Im Rahmen meines Studiums der Geschichte und Politischen Wissenschaften habe ich mich schon vor längerer Zeit schon sehr intensiv mit den Gedanken Aristoteles′ auseinandergesetzt. Naturgemäß lag dabei der Schwerpunkt meiner Auseinandersetzung zum einen aus historischer Sichtweise auf der theoretischen Begründung speziell der athenischen Demokratie, zum anderen aus politikwissenschaftlicher Sicht auf der philosophischen Begründung der Staatsform ,,Demokratie". Ergiebig für beide Ansätze war u.a. das Studium der ,,Politeia"1, welches ich sowohl für Seminare als auch für die Erste Staatsexamensprüfung in beiden Fächern intensiv bearbeitet habe.
Neu für mich war hingegen der rein philosophische Ansatz, welcher das tugendhafte Leben des Menschen in den Mittelpunkt des Interesses rückt. Insofern stellte für mich dieser Ansatz eine interessante und spannende Erweiterung meines eigenen Fokus dar. Spannend auch deshalb, weil ich durch die Lektüre der ,,Nikomachischen Ethik" sehr starke Gemeinsamkeiten zur ,,Politeia" entdeckt habe und so die mir bisher bekannte Gedankenführung Aristoteles′ auf eine breitere theoretische Basis gestellt wurde.
Insofern ist es nicht überraschend, daß ich in der vorliegenden Arbeit versuche, Altbekanntes mit Neuem zu verbinden. Ich habe den Eindruck, die ,,Nikomachische Ethik" stellt in vielen Punkten theoretische Vorüberlegungen zur ,,Politeia" dar, jedoch ist m.E. das Ziel Aristoteles, die Beschreibung, theoretische Herleitung und Analyse der idealen Staatsform, welcher er in der ,,Politeia" leistet, in der Nikomachischen Ethik" schon deutlich angelegt.
Inhaltsverzeichnis
- Statt einer Einleitung: Persönliche Begründung des gewählten Themas
- Aristoteles - Leben und Werk
- Zur Unterscheidung von theoretischer und praktischer Philosophie
- Die Gleichsetzung der praktischen Philosophie mit der politischen Philosophie
- Der Gegenstand der politischen Philosophie
- Der Mensch - ein staatenbildendes Lebewesen (zoon politikon)
- Das Ziel des Handelns: die Glückseligkeit (eudaimonia)
- Gerechtigkeit - Basis für die politische Gemeinschaft
- Grundformen der menschlichen Gemeinschaften: oikos und polis
- Die Lehre von den Formen politischer Herrschaft
- Statt eines Fazits: Inwiefern ist die Ethik Aristoteles' politisch noch aktuell ?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Werk Aristoteles', insbesondere mit der "Nikomachischen Ethik" und der "Politeia". Ziel ist es, die Beziehung zwischen Ethik und Politik in Aristoteles' Philosophie aufzuzeigen und zu analysieren, wie er das tugendhafte Leben des Menschen mit der politischen Ordnung verbindet.
- Die Verbindung von Ethik und Politik in Aristoteles' Philosophie
- Das tugendhafte Leben des Menschen in der „Nikomachischen Ethik“
- Die ideale Staatsform in der „Politeia“
- Die Rolle der Gerechtigkeit in der politischen Gemeinschaft
- Die Bedeutung des Menschen als staatenbildendes Lebewesen (zoon politikon)
Zusammenfassung der Kapitel
- Statt einer Einleitung: Persönliche Begründung des gewählten Themas: Dieser Abschnitt erklärt die Motivation des Autors, sich mit der Beziehung zwischen der Ethik und Politik in Aristoteles' Philosophie auseinanderzusetzen. Der Autor beschreibt seinen bisherigen Umgang mit dem Werk und erläutert, was ihn an dieser Thematik besonders interessiert.
- Aristoteles - Leben und Werk: Dieses Kapitel bietet eine kurze Biographie von Aristoteles und beleuchtet seine bedeutenden Werke sowie die Unterschiede seiner Philosophie zu Platons Lehre.
- Zur Unterscheidung von theoretischer und praktischer Philosophie: Dieser Abschnitt behandelt die Unterscheidung zwischen theoretischer und praktischer Philosophie in Aristoteles' Werk und erklärt den Stellenwert der praktischen Philosophie im Kontext seiner gesamten Philosophie.
- Die Gleichsetzung der praktischen Philosophie mit der politischen Philosophie: In diesem Kapitel wird die Verbindung von praktischer Philosophie und politischer Philosophie dargestellt und es wird argumentiert, dass die politische Philosophie für Aristoteles eine zentrale Rolle im Leben des Menschen spielt.
- Der Gegenstand der politischen Philosophie: Der Autor erörtert den Gegenstand der politischen Philosophie, die den Staat und die Organisation des menschlichen Zusammenlebens untersucht.
- Der Mensch - ein staatenbildendes Lebewesen (zoon politikon): Dieses Kapitel beleuchtet Aristoteles' These, dass der Mensch von Natur aus ein staatenbildendes Lebewesen ist und die Bedeutung der Polis für seine Entfaltung.
- Das Ziel des Handelns: die Glückseligkeit (eudaimonia): Dieser Abschnitt erklärt das Konzept der Glückseligkeit (eudaimonia) als höchstes Ziel menschlichen Handelns und analysiert Aristoteles' Theorie von der Tugend.
- Gerechtigkeit - Basis für die politische Gemeinschaft: In diesem Kapitel werden die verschiedenen Arten von Gerechtigkeit in Aristoteles' Philosophie erläutert und ihre Bedeutung für das Funktionieren einer politischen Gemeinschaft.
- Grundformen der menschlichen Gemeinschaften: oikos und polis: Dieser Abschnitt behandelt die verschiedenen Arten von menschlichen Gemeinschaften, insbesondere die Familie (oikos) und die Stadt (polis), und ihre Bedeutung für die Entwicklung des Menschen.
- Die Lehre von den Formen politischer Herrschaft: In diesem Kapitel wird Aristoteles' Analyse der verschiedenen Formen politischer Herrschaft, z.B. Demokratie, Aristokratie und Tyrannis, dargestellt.
Schlüsselwörter
Aristoteles, Ethik, Politik, Glückseligkeit (eudaimonia), Tugend, Gerechtigkeit, Staat, Polis, zoon politikon, Herrschaft, Demokratie, Aristokratie, Tyrannis.
- Arbeit zitieren
- Holger Müller (Autor:in), 2001, Ethik und Politik in der Philosophie Aristoteles - Eine Betrachtung der ´Nikomachischen Ethik´ und der ´Politeia´, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/2128