Zu Beginn ihrer Freundschaft, die die Weimarer Klassik begründete, wies Schiller in dem
berühmten Brief vom 23. August 1794 zum Geburtstag Goethes auf die höchst
unterschiedliche Denkungsart hin, die beide voneinander schied und sie doch miteinander
verbinden sollte. Er formuliert: „Sucht aber der erste mit keuschem und treuen Sinn die
Erfahrung, und sucht der letzte mit selbsttätiger freier Denkkraft das Gesetz, so kann es gar
nicht fehlen, dass beide einander auf halbem Wege begegnen werden.“
Goethes Auffassung der Bestimmung des Menschen und Schillers Auffassung der
ästhetischen Erziehung zeigten sich in höchst unterschiedlichen Entwürfen, die dem Naturell
beider Dichter entsprachen. Legte Schiller entsprechend seiner an Kant geschulten
philosophischen Fragestellungen seine Ideen in theoretischen Schriften nieder, so verfasste
der `Augenmensch` Goethe seine Überzeugungen über Wesen und Wirken des Menschen in
seinen dichterischen Werken.
Inhaltsverzeichnis
- 1.0 Das Menschenbild der Weimarer Klassik
- 1.1 Das Menschenbild Goethes
- 1.2 Schillers ästhetisches Programm
- 1.4 Goethes Iphigenie als Ausdruck des Humanitätsideals der Klassik
- 1.4.1 Form und Inhalt
- 1.4.2 Gestaltung der Iphigenie
- 1.4.3 Der Modellcharakter der Dichtung
- 2.0 Das ästhetische Programm des poetischen Realismus
- 2.1 Die theoretischen Grundlagen des poetischen Realismus
- 2.2 Realisation des ästhetischen Programms in Stine
- 2.2.1 Techniken des bürgerlichen Realismus
- 2.2.2 Erzählperspektive
- 2.2.3 Verwendung des Dialektes
- 2.2.4 Bedeutung der Örtlichkeit
- 2.2.5 Gestaltung des Endes
- 3.0 Vergleich klassischer und realistischer Darstellung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Menschenbild der Weimarer Klassik und vergleicht es mit dem ästhetischen Programm des poetischen Realismus. Ziel ist es, die Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Darstellung des Menschen und der Welt in beiden Epochen aufzuzeigen.
- Das Menschenbild der Weimarer Klassik
- Das ästhetische Programm des poetischen Realismus
- Der Vergleich klassischer und realistischer Darstellung
- Die Rolle der Humanität in beiden Epochen
- Die Bedeutung von Natur und Vernunft
Zusammenfassung der Kapitel
1.0 Das Menschenbild der Weimarer Klassik: Dieses Kapitel untersucht die unterschiedlichen, aber sich ergänzenden Ansichten von Goethe und Schiller über die Bestimmung des Menschen. Goethes Auffassung, veranschaulicht durch das Gedicht "Das Göttliche", betont ethische Richtlinien und die Verwirklichung der inneren Natur des Menschen im sozialen Kontext. Im Gegensatz dazu steht Schillers Fokus auf die ästhetische Erziehung. Der Abschnitt beleuchtet den klassischen Ansatz, der im Gegensatz zur einseitigen Selbstverwirklichung des Sturm und Drang eine harmonische Verbindung von Individuum und Gesellschaft anstrebt, inspiriert von Platons Ideenlehre der Einheit von Gutem, Wahrem und Schönem.
2.0 Das ästhetische Programm des poetischen Realismus: Dieses Kapitel erörtert die theoretischen Grundlagen des poetischen Realismus und seine Umsetzung in der Literatur. Es analysiert die Techniken des bürgerlichen Realismus, die Erzählperspektive, die Verwendung von Dialekten, die Bedeutung der Örtlichkeit und die Gestaltung des Endes in ausgewählten Werken. Der Fokus liegt auf der Darstellung der gesellschaftlichen Realität und der menschlichen Charaktere im Kontext ihrer Zeit und ihres sozialen Umfelds, im Gegensatz zum idealisierten Menschenbild der Klassik.
3.0 Vergleich klassischer und realistischer Darstellung: Dieses Kapitel, welches nicht in der vorliegenden Textvorlage explizit vorhanden ist, würde einen Vergleich der in den vorhergehenden Kapiteln dargestellten Menschenbilder und ästhetischen Programme vornehmen. Es würde die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen der idealisierten, harmonischen Darstellung der Weimarer Klassik und der realistischen, oft kritischen Darstellung des poetischen Realismus herausarbeiten und deren jeweilige Bedeutung im historischen Kontext beleuchten.
Schlüsselwörter
Weimarer Klassik, Poetischer Realismus, Goethe, Schiller, Humanität, Ästhetik, Menschenbild, bürgerlicher Realismus, Natur, Vernunft, Ideenlehre, ethische Richtlinien, soziale Harmonie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Textvorlage: Weimarer Klassik vs. Poetischer Realismus
Was ist der Gegenstand dieser Textvorlage?
Diese Textvorlage bietet einen umfassenden Überblick über die Weimarer Klassik und den Poetischen Realismus, mit Fokus auf deren jeweiliges Menschenbild und ästhetische Programme. Sie beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter.
Welche Epochen werden verglichen?
Die Arbeit vergleicht die Weimarer Klassik und den Poetischen Realismus. Der Vergleich konzentriert sich auf die Darstellung des Menschen und der Welt in beiden Epochen.
Welche Aspekte des Menschenbildes werden in der Weimarer Klassik behandelt?
Der Text untersucht die Ansichten Goethes und Schillers zum Menschenbild. Goethes Ansatz betont ethische Richtlinien und die Verwirklichung des Individuums im sozialen Kontext, während Schillers Fokus auf der ästhetischen Erziehung liegt. Beide Ansätze streben eine harmonische Verbindung von Individuum und Gesellschaft an, inspiriert von Platons Ideenlehre.
Wie wird das ästhetische Programm des Poetischen Realismus dargestellt?
Die Textvorlage erläutert die theoretischen Grundlagen des Poetischen Realismus und seine Umsetzung in der Literatur. Es werden Techniken des bürgerlichen Realismus, Erzählperspektive, Dialektverwendung, die Bedeutung der Örtlichkeit und die Gestaltung des Endes analysiert. Der Fokus liegt auf der Darstellung der gesellschaftlichen Realität und der menschlichen Charaktere in ihrem sozialen Umfeld.
Wie wird der Vergleich zwischen Klassik und Realismus durchgeführt?
Ein expliziter Vergleich zwischen den Menschenbildern und ästhetischen Programmen der Weimarer Klassik und des Poetischen Realismus ist zwar angedacht, aber in der vorliegenden Textvorlage nicht vollständig ausgeführt. Der vorgesehene Vergleich sollte die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen der idealisierten Darstellung der Klassik und der realistischen Darstellung des Realismus herausarbeiten.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Textvorlage?
Schlüsselwörter sind: Weimarer Klassik, Poetischer Realismus, Goethe, Schiller, Humanität, Ästhetik, Menschenbild, bürgerlicher Realismus, Natur, Vernunft, Ideenlehre, ethische Richtlinien, soziale Harmonie.
Welche Werke werden explizit erwähnt?
Goethes "Iphigenie" und Goethes Gedicht "Das Göttliche" werden explizit erwähnt. Weitere Werke des Poetischen Realismus werden implizit als Grundlage der Analyse genannt, aber nicht spezifisch benannt.
Wofür ist diese Textvorlage gedacht?
Die Textvorlage ist für akademische Zwecke gedacht und dient der Analyse von Themen in strukturierter und professioneller Weise.
Gibt es ein Inhaltsverzeichnis?
Ja, die Textvorlage enthält ein detailliertes Inhaltsverzeichnis mit Unterkapiteln.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Darstellung des Menschen und der Welt in der Weimarer Klassik und dem Poetischen Realismus aufzuzeigen.
- Quote paper
- Peter Tausch (Author), 2013, Die Weimarer Klassik im Vergleich zum poetischen Realismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/211226