Die Deutschen suchen einen Sündenbock für ihre wahrgenommenen sozialen Probleme, sowie es bereits die Nazis gemacht haben, um ihre politischen Agenden der Machtergreifung durchzusetzen. Dasselbe Szenario wiederholt sich heute. Der Islam ist dabei die hauptsächlich wahrgenommene Bedrohung. Laut neuesten Statistiken lehnen 49 Prozent der Westdeutschen den Islam als potentielle Bedrohung ab. Dahinter verbirgt sich implizit der Wunsch nach der kulturell-politischen Wiederergreifung und Rückgewinnung der Macht im Staat, die im Zuge des wirtschaftlichen Machtpokers eingebüßt wurde. Man hat in gesamtkultureller Hinsicht zu hohes Risiko mit menschlichen Einsätzen gespielt und sich dabei schlicht verzockt. Und man ist nunmehr gewissermaßen in einer durch nationale Gier und Anmaßung verursachten Bredouille. Ein historisches Déjà-vu und vielleicht sogar ein sich repetierendes gesellschaftliches Pattern!
Der Entschärfung nationaler und globaler soziokultureller Konfliktpotentiale
Die Deutschen suchen einen Sündenbock für ihre wahrgenommenen sozialen Probleme, sowie es bereits die Nazis gemacht haben, um ihre politischen Agenden der Machtergreifung durchzusetzen. Dasselbe Szenario wiederholt sich heute. Der Islam ist dabei die hauptsächlich wahrgenommene Bedrohung. Laut neuesten Statistiken lehnen 49 Prozent der Westdeutschen den Islam als potentielle Bedrohung ab. Dahinter verbirgt sich implizit der Wunsch nach der kulturell-politischen Wiederergreifung und Rückgewinnung der Macht im Staat, die im Zuge des wirtschaftlichen Machtpokers eingebüßt wurde. Man hat in gesamtkultureller Hinsicht zu hohes Risiko mit menschlichen Einsätzen gespielt und sich dabei schlicht verzockt. Und man ist nunmehr gewissermaßen in einer durch nationale Gier und Anmaßung verursachten Bredouille. Ein historisches Déjà-vu und vielleicht sogar ein sich repetierendes gesellschaftliches Pattern!
Alia iacta est und es gibt vielerorts keinen Weg mehr zurück in eine heile nationalkulturelle Welt. Es ist besorgniserregend, denn der Preis ist sehr hoch, da es keinen Ersatz für den drohenden Verlust der nationalkulturellen Integrität gibt. Es ist die historische Nemesis, die Deutschland ähnliche fremdkulturelle Potentiale zumutet, wie man seinerzeit verworfen oder eliminiert hat. Die Mühlen der Geschichte mahlen langsam, aber fein und unerbittlich, Aug‘ um Auge, Zahn um Zahn. Nemesis vergisst nichts. Und die deutschen Politakteure tun ihren Willen, gleich welcher Couleur, gleich wieviele Extremisten und prophetische Warner der Selbstabschaffung der Deutschen durch sich selbst auftreten mögen. Das Gesetz greift, es sei denn…
Nemesis hat Deutschland die Möglichkeit gegeben, sich von seiner erneuten, nunmehr Wirtschaftsmacht-Anmaßung, im Hinblick auf die politische Machtwiederergreifung durch die ökonomische Hintertür, abzukehren, doch diese Gunst der Nemesis wurde vom nationalen Stolz ausgeschlagen. Und der Preis ist nunmehr nicht nur der Verlust der politischen Würde, sondern der befürchtete Verlust der kulturellen Identität per se und somit das Aufgehen der unvollendeten Nationalkultur in einem multikulturellen, islamisch dominierten Magma.
Es stellt sich die Frage, ob dieser von vielen als äußerst bedrohlich empfundene Zustand reversibel und die unvollendete deutsche Kultur vor ihrer endgültigen Auflösung im Strudel der Namen- und Gesichtslosigkeit errettet werden kann, denn die Migrantenkulturen hinterfragen sich nicht und setzen sich als absolut, da der deutschkulturelle Leit- und Absolutheitsanspruch verspielt wurde. Sie verfolgen die Aufoktoryierung ihrer Ziele ebenso unerbittlich wie die Deutschen ihre Anmaßungen pflegen, da man die Zügel erst gelockert und dann aus der Hand gegeben hat, sodass das kulturelle Gefährt nun ungesteuert dem Abgrund entgegentriftet.
Das fremdkulturelle Potential tritt nun als Pseudoerretter der Deutschen vor ihrem kulturellen Untergang auf und diktiert auf diesem Weg seine eigenen kulturellen Normen im Hinblick auf die Übernahme der Macht auf längere Sicht. Dieser Prozess akzentuiert sich in dem Maße, wie die deutsche Kultur ihre Substanz verliert und dies umso leichter, als dass unbewältigte intrakulturelle Differenzen die Nationalkultur seit langem zermürbt haben. Die Migranten, die aus armen Breiten kommen und vielleicht ein halben Jahrhundert kommunistische Entbehrung erlebt haben, werden nun versuchen, gleich Wölfen Deutschland zu reißen und keine physische, geistige, informationelle oder seelische Schwäche ungestraft lassen und sich gleichermaßen als Kannibalen gebaren, was ansatzweise bereits eingesetzt hat. Daher rührt die in der Statistik zum Ausdruck kommende Animosität, die an den Stammtischen im Klartext, über in die Statistik nicht einkalkulierte Scham ob des Selbstbekenntnisses hinaus, zum Ausdruck kommt. Daher kann man von einem kalten intrakulturellen Krieg sprechen, der eskalieren kann. Denn dann erfolgt wohl irgendwann das Aufbäumen der Kultur und der Ruf nach einem nationalen Retter.
Die Dinge wiederholen sich solange, bis die Lehre sitzt und befolgt wird, in der Schule des individuellen, wie auch des kollektiven Lebens der Menschen gleichermaßen. Die wirtschaftspolitischen Zauberlehrlinge haben die Geister gerufen, die sie nun nicht mehr loswerden und man versucht nun den Teufel mit Beelzebub in diversen Gestalten auszutreiben. Die deutschen Mythen ihrer Dichter und Denker haben es vorweggenommenen und die siegfriedsche verwundbare Stelle, die im Schlepptau des Impacts der Anmaßung, gleich einem Torpedo in den seichten Wassern der Multikulturalität und ihres Missmanagements und Nichtbeherrschbarkeit durch eine starke und ethisch hochwertige Kultur dahingleitet und wurde von dem Hagen der Widersacher längst erkannt. Und es ist eine Frage der Zeit, wann und wie sie genutzt wird, um den deutschen faustischen Mythos der geistig-physischen Machtgier irreversibel zu entzaubern.
Doch die Erkenntnis dieses Sachverhaltes kann ihn gleichermaßen reversibel machen und die Gefahr der psychologisch-kulturellen Verwundbarkeit entschärfen. Doch die Politiker aller Lager schweigen zu dieser Frage und wenn sie thematisiert wird, antworten die wirtschaftspolitischen Lobbys des Staates hysterisch und mit Drohgebärden und sei es auch nur um fremdkulturelle Erwartungen und Befürchtungen aufgrund der deutschen historischen Bringschuld zu befrieden und zu besänftigen. Doch man erinnere sich, sowohl Hitler war ein Werkzeug der Großindustrie, wie es auch der gegenwärtige grenzenlose „Kannibalismus“ des Fremdkulturellen ist, den die Politik gewähren lässt. Wir haben hier zwar nicht die nationale Gepflogenheit eines kurzfristigen Finanzkapitalismus der angloamerikanischen Art, aber eine vielleicht viel gefährlichere Form der kurzfristigen Kulturkapitalismus, denn eine längerfristig orientierte Politik würde die politisch-kulturellen Risiken und ihre immanente Schwäche auf längere Sicht erkennen und entsprechend präventiv agieren.
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- D.E.A./UNIV. PARIS I Gebhard Deißler (Author), 2013, Der Entschärfung nationaler und globaler soziokultureller Konfliktpotentiale, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/214078
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