Es liegt in der Natur der Sache, dass Gemeinsamkeiten und Unterschiede oft latent und aufgrund höherer Subjektivität in der Wahrnehmung schwer zu konkretisieren sind. Trotzdem unternimmt die folgende Zusammenfassung wichtiger Merkmale der Wertestrukturen und des Wertewandels im vereinten Deutschland den Versuch der genaueren Beschreibung. Zuerst stellt der Autor die Grundannahme vor, auf der alle weiteren Überlegungen aufbauen: Nämlich das die Bürger, der sich auflösenden Deutschen Demokratischen Republik, den Wiedervereinigungsprozess mit der alten Bundesrepublik und den folgenden Wandel im Jahr 1989 basierend auf ihrer Sozialisation vollziehen. Es kommt nicht zwangsläufig zur wertorientierten Ost-West Anpassung. Schließlich unterstellt das weitere Argumentationsmuster ein “Zusammenwirken” und eben keine Unabhängigkeit der Sozialisation von der Situation, da Werte auch z. B. durch höhere Arbeitslosigkeit auf den 'Prüfstand' geraten. Allgemein assoziiert der Autor im normativen Sinn mit dem Wertbegriff “Vorstellungen des Wünschbaren”, da dieser dem Menschen gesellschaftliche Orientierung bieten soll.
Die Relevanz einer deutsch-deutschen Wertegemeinschaft
Es liegt in der Natur der Sache, dass Gemeinsamkeiten und Unterschiede oft latent und aufgrund höherer Subjektivität in der Wahrnehmung schwer zu konkretisieren sind. Trotzdem unternimmt die folgende Zusammenfassung wichtiger Merkmale der Wertestrukturen und des Wertewandels im vereinten Deutschland den Versuch der genaueren Beschreibung. Zuerst stellt der Autor die Grundannahme vor, auf der alle weiteren Überlegungen aufbauen: Nämlich das die Bürger, der sich auflösenden Deutschen Demokratischen Republik, den Wiedervereinigungsprozess mit der alten Bundesrepublik und den folgenden Wandel im Jahr 1989 basierend auf ihrer Sozialisation vollziehen.[1] Es kommt nicht zwangsläufig zur wertorientierten Ost-West Anpassung. Schließlich unterstellt das weitere Argumentationsmuster ein “Zusammenwirken”[2] und eben keine Unabhängigkeit der Sozialisation von der Situation, da Werte auch z. B. durch höhere Arbeitslosigkeit auf den 'Prüfstand' geraten. Allgemein assoziiert der Autor im normativen Sinn mit dem Wertbegriff “Vorstellungen des Wünschbaren”[3], da dieser dem Menschen gesellschaftliche Orientierung bieten soll. Primär für diese Integration und den Bestand der Gesellschaft sind Gleichheit und Leistung, weil diese Werte Individuen voneinander unterscheiden und diese Abgrenzung verantworten.[4] Aufgrund mehrerer Bedeutungsdimensionen beider traditioneller Begriffe muss eine genaue Erläuterung vorgenommen werden: Sowohl die Werte der Gleichheit als auch der Leistung basieren auf dem Verteilungsprinzip und schließen sich unter dieser Prämisse logisch aus. Demnach meint insbesondere die Ergebnisgleichheit, dass es ein leistungsunabhängiges und ein dem Status entsprechendes Einkommen gibt, was impliziert das Ungleichheit auf gegensätzlichen Leistungen basiert. Im Gegensatz dazu rechtfertigt der Wert der Leistung Unterschiede im Einkommen mit bestimmten auf gleichen Anfangsbedingungen beruhenden Leistungen wie Ehrgeiz.[5] Eine andere - 'nichtverteilungsbasierte' - Betrachtung des Wertes der Leistung erklärt die Prioritätensetzung zwischen Arbeit und Freizeit, dieje nach Schwerpunkt etwas über Identifikation mit dem Beruf bzw. mit anderen Aktivtivitäten aussagt.[6] Üblicherweise korreliert der Leistungswert stark mit dem Wert der Selbstentfaltung, weil sich das eben erwähnte Arbeit-Freizeit Verhältnis und die Ausprägung der Individualität aufgrund funktionsspezifischer Arbeitsbereiche verändert.
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[1] Vgl. Meulemann, Heiner, Werte und Wertewandel im vereinten Deutschland, in: Aus Politik und Zeitgeschichte B 3738/2000, S. 13.
[2] Ebd., S.13.
[3] Ebd., S. 13. Diese Definition ist wichtig für eine spätere Indikatorenbildung, um die Wirkung der Sozialisation empirisch zu messen und statistisch erheben zu können.
[4] Vgl. ebd., S. 13.
[5] Vgl. ebd., S. 15. Obwohl an dieser Stelle die Sicht des Autors etwas idealistisch und stark vereinfacht ist, wenn behauptet wird, dass Leistung ein “Ergebnis individueller, nach verbindlichen Gütemaßstäben messbare Anstrengung” ist.
[6] Vgl. ebd., S. 17.
- Citation du texte
- M.A. Susann Grune (Auteur), 2007, Die Relevanz einer deutsch-deutschen Wertegemeinschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/210653