Das Thema „Religion in der Schule“ wird gegenwärtig oft diskutiert. Artikel 7 des Grundgesetzes gibt lediglich einen groben Leitfaden, denn Bildung ist letztendlich Ländersache und kann vom Bund nicht vollständig geregelt werden. Somit kommt es in vielen Ländern zu unterschiedlichen Auffassungen bezüglich der Frage, ob und in welcher Form Religion in der Schule unterrichtet werden soll. Vor allem in einer multikulturellen Gesellschaft wie der unseren ergibt sich ein Problem bei rein christlichem Religionsunterricht. Viele der Kinder gehören einer anderen oder gar keiner Religion an. Für diese muss es eine Alternative geben. Dies wirft die Frage auf, wenn es eh schon ein Ersatzfach gibt, wozu dann überhaupt noch Religion anbieten? Reicht es nicht und ist es vielleicht nicht sogar sinnvoller den Kindern ‚Werte und Normen’ fernab von Gott und Kirche zu vermitteln?
In meiner Ausarbeitung werde ich zunächst den Artikel 7 Grundgesetz (GG) näher betrachten und auf die einzelnen Formulierungen eingehen. Danach gehe ich auf die Sonderregelung in Artikel 141 GG ein. Anschließend folgt ein geschichtlicher Exkurs, der zeigt, dass sich die Frage nach dem Religionsunterricht schon früher gestellt hat.
Als letzten Punkt führe ich die unterschiedlichen Regelungen der einzelnen Bundesländer an.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Artikel 7 des Grundgesetzes Absatz 2 und 3 (Bestimmung über den Religionsunterricht)
- 2.1 Vergleiche zur Paulskirchenverfassung und der Weimarer Reichsverfassung
- 2.2 Die Regelungsinhalte des Artikel 7 GG
- 2.2.1 Das Recht der Erziehungsberechtigten, über die Teilnahme des Kindes am Religionsunterricht zu bestimmen
- 2.2.2 Der Religionsunterricht als ordentliches Lernfach
- 3. Artikel 141 des Grundgesetzes (Religionsunterricht, Bremer Klausel)
- 3.1 Bremer Klausel
- 4. Veränderungen des Religionsunterrichts am Anfang des 20. Jahrhunderts
- 4.1 Versammlung Bremer Lehrer 1905
- 4.2 Änderungen durch die Industrialisierung
- 5. Religionsunterricht in den verschiedenen Bundesländern
- 5.1 Länder nach Artikel 7 III
- 5.2 Länder nach Artikel 141
- 6. Fazit und eigene Meinung
- 7. Quellenangaben
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Ausarbeitung untersucht die rechtlichen Grundlagen und die historische Entwicklung des Religionsunterrichts in Deutschland. Sie analysiert Artikel 7 und Artikel 141 des Grundgesetzes und vergleicht die Regelungen mit früheren Verfassungen. Die Arbeit beleuchtet die verschiedenen Perspektiven und Herausforderungen des Religionsunterrichts in einer multikulturellen Gesellschaft.
- Rechtliche Grundlagen des Religionsunterrichts im Grundgesetz
- Vergleich der Verfassungsregelungen zur Religionsfreiheit
- Historische Entwicklung des Religionsunterrichts
- Variationen des Religionsunterrichts in den Bundesländern
- Herausforderungen des Religionsunterrichts in einer multikulturellen Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung diskutiert die aktuelle Debatte um Religion in der Schule und verweist auf die unterschiedlichen Regelungen in den Bundesländern. Sie betont die Problematik des rein christlichen Religionsunterrichts in einer multikulturellen Gesellschaft und stellt die Frage nach sinnvollen Alternativen wie einem Werte- und Normenunterricht.
2. Artikel 7 des Grundgesetzes Absatz 2 und 3 (Bestimmung über den Religionsunterricht): Dieses Kapitel analysiert detailliert Artikel 7 Absatz 2 und 3 des Grundgesetzes, der das Recht der Erziehungsberechtigten auf Bestimmung der Teilnahme des Kindes am Religionsunterricht festlegt und den Religionsunterricht als ordentliches Lehrfach an öffentlichen Schulen definiert. Der Abschnitt vergleicht diese Bestimmungen mit den Regelungen der Paulskirchenverfassung und der Weimarer Reichsverfassung, um die Entwicklung des Rechtsrahmens aufzuzeigen. Es wird betont, dass der Religionsunterricht in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Religionsgemeinschaften erteilt werden muss und Lehrer nicht gegen ihren Willen dazu verpflichtet werden können. Die Analyse vertieft sich in das Recht der Eltern und die Rechte des Kindes im Bezug auf die Teilnahme am Religionsunterricht, unter Berücksichtigung der verschiedenen Altersstufen und der möglichen Einrichtung von Ersatzfächern.
3. Artikel 141 des Grundgesetzes (Religionsunterricht, Bremer Klausel): Dieses Kapitel widmet sich der Bremer Klausel in Artikel 141 des Grundgesetzes, einer Sonderregelung bezüglich des Religionsunterrichts. Die Analyse konzentriert sich auf die Bedeutung dieser Klausel und ihre Auswirkungen auf die Gestaltung des Religionsunterrichts in den betroffenen Bundesländern. Der Text beleuchtet die spezifischen Unterschiede und Besonderheiten im Vergleich zu Artikel 7 GG.
4. Veränderungen des Religionsunterrichts am Anfang des 20. Jahrhunderts: Dieses Kapitel befasst sich mit den Veränderungen im Religionsunterricht zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Es analysiert die Auswirkungen von Ereignissen wie der Versammlung Bremer Lehrer 1905 und der Industrialisierung auf die Gestaltung und den Inhalt des Religionsunterrichts. Die Analyse zeigt den Wandel in der gesellschaftlichen und politischen Landschaft und deren Einfluss auf die pädagogische Praxis im Religionsunterricht auf.
5. Religionsunterricht in den verschiedenen Bundesländern: Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die unterschiedlichen Regelungen des Religionsunterrichts in den einzelnen Bundesländern, sowohl nach Artikel 7 Absatz 3 als auch nach Artikel 141 des Grundgesetzes. Es werden die verschiedenen Modelle und ihre jeweiligen Vor- und Nachteile dargestellt und analysiert, um die Vielfalt der Praxis in Deutschland aufzuzeigen.
Schlüsselwörter
Religionsunterricht, Grundgesetz, Artikel 7, Artikel 141, Bremer Klausel, Religionsfreiheit, Elternrecht, Schulgesetzgebung, Bundesländer, multikulturelle Gesellschaft, Werteerziehung, Paulskirchenverfassung, Weimarer Reichsverfassung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Ausarbeitung: Religionsunterricht in Deutschland
Was ist der Gegenstand der Ausarbeitung?
Die Ausarbeitung untersucht die rechtlichen Grundlagen und die historische Entwicklung des Religionsunterrichts in Deutschland. Sie analysiert Artikel 7 und Artikel 141 des Grundgesetzes und vergleicht die Regelungen mit früheren Verfassungen. Die Arbeit beleuchtet die verschiedenen Perspektiven und Herausforderungen des Religionsunterrichts in einer multikulturellen Gesellschaft.
Welche Artikel des Grundgesetzes werden behandelt?
Die Ausarbeitung konzentriert sich auf Artikel 7 Absatz 2 und 3 sowie Artikel 141 des Grundgesetzes. Artikel 7 regelt das Recht der Erziehungsberechtigten, über die Teilnahme des Kindes am Religionsunterricht zu bestimmen, und definiert den Religionsunterricht als ordentliches Lehrfach. Artikel 141 (Bremer Klausel) beinhaltet eine Sonderregelung zum Religionsunterricht.
Wie werden die Verfassungsregelungen verglichen?
Die Ausarbeitung vergleicht die Regelungen des Grundgesetzes zum Religionsunterricht mit denen der Paulskirchenverfassung und der Weimarer Reichsverfassung, um die historische Entwicklung des Rechtsrahmens aufzuzeigen.
Welche historischen Entwicklungen werden betrachtet?
Die Ausarbeitung beleuchtet die Veränderungen des Religionsunterrichts am Anfang des 20. Jahrhunderts, insbesondere die Auswirkungen der Versammlung Bremer Lehrer 1905 und der Industrialisierung.
Wie ist der Religionsunterricht in den Bundesländern geregelt?
Die Ausarbeitung gibt einen Überblick über die unterschiedlichen Regelungen des Religionsunterrichts in den einzelnen Bundesländern, sowohl nach Artikel 7 Absatz 3 als auch nach Artikel 141 des Grundgesetzes. Die verschiedenen Modelle und ihre Vor- und Nachteile werden dargestellt.
Welche Schlüsselthemen werden behandelt?
Schlüsselthemen sind die rechtlichen Grundlagen des Religionsunterrichts im Grundgesetz, der Vergleich der Verfassungsregelungen zur Religionsfreiheit, die historische Entwicklung des Religionsunterrichts, die Variationen des Religionsunterrichts in den Bundesländern und die Herausforderungen des Religionsunterrichts in einer multikulturellen Gesellschaft.
Welche Zusammenfassung der Kapitel bietet die Ausarbeitung?
Die Ausarbeitung bietet Kapitelzusammenfassungen, die die wichtigsten Punkte jedes Kapitels kurz und prägnant darstellen. Diese Zusammenfassungen umfassen die Einleitung, die Analyse von Artikel 7 und 141 GG, die historischen Veränderungen des Religionsunterrichts und die Unterschiede in den Bundesländern.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Relevante Schlüsselwörter sind: Religionsunterricht, Grundgesetz, Artikel 7, Artikel 141, Bremer Klausel, Religionsfreiheit, Elternrecht, Schulgesetzgebung, Bundesländer, multikulturelle Gesellschaft, Werteerziehung, Paulskirchenverfassung, Weimarer Reichsverfassung.
Welche Zielsetzung verfolgt die Ausarbeitung?
Die Ausarbeitung zielt darauf ab, die rechtlichen Grundlagen und die historische Entwicklung des Religionsunterrichts in Deutschland umfassend zu untersuchen und die Herausforderungen in einer multikulturellen Gesellschaft zu beleuchten.
- Citation du texte
- Anna-Maria Salomon (Auteur), 2007, Religion in der Schule, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/212168