1. EINLEITUNG
Das Experiment. In der Alltagssprache oft verwendet. Häufig wird es in Zusammenhang mit den Naturwissenschaften Chemie oder Biologie gebracht.
Es gibt viele Arten diesen Begriff „Experiment“ zu benutzen.
In der vorliegenden Arbeit wird das Experiment im wissenschaftlichen Sinne beleuchtet.
Was muss ein Experiment mitbringen, um wissenschaftlich zu sein? Welche Bedingungen werden gestellt? Welche verschiedenen Arten des Experiments gibt es? Diese Fragen werden in der vorliegenden Arbeit behandelt und versucht zu beantworten.
Zuerst wird der historische Hintergrund aufgezeigt (Kapitel 2). Es folgen die Grundlagen eines wissenschaftlich geleiteten Experiments in Kapitel 3. Im vierten Kapitel werden drei bekannte Experimente vorgestellt.
Abschließend wird ein Ausblick in die Zukunft des Experiments gewagt und der Nutzen speziell für die Kommunikationswissenschaft erläutert (Kapitel 5).
1. Einleitung
Das Experiment. In der Alltagssprache oft verwendet. Häufig wird es in Zusammenhang mit den Naturwissenschaften Chemie oder Biologie gebracht.
Es gibt viele Arten diesen Begriff „Experiment“ zu benutzen.
In der vorliegenden Arbeit wird das Experiment im wissenschaftlichen Sinne beleuchtet.
Was muss ein Experiment mitbringen, um wissenschaftlich zu sein? Welche Bedingungen werden gestellt? Welche verschiedenen Arten des Experiments gibt es? Diese Fragen werden in der vorliegenden Arbeit behandelt und versucht zu beantworten.
Zuerst wird der historische Hintergrund aufgezeigt (Kapitel 2). Es folgen die Grundlagen eines wissenschaftlich geleiteten Experiments in Kapitel 3. Im vierten Kapitel werden drei bekannte Experimente vorgestellt.
Abschließend wird ein Ausblick in die Zukunft des Experiments gewagt und der Nutzen speziell für die Kommunikationswissenschaft erläutert (Kapitel 5).
2. Geschichtlicher Hintergrund
Um das sozialwissenschaftliche Experiment zu verstehen, ist ein historischer Rückblick bezüglich der ersten Experimente unabdingbar.
Die erste Forderung nach experimentellen Methoden in der Wissenschaft stammt schon aus dem Mittelalter und kam von dem englischen Franziskanermönch Roger Bacon (1210-1294). Für ihn war es wichtig zu vermitteln: Eigene Beobachtungen sind eine absolute Notwendigkeit. Am Beispiel eines Regenbogens wurde dies von ihm verdeutlicht. Welche Farben sind in ihm vertreten, unter welchen Voraussetzungen erscheint dieser, und unter welchen Bedingungen bleibt er verborgen.
Sein Namensvetter, Francis Bacon (1561-1626) war in seiner Forderung ziemlich ähnlich. Das „experimentum“ sollte in der Wissenschaft eingeführt werden. Beide sind sozusagen die ersten Vertreter der Induktiven Herangehensweise. Zuerst beobachten und erst nach abgeschlossener Beobachtung sollen Schlussfolgerungen gezogen werden. Roger Bacon dachte jedoch nur an Dinge, die dem Menschen selbst widerfahren und nicht wie Francis Bacon, der einen aktiven Prozess zu Grunde legt, dass man die Erfahrung eigenständig suchen müsse und ihr nicht einfach so begegnen könne.
Spätestens mit dem Hinweis, „[…]daß mit der experimentellen Methode Kausalzusammenhänge aufgedeckt werden können[…]“ (Peterson 2002: 16) John Stuart Millers (1806-1873) wurde klar, dass sich das Wort Experiment für eine aktive anstatt einer passiven Rolle des Menschen ausspricht. (vgl. Peterson 2002: 14ff.) Gemeint ist damit, man solle nicht nur von außen beobachten und seine Schlussfolgerungen ziehen, sondern mit Handlungen aktiv in die Wirklichkeit eingreifen.
Die ersten Experimente stammen zweifellos aus den Naturwissenschaften und große Namen wie Pythagoras (um 570 v. Chr. - 510 v. Chr.) oder Archimedes (um 287 v. Chr. - 212 v. Chr.) sind die ersten Menschen mit experimenteller Vorgehensweise. Wenn man von diesen und anderen überragenden Einzelleistungen Abstand nimmt, kommt man zu der Erkenntnis, dass sich das Experiment in den Naturwissenschaften erst im 17. Jahrhundert zu etablieren begann.
In der Physik, Chemie und Biologie ist heutzutage ein Schaffen ohne Experimente kaum mehr denkbar. (vgl. ebd.: 20ff.)
Für die Sozialwissenschaften dauert es noch ein wenig länger, bis die ersten sozialwissenschaftlichen Experimente durchgeführt wurden. Allerdings darf man nicht vergessen, dass Francis Bacon schon anmerkte:
„Man wird wohl zweifeln, ob ich hier nur von der Naturphilosophie spreche, oder ob auch die übrigen Wissenschaften, die Logik, Ethik, Politik nach meiner Methode vollendet werden sollten. Nun gilt das, was ich hier gesagt habe, gewiß für alles.“ (Bacon 1990: 263, zit. nach Peterson 2002: 31)
Ein beeindruckender Vordenker. Die Persönlichkeit des Einzelnen vernachlässigen und gegen den Grundsatz der Einzigartigkeit zu sein, wird schon in der Bibel mit einer Pestepidemie bestraft, (vgl. 2. Samuel 24 Vers 20) und ist zur damaligen Zeit ein sehr mutiger Gedanke.
Sozialwissenschaftliche Experimente gelten als „[…] die Krone der Erkenntnis“, (Häder 2010: 340) und sind eine sehr strenge Form der Hypothesenprüfung.
Es ist jedoch so, dass man in der Sozialforschung, bis heute, verschiedensten Problemen ausgesetzt ist. Eines wäre die Einbuße von Individualität. Menschen auf zähl- und vergleichbare Merkmale zu reduzieren ist etwas womit man „[…] damals wie heute auf große Verständnisschwierigkeiten“, (Peterson 2002: 33) stößt. Es ist nun so, dass selbst wenn es bei einer Untersuchung möglich ist, dieses Problem zu akzeptieren, ist die alles entscheidende Frage die vorherrscht, ob man denn mit einem menschlichen Individuum überhaupt ein Experiment durchführen kann bzw. darf. Mitbegründet durch die Angst, der Mensch sei gar nicht das selbstständige Wesen, welches sein Schicksal durch den „Gott gegebenen Verstand“ selbst in der Hand hat.
Der „Erfinder“ dieser Ängste war Charles Darwin, der in seinem Buch „The Origin of Species“ (dt. „Die Entstehung der Arten“) 1859 erklärte, dass der Mensch vom Affen und anderen Tieren abstammt. Mit dieser Evolutionstheorie war Darwin zum Räuber geworden. Er raubte dem Menschen den Gedanken an den absoluten Individualismus, stellte ihn lediglich als ein Glied in der Evolution dar. Darwin wurde und wird bis heute von vielen nicht anerkannt. Der Mensch als „Tier“ tritt gegen das allgemein vorherrschende Weltbild.
Die Kritik, die teilweise heute noch der Sozialforschung gegenübersteht, fragt sich noch immer, ob man den Menschen so einfach pauschalisieren kann und darf. An Darwins Beispiel zeigt sich sehr deutlich, dass es nur allzu logisch ist, wieso sich die Sozialwissenschaften auf experimenteller Ebene im Vergleich zu den Feldern der Naturwissenschaften nur langsam voran gewagt haben. Es gibt jedoch auch manche Felder bei denen die Entwicklungsgeschwindigkeit den Naturwissenschaften nicht nachhängt.
„Sehr schnell und nahezu vollständig hat sich das Experiment in der Psychologie durchgesetzt, […]“ (Peterson 2002: 41) Als erstes sozialwissenschaftliches Experiment gilt das Experiment Norman Tripletts über die Auswirkungen darüber, Tätigkeiten in einer Gruppe auszuüben. Er gilt oft als erster, der sozialwissenschaftliche Experimente durchgeführt hat, da Triplett der erste mit mehreren Versuchsgruppen war. Er ließ 1889 Garn von Probanden aufrollen.
Die einen Versuchspersonen rollten alleine gegen die Zeit. Bei der anderen Versuchsanordnung sollte dies gegen einen anderen Probanden geschehen. Womit sich zeigte, dass Menschen im Wettbewerb bessere Leistungen erzielen können. Es gab in der Psychologie durchaus schon vor Triplett Experimente, jedoch haben diese einen „experimentellen“ Experimentcharakter. Sie wurden weitgehend ohne vorliegende Richtlinien durchgeführt, wie beispielsweise ohne eine Kontrollgruppe. Die experimentelle Methode stellte sich für die Psychologie als wichtiges Instrument heraus, das bis heute wichtigen Bestand hat. So auch Peterson mit seiner Aussage:
„Heute beginnen zahlreiche psychologische Lehrbücher fast selbstverständlich mit dem Hinweis, daß nur das Experiment eine wirkliche Beweiskraft von Untersuchungsergebnissen ermögliche und deswegen im Zweifel anderen Methoden vorzuziehen sei.“ (Peterson 2002: 43)
Wirklich bahnbrechende Experimente kamen erst im 20. Jahrhundert auf und werden im „Teil 3“ der vorliegenden Arbeit behandelt. Wobei man auch hier schon vorweg nehmen kann, dass die moralische Frage nach der Humanität immer noch sehr präsent ist.
[...]
- Arbeit zitieren
- Hendrik Stoltenberg (Autor:in), 2010, Das sozialwissenschaftliche Experiment, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/213927
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