Im folgenden geht es um Pierre Bourdieus Habitus und die verschiednen Kapitalformen
(Ökonomisches Kapital, Kulturelles Kapital, soziales Kapital).
Folgende Fragen stehen dabei im Mittelpunkt.
1) Durch welche Faktoren ist der Habitus einer Person bestimmt?
2) Ist der Habitus durch die jeweilige soziale Lage strikt determiniert?
3) Ist es möglich, dass eine Person ihren Habitus willentlich ändert?
4) Wie beeinflussen die verschiedenen Kapitalformen das Entstehen von
Macht?
5) Was ist Macht für Bourdieu?
Die Bourdieuschen Theorien zu verstehen gibt einige Schwierigkeiten auf. Seine Theorien
basieren auf der französischen Gesellschaft und in seinen Werken verwendet er extrem
lange, verschachtelte Sätze. In den letzten Jahren sind daher vi ele Interviews, Gespräche
und Vorträge erschienen, die das erarbeiten der Theorien erleichtern. Dabei kommentiert
Bourdieu meist anschaulich und auch ironisch seine Werke und Thesen.1
Pierre Bourdieu wurde 1930 in Denguin im Béarn in Frankreich
geboren.1950 begann er sein Studium an der Faculté des Lettres in Paris
und bewarb sich außerdem an der Ecole Normale Supérieure, die als
„Intellektuellen-Schmiede“ gilt. Dort erwarb er 1954 die Agrégation in
Philosophie. Später arbeitete er als Gymnasiallehrer am Lycée de Moulins. Ab 1964
arbeitet er als Professor für Kultursoziologie an der Ecole Pratique des Hautes Etudes en
Sciences Sociales und ab 1968 als Direktor des Centre de Sociologie Européene in Paris.
1 Aus: Annette Treibel: Einführung in soziologische Theorien der Gegenwart, 1993ff, Seite 206, 207
Inhaltsverzeichnis
- Machttheorien in der Sozialpädagogik
- Der Habitus und die verschiedenen Kapitalformen nach Pierre Bourdieu
- Der Habitus
- Ökonomisches Kapital
- Kulturelles Kapital
- Inkorporation
- Objektivierung
- Institutionalisierung
- Soziales Kapital
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text stellt die Habitus-Theorie von Pierre Bourdieu vor und beleuchtet die verschiedenen Kapitalformen, die nach Bourdieu die Machtverhältnisse in der Gesellschaft prägen. Der Text analysiert die Faktoren, die den Habitus einer Person bestimmen, und untersucht die Frage, ob der Habitus durch die soziale Lage determiniert ist oder ob eine willentliche Veränderung möglich ist.
- Der Habitus als zentrales Konzept zur Erklärung von Verhaltensmustern und Praktiken.
- Die verschiedenen Kapitalformen (ökonomisches, kulturelles, soziales Kapital) und ihre Bedeutung für die Machtverhältnisse.
- Der Zusammenhang zwischen Habitus, Kapitalformen und sozialer Position.
- Die Rolle der Familie und des Bildungssystems in der Prägung des Habitus.
- Die Kritik an der Vorstellung von autonomen Individuen und der Betonung der gesellschaftlichen Prägung.
Zusammenfassung der Kapitel
Der Text beginnt mit einer Einführung in das Konzept des Habitus und den verschiedenen Kapitalformen nach Pierre Bourdieu. Dabei werden die zentralen Fragen des Textes vorgestellt, wie z.B. die Determiniertheit des Habitus durch die soziale Lage und die Möglichkeit der willentlichen Veränderung. Anschließend wird der Habitus näher erläutert und auf die verschiedenen Faktoren eingegangen, die ihn prägen. Der Text beleuchtet die Bedeutung des Habitus als Bewertungs- und Wahrnehmungsschema für menschliche Handlungen. Im Anschluss werden die drei verschiedenen Kapitalformen – ökonomisches, kulturelles und soziales Kapital – im Detail vorgestellt. Der Text analysiert die Beziehung zwischen diesen Kapitalformen und der Machtverteilung in der Gesellschaft.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe des Textes sind Habitus, Kapitalformen (ökonomisches, kulturelles, soziales Kapital), Macht, soziale Lage, soziale Prägung, Bildung, Familie, Geschmack, Verhaltensmuster, Klasse, und gesellschaftliche Strukturen. Die Theorien von Pierre Bourdieu werden im Kontext der Kritik an der Vorstellung von autonomen Individuen und der Betonung der gesellschaftlichen Determinierung von Verhalten und Denken betrachtet.
- Citation du texte
- Carolin Seidel (Auteur), 2004, Der Habitus und die verschiedenen Kapitalformen nach Pierre Bourdieu, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/21608