Die vorliegende Arbeit vergleicht zwei ausgewählte Texte zum Thema der Briefmarkenpropaganda. Alexander Hanisch-Wolfram untersucht die "Briefmarken als Medien totalitäre Propaganda" im eurasischen Raum, hingegen Roman Siebertz allein "die Briefmarken Irans als Mittel der politischen Bildpropaganda" analysiert.
Beim ersten Autor habe ich mich auf Stalin und die Sowjetunion fokussiert. Diesen werde ich methodisch mit der Epoche Mohammad Reza Sahs vergleichen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Zum historischen Kultur- und Gesellschaftsvergleich
3. Vergleich von Texten über Briefmarkenpropagande
3.1 Erkenntnisinteresse
3.2 Einordnung der Texte im Buch
3.3 Aufbau der Texte
3.4 Vergleich der Vorgehensweise
4. Fazit
5. Quellenverzeichnis
1. Einleitung
Die vorliegende Arbeit vergleicht zwei ausgewählte Texte zum Thema der Briefmarkenpropaganda. Alexander Hanisch-Wolfram untersucht die „Briefmarken als Medien totalitärer Propaganda" im eurasischen Raum, hingegen Roman Siebertz allein „die Briefmarken Irans als Mittel der politischen Bildpropaganda" analysiert. Beim ersten Autor habe ich mich auf die Sowjetunion unter Stalin fokosiert. Diesen werde ich methodisch mit der Epoche Mohammad Reza Sahs vergleichen. Ein inhaltlicher Vergleich ist mir in diesem Rahmen leider nicht möglich, worin jedoch sicherlich der Reiz lag, mir dieses noch unerforschte Thema auszuwählen. Ein leichter Einblick soll gewährt sein, eine tiefgehende Auseinandersetzung muss an anderer Stelle erfolgen.
Zu Beginn möchte ich ein paar allgemeine Dinge zum Vergleich in den Geschichtswissenschaften festhalten. Ich beziehe mich dabei auf die Vorlesung (aus dem Modul: Einführung in die vergleichende Kulturgeschichte an der Universität Leipzig) von Professor Dr. Hannes Siegrist aus dem Sommersemester 2008. Mit dem Vergleich beginne ich im dritten Kapitel. Ich werde die Erkenntnisinteressen gegenüberstellen, die die Texte in den Kontext des Buches einordnen, den Aufbau darstellen und die Vorgehensweise der Autoren analysieren. Ich beende die Arbeit mit einem Fazit, in welchem ich die gewonnenen Erkenntnisse zusammentrage.
2. Zum historischen Kultur- und Gesellschaftsvergleich
Ein Vergleich ist eine wissenschaftliche Methode zur Feststellung von Unterschieden und Ähnlichkeiten mindestens zweier Phänomene. Die Rekonstruktion der einzelnen Prozesse und die Annahme, dass sich diese Prozesse gegenseitig beeinflussen, führt zur Kombination des klassischen Vergleichs und der Transferarbeit. Zum Gegenstand des Vergleichs können Akteure, Situation aber auch Praktiken und Anderes gemacht werden. Die kulturellen und/oder sozialen Einheiten, wie z.B. Länder, Nationen, sozialer oder kultureller Bezugsrahmen, können nach Interessenslage varieren und sind freiwählbar.1 Differenzen und Ähnlichkeiten bilden jedoch immer den Kern eines Vergleichs und müssen auf verschiedenen Ebenen analysiert und erforscht werden. Es gibt zunächst die Ebene des Raumes, das bedeutet die Verräumlichung von sozialen und kulturellen Phänomenen, Prozessen und Strukturen. Die Ebene von Zeit muss ebenso immer beachtet werden, hierbei zählen die Unterschiede und Ähnlichkeiten des zeitlichen Verlaufs. Kernfragen sind, wer z.B. Pionierland und Nachzügler ist und warum. Langfristige Entwicklungstendenzen, Traditionen als Entwicklungbedingungen bilden weitere Faktoren, die bei den Untersuchungen berücksichtigt werden müssen. Es gibt verschiedene Arten des zeitlichen Vergleichs. Man kann beispielsweise diachron oder synchron herangehen. Eine Periode oder Zeitpunkt herausgreifen oder aber einen Prozess der zwar ähnlich ist, jedoch zu völlig anderen Zeiten stattfindet. Eine weitere Ebene ist die der Erklärung. So können Prozesse endogen oder exogen herbeigeführt werden, aber auch durch Interaktionen. Dies gilt ebenso herauszufinden. Wichtig ist, dass die vergleichende Geschichtswissenschaft mehr aus einer multiperspektivischen Sicht anstatt der singularisierende Historiographie erklärt, d.h. „dass ein bestimmtes Phänomen aus verschiedenen historischen, gesellschaftlichen, kulturellen und räumlichen Perspektiven und Deutungshorizonten analysiert wird."2 Insbesondere in der deutschen Geschichtswissenschaft hat sich das Prinzip des „Idealtypus" nach dem Weberschen Konzept durchgesetzt. Dieser stellt einen historisch abstrakten Referenzpunkt im Vergleich dar. Das soll helfen, dass untersuchte Feld besser zu verstehen und zu erklären, da der „Idealtypus" nie existiert. Durch die Kontrastierung werden Besonderheiten herausgestellt.
3. Vergleich von Texten über Briefmarkenpropaganda
Als Erstes habe ich mir einen Auszug über die „Briefmarkenpropaganda der Sowjetunion 1924-1953" von Alexander Hanisch-Wolfram aus seinem Buch „Postalische Identitätskonstruktionen - Briefmarken als Medium totalitärer Propaganda" herausgesucht. Diesen möchte ich methodisch mit einem Text aus Roman Siebertzs Dissertation „Die Briefmarken Irans als Mittel der politischen Bildpropaganda" vergleichen. Dieser untersucht „die Briefmarken aus der Zeit Mohammad Reza Sahs (1941-1979)".
3.1 Erkenntnisinteressen
Alexander Hanisch-Wolframs Studie, im Rahmen der Kommunikations- und Politikwissenschaften, beschäftigt sich mit dem bislang noch wenig erforschten Medium der Briefmarkenpropaganda. Gleichzeitig betrachtet der Autor seine Studie als Grundlage für andere interdisziplinäre Propagandaanalysen. Er entwickelt in seinem Buch eine Analysemethodik für Propaganda.3 Die Absicht des zweiten Buches ist auch die Analyse von Propaganda via Briefmarken. Zusätzlich möchte Roman Siebertz in seiner Dissertation im Fach Iranistik an Hand von Briefmarken die Geschichte des modernen Irans erschließen. Er vergleicht dabei die soziale und politische Entwicklung mit der Veränderung der Briefmarkenabbildungen.4
3.2 Einordnung der Texte im Buch
Harnisch-Wolfram geht in den sieben Kapiteln seines Buches zuerst auf Propaganda im Allgemeinen ein. Er klärt den Begriff und die Geschichte, zeigt Aspekte von Propaganda auf und stellt die wichtigen Medien der Propaganda vor. Danach behandelt er Briefmarken als politisches Propagandainstrument. Dabei geht er auf die Geschichte des Postwesens und den Totalitarismus ein. Ab dem dritten Kapitel beginnt er mit der vorher erarbeiten Methodik die Briefmarkenpolitik in totalitären Systemen zu betrachten. Er nimmt die Beispiele: das dritte Reich, die Sowjetunion (SU) unter Stalin, die Volksrepublik China unter Mao und Österreich unter Hitler. Abschließend gibt er eine Zusammenfassung und einen Ausblick auf ausstehende Untersuchungen.
Durch die unterschiedlichen Arbeitsthesen gibt es eine etwas andere Vorgehensweise bei Siebertz. Er konzentriert sich auf den geschichtlichen Ablauf und gliedert daher seine Arbeit in die Epochen des Irans.
[...]
1 Vgl. Siegrist Hannes (2008): Einführung in die vergleichende Kultur- und Gesellschaftsgeschichte. Perspektiven, Begriffe und Methoden des historischen Gesellschafts- und Kulturvergleichs I, S. 2/3.
2 Siegrist Hannes (2008): Einführung in die vergleichende Kultur- und Gesellschaftsgeschichte. Perspektiven,Begriffe und Methoden des historischen Gesellschafts- und Kulturvergleichs, der Kulturtransfer -Forschung und der Verflechtungsgeschichte II, S.3/6 Absch. 4.6.
3 Vgl. Harnisch-Wolfram, Alexander (2006): Postalische Identitätskonstruktionen. Briefmarken als Medium totalitärerPropaganda, Frankfurt a.M.,S.ll.
4 Vgl. Siebertz, Roman (2005): Die Briefmarken Irans als Mittel der poliischen Bildpropaganda, Wien, S.l.
- Citation du texte
- Verena Zucker (Auteur), 2008, Briefmarkenpropaganda. Ein methodisch kulturgeschichtlicher Vergleich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/211310
-
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X.