„Ein Grund, diesen Film zu machen, war für Bertolucci das gegenwärtige Unwissen darüber, was die damalige Generation wirklich bewegt hat" (Bertolucci). Heute wüssten nur noch wenige, dass es Filmbegeisterte gewesen seien, welche die Mai-Unruhen ausgelöst hätten. Die Beteiligten hofften, die Welt zu verändern, und wussten, dass sie an dieser Veränderung irgendwie beteiligt sein würden.
Welche Absichten hat Théo Matthew zu verführen? Warum gelingt es ihm nicht? Soll es ihm überhaupt gelingen? Welche Rolle spielt dabei die permanente Anwesenheit Isabelles dabei? Und wie ist die Beziehung zwischen Théo und Isabelle, genauso wie die zwischen Isabelle und Matthew zu sehen und zu bewerten? Ist Isabelle das Dreh- und Angelpunkt der Dreiecksbeziehung und ist das für Théo die Hürde, die er nehmen müsste um zu Matthew vorzudringen oder müsste er eine andere einschlagen?
Diese Fragen sollen an unterschiedlicher Stelle dieser Arbeit wiederkehren und eine mögliche Beantwortung bekommen. Dabei benutze ich das filmanalytische Element der Sequenzanalyse, die einen ganzen Abschnitt in dieser Arbeit einnehmen wird. Nach der Sequenzanalyse werde ich mich aber nur noch auf die Schlüsselsequenzen stützten, die ein, vielleicht auch nur diffus zu erkennende homosexuelle Filmästhetik im heteronormativen Kontext wiedergeben.
Anstatt eines Fazits werde ich die abschließende Frage versuchen zu beantworten, warum nun Théo an der Verführung Matthews scheitert, da der Zuschauer ab einem gewissen Punkt im Film (näheres dazu bei der Sequenzanalyse) erwartet, dass es zum geschlechtlichen Verkehr zwischen den
beiden männlichen Darstellern kommt. Eine eingehende Analyse der Figurenkonstellation in Bertoluccis Film „Die Träumer“ wird dabei eine wichtige Stütze sein.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Homosexualität im heteronormativen Kontext - eine Begriffsdefinition
Zum Film „Die Träumer“
Das Sequenzprotokoll
Homosexualität im Film „Die Träumer“
Warum scheitert Théo am gemeinsamen Sex mit Matthew?
Literaturverzeichnis
Filmographie
Abbildungsverzeichnis
- Citar trabajo
- Michael Krieger (Autor), 2011, Homoerotische Filmästhetik im heteronormativen Kontext, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/213107
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