Durch den Tod des englischen Königs Eduard am 5. oder 6. Januar 1066 entsteht ein Streit um dessen Nachfolge. Die Protagonisten dieser Auseinandersetzung sind Harold II. aus dem Hause Wessex, der norwegische König Harald und schließlich Wilhelm, der Herzog von der Normandie. Unklar ist in diesem Zusammenhang, ob Eduard dem ihm verwandtschaftlich nahe stehenden Wilhelm ein Nachfolgeversprechen gab.1Tatsächlich wird Harold II. am 6.Januar 1066 zum englischen König gekrönt. Aufgrund der Tatsache, dass weder Harald noch Wilhelm den nach ihrem Ermessen legitimen Thronanspruch aufgeben wollen, kommt es am 25.September 1066 zur Schlacht bei Stamford Bridge, in deren Verlauf Harald und dessen norwegisches Heer von Harold II. geschlagen werden. Kurze Zeit später, am 14.Oktober 1066, kommt es zur entscheidenden Schlacht bei Hastings welche mit dem Sieg Wilhelms über Harold II. endet. Damit beginnt die – sicherlich aus vielen Schulbüchern bekannte - normannische Eroberung Englands. Zurecht wird diese von vielen Historikern als ein wichtiges und einschneidendes Ereignis in der englischen Geschichte gesehen, stellt sie doch nicht zuletzt einen Wechsel von der Angelächsischen Epoche (449-1066) hin zur Normannischen Epoche – welche bis 1154 andauern sollte – dar.
Inhaltsangabe
1. Einleitung
2. Auswirkungen auf die englische Gesellschaft
2.1. Adel und Klerus
2.2. Heiratspolitik
2.3. Gesellschaft außerhalb von Adel und Klerus
2.4. England vor 1066 und die Einführung eines neuen Feudalsystems
3. Auswirkungen auf die englische Sprache
4. Zusammenfassung
5. Bibliographie
1. Einleitung
Durch den Tod des englischen Königs Eduard am 5. oder 6. Januar 1066 entsteht ein Streit um dessen Nachfolge. Die Protagonisten dieser Auseinandersetzung sind Harold II. aus dem Hause Wessex, der norwegische König Harald und schließlich Wilhelm, der Herzog von der Normandie. Unklar ist in diesem Zusammenhang, ob Eduard dem ihm verwandtschaftlich nahe stehenden Wilhelm ein Nachfolgeversprechen gab.[1] Tatsächlich wird Harold II. am 6.Januar 1066 zum englischen König gekrönt. Aufgrund der Tatsache, dass weder Harald noch Wilhelm den nach ihrem Ermessen legitimen Thronanspruch aufgeben wollen, kommt es am 25.September 1066 zur Schlacht bei Stamford Bridge, in deren Verlauf Harald und dessen norwegisches Heer von Harold II. geschlagen werden. Kurze Zeit später, am 14.Oktober 1066, kommt es zur entscheidenden Schlacht bei Hastings welche mit dem Sieg Wilhelms über Harold II. endet. Damit beginnt die – sicherlich aus vielen Schulbüchern bekannte - normannische Eroberung Englands. Zurecht wird diese von vielen Historikern als ein wichtiges und einschneidendes Ereignis in der englischen Geschichte gesehen, stellt sie doch nicht zuletzt einen Wechsel von der Angelächsischen Epoche (449-1066) hin zur Normannischen Epoche – welche bis 1154 andauern sollte – dar.
Gegenstand dieses Essays wird es sein, sich mit der Frage auseinanderzusetzen, welche Auswirkungen die normannische Eroberung auf die englische Gesellschaft und die englische Sprache hatte.
Besonderes Augenmerk soll hierbei auf der Betrachtung der englischen Gesellschaft liegen. Um begreifen zu können, welche Veränderungen die Normannen nach England brachten, wird es nötig sein auf die angelsächsische Gesellschaft vor 1066 einzugehen und daraus Schlüsse für die Gesellschaftsordnung nach 1066 zu ziehen. Ebenso wird die Wirtschafts- und Verfassungsgeschichte mit einzubeziehen sein, da diese doch gewisse Auswirkungen auf die Gesellschaft hat. Inwieweit kann man, wie der englische Historiker Richard Allen Brown es formuliert, von einer „aristokratischen Kolonisation, der Überlagerung eines bereits bestehenden Reiches mit einer neuen und fremden Führungsschicht“ sprechen?[2]
Der zweiten Aspekt dieser Arbeit, die Betrachtung der englischen Sprache im Kontext der normannischen Eroberung, soll etwas kürzer abgehalten werden. Dennoch ist dieser Aspekt von Bedeutsamkeit, wurde doch um das Jahr 1100 das Altenglische allmählich durch die mittelenglische Sprache ersetzt.
2. Auswirkungen auf die englische Gesellschaft
Betrachten wir die eingangs erwähnten Ereignisse von 1066, so lässt sich feststellen dass der skandinavische Einfluss dem Französischen wich.[3] Welche Veränderugen dieser französische Einfluss für das bis dato angelsächsische England brachte, wird das Beschäftigungsfeld dieser Arbeit sein.
2.1. Adel und Klerus
Zurecht wird dem aristokratischen Austausch der englischen Gesellschaft große Bedeutung zugemessen. So werden, insbesondere ab der Niederwerfung zahlreicher Aufstände 1071, wichtige Herrschaftspositionen mit Bretonen, Flamen und überwiegend Normannen besetzt.[4] Auffallend dabei ist, dass es sich meist um Personen aus der engen Gefolgschaft Wilhelms handelt. Genauere Auskunft gibt hierbei das Domesday Book, welches u.a. Wilhelms Halbbruder Odo von Bayeux als Graf von Kent, Wilhelm fitzOsbern als Graf von Hereford, Roger von Montgomery als Graf von Shrewsbury sowie Hugh d´ Avranches als den Grafen von Chester, erwähnt.[5] Hierbei stelllt sich die Frage, welche Auswirkungen diese neue und fremde Führungsschicht auf den bis dato alteingessessenen englischen Adel hatte. Der, bedingt durch die großen Schlachten von 1066, ohnehin dezimierte englische Adel hatte wenig vielsprechende Alternativen. Wollte man sich dem neuen Herrschaftssystem als Untervasallen nicht unterordnen, so blieb für einige nur der Gang in das Exil, meist nach Schottland oder Flandern.[6] So klingen 8 % angelsächsische Grundbesitzer am Ende der Regierungszeit Wilhelms durchaus plausibel.[7]
Ähnlich, wenn auch nicht identisch verhält es sich mit dem angelsächsischen Klerus. Zwar wurden Geistliche nicht unmittelbar aus ihrem Amt gedrängt, eine vakante Stelle aber mit einem Normannen neubesetzt.
[...]
[1] Die normannischen Quellen wissen von einem Nachfolgeversprechen zu berichten, vgl. Marx, Jean: Guillaume de Jumieges: Gesta Normannorum Ducum.Paris 1914, S.122, während die angelsächsischen Quellen zu diesem Thema schweigen.
[2] Brown, Richard Allen: Die Normannen. Düsseldorf und Zürich 2000. S.96.
[3] Vgl. Plassmann, Alheydis: Die Normannen. Stuttgart 2008. S. 165.
[4] Vgl. Sarnowsky, Jürgen: England im Mittelalter. Darmstadt 2002. S.83.
[5] Vgl. Brown, Richard Allen: The Normans and the Norman Conquest. Woodbridge 1985. S.179.
[6] Vgl. Brown, S.179
[7] Vgl. Plassmann, S.175
- Arbeit zitieren
- Daniel Quitz (Autor:in), 2011, Die Normannische Eroberung Englands 1066 und ihre Auswirkungen auf die englische Sprache und Gesellschaft , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/210381
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