Euroskepsis. Ein Gefühl vieler Kritiker und möglicherweise ein Hinweis auf die Entwicklung der Europäischen Union (im Folgenden EU). Angesichts der regionalen Disparitäten auf verschiedenen Betrachtungsebenen kein unbegründetes Argument. Doch lässt sich mittels einer gemeinsamen Europapolitik dieses Problem lösen? War die Strukturpolitik in der Vergangenheit ihrer sozialen und wirtschaftlichen Verantwortung gewachsen? Und wird sie es auch in Zukunft bei einer fortlaufenden Integration weiterer europäischer Staaten sein?
Diese Arbeit soll einen Einblick in die regionalen Probleme der Europäischen Union (EU) geben und erklären, wie man diese zu lösen gedenkt.
Dazu werden zunächst die Schlüsselbegriffe der Hausarbeit definiert.
Regionale Disparitäten: „Unausgeglichenheit der Raumstrukturen in einer bzw. in verschiedenen Regionen“, aus denen sich unterschiedliche wirtschaftliche Entwicklungsmöglichkeiten ergeben. (LESER 2001 S. 143)
Strukturpolitik: „Gesamtheit der Maßnahmen zur Veränderung sektoraler oder regionaler Strukturen“ (LESER 2001 S. 846)
Anhand der Definitionen verdeutlicht sich der enge Zusammenhang zwischen den regionalen strukturellen Ungleichheiten der EU und dem Instrumentarium der Strukturpolitik, das versuchen soll, den Problemen entgegen zu wirken. Denn nur durch eine Verbesserung der Wirtschaftsstruktur kann man zurückgebliebene Gebiete entwickeln und den „sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Erfordernissen“ anpassen (vgl. LESER 2001 S. 846)
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Regionale Disparitäten
2.1 Inter-regionale Disparitäten
2.1.1 Nord-Süd-Gefälle
2.1.2 West-Ost-Gefälle
2.2 Intra-regionale Disparitäten
2.3 Stadt-Land Dimension
3 Strukturpolitik
3.1 Ziele der Strukturpolitik
3.2 Förderregionen
3.3 Instrumente
3.3.1 Die Strukturfonds
3.3.2 Der Kohäsionsfond
4 Entwicklung und Tendenzen im Hinblick auf die Osterweiterung
5 Fazit
Literatur
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Regionale Gliederung der Europäischen Union
Abb. 2: Regionale Disparitäten des Pro-Kopf-BIP zwischen den Mitgliedsstaaten 1997
Abb.3: Finanzielle Vorschau für die Jahre 2000-2006 gemäß der Agenda 2000
Abb. 4: Arbeitslosigkeit in den Regionen der EU (1997)
Abb. 5: Arbeitslosigkeit 2001
Abb. 6: Aufteilung des Gesamthaushalts des Kohäsionsfonds 2000-2006
1 Einleitung
Euroskepsis. Ein Gefühl vieler Kritiker und möglicherweise ein Hinweis auf die Entwicklung der Europäischen Union (im Folgenden EU). Angesichts der regionalen Disparitäten auf verschiedenen Betrachtungsebenen kein unbegründetes Argument. Doch lässt sich mittels einer gemeinsamen Europapolitik dieses Problem lösen? War die Strukturpolitik in der Vergangenheit ihrer sozialen und wirtschaftlichen Verantwortung gewachsen? Und wird sie es auch in Zukunft bei einer fortlaufenden Integration weiterer europäischer Staaten sein?
Diese Arbeit soll einen Einblick in die regionalen Probleme der Europäischen Union (EU) geben und erklären, wie man diese zu lösen gedenkt.
Dazu werden zunächst die Schlüsselbegriffe der Hausarbeit definiert.
Regionale Disparitäten: „Unausgeglichenheit der Raumstrukturen in einer bzw. in verschiedenen Regionen“, aus denen sich unterschiedliche wirtschaftliche Entwicklungsmöglichkeiten ergeben. (LESER 2001 S. 143)
Strukturpolitik: „Gesamtheit der Maßnahmen zur Veränderung sektoraler oder regionaler Strukturen“ (LESER 2001 S. 846)
Anhand der Definitionen verdeutlicht sich der enge Zusammenhang zwischen den regionalen strukturellen Ungleichheiten der EU und dem Instrumentarium der Strukturpolitik, das versuchen soll, den Problemen entgegen zu wirken. Denn nur durch eine Verbesserung der Wirtschaftsstruktur kann man zurückgebliebene Gebiete entwickeln und den „sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Erfordernissen“ anpassen (vgl. LESER 2001 S. 846)
2 Regionale Disparitäten
Einleitend bietet es sich an, die regionale Abgrenzung der Regionen zu erklären, und Indikatoren zur statistischen Messung regionaler Disparitäten zu nennen.
Das Statistische Amt der Europäischen Gemeinschaft (EUROSTAT) hat eine Gliederung [„Nomenclature des Unités Territoriales Statistiques“ (NUTS)] erstellt, welche die entsprechenden Betrachtungsebenen genau definiert. Folgende Grafik spiegelt die Verteilung der vier Gebietstypen NUTS 0 bis NUTS 3 wieder.
Abb. 1: Regionale Gliederung der Europäischen Union
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: SCHÄTZLE 2000 S. 258
Grundlage zur Evaluierung der entsprechenden Fördergebiete sind neben den beiden meist bedeutenden Indikatoren
Pro-Kopf-Einkommen (zu Kaufkraftparitäten) und
Arbeitslosenquote,
Produktivitätsniveau und Infrastrukturausstattung. WEGNER warnt davor, das Pro-Kopf-Einkommen und die Arbeitslosenquote als einseitige Wohlstandsindikatoren zu verwenden, da diese nur unzureichend über die Unterschiede von Standort- und Lebensbedingungen informieren (vgl. WEGNER 1991 S. 76).
Es gibt unterschiedliche Arten von Disproportionalitäten, die sektoral, strukturell, oder geographisch zum Ausdruck kommen. Innerhalb der geographischen Aufteilung wählt man folgende Gliederung:
2.1 Inter-regionale Disparitäten
Darunter versteht man Ungleichheiten zwischen den Regionen, die noch einmal wie folgt gegliedert werden.
2.1.1 Nord-Süd-Gefälle
Es bestehen starke Wohlstandsunterschiede zwischen nördlichen und südlichen Regionen. Als Beispiel könnte man den Nord-Süd-Dualismus in Italien anführen. Hier stehen die industriell entwickelten Regionen nordwestlichen sowie nordöstlichen Italiens (Industriedreieck) einem stärker landwirtschaftlich geprägten und zurückgebliebenen Mezzogiorno im Süden Italiens gegenüber. (vgl. BATHELT/GLÜCKLER 2002, S.183)
Je nachdem auf welcher Ebene man das Gefälle analysiert, kann man auch einen Vergleich zwischen Staaten (auf der NUTS 0- Ebene) durchführen. Als Beispiel dafür bietet sich Luxemburg mit einem Bruttoinlandsprodukt je Einwohner (1995) von 165,4 % des EU-12-Durchschnitts gegenüber Griechenland mit einem Wert von 64,7 %. (vgl. SCHÄTZLE 2000 S.264) an.
2.1.2 West-Ost-Gefälle
Hier soll auf konkrete Beispiele verzichtet und auf die Analogie zum Nord-Süd-Gefälle hingewiesen werden.
Nach der Osterweiterung (siehe 4) wird sich voraussichtlich dieses Phänomen verstärken. So wird prognostiziert, dass sich das Verhältnis der Pro-Kopf-Einkommen zwischen den oberen und den unteren 10% der Regionen von momentanen 1 : 2,6 (EU-25) auf 1 : 4,4 (EU-25) und sogar auf 1 : 6 in der EU-27 vergrößern
wird. (vgl. EUROPÄISCHE KOMMISSION 2003 a)
2.2 Intra-regionale Disparitäten
Dies sind Wohlstandsgefälle innerhalb einer Region. Dabei ist es wieder von Bedeutung, welche Ebene man zuvor betrachtet hat, also auf welche NUTS man sich nun räumlich reduziert. Abbildung 2 zeigt einen intraregionalen Vergleich des Pro-Kopf-Bruttoinlandsproduktes (Pro-Kopf-BIP). Der EU-15 Durchschnitt erhält einen Indexwert von 100.
Abb. 2: Regionale Disparitäten des Pro-Kopf-BIP zwischen den Mitgliedsstaaten 1997
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: EUROPÄISCHE KOMMISSION 2003 b
Die Grafik vergleicht jeweils eine wohlhabende mit einer armen Region des entsprechenden EU-Staates. Dabei ist es interessant festzustellen, dass sowohl innerhalb des Landes Regionen unterschiedlich hohe Bruttosozialprodukte pro Kopf aufweisen, und sich gleichzeitig die maximalen Durchschnitte der Länder unterscheiden.
Vergleichen wir einmal Deutschland mit Portugal: Man erkennt unschwer das ausgeprägte Pro-Kopf-BIP Hamburgs und den bedeutenden Unterschied zur Region um Dessau. Dies ist ein klares Zeichen für wirtschaftliche Disparitäten innerhalb Deutschlands. Auch in Portugal gibt es verschieden strukturierte Räume, wie der Vergleich Lissabons mit der peripher gelegenen Region Alentejo zeigt. Doch im internationalen Vergleich auf NUTS 0-Ebene wird wieder das oben bereits erwähnte Nord-Süd-Gefälle innerhalb Europas sichtbar. Denn sogar die am schlechtesten situierte deutsche Region Dessau weist einen Betrag über dem EU-Durchschnitt auf, während das wirtschaftsstarke Lissabon knapp die Untergrenze tangiert.
Es ist immer wichtig, in welchem Kontext man einen Raum analysiert. Vor allem muss deutlich sein, welches Merkmal untersucht wird, um noch einmal auf die verschiedenen Arten von Disparitäten zurückzukommen. Soeben wurden strukturelle Disparitäten geographisch lokalisiert. Es liegt in der Aufgabe der Strukturpolitik die entsprechenden Gründe für Wirtschaftskraft und Arbeitsangebot zu finden und Gegenmaßnahmen zu initiieren.
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