Der Peloponnesische Krieg, der von 431-404 v. Chr. zwischen Athen und Sparta sowie ihren jeweiligen Verbündeten ausgetragen wurde, gehört ohne Zweifel zu den herausragendsten Ereignissen der gesamten Antike. Bereits der zeitgenössische griechische Geschichtsschreiber Thukydides bezeichnete den Krieg der Peloponnesier und der Athener als „die gewaltigste Erschütterung, die Hellas und ein Teil der Barbarenländer, ja fast die ganze Menschheit erlebt hat“. Diese Einschätzung eines der bedeutendsten Geschichtsschreiber der Antike hat bis in unsere heutige Gegenwart bestand, wenn Bleckmann, freilich über die zeitlich begrenzte Perspektive des um 399 v. Chr. verstorbenen Thukydides hinausgehend konstatiert: „Die Niederlage Athens im Peloponnesischen Krieg hatte einschneidende Folgen für den Verlauf der weiteren Geschichte und gilt zu Recht als die große Zäsur der griechischen Geschichte der klassischen Zeit, da sich in der Folgezeit kein anderer Polisstaat mehr imstande erweisen sollte, Ägäis und griechisches Mutterland als stabilen Herrschaftsraum zu organisieren.“ Der Schlacht von Aigospotamoi 405 v. Chr. am Ende des Dekeleischen Krieges muss hierbei eine entscheidende Rolle zuerkannt werden, da sie das Schicksal Athens im Kampf gegen Sparta um die Vorherrschaft über Griechenland im Peloponnesischen Krieg endgültig besiegelte. Dem spartanischen Feldherren Lysander war es bei Aigospotamoi gelungen, die Flotte der Athener vernichtend zu schlagen. Da die Athener nach der Katastrophe von Aigospotamoi über keinerlei Reserven mehr verfügten, um eine neue Flotte zu bauen und zu bemannen, waren sie angesichts der Blockade des Peiraieus, dem wichtigsten Hafen der Stadt, durch die Peloponnesier gezwungen, 404 v. Chr. bedingungslos zu kapitulieren. Der Machtkonflikt zwischen Athen und Sparta konnte mit dem Ausgang des Peloponnesischen Krieges jedoch nur vorübergehend beigelegt werden und sollte nur wenig später unter anderen Vorzeichen und neuen Koalitionen im Korinthischen Krieg 395-387 v. Chr. erneut eskalieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Rückblick — Die Vorgeschichte zur Schlacht von Aigospotamoi
- Die Schlacht von Aigospotamoi in den Darstellungen Xenophons und Diodors
- Der Sommerfeldzug des Lysander und die Aktionen der athenischen Flotte
- Der Verlauf der Schlacht von Aigospotamoi
- Der Prozess von Lampsakos gegen die athenischen Kriegsgefangenen
- Schlussbetrachtung
- Quellenverzeichnis
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Schlacht von Aigospotamoi im Jahr 405 v. Chr. und analysiert die unterschiedlichen Darstellungen des Ereignisses in den Werken von Xenophon und Diodor. Ziel ist es, durch einen sachkritischen Vergleich der beiden Hauptquellen, unter Hinzuziehung von Plutarch, zu ergründen, wie sich die Schlacht tatsächlich zugetragen hat. Neben dem Schlachtgeschehen selbst werden auch der Sommerfeldzug des Lysander und der Prozess von Lampsakos im Nachgang der Schlacht untersucht.
- Die Rolle der Schlacht von Aigospotamoi im Peloponnesischen Krieg
- Der Vergleich der Darstellungen von Xenophon und Diodor
- Die Bedeutung der Quellenkritik für die Rekonstruktion historischer Ereignisse
- Die Strategien und Taktiken von Lysander und den athenischen Befehlshabern
- Die Folgen der Schlacht für Athen und Sparta
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Schlacht von Aigospotamoi ein und beleuchtet deren Bedeutung für den Verlauf des Peloponnesischen Krieges. Sie stellt die Quellenlage dar und erläutert die Problematik der unterschiedlichen Darstellungen bei Xenophon und Diodor. Das zweite Kapitel bietet einen Rückblick auf die Vorgeschichte der Schlacht, beginnend mit der Ernennung Lysanders zum Oberbefehlshaber der spartanischen Flotte im Jahr 408 v. Chr. Es werden die wichtigsten Ereignisse des Dekeleischen Krieges bis zum Sommerfeldzug des Lysanders im Jahr 405 v. Chr. geschildert, einschließlich der Niederlage der Spartaner bei den Arginusen.
Das dritte Kapitel widmet sich der Schlacht von Aigospotamoi selbst. Es werden die unterschiedlichen Darstellungen von Xenophon und Diodor gegenübergestellt und die jeweiligen Stärken und Schwächen der Quellen beleuchtet. Dabei werden die Strategien und Taktiken der beiden Kontrahenten, der Verlauf der Schlacht und die Folgen für die Athener und Spartaner analysiert. Im Anschluss daran wird der Prozess von Lampsakos gegen die athenischen Kriegsgefangenen im Detail betrachtet. Die Schlussbetrachtung fasst die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit zusammen und bewertet die Glaubwürdigkeit der beiden Hauptquellen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Schlacht von Aigospotamoi, den Peloponnesischen Krieg, Xenophon, Diodor, Lysander, die athenische Flotte, die spartanische Flotte, die Quellenkritik, die Historiographie, die militärische Strategie, die politische Geschichte, die griechische Antike.
- Quote paper
- Steffen Prosser (Author), 2009, Die Schlacht von Aigospotamoi in der Darstellung von Xenophon und Diodor, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/215898
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