Die Grundvoraussetzung einer Innovation ist die Umsetzbarkeit der im Vorfeld entstandenen Idee. Gelingt es eine Idee zu kommerzialisieren, also die wirtschaftliche Nutzung zu ermöglichen, spricht man von einer Innovation. Je nach Grad und Art der Neuartigkeit (Innovation) und den gegenwärtigen Bedürfnissen der Gesellschaft entsteht eine Nachfrage nach dieser Neuerung. Die Einflüsse hier-bei sind so vielseitig, dass sich Innovationen, die in einer bestimmten Gesellschaft stark nachgefragt werden, für andere Bereiche keine Nachfrage generieren. Wenn nun ein Unternehmen mit dem Ziel Gewinne zu erwirtschaften erkennt, dass sich diese Nachfrage nicht auf dem heimischen Markt befindet, wird es versuchen diese Nachfrage auf dem Auslandsmarkt zu bedienen, also zu exportieren. Geht man davon aus, dass nicht alle Ideen eigeninitiativ sondern, beispielsweise auch durch Kundenanforderungen oder gezielte Forschung und Entwicklung (FuE) entstehen, lässt sich die Argumentation um eine Ebene nach hinten erweitern. FuE und Kundeninteressen haben dann, der voran-gegangenen Argumentation folgend, über Innovationen einen Einfluss auf den Export. Am Anfang einer Unternehmung steht nahezu ausnahmslos Kapitalbedarf, um benötigte Geschäfts-mittel zu kaufen oder anzumieten und damit die Geschäftstätigkeit aufzunehmen. Sobald ein Unter-nehmen nach der Aufnahme der Geschäftsprozesse daran interessiert ist, seine Gewinne zu maximieren, wird es versuchen mit eigenen Innovationen oder Imitationen Marktanteile zu gewinnen. Dabei verdrängt es im Idealfall alle Wettbewerber, ist also am wettbewerbsfähigsten und hat als Monopolist die Möglichkeit, solange kein anderes Unternehmen die Innovation imitiert, überdurchschnittliche Renditen zu erwirtschaften. Sollte es feststellen, dass weitere Märkte Nachfrage für das eigene Produkt generieren können, wird es versuchen dort ebenfalls Produkte anzubieten.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1. Motivation und Idee
2. Vorstellung der genutzten Daten und Methoden
3. Definitionen der einzelnen Merkmale
3.1. Forschung und Entwicklung
3.2. Innovationen
3.2.1. Eine genauere Definition
3.2.2. Arten
3.3. Produktivität
3.4. Export
4. Literaturüberblick / Empirische Nachweise
4.1. Einfluss von FuE-Ausgaben auf Innovationen
4.2. Einfluss von Innovationen auf die Produktivität
4.3. Einfluss von Produktivität auf den Export
4.4. Einfluss von Innovationen auf den Export
5. Zusammenfassung der Hypothesen
6. Auswertung von statistischen Daten
6.1. Forschung und Entwicklung
6.1.1. Unterschiede zwischen Unternehmen mit und ohne eigene FuE
6.1.2. Gründe für den Verzicht auf FuE-Aktivitäten
6.2. Innovationen
6.3. Produktivität
6.4. Export
7. Fazit
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: FuE-Aufwendungen gegen BIP je Erwerbstätigen in 2010
Abbildung 2: Innovationsausgaben in % des Umsatzes der jeweiligen Branche in 2010
Abbildung 3: Gesamt-Innovationsausgaben gegen Umsatz je Branche in 2010 in Mio.€
Abbildung 4: Anzahl der innovationsaktiven Unternehmen in Deutschland in 2010, Einteilung nach KMU-Definition
Abbildung 5: Anteil der Unternehmen der jeweiligen Branche mit Innovationsaktivitäten, Produktinnovationsarten und dem Umsatz durch Produktinnovationen am Gesamtumsatz in 2010.
Abbildung 6: Erzielte Kostensenkungen und Umsatzanstiege durch Prozessinnovationen und Qualitätsverbesserungen in der jeweiligen Branche in % in 2010
Abbildung 7: Bruttowertschöpfung je Erwerbstätigen in € in 2008
Abbildung 8: Exportquoten in der jeweiligen Branche in % in 2011
Abbildung 9: Umsatz mit alten Produkten und Dienstleistungen und Innovationen (Inland & Ausland) in der jeweiligen Branche in 2010
Abbildung 10: Umsatzanteil mit alten Produkten und Dienstleistungen und Innovationen (Inland & Ausland) in der jeweiligen Branche gestapelt zu 100% in 2010
1. Motivation und Idee
Die Grundvoraussetzung einer Innovation ist die Umsetzbarkeit der im Vorfeld entstandenen Idee. Gelingt es eine Idee zu kommerzialisieren, also die wirtschaftliche Nutzung zu ermöglichen, spricht man von einer Innovation. Je nach Grad und Art der Neuartigkeit (Innovation) und den gegenwärti- gen Bedürfnissen der Gesellschaft entsteht eine Nachfrage nach dieser Neuerung. Die Einflüsse hier- bei sind so vielseitig, dass sich Innovationen, die in einer bestimmten Gesellschaft stark nachgefragt werden, für andere Bereiche keine Nachfrage generieren. Wenn nun ein Unternehmen mit dem Ziel Gewinne zu erwirtschaften erkennt, dass sich diese Nachfrage nicht auf dem heimischen Markt be- findet, wird es versuchen diese Nachfrage auf dem Auslandsmarkt zu bedienen, also zu exportieren.
Geht man davon aus, dass nicht alle Ideen eigeninitiativ sondern, beispielsweise auch durch Kundenanforderungen oder gezielte Forschung und Entwicklung (FuE) entstehen, lässt sich die Argumentation um eine Ebene nach hinten erweitern. FuE und Kundeninteressen haben dann, der vorangegangenen Argumentation folgend, über Innovationen einen Einfluss auf den Export.
Am Anfang einer Unternehmung steht nahezu ausnahmslos Kapitalbedarf, um benötigte Geschäfts- mittel zu kaufen oder anzumieten und damit die Geschäftstätigkeit aufzunehmen. Sobald ein Unter- nehmen nach der Aufnahme der Geschäftsprozesse daran interessiert ist, seine Gewinne zu maxi- mieren, wird es versuchen mit eigenen Innovationen oder Imitationen Marktanteile zu gewinnen. Dabei verdrängt es im Idealfall alle Wettbewerber, ist also am wettbewerbsfähigsten und hat als Monopolist die Möglichkeit, solange kein anderes Unternehmen die Innovation imitiert, überdurch- schnittliche Renditen zu erwirtschaften. Sollte es feststellen, dass weitere Märkte Nachfrage für das eigene Produkt generieren können, wird es versuchen dort ebenfalls Produkte anzubieten (Ifo Institut, 2011).
Um überhaupt wettbewerbsfähig zu sein, müssen sich Unternehmen und Volkswirtschaften von ih- ren Wettbewerbern positiv abheben und mit ihren Produkten Gewinne erzielen. Unterschieden wird dazu in preisliche und nicht-preisliche Wettbewerbsfähigkeit. Als preiswettbewerbsfähig gilt ein Unternehmen, wenn es ein Produkt auf dem Markt zu einem Preis absetzen kann, der abzüglich aller auftretenden Kosten durch Forschung, Entwicklung, Produktion und Vertrieb eine positive Rendite auf das eingesetzte Kapital erzielt. Preisliche Wettbewerbsfähigkeit ist bei standardisierten Gütern von besonderer Bedeutung, da die Herstellung kaum Spielräume für Abgrenzungen zur Konkurrenz bietet. Mehrproduktunternehmen können in diesem Fall mit differenzierten Handelsspannen die preisliche Wettbewerbsfähigkeit begünstigen. Die nicht-preisliche Wettbewerbsfähigkeit richtet sich nach anderen Variablen wie Qualität, Design oder Service und ist besonders wichtig, wenn die Her- stellung und Gestaltung starke Variationsmöglichkeiten zulässt (Tolksdorf, 1994).
Um die allgemeine Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten oder auszubauen gelten neue Innovationen oder preisgünstige Imitationen als Basisvoraussetzung. Ist es gelungen eine neue Idee für den Markt nutzbar zu machen und generiert der Verkauf, über den gesamten Produkt-Lebenszyklus gesehen Gewinne, spricht man von einer erfolgreichen Innovation. Mit dem erworbenen Kapital bieten sich zahlreiche Möglichkeiten, die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens oder einer Volkswirtschaft zu erhöhen. Dazu zählen:
Rationalisierungsmaßnahmen zur Produktivitätssteigerung, Finanzierungen von Inventionen, Ausgaben für eigene FuE, Eröffnung neuer Standorte in neuen Märkten um Exporte zu unterstützen.
Messbar im mikroökonomischen Sinne wird die Wettbewerbsfähigkeit durch den Vergleich diverser Parameter wie Preis, Bekanntheitsgrad oder Standort. Makroökomisch lässt sich die Wettbewerbsfähigkeit an der Fähigkeit zu Innovieren oder die Produktivität zu steigern messen. Zusätzlich gelten Volkswirtschaften, die ihre gegebenen komparativen Vorteile ausnutzen und politisch unterstützt ausbauen als besonders wettbewerbsfähig.
Eine Variante die nachweislich zu Erfolg führt (vgl. Kapitel 4.1), ist die Investition in FuE um Ideen für Innovationen zu schaffen oder bestehende Innovationen zu verbessern. In Deutschland wurden im Jahr 2010 insgesamt 67,5 Mrd. €, was 2,82 % des gesamten BIP entspricht, für FuE ausgegeben. Auf- geteilt sind die Ausgaben zu zwei Dritteln auf die Wirtschaft, wobei dort vor allem die größeren Unternehmen einen hohen Anteil aufwenden, und zu einem Drittel auf den Staat und private Insti- tutionen ohne Erwerbszweck wie Hochschulen und Bildungseinrichtungen. Ein Ziel dieser Ausgaben sind Prozessinnovationen, die oftmals positive Einflüsse auf die Produktivität ausüben, was ceteris paribus wie oben erwähnt Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit haben kann. Um FuE zu för- dern, hat die Bundesrepublik einige Programme ins Leben gerufen, die verschiedene Bereiche und vor allem den in Deutschland wichtigen Mittelstand mit Kapital unterstützen (Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, 2012).
Dennoch wird ein Großteil der Innovationen in Deutschland ohne konkrete FuE-Bemühungen der Volkswirtschaft erzielt. Im Jahr 2008 war die Zahl der Innovatoren ohne eigene FuE (72.000 Stück) größer als die der Innovatoren mit eigener FuE (54.000 Stück) (Rammer, et al., 2011). Ganz gleich ob Innovationen gefördert werden oder nicht, über ihre positiven Einflüsse auf die Produktivität (Ifo Institut, 2011) entstehen Wettbewerbsvorteile, die Unternehmen zum Export anregen können (Wagner, 2007).
Vor diesem Hintergrund stellen sich folgende Fragen, die in dieser Arbeit branchenspezifisch untersucht werden:
Führen hohe FuE-Ausgaben zu einer hohen Anzahl an (erfolgreichen) Innovationen?
Wie groß ist der Anteil der Innovatoren im Branchenvergleich und unter welchen Unternehmensgrößen sind sie üblicherweise anzutreffen?
Haben Innovationen Einflüsse auf die Produktivität oder den Export von Unternehmen? Wie verhalten sich die Umsatzanteile von Produkt- und Prozessinnovationen? Weisen Branchen mit hohen Exportquoten hohe Innovationsaktivitäten auf und ist die Produktivität von exportstarken vergleichsweise höher als von exportschwachen Wirtschafts- bereichen?
FuE Innovation Produktivität Export
Um der Untersuchung der einzelnen Fragen einen Rahmen zu geben, wird aufbauend auf der vorangegangenen Argumentation eine Beobachtung von drei Beziehungen für verschiedene Branchen in Deutschland erfolgen, die hintereinander gesetzt kausale Zusammenhänge abbilden. Die untersuchten Beziehungen lauten:
FuE und Innovation
Innovation und Produktivität Produktivität und Export.
Die Kausalität in der Richtung Forschungs- und Entwicklungskosten - Innovationen - Export zu untersuchen und nicht in umgekehrter Reihenfolge, wie in den zahlreichen Learning by Exporting (Vgl. Kapitel 4.3) Studien geschehen, hat eine einfache Begründung. Erfolgreiche Innovationen stehen am Anfang einer wettbewerbsfähigen Unternehmung oder Volkswirtschaft und führen in der Regel über Marktausschöpfung zu Export und nicht umgekehrt.
Forschungen und Erkenntnisse im Bereich Learning-by-Export können nicht als falsch gewertet wer- den, da sie nachweislich und plausibel in theoretischen Modellen und in der Praxis funktionieren (Clerides, Lach, & Tybout, 1998; Bernard & Jensen, 1999; Young, 1991). Um den Exportprozess zu ermöglichen, sind jedoch Kapital und Know-how notwendig, die über Geschäftsprozesse erzeugt wurden und durch Innovationen oder Imitation initiiert wurden. Innovationen stellen demzufolge, als erste erfolgreiche Umsetzung einer Idee, oder Imitationen, als Verwenden einer erfolgreichen Inno- vation, die Voraussetzung und den Erfolg dar, um überhaupt exportieren zu können. Als Grundlage von Innovationen gelten folglich Ideen, die mit Kapital umgesetzt werden können. Innovationen können nachweislich (zumindest im Hinblick auf Prozessinnovationen) zu Produktivitätssteigerungen führen, die es dem Innovator ermöglichen, seine Produkte günstiger zu produzieren und anzubieten. Setzt sich dieser Prozess fort, versuchen Innovatoren und Imitatoren neue Märkte zu erschließen und den Export zu erhöhen, um ihre Gewinne zu steigern.
Ziel der Arbeit ist es, eine Antwort darauf zu geben, ob und in welchem Maß Innovationen den Ex- port in ausgewählten Branchen des Verarbeitenden Gewerbes beeinflussen. Die bisherigen empiri- schen Befunde (Vgl. Kapitel 4) sollen dabei mit aktuellen Daten für Deutschland bestätigt werden.
Dazu widmet sich der erste Teil der Arbeit der Vorstellung aller genutzten Daten, um daraufhin im zweiten Teil zum besseren Verständnis die einzelnen Begriffe genauer zu definieren und erste Kenn- zahlen zu erläutern. Anschließend werden die drei oben erwähnten Teilbereiche auf ihre theore- tischen Hintergründe und bisherige empirische Nachweise überprüft und ein Literaturüberblick ge- geben. Mit dem Verständnis für die einzelnen Indikatoren, dem theoretischen und empirischen Hintergrund werden dann im Anschluss im vierten Teil die Hypothesen für die branchenspezifische Analyse zusammengefasst. Die Überprüfung auf eventuelle Beziehungen und genaue Auswirkungen der einzelnen Indikatoren, wird anschließend im fünften und letzten Teil der Arbeit durchgeführt.
2. Vorstellung der genutzten Daten und Methoden
Die Datenbasis dieser Arbeit setzt sich aufgrund der umfangreichen Untersuchung aus mehreren großen Datensätzen zusammen. Für den Bereich FuE und Innovation werden bevorzugt die Daten des Mannheimer Innovationspanels1 (MIP) vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) genutzt. Insgesamt sind die Beobachtungen des MIP anhand der seit 2005 geltenden kleinen und mittleren Unternehmen (KMU)-Definition2 der Europäischen Union in kleine, mittlere und große
Firmen unterteilt. Alle erhobenen Daten darin beziehen sich auf Unternehmen mit einer Mindest- anzahl von zehn Mitarbeitern, sodass Kleinstunternehmen ausgeschlossen werden und keinen Be- standteil der Stichprobe darstellen. Die Stichprobe des MIP umfasst insgesamt 127.073 Unter- nehmen über alle Wirtschaftssektoren verteilt. Zum, in dieser Arbeit untersuchten, verarbeitenden Gewerbe zählen davon 61.908 Unternehmen. Ein weiterer Teil der Daten, die in der Arbeit verwen- det werden, entstammt dem Statischen Jahrbuch3 2011, welches jährlich vom Statistischen Bundes- amt erstellt wird und umfassende Statistiken zu vielen verschiedenen Themen bereitstellt.
Um die Vergleichbarkeit der Datensätze auf einem hohen Niveau zu gewährleisten, wurde bei der Auswahl der Quellen besonderer Wert darauf gelegt, dass die Klassifizierung der Unternehmen in den jeweiligen Datensätzen der aktuellen NACE-Verordnung4 der Europäischen Union entspricht. Die Einteilung darin erfolgt in Abteilungen, untergeordneten Gruppen und Klassen. Dadurch kann gewährleistet werden, dass die Analyse branchenspezifisch durchgeführt werden kann und keine Klassifizierungsprobleme auftreten.
Um die Bearbeitung des Themas nicht unnötig auszuweiten, wurden sechs Branchen des verarbeitenden Gewerbes untersucht, die teilweise zusammengefügt betrachtet werden. Bestandteil der Analyse sind die Wirtschaftsbereiche:
Maschinenbau, der alle Gruppen und Klassen der Abteilung 28 umfasst, Fahrzeugbau, zusammengesetzt aus den Abteilungen 29 und 30, Unternehmen über die Mitarbeiterzahl bewertet. Dabei gilt es die Schwellenwerte der Mitarbeiterzahl zu beachten und entweder die Schwellenwerte des Umsatz oder der Bilanzsumme einzuhalten. Die Grenzen für Mitarbeiterzahl, Umsatz und Bilanzsumme sind:
Weniger als zehn Mitarbeiter, unter 2 Mio. € Umsatz und unter 2 Mio. € Bilanzsumme für Kleinstunternehmen, Weniger als 50 Mitarbeiter, unter 10 Mio. € Umsatz und unter 10 Mio. € Bilanzsumme für kleine Unternehmen, Weniger als 250 Mitarbeiter, unter 50 Mio. € Umsatz und unter 43 Mio. € Bilanzsumme für mittlere Unternehmen (Europäische Kommission, 2012).
- Metallbau, zusammengesetzt aus den Abteilungen 24 und 25,
- Elektro, zusammengesetzt aus den Abteilungen 26 und 27,
- Chemie & Pharma, zusammengesetzt aus den Abteilungen 20 und 21,
- Nahrungsmittel, der alle Gruppen und Klassen der Abteilung 10 umfasst.
3. Definitionen der einzelnen Merkmale
Der nächste Abschnitt beschäftigt sich mit einer kurzen Einführung der zu beobachtenden Merkmale. Um für den weiteren Verlauf der Arbeit ein Basiswissen zu schaffen, dass es dem Leser ermöglicht alle Merkmale der drei Beziehungen richtig einzuordnen, werden diese im Anschluss definiert und mit ersten Kennzahlen ein grober Überblick über die gegenwärtige Lage in Deutschland gegeben. Die Bearbeitung der einzelnen Merkmale richtet sich nach der Kausalkette, startet mit der FuE und endet mit dem Export.
3.1. Forschung und Entwicklung
Als Forschung und Entwicklung bezeichnet man zwei hintereinander stattfindende Prozesse, die mit wissenschaftlichen Methoden versuchen, planmäßig nach neuen Erkenntnissen zu suchen. Den beginnenden Prozess stellt die Forschung dar, die sich mit dem grundlegenden Erwerb neuen Wis- sens beschäftigt. Die Forschung bemüht sich um neue Ideen im Bereich der Produkt- als auch Verfahrenspalette sowie deren Anwendung. Erfolgt sie ohne auf einen direkten praktischen Nutzen abzuzielen und verfolgt in erster Linie die Gewinnung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse, handelt es sich um Grundlagenforschung. Ziel dieser nahezu ausschließlich in Hochschulen betriebenen For- schung ist es, eine breite Wissensbasis zu schaffen, die wirtschaftlich nutzbar ist (Gabler Wirtschaftslexikon, 2012).
Richtet sich die Suche nach Neuartigkeit auf geplante, konkrete Anwendungsszenarien, spricht man von angewandter Forschung. Unterteilt wird diese in industrielle Forschung, die zur Gewinnung neuer Erkenntnisse für die Entwicklung neuer Produkte und Verfahren oder Dienstleistungen dient und in vorwettbewerbliche Entwicklung, die Erkenntnisse der industriellen Forschung in konkrete Pläne umwandelt. Die erstmalige konkrete Anwendung und praktische Umsetzung neuer Erkenntnisse erfolgt durch die weiterführende Entwicklung. Diese unterteilt sich in Technologie- und Vorentwicklung sowie Produkt- und Prozessentwicklung.
Die Technologieentwicklung beschäftigt sich mit der Weiterentwicklung von Wissen, um technolo- gisches Potenzial zu erkennen, aufzubauen und zu pflegen, wodurch die direkte praktische Nutzung ermöglicht wird. Die darauffolgende Vorentwicklung bereitet eine marktorientierte Produkt- entwicklungsstufe vor, in dem sie Produktkonzepte erstellt und Technologien auf ihre Realisierbar- keit prüft. Ziel ist es dabei, technische Risiken zu minimieren, um Produkte oder Verfahren schneller zur Serienreife zu entwickeln. In der letzten Phase der Produkt- und Prozessentwicklung werden alle in den Vorperioden erzeugten Potentiale, wie Ideen und Fähigkeiten, in reale, marktfähige Produkte und Prozesse umgewandelt (Gabler Wirtschaftslexikon, 2012).
Neben der Grundlagenforschung und der angewandten Forschung beschäftigt sich die experimen- telle Forschung systematisch mit existierendem Wissen basierend auf Forschungsergebnissen oder Erfahrungen, um neue Produkte oder Prozesse zu schaffen oder weiterzuentwickeln (OECD, 2002).
Um den Prozess der FuE optimal zu gestalten, hat sich eine dreistufige Methodik bewährt. Diese umfasst als ersten Schritt die Planung, die nochmals in drei Schritte aufgeteilt ist, außerdem die Organisation und die Kontrolle.
Der erste Schritt in der Planungsphase ist die Zielplanung. Um Ziele festzulegen, werden projekt- bezogene Pflichtenhefte erstellt, in denen auch die zeitliche Dimension der Zielumsetzung aufgeführt wird. Die nachfolgende Mittelplanung prüft die Verfügbarkeit aller zur Produktion benötigten Res- sourcen, inklusive des Rohstoff-, Maschinen-, Personal- und Budgetbedarfs. Im nächsten Schritt der Projektplanung wird ein Konzept für alle Vorhaben, die den Produktionsprozess betreffen, erstellt. Den zweiten großen Schritt stellt die Organisation der FuE dar, mit der versucht wird, die FuE-Aktivi- täten zu institutionalisieren. Dabei wird unterschieden zwischen unternehmensautonomer und unternehmensübergreifender Gemeinschaftsforschung und kommerzieller Auftragsforschung. Im letzten Schritt gilt es, die FuE-Aktivitäten zu kontrollieren. Dazu werden Berichte zu End- und Zwischenergebnissen, Misserfolgen und Rückständen erstellt und ausgewertet, um bei simultaner Budget-Kontrolle, Planungsansätze revidieren zu können.
Um diese Prozesse umzusetzen benötigt das Unternehmen Kapital zur Finanzierung von FuE-Personal und -Mitteln. Je nach Unternehmenspräferenz und Forschungszweck hat das Kapital zwei unter- schiedliche Empfänger. Verbleiben die verwendeten Mittel im Inland oder in einer bestimmten Branche einer Volkswirtschaft, handelt es sich um interne FuE-Ausgaben. Finanzieren Unternehmen externe Forschungsaufträge zur Erbringung von FuE-Leistungen im Ausland, außerhalb einer be- stimmten Branche oder in (internationalen) Organisationen, sind die Ausgaben der externen FuE zuzuordnen. Diese Einordnung hat im Rahmen dieser Arbeit allerdings mit einem Problem zu kämp- fen, das an dieser Stelle einer Erwähnung bedarf, um im weiteren Verlauf der Arbeit Missverständ- nisse auszuschließen. Wie oben erläutert, werden neben den internen auch externe FuE-Aufwen- dungen getätigt, wobei bei der Messung und Nutzung der Zahlen im betrachteten Branchenbereich eine Besonderheit beachtet werden muss. Um die gesamten FuE-Aufwendungen eines Unter- nehmens zusammenzufassen, bildet man die Summe der internen und externen FuE-Aufwendungen. Da Unternehmen die Aufwendungen ihrerseits auch nur intern oder extern tätigen können, ist diese Art der Messung in der mikroökonomischen Ebene auch sinnvoll. Weitet man nun die Beobachtung, wie in dieser Arbeit, auf Wirtschaftssektoren aus, ist eine genauere Trennung notwendig, da die Addition interner und externer Werte in der Aggregation über Branchen falsche Werte liefern würde (Stifterverband Wissenschaft, 2012).
Der Stifterverband Wissenschaft (2012) hat festgestellt, dass ca. 60 % der als extern ausgewiesenen FuE-Aufwendungen innerhalb eines Wirtschaftssektors verbleiben, was heißt, dass sie fremden Unternehmen (hier zumeist FuE-Kooperationspartnern) im gleichen Sektor zugewandt werden oder in verbundenen Unternehmen des eigenen Konzerns verbleiben. Führen diese Empfänger dann ihrer- seits FuE-Tätigkeiten durch, werden diese als interne FuE-Aufwendungen gewertet und führen zu einer Doppelzählung.
In Anlehnung an die Entscheidung des Stifterverbands Wissenschaft und entgegen dem gegen- wärtigen Verständnis in politischer und wirtschaftlicher Diskussion in Deutschland (Stifterverband Wissenschaft, 2012) werden alle Daten zur FuE-Aufwendung in dieser Arbeit nur die internen FuE- Strukturdaten betreffen. Von einer Betrachtung der Gesamtaufwendungen wird, mit Ausnahme des Finanzierungsbereichs, abgesehen - in diesem Bereich erfolgt die Trennung zwischen nicht im Wirtschaftssektor verbleibenden externen FuE-Aufwendungen und internen FuE-Aufwendungen. Sollte aufgrund unzureichender Informationen in den Datensätzen nicht eindeutig zu erkennen sein, ob es sich um Gesamtaufwendungen oder getrennt beobachtete Aufwendungen handelt, wird da- rauf explizit hingewiesen und diesem Merkmal besondere Aufmerksamkeit geschenkt.
Mit einem Rückblick auf die Vielzahl der notwendigen Prozesse, um Innovationen zu unterstützen, lässt sich erkennen, dass FuE nicht für jedes Unternehmen in Frage kommt. Man stelle sich eine er- folgreiche Unternehmung mit guter Bilanz in einer Nischenbranche, aber lediglich fünf Mitarbeiter vor. Für ein derartiges Unternehmen würde die Bindung eines Mitarbeiters an FuE-Tätigkeiten 20 % der insgesamt verfügbaren Arbeitskraft anderen Bereichen entziehen. Auch bei aller Sorgfalt und Planung würde die FuE-Aktivität nicht zwangsläufig zu Erfolgen, in diesem Fall neuen Ideen und deren Umsetzung, führen. Um die FuE-Tätigkeit überhaupt aufnehmen zu können, ist es notwendig ein Forschungsumfeld zu schaffen, was für Unternehmen wiederum mit Investitionen verbunden ist.
Die Unterschiede dabei variieren stark, je nach Branche oder Innovationsart. Einem Prozessingenieur, der sich auf die Optimierung einzelner Prozesse im Unternehmen spezialisiert hat, wären womöglich allein durch die Nutzung einer neuen Product-Lifecycle-Management Software neue Anreize gegeben Ideen zu formieren und mit der Einbindung einer Prozessinnovation die Prozesskette auf Basis einer Kostensenkung5 oder Qualitätsverbesserung6 zu optimieren. Im betriebswirtschaftlichen Sinn würde sich die im Beispiel erwähnte Kombination lohnen, wenn über einen bestimmten betrachteten Zeitraum (die genutzten Daten des ZEW betrachten die Auswirkungen von Prozessinnovationen über einen Zeitraum von drei Jahren) die Gewinne aus Kostensenkungen oder Qualitätsverbesserungen einer Prozessinnovation im Produktionsprozess, die Kosten für die Softwarelizenz und die fehlende Arbeitskraft aufwiegen würden. Die Kosten - eine entsprechende Software würde für einen Nutzer mit ca. 10.000 € (Daten von Siemens Industry Software) negativ in die Bilanz eingehen - halten sich in diesem Fall in Grenzen. Wird ein vergleichbares Beispielunternehmen in der Chemiebranche be- trachtet, wäre anzunehmen, dass die Kosten um ein Labor - als initiale Grundlage für die Forschung - in Betrieb zu nehmen, vergleichsweise deutlich höher sind und somit tendenziell weniger Unter- nehmen in der Chemiebranche FuE betreiben. Im weiteren Verlauf der Arbeit wird sich herausstellen, dass gerade der Chemiesektor außerordentlich hohe FuE-Aufwendungen betreibt, diese aber zum größten Teil von Unternehmen mit hohen Mitarbeiterzahlen getragen werden.
Auch die höchsten FuE-Aufwendungen bieten keine Garantie für erfolgreiche Innovationen. Oftmals kommt es nicht zur Umsetzung von Ideen. Ein großes Problem nach einer erfolgreichen Ideen- konzeption ist die Übertragung der erworbenen Erkenntnisse an technischem Wissen aus der FuE- Abteilung oder dem Konstruktionsbereich hin zur Verwendung im Produktionsprozess. Die Schwierig- keiten während dieser Technologietransfers resultieren aus unterschiedlichen Anwendungsschemata der Informationsgeber und -verwerter, welche die Umsetzbarkeit von Inventionen erschweren. Um diese Schwierigkeiten zu unterbinden, bieten viele Forschungseinrichtungen in Deutschland Unter- stützung bei Technologie- und Wissenstransfers an (Gabler Wirtschaftslexikon, 2012).
3.2. Innovationen
Die „Durchsetzung neuer Kombinationen“ (Schumpeter, 1912) oder der „technische, soziale und wirtschaftliche Wandel einhergehend mit (komplexen) Neuerungen“ (Gabler Wirtschaftslexikon, 2012) sind nur zwei Varianten des Definitionsansätze für den Begriff Innovation. Die Vielzahl der Definitionen von Innovationen kennt dabei nur wenige gleiche Nenner und von einem allgemein gültigen Ansatz ist die Wissenschaft weit entfernt. Gemeinsam ist nahezu allen Definitionen der An- spruch an Neuartigkeit eines Gutes oder einer sozialen Interaktion für das betrachtete System und der anschließenden Veränderung des Systems durch die Anwendung der Innovation.
Innovationstätigkeit wird im unternehmerischen Sinne als Merkmal für Wettbewerbsfähigkeit ange- sehen, welches umso wichtiger wird, desto umkämpfter und dynamischer das Wettbewerbsumfeld ist. Oft wird angenommen, dass Innovationen ausschließlich von Herstellern initiiert werden, was jedoch falsch ist. Innovationen haben ihren Ursprung in vielen Bereichen der Gesellschaft. Ohne das grundlegende Interesse an neuen Produkten, Prozessen, Systemen und Organisationsformen würden Innovationen keinen Sinn ergeben, da sie keine Nachfrage generieren könnten (Hauschildt & Salomo, 2011).
Als Innovatoren gelten alle Unternehmen, die innerhalb eines bestimmten Zeitraums ein Innovationsprojekt abgeschlossen und erfolgreich am Markt platziert haben (Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung, 2012).
3.2.1. Eine genauere Definition
Um für die später folgende Untersuchung in dieser Arbeit und der Bewertung anderer Theorien und Studien eine einheitliche Basis für das Verständnis von Innovationen zu schaffen, beschäftigt sich der folgende Abschnitt mit der Ausarbeitung einer genaueren Definition. Dabei wird untersucht, was Innovationen ausmacht und welche Arten von Innovationen es gibt.
„ Innovationen sind qualitativ neuartige Produkte oder Verfahren, die sich gegenüber einem Vergleichszustand „ merklich “ - wie auch immer das zu bestimmen ist - unterscheiden. “
Hauschildt & Salomo (2011), S.3
Laut Hauschildt & Salomo (2011) handelt es sich bei Innovationen um etwas „Neuartiges“. Dabei sehen sie das Neuartige als eine Steigerung zum Neuen, was eine Änderung der Art und nicht dem Grade nach bedeutet. Grundsätzlich geht es um neuartige Produkte, Verfahren, Vertragsformen, Vertriebswege, Werbeaussagen oder Corporate Identity. Innovation beschränkt sich nicht auf graduelle Verbesserung oder technische Probleme.
Wie oben erwähnt, finden sich für den Begriff Innovation viele Definitionen, die teilweise sehr unter- schiedliche Kriterien benutzen und zwischen Akteuren mit unterschiedlichen Verständnissen zwangsläufig zu Kommunikationsproblemen führen. Missverständnisse können nur durch eine deut- liche Begriffsdefinition mit klar bestimmten Kriterien vermieden werden, die für Wissenschaft und Wirtschaft gleichermaßen Gültigkeit besitzen. Die Probleme sind eindeutig zu identifizieren.
In der Wissenschaft ist es mangels einer Definition nur selten möglich Studien miteinander zu ver- gleichen (Tornatzky & Klein, 1982). Eine Ableitung von allgemeingültigen innovationsfördernden Parametern ist deshalb nur in der Einzelbetrachtung möglich oder wenn Studien identische Merk- male untersuchen. Hauschildt & Salomo (2011) nennen in diesem Zusammenhang vor allem die überaus wichtige Ursachenforschung als Problembereich für erfolgreiche Innovationen, indem beispielsweise Erfolgsfaktoren für Konsumgüter mit denen von Industriegütern verglichen werden. In der Wirtschaftspraxis kommt es zu Problemen durch Fehleinschätzungen des Innovationsgehalts, der angibt wie „neu“ eine Innovation ist. Dadurch können unpassende Entscheidungsprozesse angesetzt werden, wenn beispielsweise Innovationsentscheidungen von geringem Innovationsgehalt den oberen Führungskreis belasten und umgekehrt, wenn Entscheidungen mit hohem Innovationsgehalt auf der Angestelltenebene getroffen werden. Ineffiziente Entscheidungen mangels Erfahrung sind oftmals die Folge.
In der Ursachenforschung betrachten Studien bereits einen geringen Grad an Neuartigkeit und tech- nologischer Orientierung als ausreichend für die Identifikation von Innovationen. Inwieweit eine Innovation dann am Markt verwertet werden kann, wird selten eingebunden, was wiederum die Vergleichbarkeit einschränkt und auf ein weiteres Problem hinweist (Tornatzky & Klein, 1982). Die Ursachenforschung, wie auch das Innovationsmanagement sind derzeit oftmals noch auf Quantität anstatt auf Qualität ausgerichtet, was bedeutet, dass im Ergebnis vor allem Methoden entwickelt und angewandt werden, die darauf abzielen, die Anzahl der Innovationen zu erhöhen. Qualitative Ansätze werden überwiegend von FuE-erfahrenen (meist großen) Unternehmen verfolgt. Gerade bei mangelnder FuE-Erfahrung in kleineren Unternehmen bleiben zukunftsträchtige Inventionen un- erkannt und enden in der Schublade. Neuere Ansätze des Innovationsmanagements versuchen Modelle für kleinere Budgets zu entwickeln, in denen beispielsweise dem grundlegenden Ideen- management eine große Bedeutung zugerechnet wird. Ein probates Mittel für grundsätzlich erfolg- reiche Innovationen existiert nicht, da Trends nur selten vorzeitig erkennbar sind und zielgerichtete Forschung damit nahezu unmöglich ist (Hauschildt & Salomo, 2011; Rammer, et al., 2011).
Unternehmen aller Branchen erhoffen sich Potenziale in oftmals politisch motivierten langfristigen Tendenzen und richten ihre FuE-Aktivitäten entsprechend aus. Als Beispiel ist hier die Reaktion der Automobilbranche zu nennen, die mit der Entwicklung immer neuer energieeffizienter Fahrzeuge auf die Senkung der Grenzwerte des Flottenschadstoffausstoßes für Kraftfahrzeuge reagiert. Dass gleich- zeitig die von Steuern, Abgaben und Rohstoffpreisen belasteten Kraftstoffpreise steigen und Kon- sumenten dadurch zumindest im EU-Raum vermehrt auf verbrauchsarme Modelle setzen, unter- stützt diese Entwicklung und sichert den Innovatoren hohe Umsätze und Wettbewerbsfähigkeit. Es
[...]
1 Das Mannheimer Innovationspanel ist eine seit 1993 jährlich durchgeführte Innovationserhebung vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), in Zusammenarbeit mit dem Institut für angewandte Sozialwissenschaft (infas) sowie dem Fraunhofer-Institut, für System- und Innovationsforschung (ISI). Die Erhebung ist als Panelbefragung konzipiert. Auftraggeber des Projekts ist das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Die Nutzbarkeit der Daten wird dadurch gewährleistet, dass die Befragungen jährlich in denselben Unternehmen durchgeführt werden und alle zwei Jahre neue Unternehmen in die Stichprobe einbezogen werden. Zusätzlich wird die Stichprobe um Unternehmenszusammenschlüsse oder -insolvenzen bereinigt (Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung, 2012).
2 Die KMU-Definition der Europäischen Union wurde zum Jahr 2005 angepasst. Die Einordnung der Unternehmen richtet sich wie schon zuvor nach drei Schwellenwerten. Neben der Bilanzsumme und des Jahresumsatzes wird ein
3 Das Statistische Jahrbuch ist das umfassendste statistische Nachschlagewerk für die Bundesrepublik Deutschland und erscheint seit 1951 jährlich mit einem vollständigen Überblick über amtliche Statistiken aller Art. Es informiert über alle Bereiche des öffentlichen Lebens und gilt als „statistischer Bericht zur Lage der Nation“ (Statistisches Bundesamt, 2011).
4 Die Statistische Systematik der Wirtschaftszweige in der Europäischen Gemeinschaft (französisch: Nomenclature statistique des activités économiques dans la Communauté européenne), meist nur als NACE bezeichnet, ist eine auf dem vorherigen System der ISIC aufbauende Wirtschaftszweigsystematik. Sie ist sowohl als Berichterstattungsklassifikation als auch Erhebungsklassifikation für alle Mitgliedsstaaten der EU verbindlich vorgeschrieben. Jedes Mitglied hat die Möglichkeiten in einem vorgegeben Rahmen seine nationale Version des NACE zu kreieren. Oberstes Ziel der NACE ist es, die Vergleichbarkeit zwischen nationalen und europäischen Statistiken zu verbessern. Die aktuelle Version, der in unregelmäßigen Abständen überprüften Verordnung, ist die NACE Rev. 2., die seit 01.01.2008 gültig ist. Die Einteilung erfolgt in Abteilungen, untergeordnete Gruppen und Klassen (Gabler Wirtschaftslexikon, 2012).
5 Kostensenkungen durch Prozessinnovationen beeinflussen die Kosten je Stück oder Vorgang positiv, führen also zu einer effizienteren Herstellung von Gütern und Dienstleistungen (Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung, 2012).
6 Qualitätsverbesserungen von Gütern und Dienstleistungen durch Prozessinnovationen können zu Umsatzanstiegen führen, wenn die Marktnachfrage eine Verbesserung der Qualität annimmt und Unternehmen dadurch höhere Umsätze erzielen können (Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung, 2012).
- Citar trabajo
- Christian Hennig (Autor), 2012, Innovationen und ihre Auswirkungen auf den Export - Eine branchenspezifische Analyse deutscher Industriedaten, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/210448
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