Diese Ausarbeitung beinhaltet die Werkanalyse des Werkes " der rebellierende Gefangene" von Michelangelo Bounarroti.
Inhaltsverzeichnis
- Bei dem Werk Michelangelos „der rebellierende Gefangene" handelt es sich um eine Marmorskulptur, minimal in überlebensgröße, was für damalige Verhältnisse als monumental zu bezeichnen wäre und steht auf einer Plinthe.
- Das Werk wurde vermutlich zwischen 1514 und 1516 erschaffen.
- Die Skulptur zeigt einen jungen Mann, der gefesselt ist.
- Das Werk vermittelt auf den ersten Blick, das Gefühl der Hoffnungslosigkeit eines jungen gescheiterten Menschen.
- Das Werk zeigt einen Mann, wessen Hände und Oberkörper gefesselt sind.
- Die Skulptur verschließt die Arme hinter dem Rücken, dort sind sie auch verbunden.
- Die figura serpentinata stellt ihren rechten Fuß auf einen kleinen Sockel auf der Plinthe, was uns den Willen der Person nach einen Aufstieg vermittelt. Wohingegen der linke Fuß auf dem flachen unteren Teil jener steht.
- Der dargestellte Mann nlickt nach oben mit einem hoffnungslosem Blick.
- Noch hinzuzufügen wäre, dass es sich um eine Aktdarstellung des Mannes handelt. Dieser ist lediglich mit einem Tuch am Beinanfang und über dem Genitalbereich bedeckt. Dieser ist jedoch nicht vollständig fertiggestellt, somit wäre eine spätere komplett oder Teilemblösung noch möglich gewesen.
- Der Oberkörper der Figur ist sehr muskulös auf dem Rücken dargestellt.
- Die Vorderseite jedoch erweist fast schon weibliche Rundungen, vor allem im Bauch-Brust Bereich.
- Die Skulptur ist nonfinito und somit an einigen Stellen wie z.B. dem angesprochenem Tusch oder auch am Rücken und den Armen unvollendet.
- Auch an der rechten Seite befindet sich die Skulptur in einem rudimentär vollendetem Zustand.
- Die bereits ausgearbeiteten Oberarme sowie die Rückenmuskulatur haben eine fast schon glänzend polierte Oberfläche. Dies stellt vermutlich die Stärke des Gefangenen dar.
- Die Oberfläche am Hals hingegen ist als rau dargestellt, was zum einen auf das nonfinito der Figur, als auch auf die bewusst männliche Darstellung,also als Bartansatz zu deuten wäre.
- Die Oberfläche an der rechten seite ist hingegen ein klares Zeichen der Unvollendetheit der Figur.
- Interessant ist auch der Blick des Nackenbereich, so ist dieser stark übertrieben muskulös, fast schon hässlich rund und gekrümmt. Diese Rundung und Masse wirkt fast schon animalisch.
- Im Kontext der Figur lässt sich dies auf einen starken Widerstand des Mannes gegen die fesseln schließen.
- Diese Masse der Figur setzt sich vertikal abnehmend fest. So sind die Beine und Schenkel und vor allem die Füße übertrieben massevoll.
- Diese Verlagerung der Masse in den Bein-Fuß Bereich lässt auf den Wunsch einer Flucht schließen, den die Figur gerne vollendet würde.
- Die Achsen der Figur sind stark gegeneinander verdreht, was auf einen inneren Konflikt aber auch auf den Fluchtversuch zurückzuführen wäre.
- Die Konstellation der Glieder ist in Kontrapoststellung. So geht eine Schulter nach hinten und die Andere nach vorne. Ein Bein ist angewinkelt, quasi im Prozess der Flucht und das Andere steht still da.
- Die Proportionen der Figur stimmen auch nicht überein. So sind die Beine und der Oberkörper in keiner naturalen Relation zum Kopf und vor allem zum Nacken, welcher quasi nicht vorhanden ist.
- Auch die übergroße Darstellung der Beine stellt den Fluchtversuch des Gefangenen dar. Interessant ist auch der Gegensatz von raumeinbeziehenden Beinen und dem geschlossenen Oberkörper. Auch dies hat dieselbe Wirkung.
- Ein weiteres Merkmal ist auch die Achsenausrichtung des Körpers, so gehen alle Achsen nach unten außer der Blick des Mannes nach oben. Dies lässt aufein Gottvertrauen der Figur schließen.
- Der Hintergrund seiner eigentlichen Bestimmung in einem Papstgrabmal würde dies bestätigen.
- Ein weiteres Merkmal der Figur ist seine ursprüngliche mathematische Form des Parallelogramms, was bei Verbindung der Füße mit dem Knie und dem Kopf über den Rückenbereich entsteht. Das in der Kunst selten etwas zufällig ist, schließe ich daraus, dass die Figur innerlich geordnet und gebildet ist und daher weiß was ihr passieren wird in einer weiter Gefangenschaft und deswegen fliehen möchte.
- Das Problem bei den Figuren Michelangelos stellt das nonfinito dar. So kann man nun bei der Betrachtung nicht sagen, ob der Rücken und die Seite zu einer Vollplastik noch ausgearbeitet werden sollten, oder an seine eigentliche Bestimmung in einem Eck war, worauf ich schließen würde.
- Das Werk entstand anfangs des Manierismus, somit lassen sich manieristische Merkmale wie die figura serpentinata als auch das Merkmale der Hochrenaissance erkennen wie z.B. die etwaige mathematische Form des Parallelogramms erkennen.
- Mit blick auf das Werk der Lookongruppe lässt sich erkennen, dass dieses werk Michelangelo sehr geprägt hat. Auch die Laokoongruppe stellt unproportionale Figuren dar, als auch eine typisch für die Antike gewesen A ktdarstellung.
- Diese Aktdarstellung wurde wahrscheinlich aufgrund des Bestimmungsortes in einem Papstgrabmal aufgrund der Konservativität der katholischen Kirsche nicht umgesetzt. So sind auch heute im Vatikan keine komplett emblösten Skulpturen sehen.
- Die verdrehte Figur steht meiner Meinung nach für einen inneren Konflikt der Figur, was auch ein Zeichen des Manierismus ist.
- Ein neues Menschenbild wird auch zum Einen dargestellt, dass die Figur auf den ersten Blick keinen sakralen Ursprung hat, auf den zweiten jedoch schon, da der Auftraggeber der Papst war und die Skulptur dadurch auch zum „ Gesamtkunstwerk Kirche" gehört hätte.
- Aber ein neues Menschenbild lässt sich deutlich sehen, dass ist die Freiheit und die Individualität des Individuums.
- Daher die Nacktdarstellung und der Verzicht auf naturale/idealistische Proportionen.
- Ich würde diese Figur so deuten, da es in der Zeit viele religiöse Konflikte gab und die Kirche die Menschen an alte Traditionen >>fesselt<< und diese mit aller die Menschen mit aller Kraft gegen die Kirche, daher die gewaltigen Muskeln vorgehen möchten. Dadurch hoffen sie auf die Hilfe Gottes um ihnen beizustehen.
- Daher der Blick zum Horizont.
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Analyse befasst sich mit der Marmorskulptur „Der rebellierende Gefangene" von Michelangelo Buonarroti, die zwischen 1514 und 1516 geschaffen wurde. Ziel der Analyse ist es, die Skulptur im kunstgeschichtlichen Kontext zu betrachten und ihre Bedeutung im Hinblick auf Form, Inhalt und Stil zu ergründen. Dabei werden sowohl formale Aspekte wie die figura serpentinata und das nonfinito, als auch die ikonografische Interpretation der Figur in Bezug auf den Auftraggeber und die damalige Zeit beleuchtet.
- Die figura serpentinata und ihre Bedeutung für die Darstellung des inneren Konflikts der Figur
- Das nonfinito als stilistisches Merkmal des Manierismus und seine Auswirkungen auf die Interpretation der Skulptur
- Die ikonografische Interpretation der Figur im Kontext der religiösen Konflikte der Zeit
- Die Darstellung eines neuen Menschenbildes, das Freiheit und Individualität betont
- Die Beziehung der Skulptur zu den Werken der Antike, insbesondere zur Laokoongruppe
Zusammenfassung der Kapitel
Die Analyse beginnt mit einer detaillierten Beschreibung der Skulptur „Der rebellierende Gefangene". Dabei werden die Körperhaltung, die Proportionen, die Oberflächenbehandlung und die künstlerischen Mittel wie die figura serpentinata und das nonfinito beleuchtet. Die Analyse zeigt, wie Michelangelo durch die Gestaltung der Figur einen inneren Konflikt und den Wunsch nach Flucht darstellt.
Im weiteren Verlauf wird die Skulptur im kunstgeschichtlichen Kontext des Manierismus betrachtet. Die Analyse untersucht die Merkmale des Manierismus, die in der Skulptur deutlich werden, wie z.B. die figura serpentinata und das nonfinito. Es wird gezeigt, wie Michelangelo in seinem Werk die Traditionen der Hochrenaissance mit den neuen Tendenzen des Manierismus verbindet.
Die Analyse beleuchtet auch die ikonografische Bedeutung der Skulptur im Kontext der religiösen Konflikte der Zeit. Es wird gezeigt, wie Michelangelo in seiner Skulptur ein neues Menschenbild darstellt, das Freiheit und Individualität betont. Die Analyse untersucht auch die Beziehung der Skulptur zu den Werken der Antike, insbesondere zur Laokoongruppe, und zeigt, wie Michelangelo von diesen Werken inspiriert wurde.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Marmorskulptur „Der rebellierende Gefangene", Michelangelo Buonarroti, Manierismus, figura serpentinata, nonfinito, ikonografische Interpretation, religiöse Konflikte, neues Menschenbild, Freiheit, Individualität, Laokoongruppe. Die Analyse beleuchtet die Skulptur in ihrem kunstgeschichtlichen Kontext und untersucht ihre Bedeutung im Hinblick auf Form, Inhalt und Stil.
- Arbeit zitieren
- Robin Sonnek (Autor:in), 2013, "Der rebellierende Gefangene" Michelangelos, eine Werkanalyse, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/215956
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