Es steht außer Frage, dass die Computertechnik seit fast einem halben Jahrhundert einem massiven Fortschritt unterliegt. Im Bereich der Pädagogik manifestierte sich diese technische Entwicklung in Form immer neuer Lern- und Lehrmethoden. Mit Bezug auf das Seminarthema sollen in der vorliegenden Arbeit die theoretischen und empirischen Erkenntnisse zum computergestützten Lernen elaboriert werden.
Ein Blick in die Geschichte verrät, dass das Lernen am Computer nicht neu ist. So beschreibt Wolfgang Hochheimer bereits 1963 in der Zeitschrift Spiegel die Vorzüge sogenannter Lehrmaschinen, die im Vergleich zum klassischen Unterricht „erkennbar zeitsparend und leistungssteigernd schulisches Lernen“ fördern (Hochheimer, 1963, S. 69). Im Aufschwung der fast in Vergessenheit geratenen pädagogischen Kybernetik gipfelte die Anwendung der Lehrmaschine im programmierten Unterricht.
Die Grundidee, den Computer als didaktisches Hilfsmittel zu nutzen, ist hochaktuell und findet sich im Zuge konstruktivistisch orientierter Lerntheorien im E-Learning wieder. Unter dem E-Learning versteht man Lernformen, die sich auf computerbasierte Informations- und Kommunikationstechnologien stützen (vgl. Brinkmann, 2000, S. 166)
Die folgende Arbeit soll die einflussreichsten Lernparadigmen seit dem Behaviorismus skizzieren, den jeweiligen Lernbegriff darstellen und am Beispiel einer computergestützten Didaktik veranschaulichen. Die Wirksamkeit der jeweiligen didaktischen Methoden soll zusätzlich durch ausgewählte Studien eingeschätzt werden.
Am Ende der Arbeit soll die Frage geklärt werden: Wie entwickelten sich die jeweiligen Lernparadigmen (Behaviorismus, Kognitivismus, Kybernetik und Konstruktivismus) und in welche Art und Weise manifestierten sie in der Form computerbasierender Didaktik?
Im Verlauf dieser Arbeit werden die Entwicklungen der Lernparadigmen vom Behaviorismus (Kapitel 1) über die pädagogische Kybernetik (Kapitel 2) und dem Kognitivismus (Kapitel 4.) bis hin zum Konstruktivismus (Kapitel 5) aufgezeigt. Im Fokus stehen dabei die Hauptdenkrichtungen. Zu den jeweiligen Paradigmen wird die daraus resultierende Didaktik am Beispiel computergestützter Unterrichtsmethoden erläutert und kritisch analysiert (u.a. Kapitel 3). Am Ende der Arbeit werden die Erkenntnisse resümiert und gegenübergestellt (Kapitel 6).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Behaviorismus und Programmiertes Lernen
- 1.1 Grundannahmen des Behaviorismus
- 1.2. Programmiertes Lernen – Behavioristische Didaktik.
- 2. Kybernetik und Regelkreisdidaktik
- 2.1 Grundannahmen der Kybernetik
- 2.2 Regelkreisdidaktik - Kybernetische Didaktik
- 3. Kritik und Würdigung der Regelkreisdidaktik und des Programmierten Lernens.
- 4. Kognitivismus und intelligente tutorielle Systeme
- 4.1 Grundannahmen des Kognitivismus
- 4.2 Intelligente tutorielle Systeme...
- 4.3 Kritik und Würdigung tutorieller Systeme
- 5. Konstruktivismus.......
- 5.1. Grundannahmen des Konstruktivismus
- 5.2 Konstruktivistische Didaktik am Beispiel des selbstgesteuerten E-Learnings.
- 5.3 Kritik und Würdigung computergesteuerter konstruktivistischer Didaktik
- 6.Schlussbetrachtungen...
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Entwicklung computergestützter Didaktik im Kontext der wichtigsten Lernparadigmen. Ziel ist es, die theoretischen und empirischen Erkenntnisse zu diesem Thema zu analysieren und aufzuzeigen, wie sich die jeweiligen Lernparadigmen in Form computergestützter Didaktik manifestiert haben.
- Entwicklung von Lernparadigmen (Behaviorismus, Kybernetik, Kognitivismus, Konstruktivismus)
- Computergestützte Didaktik als Ausdruck der jeweiligen Lernparadigmen
- Kritik und Würdigung der jeweiligen Didaktikformen
- Ausgewählte Studien zur Wirksamkeit computergestützter Didaktik
- Resümee und Ausblick auf die Zukunft computergestützter Didaktik
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1 beleuchtet den Behaviorismus und das daraus entstandene programmierte Lernen. Dabei werden die Grundannahmen des Behaviorismus, insbesondere das Reiz-Reaktions-Schema, die klassische und operante Konditionierung sowie die Rolle von Verstärkung und Bestrafung erläutert. Das Kapitel endet mit einer Darstellung des programmierten Lernens als behavioristischer Didaktikform.
- Kapitel 2 befasst sich mit der Kybernetik und der Regelkreisdidaktik. Hier werden die Grundannahmen der Kybernetik vorgestellt und die Regelkreisdidaktik als kybernetische Didaktikform erläutert.
- Kapitel 3 widmet sich einer kritischen Würdigung der Regelkreisdidaktik und des programmierten Lernens. Es werden die Vor- und Nachteile sowie die Grenzen dieser Didaktikformen diskutiert.
- Kapitel 4 behandelt den Kognitivismus und die Entwicklung intelligenter tutorieller Systeme. Hier werden die Grundannahmen des Kognitivismus und die Funktionsweise intelligenter tutorieller Systeme vorgestellt.
- Kapitel 5 beleuchtet den Konstruktivismus und die computergestützte konstruktivistische Didaktik. Die Grundannahmen des Konstruktivismus sowie die Anwendung konstruktivistischer Prinzipien im E-Learning werden erläutert.
Schlüsselwörter
Computergestützte Didaktik, Lernparadigmen, Behaviorismus, Kybernetik, Kognitivismus, Konstruktivismus, Programmiertes Lernen, Regelkreisdidaktik, Intelligente Tutorielle Systeme, E-Learning, Selbstgesteuertes Lernen, Studien, Wirksamkeit.
- Quote paper
- Bachelor of Arts Michael Estel (Author), 2013, Computergestützte Didaktik im Wandel der Lernparadigmen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/215045