Nur weil Menschen unterschiedlichen Alters im selben Bundesland oder in einer Region
leben bedeutet das noch lange nicht, dass sie einander verstehen. Worte und Begriffe, aber
auch Redewendungen sind über die Jahre hinweg in der lokalen Mundart in Vergessenheit
geraten, sie werden in den jüngeren Generationen nicht mehr benutzt. Das wurde im Gespräch
mit neun Personen deutlich, denen Fragen zu ihren Lebenszusammenhängen, der schulischen
wie beruflichen Ausbildung und des ausgeübten Berufs gestellt worden sind. Dadurch wurde
es möglich Gründe für den sprachlichen Wandel zu finden und sie plausibel darzustellen. 1
Vor allem für die Älteren in der Bevölkerung ist die umrissene Entwicklung Anlass genug um
zu behaupten, dass der Dialekt in Zukunft aussterben wird. Das ist jedoch eine seit 200 Jahren
gehegte Befürchtung, 2 deren Wahrscheinlichkeitsgehalt im Gespräch mit Befragten im Alter
von 25 bis 71 Jahren im Folgenden nachgegangen wird. Am Ende soll eine Antwort darauf
versucht werden, ob der Dialekt tatsächlich keine Zukunft hat. Sprechen wirklich immer
weniger Menschen im Dialekt und wenn ja, weshalb? Die wichtigsten Antworten sind in
diesem Beitrag zusammengestellt.
1 Probst-Effah, Gabriele: Anmerkungen zur Dialektrenaissance der siebziger Jahre; aus:
Noll/Schepping (Hg.): Musikalische Volkskultur. Tagungsbericht Köln 1988 der Kommission
für Lied-, Musik- und Tanzforschung in der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde e.V.,
Hannover: Metzler 1992, S. 135.
2Bausinger, Hermann: Mundart - Barriere oder Brücke? SWR 2. Programm, So., 26.01.2003,
8.30-9.00 Uhr.
Probst-Effah: Anmerkungen zur Dialektrenaissance, S. 135.
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