Mit der Verabschiedung des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG) durch den Bundesrat am 03.04.2009 und der Verkündung im Bundesanzeiger am 29.04.2009, wurde die jahrelange Diskussion um die Modernisierung des deutschen Bilanzrechts beendet und der Weg frei für die größte Bilanzrechtsreform seit dem Bilanzrichtliniengesetz (BilRiLiG) von 1985. Dem deutschen Mittelstand soll dadurch eine eigenständige auf dem bewährten HGB-Bilanzrecht aufbauende, dauerhafte und im Verhältnis zu den internationalen Rechnungslegungsstandards (IFRS) vollwertige, aber kostengünstigere Alternative geboten werden. Zentrale Ziele sind die Deregulierung und die verbesserte Aussagekraft des handelsrechtlichen Jahresabschlusses. Der handelsrechtliche Einzelabschluss soll zum einen dem externen Adressaten einen Einblick über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens ermöglichen und zum anderen weiterhin die Grundlage der Ausschüttungs- und Steuerbemessung bilden. In der Fachliteratur wird gar von einem Paradigmenwechsel mit der Notwendigkeit zur Neuinterpretation der Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung gesprochen. Dabei werden insbesondere kleine und mittelgroße Unternehmen (KMU) vor neue Herausforderungen gestellt.
Die Änderungen des BilMoG und die damit verbundenen Probleme für KMU sind Untersuchungsgegenstand der nachfolgenden Arbeit. Sie wurde in Kooperation mit der Schumacher & Partner GmbH in Münster erstellt und auf die dort entstehenden Problemen abgestimmt. In Kapitel 2 werden die relevanten Begriffe voneinander abgegrenzt und die generellen Auswirkungen auf die Unternehmen erläutert. Anschließend erfolgt in Kapitel 3 eine Betrachtung der wichtigsten Änderungen von Ansatz, Ausweis und Bewertung. In Kapitel 4 werden die Chancen und Risiken, sowie die daraus resultierenden praktischen Probleme analysiert. Dabei wurde insbesondere auf die Umsetzung in den DATEV-Programmen Bezug genommen. Die Arbeit schließt mit einem Fazit in Kapitel 5.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Symbolverzeichnis
1 Problemstellung und Zielsetzung
2 Begriffsabgrenzung und generelle Auswirkungen des BilMoG
2.1 Abgrenzung der relevanten Begriffe
2.1.1 Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG)
2.1.2 Kleine und Mittelgroße Unternehmen (KMU)
2.2 Deregulierende Maßnahmen für KMU
2.2.1 Befreiung von der Rechnungslegungspflicht
2.2.2 Anhebung handelsrechtlicher Größenklassen
3 Darstellung wesentlicher Rechnungslegungsänderungen für KMU
3.1 Übergreifende Änderungen der Rechnungslegung
3.1.1 Abschaffung der umgekehrten Maßgeblichkeit
3.1.2 Bewertungseinheiten
3.1.3 Abschreibungen und Wertaufholungen
3.2 Ausgewählte Änderungen von Ansatz und Bewertung
3.2.1 Herstellungskosten und immaterielle Vermögensgegenstände
3.2.2 Rückstellungen
3.2.3 Latente Steuern
4 Kritische Analyse und Auswirkungen auf die Praxis
4.1 Chancen und Risiken für den Mittelstand
4.1.1 Deregulierung
4.1.2 Informationsvermittlung
4.1.3 Aufgabe der Einheitsbilanz
4.2 Praktische Probleme in der steuerlichen Beratung
4.2.1 Wechsel der Rechnungslegung
4.2.2 Gesonderte Erstellung von Handels- und Steuerbilanz
4.2.3 Aufwandsrückstellungen
4.2.4 Rückstellungsbewertung
4.2.5 Steuerlatenzen
4.3 Ergebnisse der Praxisumsetzung und Ausblick
5 Fazit
Anhangverzeichnis
Literaturverzeichnis
Verzeichnis der Rechtsquellen der EG/EU
Verzeichnis der Rechtsprechung
Gesetzesverzeichnis
- Citar trabajo
- Fynn-Willem Lohe (Autor), 2011, Praktische Probleme bei der BilMoG-Umstellung für kleine und mittelgroße Unternehmen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/212729
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