu wissen, wie sich die Entwicklung im Bereich Emotionen gestaltet und welche Einflussmöglichkeiten man hat.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Verständnis von Emotionen
- Begriffsklürung - Emotionen
- Was versteht man unter einer Emotion?
- Emotionale Entwicklung
- Ein Modell kindlichen Verstehens von Emotionen
- Vorläufer emotionaler Entwicklung - Das 1. Lebensjahr
- Überzeugungen, Wünsche und Emotionen
- Begriffsklürung - Emotionen
- Forschungsergebnisse
- Das lexikalische Wissen von Kindern
- Verstehen von Emotionen
- Situatives Wissen Erkennen von Emotionen im situativen Kontext
- Diskussion
- Interpretation der Ergebnisse
- Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit dem kindlichen Verständnis von Emotionen und untersucht, wie Kinder die Fähigkeit erwerben, Emotionen zu erkennen, zu benennen und in verschiedenen Kontexten zu verstehen. Die Arbeit analysiert verschiedene Theorien und Forschungsergebnisse, um ein umfassendes Bild der Entwicklung des emotionalen Verstehens bei Kindern zu zeichnen.
- Das Erlernen von Emotionen und deren Benennung
- Die Rolle von kognitiven Prozessen und der Phantasie im emotionalen Verständnis
- Die Entwicklung des Verstehens von Emotionen im Kontext von Situationen und Beziehungen
- Die Unterscheidung zwischen realen und imaginären Emotionen
- Die Bedeutung von Erfahrungen und der Entwicklung des emotionalen Denkens
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema "Kindliches Verständnis von Emotionen" ein und stellt die Relevanz der Thematik für die pädagogische Arbeit und die Kindertherapie heraus. Kapitel 1 beleuchtet verschiedene Definitionen von Emotionen und analysiert die Entwicklung des emotionalen Verstehens bei Kindern anhand eines Modells von Stein und Levine. Dieses Modell beschreibt die Bedeutung von Bewertungen, Zielen und Planungen für das Erleben von Emotionen. Die Arbeit analysiert auch die Rolle der Phantasie und des "So-tun-als-ob" im emotionalen Verständnis und untersucht, wie Kinder die psychischen Prozesse anderer Menschen verstehen können. Kapitel 2 präsentiert die Ergebnisse einer Studie von Michalson und Lewis, die das lexikalische Wissen, das Verständnis und das situative Wissen von Kindern im Bereich Emotionen untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass Kinder Emotionen zunächst erkennen und später benennen lernen. Die Studie verdeutlicht auch, dass Kinder ihre eigenen Erfahrungen und Wünsche bei der Bewertung von Emotionen berücksichtigen. Kapitel 3 diskutiert die Ergebnisse der Studie und interpretiert die Bedeutung der Ergebnisse für das Verständnis des kindlichen emotionalen Verstehens. Es werden mögliche Erklärungen für die Ergebnisse der Studie diskutiert und die Grenzen der "Listentheorie" aufgezeigt. Die Zusammenfassung fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen und stellt offene Fragen für weitere Forschung dar.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das kindliche Verständnis von Emotionen, die Entwicklung des emotionalen Verstehens, die Rolle von Kognition und Phantasie, das Erlernen von Emotionen und deren Benennung, die Bedeutung von Erfahrungen und die Unterscheidung zwischen realen und imaginären Emotionen.
- Arbeit zitieren
- Susanne Schulz (Autor:in), 2001, Kindliches Verständnis von Emotionen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/2209
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