2 Definitionen sozialer Gerechtigkeit,
Persönliche Verknüpfung mit dem Begriff,
Beispiele,
Welche Faktoren spielen für soziale Gerechtigkeit eine Rolle? (Tabellarische Übersicht),
Ausführliche Ideensammlung: Was müsste getan werden, damit es in der Bundesrepublik
Deutschland gerechter zugeht?
Literaturangaben.
1. Bitte recherchieren Sie zwei Definitionen zu „sozialer Gerechtigkeit“.
Bei den Recherchen war schnell festzustellen, dass es weder in der Literatur noch im Internet eine allgemeingültige Definition von sozialer Gerechtigkeit gibt, jedoch die Aufzählung von Aspekten, welche bezüglich sozialer Gerechtigkeit relevant sind. Ursache einer fehlenden allgemeingültigen Definition ist sicher der Umstand, dass soziale Gerechtigkeit immer eine Frage der Bewertung ist.
Der Deutsche Berufsverband für soziale Arbeit e. V. benennt soziale Gerechtigkeit als einen Auftrag aller in sozialen Berufen arbeitenden Menschen und untergliedert sie in folgende Aspekte:
1. Negativer Diskriminierung entgegentreten
auf Grund von Merkmalen wie Fähigkeiten, Alter, Kultur, Geschlecht,
Familienstand, sozioökonomischem Status, politischer
Überzeugung, Hautfarbe, Rasse oder anderer körperlicher
Gegebenheiten, sexueller Orientierung oder spiritueller Überzeugung
2. Verschiedenheit anerkennen
Anerkennung der ethnischen und kulturellen Unterschiede
von Gesellschaften und Beachtung der Unterschiede von Einzelnen, Gruppen
und Gemeinschaften
3. Gerechte Verteilung der Mittel
(die zur Verfügung stehenden Mittel werden gerecht, gemäß den Bedürfnissen,
verteilt)
4. Ungerechte politische Entscheidungen und Praktiken zurückweisen
Sozialarbeiter/innen haben die Pflicht, ihre Arbeitgeber, Gesetzgeber,
Politiker und die Allgemeinheit darauf aufmerksam zu
machen, wo Mittel unzulänglich sind oder wo die Verteilung von
Mitteln durch Verordnungen und Praxis unterdrückerisch, ungerecht
oder schädlich ist.
5. Solidarisch arbeiten
Entgegentreten sozialer Bedingungen, die zu sozialem Ausschluss, Stigmatisierung
oder Unterdrückung führen
(vgl. DBSH 2009; S. 10).
Detaillierte Aufgaben und Problemlösungsideen werden in der „Saarbrücker Erklärung“ benannt (Leinenbach 2010: 9-21).
Chassé beschreibt soziale Gerechtigkeit im Kontext geschichtlicher Entwicklung wie folgt:
-Benennung der Aspekte :
- Soziale Arbeit und soziale Ungleichheit,
- Bildung und Ausbildung,
- Einkommen,
- Vermögen und Verschuldung,
- Armut und Kinderarmut,
- Arbeit und Arbeitslosigkeit,
- Wohnen und Wohnungslosigkeit,
- Migration,
- soziale Gerechtigkeit und Frauen
- Als gesellschaftliche Aufgabe
- Verteilungsgerechtigkeit und Bedarfsgerechtigkeit
- Wahrung der Menschen- und Bürgerrechte
- Soziale Teilhaberechte
- Recht auf Bildung und gleiche Bildungschancen
- Soziale Gerechtigkeit betrifft komplex konstituierte gesellschaftliche Strukturen,
bezieht sich nicht ausschließlich auf Staat, Wohlfahrtsstaat und Sozialstaat
(Chassé 2005: 6 - 129)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die „Aspektsammlungen“ von Chassé und dem DBSH unterscheiden sich grundsätzlich in ihrer Intention und folgernd auch in ihrem Charakter und in ihrer Quantität.
Chassé benennt sehr sachlich und ausführlich in seinem informativen Lehrtext, unter Angabe von statistischen Werten, die Einzelaspekte der sozialen Gerechtigkeit.
Der DBSH richtet sich in Form eines Appells an Menschen in sozialen Berufen und spricht sie bei der Nennung der Aspekte auffordernd an, soziale Gerechtigkeit zu verfolgen bzw. sozialer Ungerechtigkeit entgegenzutreten. Während Chassé dem Leser ausführliche Informationen liefert, wird der Leser bei der DBSH- Lektüre in die Verantwortung gezogen. Er soll sich angesprochen und zur Aktivität aufgefordert fühlen.
Ich erachte beide Texte/ Aspektsammlungen als relevant: Chassé liefert mir die nötigen Informationen, um Wissen über die Einzelaspekte der sozialen Gerechtigkeit/ Ungerechtigkeit zu erhalten. Mit diesem Basiswissen über soziale Gerechtigkeit kann ich den Appell des DBSH nachvollziehen und verstehen sowie mich auf persönlicher und beruflicher Ebene angesprochen fühlen. Sehr deutlich wurde mir beim Lesen beider Texte, dass der DBSH – „Appell“ mich auch emotional angesprochen und den aktiven Handlungsbedarf bestärkt hat.
[...]
- Quote paper
- Vera Papadopoulos (Author), 2011, Soziale Gerechtigkeit. Eine multidisziplinäre Einführung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/209501
-
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X.