In den letzten zwei Jahrzehnten kam es in der Wirtschaftstheorie zu einem einschneidenden Richtungswechsel. Aus dem Anliegen heraus, den Anwendungsbereich der Neoklassik durch realitätsnähere Prämissen zu erweitern, entwickelte sich nach und nach die Neue Institutionenökonomik (NIÖ). Kernpunkt sind die Probleme bei der Interaktion von Menschen in einer arbeitsteiligen Wirtschaft, zu deren Bewältigung Institutionen nötig sind. Vor diesem Hinter-grund befasst sich die NIÖ mit der Analyse der Institutionen unter Berücksichtigung der Kosten, die diese verursachen. Die vorliegende Arbeit soll zunächst einen kurzen Überblick über die NIÖ geben, wobei hauptsächlich auf die Unterschiede zur neoklassischen Theorie eingegangen wird. Anschließend wird der Principal-Agent-Ansatz als der vertragstheoretische Zweig der NIÖ erläutert. Nach einer Analyse der Probleme, die sich aufgrund des delegierten Handelns in der arbeitsteiligen Wirtschaft ergeben, werden verschiedene Lösungsansätze beschrieben und anschließend beurteilt. Der letzte Teil der Arbeit ist einer zusammenfassenden Bewertung des PA-Ansatzes gewidmet.
Inhaltsverzeichnis
- Neue Institutionenökonomik und das Problem des delegierten Handelns
- Neue Institutionenökonomik
- „Die sonderbare Welt kostenloser Transaktionen“
- „Institutions matter“
- Principal-Agent-Ansatz
- Grundgedanken
- Problematik von Agency-Beziehungen
- Das Problem der adversen Selektion
- Das Problem des Moral Hazard
- Hold-Up Problematik
- Normativer und positiver PA-Ansatz
- Anwendung des normativen PA-Ansatzes
- Positiver PA-Ansatz
- Lösungsmöglichkeiten bei Agency-Problemen
- Lösungsansätze bei adverser Selektion
- Lösungsansätze beim Moral Hazard
- Lösungsansätze für die Hold Up-Problematik
- Agency-Kosten als Bewertungskriterium für die Lösungsalternativen
- Kritische Würdigung des PA-Ansatzes
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit setzt sich zum Ziel, die Neue Institutionenökonomik (NIÖ) und das Problem des delegierten Handelns, auch bekannt als Principal-Agent-Problem (PA-Problem), zu analysieren. Hierbei wird der Fokus auf die Unterschiede zwischen der NIÖ und der neoklassischen Theorie gelegt, die Problematik von Agency-Beziehungen untersucht und verschiedene Lösungsansätze präsentiert. Die Arbeit gipfelt in einer kritischen Beurteilung des PA-Ansatzes.
- Entstehung und Entwicklung der NIÖ
- Unterschiede zwischen NIÖ und neoklassischer Theorie
- Das Problem des delegierten Handelns im Kontext der NIÖ
- Analyse der Problematik von Agency-Beziehungen
- Bewertung von Lösungsansätzen für Agency-Probleme
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 liefert eine Einführung in die NIÖ und das PA-Problem, indem es den historischen Kontext und die grundlegenden Konzepte beleuchtet. Kapitel 2 vertieft das Verständnis der NIÖ durch einen Vergleich mit der neoklassischen Theorie, wobei die Bedeutung von Transaktionskosten und der Einfluss von Institutionen auf wirtschaftliche Entscheidungen hervorgehoben werden. Kapitel 3 stellt den PA-Ansatz als einen zentralen Zweig der NIÖ vor und analysiert die Probleme, die mit dem delegierten Handeln in der arbeitsteiligen Wirtschaft einhergehen. Kapitel 3.1 erläutert die Grundgedanken des PA-Ansatzes, während Kapitel 3.2 die verschiedenen Problematiken von Agency-Beziehungen wie adverse Selektion, Moral Hazard und das Hold-Up Problem beleuchtet. Kapitel 3.3 betrachtet den PA-Ansatz aus normativer und positiver Perspektive. Schließlich behandelt Kapitel 3.4 verschiedene Lösungsansätze für die in Kapitel 3.2 identifizierten Agency-Probleme.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die folgenden Schlüsselwörter und zentralen Themen: Neue Institutionenökonomik, Transaktionskosten, Principal-Agent-Problem, delegiertes Handeln, adverse Selektion, Moral Hazard, Hold-Up Problematik, Agency-Kosten.
- Quote paper
- Isabell Niebuhr (Author), 2002, Neue Institutionenökonomik und das Problem des deligierten Handelns (Principal-Agent-Problem), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/21062