In seiner Rede an den Los Angeles Town Club vom 11. September 1952 stellte der damalige amerikanische Präsidentschaftskandidat Adlai Stevenson sehr deutlich und treffend die bedeutende Rolle der öffentlichen Verwaltung im Staatsapparat heraus. Als Verbindungselement zwischen staatlicher Regierungstheorie und Bürger, wird ihr eine fundamentale Bedeutung zuteil. Verwaltung ist die ausführende Gewalt, die eine möglichst effiziente und bürgerorientierte Umsetzung politischer Leitbilder und Richtlinien garantieren soll. Sie muss in der Lage sein, positive Impulse politischer Autoritäten zielgenau umzusetzen und im Alltag zu implementieren.
Im Folgenden soll theoretisch sowie praktisch Stevensons Standpunkt analysiert und beurteilt werden. Es gilt zu definieren, wann von guter Verwaltung gesprochen werden kann und welchen wechselseitigen Einfluss diese auf Politik hat. Es ist nicht sinnvoll diese differenziert voneinander zu betrachten und zu beurteilen, was am Beispiel der Bologna-Hochschulreform verdeutlicht werden soll. Vielmehr impliziert Gute Politik , dass sie ein funktionierendes Verwaltungssystem installiert.
Gute Politik bedingt gute Verwaltung
In seiner Rede an den Los Angeles Town Club vom 11. September 1952 stellte der damalige amerikanische Prasidentschaftskandidat Adlai Stevenson sehr deutlich und treffend die bedeutende Rolle der offentlichen Verwaltung im Staatsapparat heraus. Als Verbindungselement zwischen staatlicher Regierungstheorie und Burger, wird ihr eine fundamentale Bedeutung zuteil. Verwaltung ist die ausfuhrende Gewalt, die eine moglichst effiziente und burgerorientierte Umsetzung politischer Leitbilder und Richtlinien garantieren soll. Sie muss in der Lage sein, positive Impulse politischer Autoritaten zielgenau umzusetzen und im Alltag zu implementieren.
Im Folgenden soll theoretisch sowie praktisch Stevensons Standpunkt analysiert und beurteilt werden. Es gilt zu definieren, wann von guter Verwaltung gesprochen werden kann und welchen wechselseitigen Einfluss diese auf Politik hat. Es ist nicht sinnvoll diese differenziert voneinander zu betrachten und zu beurteilen, was am Beispiel der Bologna-Hochschulreform verdeutlicht werden soll. Vielmehr impliziert Gute Politik, dass sie ein funktionierendes Verwaltungssystem installiert.
Gute Verwaltung und ihr Wirkungszusammenhang mit guter Politik
Die Qualitat einer Verwaltung lasst sich kaum nur nach marktwirtschaftlichen Prinzipien beurteilen und an diesen messen.
Bezieht man sich auf die Veroffentlichung des britischen Parliamentary and Health, Service Ombudsman, so sollte gute Verwaltung neben Kundenorientierung, Offenheit, und Rechenschaftsablegung im besonderen Mafte rechtmaftig, proportional und sozial ausgeglichen sein sowie nach stetiger Verbesserung streben.[1] Sie orientiert sich an staatlichen Vorgaben, raumt den Burgern Anhorungsrechte ein, gewahrt ihnen Zugang zu relevanten Informationen und legt ihnen Losungsmoglichkeiten offen. Letztgenannte Eigenschaften sind nicht uberraschend im Council of Europe[2] schriftlich fixiert. Die Prasenz und notwendige Rucksichtnahme auf berechtigte Interessen einer pluralistischen Gesellschaft bedingen, dass eine Fokussierung nur auf reine Effizienzkriterien im marktwirtschaftlichen Sinne wenig angemessen erscheint. Effiziente Verwaltung ist dann nicht sinnvoll und „gut", wenn sie zwar schnell handelt und Ergebnisse erzielt, diese Resultate aber nicht fur alle Bevolkerungsgruppen gleichwertig nutzbar gemacht werden konnen.
Die Sicherstellung, dass Verwaltungsleistungen und -ergebnisse die Gesellschaftsmitglieder im demografischen Querschnitt der Bevolkerung erreichen und stellvertretend fur diese sind, bezeichnet eine passive representative Biirokratie. Dies bedeutet allerding nicht, dass alle Interessengruppen personell im Verwaltungsapparat reprasentiert sein mussen, vielmehr kommt es auf die Ergebnisse und Leistungen der Burokratie fur die Gemeinschaft an. "It may be noted that active representativeness run rampant within a bureaucracy would constitute a major threat to orderly democratic government. The summing up of the multitude of special interest seeking effective representation does not constitute the public interest."[3].
Nach Webers Idealtypus ist Verwaltung vor allem durch organisatorische Strukturen und die Festlegung von Ablaufen und Regeln definiert. Die Macht entspringt aus der technischen Expertise und dem Spezialistentum der Beamten. Er trennt klar zwischen Politik und Verwaltung, indem er eine strikte Linie zwischen apolitischen Beamten und politischem Engagement zieht.[4]
Faktisch funktionieren Verwaltungen nicht nach dieser reinen Lehre. Elemente feudaler Strukturen, personliche Beziehungen, informelle und eben nicht nur vorgegebene Verhaltensregeln sind charakteristisch. Sie bilden sich stillschweigend heraus und verdichten sich zu einer umfassenden Organisationskultur.
Heutzutage ist eine positive Wahrnehmung der Burokratie, speziell der offentlichen Verwaltung, harter Kritik ausgesetzt. Folgt man den aktuellen Presseanalysen und offentlichen Diskussionen, so stellt die Burokratie als solche eine Belastung fur die offentlichen Haushalte dar, entspricht nicht den Bedurfnissen der Burger, ist schwerfallig und ineffizient. Im Zuge solcher Kritik sind Burokratien einem Modernisierungs- und Rationalisierungsdruck ausgesetzt, dem durch alternative Organisationskonzepte und den Einsatz moderner Informations- und Kommunikationstechnologien entsprochen werden muss.[5]
Worin liegt der Zusammenhang zwischen guter Verwaltung und guter Politik. 1st es uberhaupt moglich dies differenziert voneinander zu beurteilen?
[...]
[1] Vgl. Parliamentary and Health Service Ombudsman, Principles of good administration, S.lff, 2009
[2] Vgl. Council of Europe, Committee of Ministers, Resolution 31,1977
[3] Mosher, S. 12,1968
[4] Vgl. Weber, Wirtschaft und Gesellschaft:, 5. Rev. Auflage, 1980
[5] Vgl. Ladeur in Winter (Hrsg.j, Das Offentliche Heute, S.75-100, 2002
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- Bachelor of Arts Sebastian Bartling (Autor), 2010, Die bedeutende Rolle der öffentlichen Verwaltung im Staatsapparat, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/214098
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