Mit rund 25 Millionen Einwohnern und einer Fläche von circa 1,25 Millionen Quadratkilometern stellt der Norden die nördlichste Region Westeuropas dar und definiert neben den Ländern Dänemark, Finnland sowie Island, Norwegen und Schweden auch Åland, die Färöer sowie Grönland. Trotz ihrer geringen Bevölkerungszahl ist er einer der wichtigsten und effizientesten Wirtschaftsräume des Kontinents. Traditionell verknüpft durch sprachliche, kulturelle und geographische Wurzeln spielt für die nordischen Länder eine enge Verbundenheit miteinander in allen Bereichen des Lebens eine große Rolle. Durch dieses Gemeinschaftsgefühl, das im 19. Jahrhundert durch den Skandinavismus erstmals einen Namen verliehen bekam, ist es nicht verwunderlich, dass sich diese traditionsreichen Beziehungen ebenfalls in den rationalen Bereich der Ökonomie übertagen haben.
Ziel dieser Arbeit ist es, die einzelnen Stationen der ökonomischen Zusammenarbeit des Nordens im Laufe der Geschichte herauszuarbeiten, zu bewerten und vor dem Hintergrund des nordischen Einheitsgedanken zu untersuchen. Dabei spielen real-existierende Verflechtungen der nordischen Länder und verwirklichte Kooperationsprojekte die dominierende Rolle bei der Frage, inwiefern sich der Wille zur Zusammenarbeit konkret in die Realität hat umsetzen lassen. Somit entspricht diese Aufgabe einem Spagat zwischen ökonomischer Analyse und ideologischer Diskussion. Fokussiert werden dabei die fünf größten Länder des Nordens (Dänemark, Finnland, Island, Norwegen, Schweden) sowie deren wirtschaftspolitische Geschehnisse im Kontext der Entwicklungen Europas ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis heute. Während zu Beginn die Bedeutung ökonomischer Kooperation geklärt werden soll, konzentriert sich das Hauptaugenmerk der Arbeit auf die Anfänge der wirtschaftlichen Zusammenarbeit des Nordens und der Veränderungen nach dem Zweiten Weltkrieg sowie der Globalisierung. Abschließend werden die diversen Wirtschaftsräume nach heutigem Standpunkt verglichen und bewertet.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Was ist (ökonomische) Kooperation?
- 3. Die Skandinavische Münzunion
- 3.1 Hintergrund und Aufbau
- 3.2 Scheitern
- 3.3 Bilanz
- 3.4 Die Folgezeit 1919-1948
- 4. Nordische Kooperationsentwürfe ab 1948
- 4.1 Die Nordische Zollunion
- 4.2 Der Nordische Rat und die Schaffung des gemeinsamen Arbeitsmarkts
- 4.3 Nordisches Modell, EFTA und EEC
- 4.4 Der Vertrag von Helsinki
- 4.5 NORDEK
- 5. Heute
- 5.1 Nordische Zusammenarbeit unter Auswirkung der Globalisierung
- 5.2 Aktuelle Ziele nordischer Kooperation
- 6. Nordische Kooperation im europäischen Kontext
- 6.1 Negative Korrelation europäischer und nordischer Kooperation
- 6.2 Europa versus Norden?
- 6.3 Empirie
- 6.3.1 Effizienz der Märkte
- 6.3.2 Sonderfall Island
- 7. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die wirtschaftliche Zusammenarbeit der nordischen Länder im historischen Kontext, bewertet deren einzelne Phasen und analysiert sie vor dem Hintergrund des nordischen Einheitsgedankens. Der Fokus liegt auf real existierenden Verflechtungen und Kooperationsprojekten, um den konkreten Umsetzungswillen zu beleuchten. Die Arbeit verbindet ökonomische Analyse mit ideologischer Diskussion und konzentriert sich auf Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und Schweden von der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis heute.
- Die Entwicklung der wirtschaftlichen Kooperation im Norden
- Der Einfluss des Skandinavismus auf die wirtschaftliche Zusammenarbeit
- Die Rolle der Skandinavischen Münzunion
- Die Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs und der Globalisierung
- Der Vergleich und die Bewertung der verschiedenen Wirtschaftsräume im Norden
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der wirtschaftlichen Zusammenarbeit der nordischen Länder ein. Sie beschreibt den geografischen und demografischen Kontext und betont die traditionell enge Verbundenheit der Länder aufgrund sprachlicher, kultureller und geographischer Gemeinsamkeiten. Das Ziel der Arbeit wird definiert: die Herausarbeitung, Bewertung und Untersuchung der einzelnen Stationen der ökonomischen Zusammenarbeit im Laufe der Geschichte vor dem Hintergrund des nordischen Einheitsgedankens. Der Fokus liegt auf den fünf größten nordischen Ländern und deren wirtschaftspolitische Entwicklung im europäischen Kontext.
2. Was ist (ökonomische) Kooperation?: Dieses Kapitel klärt den Begriff der ökonomischen Kooperation. Es wird dargelegt, dass Zusammenarbeit für Subjekte nur dann sinnvoll ist, wenn sie dadurch ihre Ziele schneller und einfacher erreichen können als alleine. Neben dem Faktor Effizienz spielt die Sicherheit eine entscheidende Rolle. Es wird herausgestellt, dass neben gemeinsamen Zielen und der Homogenität der Märkte, das Vertrauen der beteiligten Staaten die wichtigste Grundlage für eine funktionierende und langfristige Zusammenarbeit bildet.
3. Die Skandinavische Münzunion: Dieses Kapitel beschreibt die Skandinavische Münzunion (SMU) als erstes bedeutendes Produkt skandinavischer Zusammenarbeit. Die Einführung der Krone-Öre-Währung, die Abstimmung der Währungspolitik und der Beginn einer neuen Form der Zusammenarbeit werden behandelt. Der Kontext der Einführung des Goldstandards in Großbritannien und die damit verbundenen Reaktionen in Europa werden erläutert, sowie die Notwendigkeit der skandinavischen Länder, auf diese Entwicklungen zu reagieren, um ihre ökonomische Position zu sichern.
4. Nordische Kooperationsentwürfe ab 1948: Dieses Kapitel behandelt verschiedene nordische Kooperationsprojekte nach dem Zweiten Weltkrieg, darunter die Nordische Zollunion, den Nordischen Rat und die Schaffung eines gemeinsamen Arbeitsmarktes. Es analysiert das "Nordische Modell" im Kontext von EFTA und EEC und befasst sich mit dem Vertrag von Helsinki sowie dem Projekt NORDEK. Der Fokus liegt auf den verschiedenen Ansätzen und Strategien der wirtschaftlichen Zusammenarbeit in dieser Periode.
5. Heute: Dieses Kapitel befasst sich mit der aktuellen Situation der nordischen Zusammenarbeit im Kontext der Globalisierung. Es untersucht die aktuellen Ziele der nordischen Kooperation und analysiert die Herausforderungen und Chancen der Zusammenarbeit in der globalisierten Welt.
6. Nordische Kooperation im europäischen Kontext: Dieses Kapitel analysiert die Beziehung zwischen der nordischen und der europäischen Kooperation. Es untersucht mögliche negative Korrelationen zwischen beiden und befasst sich mit der Frage, ob Europa und der Norden sich gegenüberstehen oder ergänzen. Die empirische Untersuchung der Markteffizienz und der Sonderfall Island liefern wichtige Daten zur Analyse.
Schlüsselwörter
Nordische Länder, wirtschaftliche Kooperation, Skandinavische Münzunion, Skandinavismus, Nordischer Rat, EFTA, EEC, Globalisierung, Europa, Markteffizienz, gemeinsamer Arbeitsmarkt, ökonomische Integration, Währungspolitik, Vertrauen, Goldstandard.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur wirtschaftlichen Kooperation der nordischen Länder
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die wirtschaftliche Zusammenarbeit der nordischen Länder (Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und Schweden) vom späten 19. Jahrhundert bis heute. Sie analysiert die Entwicklung der Kooperation im historischen Kontext, bewertet einzelne Phasen und setzt diese in Bezug zum nordischen Einheitsgedanken. Der Fokus liegt auf real existierenden Projekten und Verflechtungen.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit deckt ein breites Spektrum an Themen ab, darunter die Entwicklung der wirtschaftlichen Kooperation im Norden, den Einfluss des Skandinavismus, die Rolle der Skandinavischen Münzunion, die Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs und der Globalisierung, sowie einen Vergleich und eine Bewertung verschiedener Wirtschaftsräume im Norden. Die Beziehung zwischen nordischer und europäischer Kooperation wird ebenfalls analysiert.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in sieben Kapitel: Einleitung, Klärung des Begriffs ökonomische Kooperation, die Skandinavische Münzunion (inkl. Hintergrund, Scheitern, Bilanz und Folgezeit), nordische Kooperationsentwürfe ab 1948 (inkl. Nordische Zollunion, Nordischer Rat, Nordisches Modell, EFTA, EEC, Vertrag von Helsinki und NORDEK), die aktuelle Situation der nordischen Zusammenarbeit, nordische Kooperation im europäischen Kontext (inkl. empirischer Untersuchung zur Markteffizienz und dem Sonderfall Island) und schließlich ein Fazit.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die einzelnen Stationen der ökonomischen Zusammenarbeit im Laufe der Geschichte vor dem Hintergrund des nordischen Einheitsgedankens herauszuarbeiten, zu bewerten und zu untersuchen. Sie verbindet ökonomische Analyse mit ideologischer Diskussion und beleuchtet den konkreten Umsetzungswillen der beteiligten Länder.
Welche Rolle spielt die Skandinavische Münzunion?
Die Skandinavische Münzunion (SMU) wird als erstes bedeutendes Produkt skandinavischer Zusammenarbeit dargestellt. Die Arbeit untersucht die Einführung der Krone-Öre-Währung, die Abstimmung der Währungspolitik und den Beginn einer neuen Form der Zusammenarbeit im Kontext des Goldstandards in Großbritannien.
Wie wird die nordische Kooperation nach 1948 behandelt?
Das Kapitel zu den nordischen Kooperationsentwürfen ab 1948 analysiert verschiedene Projekte wie die Nordische Zollunion, den Nordischen Rat, die Schaffung eines gemeinsamen Arbeitsmarktes, das "Nordische Modell" im Kontext von EFTA und EEC, den Vertrag von Helsinki und das Projekt NORDEK. Es konzentriert sich auf die unterschiedlichen Ansätze und Strategien der wirtschaftlichen Zusammenarbeit in dieser Periode.
Wie wird die aktuelle Situation der nordischen Zusammenarbeit beschrieben?
Der aktuelle Stand der nordischen Zusammenarbeit wird im Kontext der Globalisierung untersucht. Die Arbeit analysiert die aktuellen Ziele der Kooperation und die Herausforderungen und Chancen der Zusammenarbeit in der globalisierten Welt.
Welche Bedeutung hat der europäische Kontext?
Die Arbeit analysiert die Beziehung zwischen nordischer und europäischer Kooperation, untersucht mögliche negative Korrelationen und befasst sich mit der Frage, ob Europa und der Norden sich gegenüberstehen oder ergänzen. Empirische Daten zur Markteffizienz und eine Betrachtung des Sonderfalls Island unterstützen die Analyse.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Nordische Länder, wirtschaftliche Kooperation, Skandinavische Münzunion, Skandinavismus, Nordischer Rat, EFTA, EEC, Globalisierung, Europa, Markteffizienz, gemeinsamer Arbeitsmarkt, ökonomische Integration, Währungspolitik, Vertrauen, Goldstandard.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit richtet sich an ein akademisches Publikum, das sich für die Geschichte und die wirtschaftliche Entwicklung der nordischen Länder interessiert. Sie ist insbesondere für Studierende der Wirtschaftswissenschaften, Politikwissenschaften und Geschichte relevant.
- Citar trabajo
- Saskia Amend (Autor), 2011, Die Wirtschaftliche Zusammenarbeit der Nordischen Länder, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/214768