Diese Hausarbeit beinhaltet den Prozess der Machtergreifung und Gleichschaltung durch die Nationalsozialisten anhand konkreter historischer Sachverhalte aus den Jahren 1933/34, eine Beurteilung des Demokratieverfalls in der Zeit des Nationalsozialismus sowie einen Vergleich mit dem Niedergang der Demokratie in der Zeit der Weimarer Republik.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Die Machtergreifung der Nationalsozialisten unter der Führung Hitlers
2.1. Adolf Hitler
2.2. Machtergreifung durch die NSDAP
2.3. Der Reichstagsbrand und die Reichstagsbrandverordnung
2.4. Die Wahlen vom 5. März 1933
3. Die Gleichschaltung von Staat und Gesellschaft
3.1. Die Gleichschaltung von Länder, Städten und Gemeinden
3.2. Der „Tag von Potsdam“
3.3. Das Ermächtigungsgesetz – Grundlage der Gleichschaltung
3.4. Der „Röhm-Putsch“
3.5. Der Tod Hindenburgs
4. Der Demokratieverfall in der Zeit des Nationalsozialismus und in der Weimarer Republik
4.1. Demokratiebegriff
4.2. Das Ende der Demokratie in der Weimarer Republik
4.3. Die Demokratie im Nationalsozialismus
4.4. Vergleich beider Demokratien
5. Zusammenfassung
6. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Deutschland Anfang 1933. Die Weimarer Republik, erste deutsche Demokratie, ist gescheitert. Nachdem am 30. Januar 1933 Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt und am 01. Februar 1933 der Reichstag durch den Reichspräsidenten aufgelöst wurde, stand der Wahlkampfkampagne der Nationalsozialisten zur Übernahme der Macht nichts mehr im Wege. Mit der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten, unter der Führung Adolf Hitlers, änderte das deutsche Reich seinen Charakter vollkommen, sowohl innen- als auch außenpolitisch.
Die folgenden Beispiele historischer Ereignisse in der Zeit von 1933/34 sollen den Prozess der Machtergreifung und Gleichschaltung durch die Nationalsozialisten erläutern.
Außerdem wird der Demokratieverfall in der Zeit der Nationalsozialisten beurteilt. Des Weiteren wird ein Vergleich mit dem Niedergang der Weimarer Republik dargestellt.
2. Die Machtergreifung der Nationalsozialisten unter der Führung Hitlers
2.1. Adolf Hitler
Adolf Hitler wurde am 20. April 1889 in Braunau in Oberösterreich geboren. Hitler lebte bis 1912 in Wien als Gelegenheitsarbeiter und Zeichner. Er ging dann nach München. „Im 1. Weltkrieg war er Soldat im deutschen Heer. Seit 1919 baute er seine Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) auf. Er versuchte am 08. und 09. November 1923 mit Erich Ludendorff die bayerische und die Reichsregierung zu stürzen (Hitler-Putsch). Dieses Vorhaben scheiterte und Hitler wurde zu 5 Jahren Festungshaft verurteilt. Er wurde aber schon im Dezember 1924 aus Landsberg entlassen. Dort schrieb er sein Programmbuch „Mein Kampf“ (1925/26).“[1] 1925 gründete er die NSDAP neu. Als Führer der stärksten Partei wurde er am 30. Januar 1933 von Hindenburg zum Reichskanzler ernannt. Hitler schaltete die gegnerischen Parteien aus. Nach dem Tod Hindenburgs (02. August 1934) vereinigte Hitler in seiner Person die Ämter des Staatsoberhaupts der Wehrmacht und der Parteiführung.
„Der totalitäre „Führerstaat“ war damit errichtet, der Rechtsstaat beseitigt.“[2] „Hitler war Hauptinitiator der nationalsozialistischen Terrorherrschaft, der Vernichtung der Juden und der Entartung der Kriegsführung.“[3] Mit dem Angriff auf Polen am 01.09.1939 löste
Hitler den 2. Weltkrieg aus und brachte den Völkern Zerstörung, Elend und Tod. Am 30. April 1945, kurz vor Ende des Krieges, nahm er sich in Berlin das Leben.
2.2. Machtergreifung durch die NSDAP
Am 30. Januar 1933 feierte die NSDAP den Tag der Machtergreifung. In Wirklichkeit jedoch war die Machtergreifung ein langwieriger Prozess. Die uneingeschränkte Macht erlangte Hitler erst in den nächsten zwei Jahren. Hindenburg hatte Hitler lediglich zum Reichskanzler ernannt. Hitler wollte nun, durch neue Wahlen, eine starke Mehrheit für die NSDAP.
Sie sollte die Vorraussetzung für seine uneingeschränkte Macht sein.
Hitler musste neue Wähler gewinnen. Dazu diente ein neuer Wahlkampfstil. Er versuchte seine politischen Gegner auszuschalten, indem er die Möglichkeiten des Artikels 48 nutzte. „Notverordnungen sollten den politischen Gegner einschüchtern und behindern. Tageszeitungen konnten auf vier Monate, politische Schriften auf sechs Monate verboten werden, was oft deren finanziellen Ruin brachte. Eine Verordnung erklärte die Sturmabteilung (SA), die Schutzstaffel (SS) und die Stahlhelm-Verbände zur Hilfspolizei, so dass nun vor allem die SA Verhaftungen politischer Gegner offiziell durchführen konnte.“[4]
2.3. Der Reichstagsbrand und die Reichstagsbrandverordnung
Am 27. Februar 1933 wurde das Reichstagsgebäude in Berlin durch einen Brand zerstört. Für diese Tat wurde der Kommunist Marinus van der Lubbe verantwortlich gemacht und zum Tode verurteilt. Van der Lubbe beteuerte der alleinige Brandstifter zu sein, aber es waren wahrscheinlich die Nationalsozialisten selbst. Bis heute ist umstritten, wer den Brand gelegt hat. Die Nationalsozialisten hielten dennoch an ihrer Behauptung einer kommunistischen Verschwörung fest. Hitler ließ 40 000 Personen verhaften. „Eine eilig erlassene Notverordnung des Reichspräsidenten „zum Schutz von Volk und Staat” am 28. Februar 1933 setzte die politischen Grundrechte der Weimarer Verfassung kurzerhand außer Kraft und erleichterte die Verfolgung politischer Gegner - vor allem Sozialdemokraten und Kommunisten -, die auch unverzüglich einsetzte.“[5]
[...]
[1] Meyers Großes Handlexikon, Meyers Lexikonverlag , 19. Auflage, Mannheim, Leipzig, Wien, Zürich, 1997, vgl. S. 381
[2] Meyers Großes Handlexikon, Meyers Lexikonverlag , 19. Auflage, Mannheim, Leipzig, Wien, Zürich, 1997, siehe S. 381
[3] Meyers Großes Handlexikon, Meyers Lexikonverlag , 19. Auflage, Mannheim, Leipzig, Wien, Zürich, 1997, siehe S. 382
[4] Geschichte und Geschehen 10, Ernst Klett Schulbuchverlag, Ausgabe N Gymnasium,2. Auflage 1995, Stuttgart Düsseldorf, Berlin, Leipzig, siehe S. 93
[5] Microsoft Encarta Enzyklopädie Standard 2003, siehe Suchwort: Reichstagsbrand
- Citar trabajo
- Toni Barth (Autor), 2003, Machtergreifung der Nationalsozialisten und Gleichschaltung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/212397
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