Auch heute ist die globalisierte Welt keineswegs davor gefeit, zum Schauplatz von Kriegen und anderen gewaltsamen Auseinandersetzungen zu werden. Im Gegenteil: Die Wikipedia listet für das 21. Jahrhundert bereits jetzt sechs andauernde bzw. neu entstandene Kriege auf. Hinzu kommen zahllose weltweite Konflikte, die aufgrund ihrer Größe, ihrer internationalen Bedeutung oder einzelner Interessenslagen nicht als Kriege erfasst werden, wohl aber mit denselben verhehrenden Folgen einhergehen. Auch steht nicht zu erwarten, dass das gerade angebrochene Jahrhundert ein friedliches werden wird: In Iran und Nordkorea forschen autoritäre Staaten an Atomwaffen; in Irak und Afghanistan versagen klassische Einsatzkräfte – darunter die deutsche Bundeswehr – im Kampf gegen asymmetrische Gegner; große Teile des afrikanischen Kontinents sind Brandherde von ethnischen und religiösen Völkerkriegen. Krieg scheint – trotz aller Regime, internationaler Organisationen und pazifistischer Ideologien – unausrottbar. Im Zuge der Globalisierung und Technisierung entstehen sogar neue Kriegsformen, die jener eben erwähnten Asymmetrisierung der Konfliktparteien entstammen.3
Ein fundiertes Verstäandnis von den Entstehungsbedingungen von Kriegen zwischen modernen, technologisch fortgeschrittenen Staaten unserer Zeit ist daher offensichtlich ein unverzichtberer Bestandteil der Internationalen Beziehungen. Im Folgenden soll anhand der (liberalen) Theorie des demokratischen Friedens dargestellt werden, wie Konfliktvermeidung und -lösung zwischen Demokratien funktioniert und weshalb sie gegenüber Autokratien scheitert. Kriege von Autokratien untereinander sind nicht Gegenstand der Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
1 Die aktuelle Gefahrenlage in der Welt
2 Der Demokratische Frieden oder: Warum führen Demokra- tien keinen Krieg gegeneinander?
2.1 Entstehung einer Theorie
2.1.1 Exkurs: Liberale Theorien in den Internationalen Be- ziehungen
2.1.2 Der liberale Charakter der Theorie des demokrati- schen Friedens
2.2 Zwei Theoriestränge
2.2.1 Rückführung auf das Politische System
2.2.2 Rückführung auf die politische Kultur
3 Beispiel 1: Friedliche Lösung von Konflikten zwischen De- mokratien: Russland und Europa
3.1 Konfliktfelder
3.2 Konfliktvermeidung und -klärung
3.3 Erklärung der Beziehung anhand der Theorie des demokrati- schen Friedens
3.3.1 Kein Sicherheitsdilemma
3.3.2 Kosten eines Kriegsfalles
4 Beispiel 2: Der Krieg der amerikanischen Demokratie gegen den autokratischen Irak unter Saddam Hussein
4.1 Situation im Irak unter Saddam Hussein
4.2 Spekulation über die Kriegsgründe
4.3 Erklärung der amerikanischen Invasion anhand der Theorie des demokratischen Friedens
5 Grenzen und weitere Perspektiven der Theorie
5.1 Warum überhaupt Krieg?
5.2 Erklärungskraft bzgl.
5.3 Verbreitung von Werten?
6 Bibliographie
- Arbeit zitieren
- Dennis Schmolk (Autor:in), 2008, Die Theorie des demokratischen Friedens mit Blick auf Russland und den Irakkrieg, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/210597
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