Erlebnispädagogik wird häufig als Urlaub und Freizeitspaß missverstanden. Vor allem
in Medien wird ein Bild produziert, das den Anschein macht, als würden aufsässige
Jugendliche für ihr Verhalten mit einer individuellen Reise in ein fernes Land belohnt.
Allerdings scheint es so, als wüssten die Produzenten solcher Bilder nichts über die
Wirkweise einer solchen Maßnahme. In dieser Arbeit wird dem Leser vermittelt, welche
Modelle für erlebnispädagogische Settings bestehen und was es für eine erfolgreiche
Maßnahme zu beachten gilt. Darüber hinaus werden gesellschaftliche Strukturen
analysiert, die dazu beitragen, deviantes Verhalten auftreten zu lassen. Anhand dieser
Analyse wird erkennbar, warum gerade die Erlebnispädagogik so viel Förderpotential
besitzt in der Arbeit mit devianten Jugendlichen. Eine mögliche Definition lautet:
„Erlebnispädagogik ist eine handlungsorientierte Methode und will durch
exemplarische Lernprozesse, in denen junge Menschen vor physische, psychische und
soziale Herausforderungen gestellt werden, diese in ihrer Persönlichkeitsentwicklung
fördern und sie dazu befähigen, ihre Lebenswelt verantwortlich zu gestalten“
(Heckmair/Michl 2004, S. 102). Eine einheitliche Definition gibt es zwar bislang noch
nicht, aber diese Definition beschreibt sehr gut worauf es bei den Maßnahmen ankommt
und auch welchen Anspruch Erlebnispädagogen/innen an sich selbst stellen.
Einer der großen Vordenker der Erlebnispädagogik ist Jean Jaques Rousseau, der im 18.
Jahrhundert lebte. Er entwickelte die Idee der Minimalerziehung. Hierbei sollte ein
Erzieher lediglich dafür zuständig sein, äußere Einflüsse von seinem Zögling fern zu
halten. Er wollte somit erreichen, dass das Fehlverhalten und die Konsequenz daraus für
den Zögling unmittelbar spürbar sind (vgl. ebd., S. 18). Außerdem sollte der Zögling
alles was für ihn relevant ist zu erfahren auch selbst erleben und es nicht beigebracht
bekommen. Bei einer Wanderung mit einer Gruppe Jugendlicher könnte dieses Prinzip
so aussehen: Die Jugendlichen wandern ihres Weges und vergessen dabei sich um neue
Nahrung zu kümmern. Der Betreuer lässt sie einfach weiter wandern, obwohl er die
Problematik bereits bemerkt hat. Wenn die Jugendlichen später feststellen, dass sie
keine Nahrung mit sich tragen und die ganze Nacht mit hungrigen Bäuchen verbringen,
wird ihnen dieser Fehler wahrscheinlich nicht noch einmal passieren. Sie würden somit
lernen ihren Tagesablauf sorgfältiger zu organisieren.
Inhaltsverzeichnis:
1. Einleitung
2. Die Erlebnispädagogik
2.1 Erfahrung als Resultat des Erlebnisses
2.2 Die Rolle des/der Leiters/in in der Erlebnispädagogik
2.3 Lernen in der Erlebnispädagogik
2.4 Ansätze der Erlebnispädagogik
3. Gesellschaftliche Ursachen für deviantes Verhalten
3.1 Die Sucht nach Erlebnissen - Die Individualisierung der Gesellschaft und der Wandel des Erlebens
3.2 Die Suche nach dem Kick - Die Bedeutung des Erlebnisses für die Jugend
3.3 Anknüpfpunkte für die Erlebnispädagogik
3.4 Erlebnispädagogik - Ein spezieller Ansatz für Jungen?
4. Fazit
5. Quellenverzeichnis
- Arbeit zitieren
- Michael Wolff (Autor:in), 2011, Förderung devianter Jugendlicher durch erlebnispädagogische Maßnahmen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/212627
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