1 Einleitung
Sport steht in Umfragen unter deutschen Jugendlichen meist an einer der ersten Stellen, wenn man sie danach befragt, wie sie ihre Freizeit neben Schule, Ausbildung oder Beruf verbringen. In der folgenden Arbeit soll auf das persönliche Sportengagement der Jugendlichen eingegangen werden. Diese Betrachtung bezieht sich allerdings nicht auf das gesamte Deutschland, sondern ausschließlich auf den westlichen Teil, namentlich „die alten Bundesländer“; und hier wiederum soll das Beispiel Nordrhein- Westfalen1 als Mittelpunkt betrachtet werden. Vergleichsdaten der östlichen Bundesländer2 sollen lediglich als Unterstützung der empirischen Daten aus NRW dienen. Des Weiteren sollen die sozialen Abhängigkeiten der sportlich engagierten Jugendlichen in Bezug auf ihre Sportpartner und die bevorzugten Orte der sportlichen Aktivitäten in Augenschein genommen werden. Abgeleitet daraus wird als Abschluss der theoretischen Betrachtung noch ein kurzer Blick auf den Jugendsport in Sportvereinen und dem Engagement der Jugendlichen in ihnen geworfen, da in Deutschland die Vereine eine hervorragende Bedeutung für die Jugendlichen im Sport haben. Es gib t keine andere Organisationsform, die eine so starke Bindungskraft besitzt, wie es etwa ein Sportverein schaffen kann.
Die Daten, die in der Arbeit verwendet werden sollen, beziehen sich auf die Erhebung des Jugendwerks der Deutschen Shell Studie (Deutsche Shell, 2000, 2002).
2 Stellenwert des Sports in der Freizeitgestaltung Jugendlicher in Westdeutschland
Die Gestaltung der Freizeit von Jugendlichen kann auf sehr unterschiedliche Weise erfolgen. Dennoch wurde immer davon ausgegangen, dass der Sport einen extrem hohen Stellenwert in dieser Freizeitgestaltung einnimmt. In dem folgenden Abschnitt soll dieser Punkt auf der Grundlage empirischer Daten (vgl. Brettschneider & Bräutigam, 1990, S. 39; Deutsche Shell, 2002, S. 78; Tietjens, 2001, S. 118) der Deutschen Shell näher betrachtet werden. Da es eine unterschiedlich starke Gewichtung der Freizeitaktivitäten unter Jugendlichen gibt, wurde diese in den Erhebungen der Daten berücksichtigt. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Häufigkeit der Ausübung der einzelnen Freizeitaktivitäten, um die subjektive Gewichtung zu erfassen.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Stellenwert des Sports in der Freizeitgestaltung Jugendlicher in Westdeutschland
3 Soziale Abhängigkeiten der sportlichen Beteiligung Jugendlicher in Westdeutschland
3.1 Wahl des Sportpartners
3.2 Wahl der Orte des Sporttreibens
4 NRW- Jugend in Sportvereinen
5 Resümee
6 Literaturverzeichnis
1 Einleitung
Sport steht in Umfragen unter deutschen Jugendlichen meist an einer der ersten Stellen, wenn man sie danach befragt, wie sie ihre Freizeit neben Schule, Ausbildung oder Beruf verbringen. In der folgenden Arbeit soll auf das persönliche Sportengagement der Jugendlichen eingegangen werden. Diese Betrachtung bezieht sich allerdings nicht auf das gesamte Deutschland, sondern ausschließlich auf den westlichen Teil, namentlich „die alten Bundesländer“; und hier wiederum soll das Beispiel Nordrhein- Westfalen[1] als Mittelpunkt betrachtet werden. Vergleichsdaten der östlichen Bundesländer[2] sollen lediglich als Unterstützung der empirischen Daten aus NRW dienen.
Des Weiteren sollen die sozialen Abhängigkeiten der sportlich engagierten Jugendlichen in Bezug auf ihre Sportpartner und die bevorzugten Orte der sportlichen Aktivitäten in Augenschein genommen werden. Abgeleitet daraus wird als Abschluss der theoretischen Betrachtung noch ein kurzer Blick auf den Jugendsport in Sportvereinen und dem Engagement der Jugendlichen in ihnen geworfen, da in Deutschland die Vereine eine hervorragende Bedeutung für die Jugendlichen im Sport haben. Es gibt keine andere Organisationsform, die eine so starke Bindungskraft besitzt, wie es etwa ein Sportverein schaffen kann.
Die Daten, die in der Arbeit verwendet werden sollen, beziehen sich auf die Erhebung des Jugendwerks der Deutschen Shell Studie (Deutsche Shell, 2000, 2002).
2 Stellenwert des Sports in der Freizeitgestaltung Jugendlicher in Westdeutschland
Die Gestaltung der Freizeit von Jugendlichen kann auf sehr unterschiedliche Weise erfolgen. Dennoch wurde immer davon ausgegangen, dass der Sport einen extrem hohen Stellenwert in dieser Freizeitgestaltung einnimmt. In dem folgenden Abschnitt soll dieser Punkt auf der Grundlage empirischer Daten (vgl. Brettschneider & Bräutigam, 1990, S. 39; Deutsche Shell, 2002, S. 78; Tietjens, 2001, S. 118) der Deutschen Shell näher betrachtet werden. Da es eine unterschiedlich starke Gewichtung der Freizeitaktivitäten unter Jugendlichen gibt, wurde diese in den Erhebungen der Daten berücksichtigt. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Häufigkeit der Ausübung der einzelnen Freizeitaktivitäten, um die subjektive Gewichtung zu erfassen.
Jungen Mädchen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1 Wichtigkeit von Freizeitaktivitäten bei Jugendlichen, Angaben „sehr wichtig“ in Prozent (nach Gogoll & Menze- Sonneck, 2003, S. 149).
Der Abbildung 1 ist zu entnehmen, dass die Ausübung von Sport speziell bei den Jungen als zweitwichtigste Freizeitbeschäftigung eingestuft wird. Knapp wichtiger ist nur das Zusammensein mit einem Freund oder der Freundin. Bei Mädchen verschiebt sich diese Rangfolge geringfügig. Ihnen ist die private Geselligkeit und Musikhören am wichtigsten. Sport folgt erst an der vierten Stelle.
Für die quantitative Ausprägung des Engagements der Jugendlichen in den alten Bundesländern für den Freizeitsport lassen sich folgende Ergebnisse festhalten (vgl. Brettschneider & Bräutigam, 1990, S. 49-95; Brinkhoff & Sack, 1996, S. 29-74; Kurz & Tietjens, 2000; Brettschneider & Kleine, 2002, S. 108-138):
- 88% der Befragten Jugendlichen sind, nach den Befunden der Studien 1992 und 1995, regelmäßig mindestens einmal pro Woche sportlich aktiv.[3]
- Im Durchschnitt erreichen die Jugendlichen ihr höchstes Sportengagement im Bereich der Freizeitaktivitäten um das 12. Lebensjahr. Dieser Aspekt gilt für die Ausübungshäufigkeit, den zeitlichen Aufwand sowie für die subjektive Wichtigkeit des Sports.[4]
- Das Sportengagement nimmt von diesem Höhepunkt kontinuierlich mit zunehmendem Alter ab.[5]
- Es ist eine Hierarchie nach der Bildungsform der Heranwachsenden zu erkennen. Das bedeutet, je höher der schulische Werdegang angelegt ist, umso höher ist das Interesse am Sport. Die gleiche Abhängigkeit zeigt sich in der Angehörigkeit sozialer Schichtungen.
- Die unterschiedliche Interessenlage zwischen den Geschlechtern in Bezug auf das Sporttreiben findet seine stärksten Differenzen zu Beginn des Jugendalters wieder. Mit zunehmendem Alter „verwachsen“ sich allerdings die eben angesprochenen Geschlechterdifferenzen zusehends. Das soll heißen, dass die männlichen Jugendlichen eine stärkere Abnahme des Aktivitätsniveaus als die weiblichen Jugendlichen durchleben.
3 Soziale Abhängigkeiten der sportlichen Beteiligung Jugendlicher in Westdeutschland
Ob und wie Jugendlich in ihrer Freizeit Sport treiben, ist nicht minder von dem sozialen Umfeld[6] abhängig. Im Folgenden soll betrachtet werden, mit wem und wo westdeutsche Jugendliche in ihrer Freizeit sportlich aktiv sind.
3.1 Wahl des Sportpartners
Betreibt der Jugendliche Sport? Ja!
Diese Frage ist weitestgehend geklärt. Ein wichtiger Punkt der Fragestellung ist aber auch, mit wem der Jugendliche Sport treibt, ob nun die Eltern, die Geschwister, ein Partner des gleichen Geschlechts/ des anderen Geschlechts, des Freundeskreises oder allein? Die Abbildung 2 zeigt die Verteilung der personellen Konstellationen zum Sporttreiben Jugendlicher nach der Studie 1995 (vgl. Tietjens, 2001, S. 126). Es wurde nachgefragt, mit wem die Jugendlichen mindestens einmal die Woche regelmäßig Sport machen. Es ist aber wichtig zu wissen, um die Daten angemessen interpretieren zu können, dass Mehrfachnennungen nicht ausgeschlossen waren.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb.2 Regelmäßige Sportpartner, mindestens einmal pro Woche, Angaben in Prozent (nach Gogoll & Menze- Sonneck, 2003, S. 152)
Es ist sinnvoll, die Auswertung nach Jungen und Mädchen differenziert zu betrachten. Der Abbildung 2 ist zu entnehmen, dass der Sport in der Freundesgruppe speziell bei den Jungen (49 %) unangefochten die erste Position einnimmt. Kurz darauf folgt der gleich-geschlechtliche Sport. Eine Erklärung für dieses Sporttreiben in der Peer-Group ist sicher in der Verbreitung von Mannschaftssportarten wie Fußball, Rugby etc. zu finden. Bei Mädchen werden sich Sportarten wie Tanzen, Reitsport etc. auf die Wahl der Sportpartner auswirken. Es handelt sich hierbei um von Mädchen bevorzugte Sportarten, die wenig Interesse bei Jungen wecken. Fast ein Viertel der Befragten gibt an, regelmäßig allein Sport zu betreiben. Hierbei könnte es sich um Sportarten wie Joggen, Gymnastik und weitere Fitnessorientierte Sportarten handeln, die neben den Hauptssportarten ausgeübt werden.[7]
[...]
[1] Im Weiteren mit NRW abgekürzt.
[2] Hier das Exempel- Bundesland Brandenburg, im Weiteren mit BRB abgekürzt
[3] Darin ist der verpflichtende Sportunterricht nicht enthalten.
[4] Vergleicht man diese Daten mit einer Studie von 1978 (vgl. Sack, 1980) muss man feststellen dass sich der Höhepunkt des Sportengagements vom 14. auf das 12. Lebensjahr vorverlagert hat.
[5] Ausnahme hierzu bilden Leistungssportler, die sich in Sportvereinigungen organisieren müssen.
[6] In der Literatur wird auch von „sozialen Settings“ gesprochen.
[7] Diese Daten könnten zum größten Teil durch die Möglichkeit der Mehrfachnennung zustande gekommen sein.
- Citation du texte
- Stephan Hintze (Auteur), 2004, Die Jugendsportbeteiligung in Westdeutschland (am Beispiel Nordrheinwestfalen), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/21557
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