Die Krise um die Herzogtümer Schleswig und Holstein stellte die erste außenpolitische Herausforderung größeren Ausmaßes für die Frankfurter Nationalversammlung und den Deutschen Bund dar, und sollte sich im Laufe der Jahre zu einem der Kernkonflikte entwickeln, die zur Gründung des Deutschen Reichs führen sollten.
Die klassisch-aristokratisch orientierten Erbfolgestreitigkeiten, die in der Vergangenheit weniger Aufsehen erregt hätten, entwickelten unter dem Druck nationalistischer und liberaler Strömungen in Europa eine Dynamik die wohl selbst die erfahrensten Machthaber überrascht haben dürfte.
Die Verstrickungen zwischen hegemonialem Interesse an den Herzogtümern, nationalistischen Ideologien und Reichsbildungstendenzen führten symbolisch für die gesamten Revolutions- und Reformationsbewegungen in Europa zu einem Konflikt europäischer Mächte, die sich ansonsten eher durch politisches Wohlwollen als durch unbedingte Konkurrenzhaltung ausgezeichnet hatten.
Der Hilferuf des Königreichs Dänemark an imperiale Großmächte wie England, Russland oder Frankreich, sorgte dafür dass der Konflikt, bei dem es auf der aristokratischen Seite vor allem um Territoriumsfestigung ging, auf der anderen um die Bildung eines Nationalstaats-ähnlichen Gebildes unter Berücksichtigung der Volksverteilung, zu einer ernst zunehmenden internationalen Krise auswuchs, welche schließlich militärische Züge trug, und in die Geschichtsbücher als 'erster dänisch-deutscher Krieg' einging.
Die Betrachtung dieser Thematik und der damaligen Problematik bietet ein unglaubliches Spektrum an Möglichkeiten, und es fällt schwer sich auf etwas festzulegen, da die Umstände und Einflüsse stark miteinander verwoben sind, und es scheint fast untrennbar.
Dennoch möchte ich mit dieser Arbeit den Versuch unternehmen, etwas Licht in die Problematik der damaligen diplomatischen Beziehungen zwischen England und dem Königreich Preußen, respektive der deutschen Nationalversammlung in Frankfurt, während dieser Krise bringen.
Inhaltsverzeichnis
1 . Vorwort
2. Der erste dänisch-deutsche Krieg
2.1. Die Untrennbarkeit der Herzogtümer Schleswig und Holstein
2.2. Vorzeichen des Konflikts
2.3. Ausbruch des Konflikts
2.4. Der Krieg
2.5. Diplomatische Bemühungen und Ende des Krieges
3. England und der Deutsche Bund
3.1. Englische Außenpolitik im 19. Jahrhundert
3.2. Das System des Diplomatic Service
3.3. Die Briten im deutsch-dänischen Konflikt 1848
4. Die Quellen
4.1. Englische Gesandte in Berlin und Frankfurt
4.3. Analyse
4.4. Schlussfolgerung
5. Bibliographie
- Citar trabajo
- Michael Kulüke (Autor), 2008, Diplomatische Beziehungen zwischen England und Preußen bzw. Frankfurt während des ersten Deutsch-Dänischen Krieges, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/211315
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