„So macht Sport Spaß!“ lautet die begeisterte Aussage eines Schülers bei der Durchführung des Unterrichtvorhabens „Parkoursport“ (Rochhausen, 2009, S. 8).
Le Parkour findet die letzten Jahre vor allem beim jüngeren Publikum immer mehr Zuspruch. Maßgeblich beeinflusst wurde diese Entwicklung durch die starke mediale Präsenz im Internet, Fernsehen und Zeitschriften. Allein bei Google gibt es beim Begriff „Parkour“ über neun Millionen Treffer. Im Kinofilm „Casino Royale“ verfolgt James Bond einen der bekanntesten Traceure (Sebastién Foucan) und selbst Madonna weiß Parkoureinlagen in ihrem Musikvideo „Hung up“ und „Jump“ zu vermarkten (vgl. Fell, 2010, S. 7).
Mittlerweile haben sich weltweit Gruppen gebildet und auch in Deutschland organisieren sich Traceure in lokalen Teams und spontanen Trainingsgemeinschaften, um dieser Sportart kooperativ nachzugehen (vgl. http://www.sport-thieme.de/s/pdf/presse/presse08_26.pdf). Obwohl die eigentliche Philosophie des Parkours gegen einen Wettkampf ausspricht:
„Pro Parkour, against competition“ (Witfeld, Gerling, Pach, S. 28)
gibt es mittlerweile auch Wettbewerbe. Der erste fand 1997 in München statt, die „Parcouring World Championships“. Über diese Wettbewerbe hinaus gibt es einen Parkour und Freerunningpark in Kopenhagen und immer mehr Indoortrainingshallen. Dies zeigt deutlich, dass sich die Sportart weiter entwickelt und mehr und mehr für ein breites Publikum zugänglich gemacht werden soll (vgl. Witfeld, Gerling, Pach, 2010, S. 27f).
Diesbezüglich stellt sich die Frage, warum Parkour nicht auch in der Schule anbieten? Parkour vereint viele Vorteile, die eine Integration in den Sportunterricht erleichtern und einen vielseitig kompetenzorientierten Unterricht ermöglichen.
Diese enormen Möglichkeiten und meine eigenen Erfahrungen im Bereich Parkour führten zu der Entscheidung, dieses Thema in dieser dokumentierten Unterrichtseinheit durchzuführen. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, den Schülern grundlegende Techniken des Parkours beizubringen und sie speziell durch die Akzentuierung der Handlungsfelder „Kooperation und Kreativität“ im Bereich personale- und soziale Kompetenz zu fördern.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Begründung der Themenwahl
- 2.1 Thematische Motivation
- 3 Sachanalyse
- 3.1 Entwicklung des Parkours
- 3.2 Definition von Parkour und Abgrenzung zu Freerunning und Parcouring
- 3.3 Philosophie und Verhaltensweisen von Parkour
- 4 Bedingungsanalyse
- 4.1 Lerngruppenbeschreibung
- 4.1.1 Stand der Klasse
- 4.2 Rahmenbedingungen
- 4.1 Lerngruppenbeschreibung
- 5 Didaktische Analyse
- 5.1 Bezug zum Bildungsplan
- 5.2 Allgemeine Integration der Sportart Parkour in den Bildungsplan
- 5.3 Stufenspezifische Hinweise Klasse 10
- 5.3.1 Sportbereich I: Fachkenntnisse
- 5.3.2 Sportbereich II: Individualsportarten
- 5.4 Spezielle Kompetenzförderung der Unterrichtseinheit
- 5.4.1 Handlungsfeld Kooperation
- 5.4.2 Handlungsfeld Kreativität
- 5.5 Allgemeine Kompetenzförderung der Unterrichtseinheit
- 5.6 Didaktische Reduktion
- 6 Methodische Analyse
- 7 Praktische Umsetzung der Unterrichtseinheit
- 7.1 Übersicht über die Unterrichtseinheit
- 7.2 Verlauf und Reflexion der einzelnen Doppelstunden
- 7.2.1 Erste Doppelstunde
- 7.2.2 Zweite Doppelstunde
- 7.2.3 Dritte Doppelstunde
- 7.2.4 Vierte Doppelstunde
- 8 Gesamtreflexion
- 8.1 Zusammenfassung und Bewertung der Ergebnisse
- 8.2 Gewonnene Erfahrungen und zukünftige Planung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist die Dokumentation einer kompetenzorientierten Unterrichtseinheit zum Thema Parkour in einer 10. Klasse. Der Fokus liegt auf der Förderung personaler und sozialer Kompetenzen, insbesondere Kooperation und Kreativität. Die Arbeit untersucht die didaktische und methodische Umsetzung sowie die praktische Durchführung der Einheit und reflektiert die erzielten Ergebnisse.
- Integration von Parkour in den Schulsport
- Förderung von Kooperation und Teamwork
- Entwicklung von Kreativität und individuellen Bewegungslösungen
- Sicherheitsaspekte und Risikomanagement im Parkour
- Kompetenzorientierter Unterricht und Leistungsbewertung
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Diese Einleitung führt in die Thematik des Parkours ein und erläutert dessen wachsende Popularität in den Medien und in der Gesellschaft. Sie hebt die vielseitigen Vorteile des Parkours für den Schulsport hervor, insbesondere die Förderung von Kompetenzen wie Kooperation und Kreativität. Das Ziel der Arbeit wird definiert: den Schülern grundlegende Parkour-Techniken beizubringen und ihre personalen und sozialen Kompetenzen zu fördern.
2 Begründung der Themenwahl: Dieses Kapitel rechtfertigt die Wahl des Themas Parkour für den Schulsport. Es betont die Attraktivität des Parkours für Jugendliche aufgrund seiner medialen Präsenz und seiner Verbindung zu einer spannenden Szene und Philosophie. Die vielseitigen Bewegungsmöglichkeiten, die Kombination aus Einzel- und Gruppenaktivitäten sowie die geringen materiellen Anforderungen werden als positive Aspekte hervorgehoben.
3 Sachanalyse: Dieser Abschnitt präsentiert eine detaillierte Analyse des Parkours. Es wird auf die historische Entwicklung vom Hébert'schen "méthode naturelle" über das französische Militär bis hin zur Entstehung von Parkour und Freerunning eingegangen. Die Unterschiede zwischen Parkour, Freerunning und Parcouring werden klar definiert und die Philosophie des Parkours, insbesondere der Verzicht auf Wettkampf und die Betonung von Selbstkontrolle und Respekt, wird erklärt.
4 Bedingungsanalyse: Dieses Kapitel beschreibt die Rahmenbedingungen der Unterrichtseinheit. Die Lerngruppe (Klasse 10ad) wird charakterisiert, und die vorhandenen Ressourcen der Tulla Halle werden erläutert. Es wird auf die Notwendigkeit einer Anpassung der Materialien und die Vorbereitung durch eine Bodenturn- und Akrobatikeinheit eingegangen.
5 Didaktische Analyse: Der Abschnitt erläutert den Bezug der Unterrichtseinheit zum Bildungsplan 2004 für Baden-Württemberg. Es wird detailliert dargestellt, wie die Förderung von Kooperation und Kreativität im Parkourunterricht die angestrebten Kompetenzen unterstützt. Die didaktische Reduktion wird als wichtige Maßnahme zur Berücksichtigung der Schülerkompetenzen erläutert.
6 Methodische Analyse: Dieses Kapitel beschreibt die methodischen Ansätze der Unterrichtseinheit, die zwischen strukturiertem und offenem Unterricht wechseln. Es wird erklärt, wie der Einsatz eines selbstproduzierten Videos, der Gruppenarbeit und des Stationsbetriebs zur Förderung der Schüleraktivität und des Kompetenzentwicklungsprozesses beiträgt.
7 Praktische Umsetzung der Unterrichtseinheit: Dieser Abschnitt präsentiert den detaillierten Verlauf der vier Doppelstunden, inklusive der Vorbereitung, Durchführung und Reflexion jeder Stunde. Es werden die Herausforderungen und Erfolge bei der Umsetzung der geplanten Aktivitäten beschrieben und die erzielten Lernergebnisse ausgewertet.
Schlüsselwörter
Parkour, Freerunning, Kooperation, Kreativität, Kompetenzorientierter Unterricht, Didaktische Analyse, Methodische Analyse, Schulsport, Bewegungslernen, Sicherheit, Binnendifferenzierung, Selbstständigkeit, Gruppenarbeit, Stationslernen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Unterrichtseinheit Parkour
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit dokumentiert eine kompetenzorientierte Unterrichtseinheit zum Thema Parkour in einer 10. Klasse. Sie umfasst eine detaillierte Planung, Durchführung und Reflexion der Einheit mit Fokus auf die Förderung personaler und sozialer Kompetenzen (Kooperation und Kreativität). Die Arbeit beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung, eine Sachanalyse von Parkour, die didaktische und methodische Analyse, die praktische Umsetzung (vier Doppelstunden) und eine abschließende Gesamtreflexion.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Integration von Parkour in den Schulsport, Förderung von Kooperation und Teamwork, Entwicklung von Kreativität und individuellen Bewegungslösungen, Sicherheitsaspekte und Risikomanagement im Parkour, kompetenzorientierter Unterricht und Leistungsbewertung, didaktische und methodische Planung und Umsetzung, praktische Durchführung und Reflexion der Unterrichtseinheit.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in mehrere Kapitel gegliedert: Einleitung, Begründung der Themenwahl, Sachanalyse (Entwicklung, Definition und Philosophie von Parkour), Bedingungsanalyse (Lerngruppe, Rahmenbedingungen), Didaktische Analyse (Bezug zum Bildungsplan, Kompetenzförderung), Methodische Analyse, Praktische Umsetzung (detaillierter Verlauf der vier Doppelstunden), und Gesamtreflexion (Zusammenfassung, Bewertung, zukünftige Planung).
Was ist das Ziel der Unterrichtseinheit?
Das Ziel der Unterrichtseinheit ist es, den Schülern grundlegende Parkour-Techniken beizubringen und gleichzeitig ihre personalen und sozialen Kompetenzen, insbesondere Kooperation und Kreativität, zu fördern. Es geht um die Integration von Parkour in den Schulsport auf kompetenzorientierter Basis.
Welche Methoden wurden in der Unterrichtseinheit angewendet?
Die Unterrichtseinheit kombiniert strukturierten und offenen Unterricht. Es wurden Methoden wie ein selbstproduziertes Video, Gruppenarbeit und Stationsbetrieb eingesetzt, um die Schüleraktivität und den Kompetenzentwicklungsprozess zu fördern. Die Methodenwahl zielt auf eine aktive Beteiligung der Schüler und eine Binnendifferenzierung ab.
Wie wurde die Unterrichtseinheit umgesetzt?
Die praktische Umsetzung der Unterrichtseinheit ist detailliert in vier Doppelstunden beschrieben, inklusive Vorbereitung, Durchführung und Reflexion jeder Stunde. Die Arbeit beschreibt die Herausforderungen und Erfolge bei der Umsetzung und wertet die erzielten Lernergebnisse aus.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Parkour, Freerunning, Kooperation, Kreativität, Kompetenzorientierter Unterricht, Didaktische Analyse, Methodische Analyse, Schulsport, Bewegungslernen, Sicherheit, Binnendifferenzierung, Selbstständigkeit, Gruppenarbeit, Stationslernen.
Wie ist der Bezug zum Bildungsplan?
Die Arbeit erläutert detailliert den Bezug der Unterrichtseinheit zum Bildungsplan 2004 für Baden-Württemberg und zeigt auf, wie die Förderung von Kooperation und Kreativität im Parkourunterricht die angestrebten Kompetenzen unterstützt.
Welche Aspekte der Sicherheit wurden berücksichtigt?
Die Arbeit adressiert die Sicherheitsaspekte und das Risikomanagement im Parkourunterricht. Die Maßnahmen zur Sicherheit und zur Vermeidung von Verletzungen sind Bestandteil der Planung und Durchführung der Unterrichtseinheit.
Welche Ergebnisse wurden erzielt?
Die Arbeit fasst die Ergebnisse der Unterrichtseinheit zusammen, bewertet sie und beschreibt die gewonnenen Erfahrungen für die zukünftige Planung. Die Reflexion umfasst sowohl positive Aspekte als auch Herausforderungen, die während der Umsetzung auftraten.
- Quote paper
- Daniel Sigg (Author), 2012, Le Parkour – Kompetenzorientierter Sportunterricht mit der Möglichkeiten zur Förderung der Kreativität und Kooperation in der Schule., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/212310