Zunächst werde ich grundlegend elementaren Verlauf der Krise skizzieren und anschließend evaluieren, in welchem Maße die Politik der Sowjetunion sowie die der Vereinigten Staaten, durch die Kubakrise beeinflusst wurde bzw. inwieweit sie sich durch die Kubakrise verändert hat. Darüber hinaus werde ich auch die Auswirkung auf Kuba untersuchen.
Inhaltsverzeichnis
- Erläuterung der angewandten Methodik, sowie die Stellung der Leitfrage
- Grundlegendes zur Krise
- Einflüsse der Krise auf spätere Politik
- Resümee
- Endnoten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Kubakrise von Oktober 1962 und untersucht deren Auswirkungen auf die Politik der Sowjetunion und der Vereinigten Staaten von Amerika. Dabei wird die Frage gestellt, inwiefern die Krise die Politik der beiden Supermächte beeinflusste und inwieweit Kuba durch diese Ereignisse geprägt wurde.
- Die Kubakrise als Höhepunkt des Kalten Krieges und die Gefahr eines Atomkriegs
- Die Stationierung sowjetischer Raketen auf Kuba und die Reaktion der Vereinigten Staaten
- Die Auswirkungen der Krise auf die Beziehungen zwischen den Supermächten
- Die Folgen der Krise für Kuba, insbesondere das US-Embargo und die wirtschaftliche Abhängigkeit von der Sowjetunion
- Die Entwicklung der Kommunikations- und Rüstungskontrollstrategien nach der Krise
Zusammenfassung der Kapitel
Erläuterung der angewandten Methodik, sowie die Stellung der Leitfrage
Die Arbeit verwendet die Analyse politischer Wandlungen sowie exemplarische Zitate, Handlungen und Reformen, um die Leitfrage zu beantworten: „Inwiefern beeinflusste die Kubakrise die Politik der beiden Supermächte der Sowjetunion sowie die Politik der Vereinigten Staaten von Amerika? Und des Weiteren: Inwieweit wurde Kuba durch diese Krise geprägt?"
Grundlegendes zur Krise
Die Kubakrise markierte einen neuen Höhepunkt im Kalten Krieg, da die Welt erstmals mit der direkten Gefahr eines Atomkriegs konfrontiert war. Die Vereinigten Staaten und die UdSSR waren in ein Wettrüsten verwickelt, das in den 1950er Jahren begann. Die USA stationierten 1959 atomare Mittel- und Langstreckenraketen in Italien und der Türkei, die auf die Sowjetunion gerichtet waren. Im Jahr 1962 wurden die ersten Thor- und Jupiter-Atomraketen zum Abschuss bereitgestellt und bedrohten die UdSSR mit einem atomaren Erstschlag. Als Reaktion darauf stationierte die Sowjetunion nuklear bestückte Raketen auf Kuba. Die Reichweite dieser Raketen umfasste die Vereinigten Staaten und stellte somit eine direkte Bedrohung für das Land dar.
Die Operation „Anadyr" umfasste die Stationierung von Mittelstreckenraketen vom Typ R-12 und R-14 sowie die Stationierung von rund vierzigtausend sowjetischen Soldaten auf Kuba. Der Transport erfolgte unter strengster Geheimhaltung. Zur Verteidigung wurden auf Kuba Boden-Luft-Raketen, Boden-Boden-Raketen sowie ein Jagdgeschwader – die bekannten MiG-Abwehrjäger – aufgestellt. All dies erfolgte im Juni 1962.
Am 14. Oktober 1962 wurden die Aktivitäten auf Kuba durch ein US-amerikanisches U2-Spionageflugzeug entdeckt. Die Sowjetunion entdeckte das Flugzeug und für alle Parteien – die USA unter der Führung Kennedys, die kubanische Regierung unter Fidel Castro sowie die sowjetische Regierung unter Nikita Chruschtschow – begann eine Zeit des politischen Abwägens und des militärischen Kalküls.
Die USA begannen am 24. Oktober eine Seeblockade um Kuba, um die Aktivitäten zu hemmen. Auch Luftschläge und eine Invasion der kubanischen Insel wurden in Betracht gezogen. Kennedy entschied sich jedoch während der Krise für eine Politik der Geheimdiplomatie und stand in direktem Kontakt zu Chruschtschow. Die Angebote zur Lösung der Krise gingen jedoch immer von Seiten der Sowjetunion aus.
Einflüsse der Krise auf spätere Politik
Das Ende der Krise wurde durch Angebote der Sowjetunion initiiert. Die Amerikaner stimmten zu, ihre Atomwaffen aus der Türkei und Italien abzuziehen. Die Sowjetunion zog ihre Waffen aus Kuba ab.
Kennedy gelang es, die friedliche Lösung der Krise als Sieg darzustellen. Chruschtschow hingegen geriet schnell in den Ruf eines Dilettanten und wurde 1964 gestürzt. Dies ist auch auf die anschließende Aufrüstungskampagne der UdSSR zurückzuführen, mit der Chruschtschow versuchte, mit den USA bezüglich atomarer Waffen gleichzuziehen. Dies hatte drastische Einschnitte bei der Lebensqualität der sowjetischen Bevölkerung zur Folge.
Kuba wurde durch das Embargo der Vereinigten Staaten von Amerika von 1962 zunehmend in Richtung „Osten" gedrängt. Kuba geriet aufgrund von wirtschaftlichen Problemen in eine stärkere Abhängigkeit von der Sowjetunion.
Als weitere Konsequenz der Kubakrise wurde die Kommunikation zwischen den beiden Supermächten verbessert. Mit der Einführung des sogenannten „heißen Drahtes" sollten kommunikative Schwierigkeiten ausgemerzt werden, die durch veraltete Telegramme und Briefwechsel verursacht wurden. Der heiße Draht, eine ständige Fernschreibeverbindung, ermöglichte eine direkte Verbindung aus dem Weißen Haus in den Kreml und umgekehrt.
Beide Parteien führten zudem den „Notfallkoffer" ein. Dies ist ein System zur Freigabe von Nuklearabschüssen. Bei diesem System muss die Verwendung nuklearer Waffen erst durch den Präsidenten autorisiert werden.
Die Spannungen zwischen den Konfliktparteien USA und UdSSR lockerten sich. Der Kreml hielt auch nach Nikita Chruschtschow an einer Politik der friedlichen Koexistenz fest. Die USA hingegen hielten bis zum Ende des Kalten Krieges an der „Flexible Response"-Strategie fest.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Kubakrise, den Kalten Krieg, die Atomwaffen, die Supermächte Sowjetunion und Vereinigte Staaten von Amerika, die Beziehungen zwischen den beiden Ländern, das US-Embargo gegen Kuba, die wirtschaftliche Abhängigkeit Kubas von der Sowjetunion, die friedliche Koexistenz, die Flexible Response-Strategie und die Brinkmanship.
- Arbeit zitieren
- Lars Knieber (Autor:in), 2012, Die Einflüsse der Kubakrise auf die Politik der Sowjetunion sowie die der Vereinigten Staaten von Amerika ab Oktober 1962, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/212674