Es bleibt ein Mysterium warum das Königreich der Tausend fertiggestellt ist.
Wenn ich nocheinmal vor allem stünde, würde ich niemals mehr das Epos beginnen.
Es gibt keine Nachbarn und keinen Buchstaben mehr.
Ich habe das Königreich der Tausend!
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(I) Harakiri total
Schluss ist Schluss, alles andere eine Illusion, kindisch.
Auch wenn das Schöne daran ist, das danach zentralwort mehr kommt, ist eine aufgeklärte Person nur recht mühsam als Selbstmordattentäter zu rekrutieren. Genau solche Freiwillige bräuchte jedoch Generalmajor Pavel Rebelkov, denn er will endlich Erfolge.
Die Aktion damals, vor fast genau drei Jahren, als der ehemalige Regent vom Pak, Dr. Leviathan zu Westerburg, aus seinem Amtssitz entfernt worden ist, war sozusagen seine letzte Großtat.
Seither läuft es eher schlecht, für den jungen alten Generalmajor, beruflich wie privat. Sein flotter 21-jähriger Rumpf überfordert sein dekadentes Althirn mehr und mehr.
Seit der Gehirntransplantation damals, nehmen seine körperlichen Anomalitäten zu.
Er leidet unter unkontrollierten Zuckungen, besonders im Gesicht. Äußerst tragisch für einen zackigen Militär. Unter der Hand sind seine Problemchen längst bekannt, offen darüber zu schwadronieren traut sich jedoch keiner seiner Untergebenen.
Ja, es stimmt: zu Westerburg wurde entmachtet und wie erwartet sind die Pakinger passiv geblieben.
Eivind Lundbarden, mittlerweile gewählter Kanzler der Pakinger, hat zwar lautstark protestiert aber dann doch den neuen Vertreter der Königin, Regent Torg Juriwitsch, zähneknirschend akzeptiert.
Zumindest auf dem Papier. In Wirklichkeit haben Sie sich durch diese höchst fragwürdige Aktion noch mehr von der Krone abgekapselt. Selbst in den Kreisen um Rebelkov hat man keine verlässlichen Daten zur tatsächlichen politischen Lage drüben auf Pak-Prime im Indi System.
Was Rebelkov ganz besonders wurmt ist das sein Lieblingsfeind, zu Westerburg, bei den wilden Nordmännern mit offenen Armen aufgenommen worden ist. Die haben sozusagen gleich Tür und Tor geöffnet.
Diese rauen Gesellen sind sehr anpassungsfähig. Sie erdulden die neuen Paraden, Zählungen und Befragungen anstandslos.
Lundbarden Höchstselbst leistet jedes Jahr den neuen Imperialen Eid auf die Krone, vor den Repräsentanten beider Spezies. Nach außen hin ist dort also alles in Ordnung.
Was jedoch keiner auf der Rechnung hatte, war die Reaktion daheim. Hier im Raah System war man nämlich alles andere als begeistert von der neuen Doktrin.
Viele Diplomaten, darunter auch die östlichen Clans, haben Rebelkovs Militäraktion auf das äußerste verurteilt. Selbst die Eemit, treue, friedfertige Gesellen der Wasserwelt des äußeren Planeten Eerx waren aufgebracht.
Man munkelt, dass die Durchfallerkrankung junger Rekruten der königlichen Streitkräfte auf Ihr Konto geht. Als Agrarproduzenten und Lebensmitteldesigner sitzen sie in exzellenter strategischer Position.
Selbst Rebelkov, Schirmherr der Veranstaltung, hat es dabei erwischt. Er kam zwei Wochen lang kaum vom Thron herunter.
Dann ist da noch der sogenannte Oppositionelle Untergrund, ein neues Sammelbecken der Unzufriedenen, man könnte auch sagen der Freiheitsliebenden. Aus allen Schichten rotten Sie sich in dieser Organisation zusammen. Was Sie dort genau ausbrüten ist unbekannt. Ein Ärgernis sind die aber in jedem Fall.
Ja, die Probleme haben zugenommen, seit jener denkwürdigen Aktion. Für Rebelkov selbst jedoch war dies erst der Anfang.
Zeit wird’s für die nächste Phase: Die Abschaffung der Tausend! Da kommt Ihm der nächste Termin gerade recht.
Dipl. Ing. Toru Arimato, ein ehemaliger Assistent von Dr. Tilon Abendroth und zielstrebiger Mecha-Tec der neuen Generation kennt wenig Skrupel. Er hätte da ein besonderes Schmankerl für Ihn.
Seine mechanische Harakiri Armee steht kurz vor der Vollendung.
(II) Der heimatlose Prinz
Der junge Henley zu Westerburg befindet sich seit nunmehr drei Jahren im Exil seiner neuen Heimat.
Genauer gesagt ist er seit der Vertreibung seiner Familie aus Syntari nun in Xanqoq stationiert. Er lebt unweit des Hauses Petch-a-boon in seinem eigenen kleinen Appartement an den Berghängen oberhalb der Stadt.
Zu seinen Nachbarn zählt insbesondere sein bester Freund, Svinenysh Galactic, der nun ebenfalls hier lebt. Seine Freundin Svennedy ist mittlerweile bei den Petch-a-boons fest angestellt. Da hat sich diese Lösung angeboten.
Es sind schwere Zeiten für den jungen Prinz. Repressalien allerorten. Selbst Henleys Schule, das Alanis College der angewandten Wissenschaften in Lyporo, ist Ihm seit einem Jahr verschlossen.
Durch ein neues Imperiales Dekret wurden alle Ruba der Schule verwiesen. Henley selbst, als einziger Schüler vom Indi, musste ebenfalls seine Koffer packen.
Der wahre Grund besteht wohl eher darin, dass er ein zu Westerburg ist. Henleys Popularität war manchen ein Dorn im Auge.
Regis Vekter hat auf das entschiedenste Protestiert. Er befindet sich jetzt in Frührente. Ein Schicksal, das er mit seiner ehemaligen Sekretärin, Hippolyta Schabernack teilt.
Neuer Direktor des Alanis ist heute kein geringerer als Liubomir Iliev, streng linienkonformer Untertan ihrer Majestät und ehemaliger Lehrer im Fache Militärtechnik.
Dieser ist kein unbekannter für Henley. Hat er Ihn doch seit Stunde null so gut es ging gedemütigt.
Das Sekretariat ist seither unbesetzt, Iliev ist ein Mann der Tat der gerne alles selber macht. Offiziell hat den Posten nun Helga Rottweil inne, im Hauptberuf persönliche Assistentin von Pavel Rebelkov.
Es sind eh meist nur noch Schüler treuer Monarchisten auf dem Internat, da gibt es wenig zu tun für das Sekretariat. Aber bei Schulbeginn oder zu offiziellen Anlässen steht die graue Maus breit grinsend neben Iliev parat.
Patchara Petch-a-boon, Henleys Freundin, ist ebenfalls kein Schüler des Alanis mehr. Nachdem Henley unehrenhaft von der neuen Chefsekretärin entlassen worden ist, hat auch Sie beschlossen das College zu verlassen.
Seither unterrichtet Sie beide, Henley und Svinenysh gemeinsam, privat. Alle drei haben somit streng genommen keinen Schulabschluss vorzuweisen. Aber in diesen schwierigen Zeiten gibt es schlimmeres.
Mikkel Silva, Henleys guter Freund seit Ihrem gemeinsamen Abenteuer auf dem Vex vor sechs Jahren, ist mittlerweile vollständig mit dem Tunnel verkabelt.
Er ist nur noch oben am Ringbeschleuniger anzutreffen. Dieser ist seit zwei Jahren militärisches Sperrgebiet und für Normalsterbliche unerreichbar. Der Fette und sein Azubi halten das Ding aber sauber am Laufen.
Das neue Überwachungs-College kotzt Ihn einfach nur an. Wäre das Alanis noch das, was es einst war, so würde er sich bestimmt öfters hier unten blicken lassen.
So aber sind Mecha-Tec-Pendeleien hin zum Vex und zurück seine einzigen Reisen. Njall braucht eben ständig neue Helferlein.
Mikkles Situation ist menschlich betrachtet suboptimal. Die Gefahr der Vereinsamung besteht. Wird er seinem Onkel immer ähnlicher? Man kann hier nur das Beste für den jungen Telematiker hoffen.
Ein weiteres Problem Henleys ist, dass sein Vater mittlerweile unter Hausarrest steht. Allen Protesten zum Trotz ist ihm das Reisen untersagt. Er darf sich zwar auf Pak-Prime frei bewegen, aber alles interplanetarische, geschweige denn interstellare ist strengstens verboten.
Henley hat somit keine Chance seine Eltern zu sehen. Video-Konferenzen in Echtzeit sind offiziell zu teuer und damit untersagt.
Er kann also mit seiner Familie nur kurze Botschaften offline hin und her transferieren, immer mit der Gefahr eines Mitlesers. Man gewöhnt sich an einiges, aber dies ist schon eine starke Einschränkung.
Alles in allem kann man davon ausgehen, dass Henley sein neues Dasein nur deshalb leidlich erträgt, weil er eine neue Heimat im Hause Petch-a-boon gefunden hat.
Seine Freundin Patchara und sein bester Freund Svino helfen Ihm über die meisten Hindernisse hinweg. Dennoch kocht es im jungen Prinz. Die Zeit ist reif für eine Revolution.
(III) Der Oppositionelle Untergrund
Mag diese neue Organisation der Oppositionellen für Pavel Rebelkov und seine Militärstrategen ein Buch mit sieben Siegeln sein, so sei hier doch die Gründung dieses Geheimbundes verraten.
Kein geringerer als Prinz Henley zu Westerburg hat diese Vereinigung vor knapp drei Jahren ins Leben gerufen. Wer mag es ihm verdenken, wenn man seinen Lebenslauf kennt?
Doch selbst für Henley ist das Wachstum seither überraschend. Es wird verständlicher wenn man bedenkt, dass viele Mitstreiter von jemand ganz besonderem rekrutiert worden sind. Die ersten Verbündeten waren nämlich größtenteils Vertreter der jungen Generation östlicher Häuser.
Khi-Chi Kokoyama Petch-a-boon hat da ganze Arbeit geleistet. Sogar Ihr Verlobter, Achille Corichi vom Strange-energy Propulsion lab im Deepspace ist mit von der Partie.
Dies ist außergewöhnlich für einen Physiker, mehr noch: Er ist ganz sicher der einzige dort. Seine Kollegen interessiert Politik nur am Rande. Dort oben gibt es wesentlich wichtigere Probleme zu lösen.
Der Oppositionelle Untergrund (OU) ist eine aufstrebende multi-Spezies Organisation deren Fänge bis nach Trymoo und auf den Eerx reichen. Selbst einige Pakinger unter Leitung von Eevie Lundbarden sind mit von der Partie.
Das Geheimnis des Erfolgs ist die Loyalität und Verschwiegenheit der Mitglieder. Eine Lücke im System wäre katastrophal. Deshalb gibt es diese Union nur im Schatten. Keiner kann Ihr beitreten, es sei denn man wird persönlich dazu eingeladen.
Derzeit befindet sich der Verband im Aufbau. Es gab noch keine größeren Aktionen, Ausnahmen bestätigen die Regel, als Mikkels Bot-Virus auf alle Coms Geoposition Alanis das Logo des OU gezaubert hat. Ganze drei Tage haben Sie gebraucht den Code zu entfernen.
Mikkel Silva ist derzeit das einzige Ehrenmitglied. Njall würde wohl platzen, täte er es herausfinden. Dies ist bei seinen Telematik-Künsten eine Sache von wenigen Minuten.
Es ist richtig: Die Zeit schreit nach einer Revolution des Volkes. Leider ist Henleys kleine Opposition dafür heute noch viel zu schwach auf den Beinen.
(IV) Prinzessin gesucht
Die Vereinsamung schreitet unaufhörlich voran bei der Regentin eines Zwei-Sterne Systems, des Königreiches der Tausend, Hypatia der Ersten.
Sie findet kaum noch Zerstreuung. Selbst Ihr Lieblingskünstler monologisiert mittlerweile ausschließlich im Netz vor sich hin. Keine Ausnahmen, keinerlei Auftritte mehr. Selbst vor der Regentin im Rücken.
Der spritzigste Rotwein schmeckt schal, das Volk ist Lichtjahre entfernt und Ihr einziger Sohn und Wunschnachfolger macht Probleme.
Klar, auf der Schule ist er gut, der blasse Herold. Er hat auch seine ersten militärischen Erfolge erzielt und ist ein guter Pilot geworden. Seine Freunde achten Ihn. Er hat viele Verehrer.
Was Hypatia jedoch ein bisschen nervös macht, ist, dass er sich absolut Null für das andere Geschlecht interessiert. Mit seinen mittlerweile stolzen 18 Jahren hatte er noch nie eine Freundin.
Die Königin ist so ziemlich die letzte die mit Ihrem Sohn darüber reden kann. Das Verhältnis der beiden ist steril. Bei den gemeinsamen Abendessen spricht Ihr Hoffnungsträger ausschließlich über Politik und Militärtechnik.
Hypatia lauscht dann gelangweilt zu und würgt einen Bissen nach dem anderen runter. Spricht Sie das Thema durch die Blume an weicht Herold sofort aus und zieht es ins lächerliche.
Die Königin muss handeln! Ein wichtiger Termin steht kurz bevor: Theoplus Noktios, Ihr Leibarzt, ist zusammen mit dem Chef der Leibgarde, Chrysosto Helmstraahl geladen.
Vor zwei Wochen hatte Sie beide über Ihr Problem informiert. Jetzt ist Sie sehr gespannt auf die Lösungsvorschläge Ihrer altgedienten Untertanen.
Am nächsten Tage also, pünktlich um Neun, hat er sich eingefunden: Dr. Theoplus Noktios, Klonspezialist, Leiter des Intensivmedizinischen Instituts Lyporo und Leibarzt Ihrer Majestät. Fesch hat er sich gemacht, sieht adrett aus.
Ein alter Mann in Uniform nähert sich. Es ist der mittlerweile einundneunzigjährige Altgardist Chrysosto Helmstraahl, persönlicher Vertrauensmann des Regenten und Chef der königlichen Leibgarde.
Die beiden begrüßen sich kurz und treten danach gemeinsam in den privaten Besprechungssaal des Palastes in Lyporo vor die imperiale Krone.
Beide verbeugen sich. Hypatia I sieht Ihren Leibarzt an und fragt: „So mein lieber Herr Doktor, was haben Sie uns mitzuteilen?“
„Geliebte Gebieterin, ja ich habe Ergebnisse“ beginnt Noktios. Helmstraahl lauscht gespannt.
„Ihr kleines, ich will es mal so formulieren: Problemchen, lässt sich leicht korrigieren. Nach meiner Untersuchung steht fest, es gibt keinerlei Anzeichen für ... sie wissen schon.“
Hypatia nickt erleichtert.
„Deshalb habe ich mir etwas ganz Besonderes ausgedacht...“ Die Königin lehnt sich etwas nach vorne. Noktios fährt fort:
„Laut meinen genetischen Untersuchungen wäre etwas frischer Wind von Vorteil. Sie wissen, die Pakinger sind von ausgezeichneter Integrität, zumindest was das betrifft...“
Hypatia zieht die Augenbrauen nach oben, sie fragt nach: „Wie meinen?“ Selbst Helmstraahl dreht sich nun Richtung Noktios.
„Nun, genetisch betrachtet, so möchte ich sagen, habe ich die perfekte Kandidatin bereits gefunden. Was noch dazukommt wäre die politische Dimension...“
„Bis jetzt klingt das alles recht vielversprechend, mein Lieber. Ich höre.“ Schallt es vom Thron herunter.
Noktios macht es spannend: „Nun, mir ist zu Ohren gekommen, an dieser Stelle sei mein Dank an Generalmajor Rebelkov und Regent Juriwitsch erlaubt, das der neue Kanzler der Pakinger, dieser Eivind Lundbarden, eine Tochter im heiratsfähigen Alter besitzt.“
„Aha“ meint Hypatia kurz. Auch Helmstraahl ist ganz Ohr.
„Die junge Eevie Lundbarden, gerade mal 17 Jahre alt, ist eine exzellente Kandidatin für Ihren hochwohlgeborenen Sohn.“
Mit diesen Worten tritt Noktios vor und übergibt der Königin ein Bild der Schwiegertochter in spe. Hypatia setzt eine anerkennende Miene auf. Die hübsche blonde Pakingerin überzeugt.
„Seit unserer letzten verbindlichen Kontrolluntersuchung steht fest dass Sie eine ausgezeichnete genetische Integrität besitzt. Sie ist zudem klug und kreativ. Diese junge Pakingerin passt ideal.“
Hypatia ist beeindruckt von Noktios‘ Vortrag. Sie antwortet: „Ausgezeichnete Arbeit mein lieber Theo. Das hört sich alles sehr gut an. Ich bin mehr als zufrieden.“
Sie schnippt mit den Fingern: „Eine Pakingerin auf dem Thron! Das ist unser endgültiger Sieg. Wie ist die weitere Vorgehensweise? Was schlagen Sie vor?“
Noktios antwortet zögerlich: „Nun... es gibt da leider ein kleines Problem. Man munkelt dass Ihr Vater, Eivind, sehr nahe im Umkreis zu Westerburg anzutreffen ist...“
Hypatia sperrt die Augen auf: „Was wollen Sie damit sagen?“ faucht Sie.
„Nun“, antwortet Noktios: „Es ist wahrscheinlich, dass er sich schlicht weigert. Sie sind sehr freiheitliebend diese Pak...“
Hypatia unterbricht schroff: „Was hat dieser Blödmann zu melden? Muss der gefragt werden? Nein! Seine Tochter wird Königin. Für Sie wird Realität wovon andere nur träumen können!“
„Schafft Sie her, meine Schwiegertochter. Auf der Stelle. Mir gleich wie ihr das anstellt. Ich verlass mich hier auf Sie, Helmstraahl, das es unter uns bleibt.“
Dieser salutiert sofort. Seine Königin ist in Rage, erhebt sich:
„Die Öffentlichkeit wird informiert wenn Sie sich erst einmal verliebt haben. Die Verlobung wird medienwirksam ausgestrahlt. Dann wird dieser Depp da drüben schon seinen Segen geben. Froh kann er darüber sein, sich alle zehn Finger abschlecken, der Wilde.“
Hypatia wirft eine Hand in die Luft, lässt sich dann in Ihren Thron fallen und wedelt die Anwesenden abschließend nach draußen.
Damit ist die Besprechung beendet. Beide Teilnehmer verbeugen sich tief und trollen sich brav von dannen.
(V) Kamikaze-Bots
Im Institut für angewandte Kybernetik und Robotertechnologie in Lyporo steht Dipl. Ing. Toru Arimato parat einen hohen Gast zu empfangen.
Der aufstrebende Mecha-Tec ist bereit für Generalmajor Pavel Rebelkov persönlich.
Das Freiluftgelände der Einrichtung ist weiträumig und naturbelassen. Es sieht so aus, als ob hier fleißig trainiert wird. Wer jetzt jedoch glaubt, dass hier junge Rekruten durch das Feld robben, der liegt falsch.
Hier trainieren Cybereinheiten. Heute sogar vor Ihrem Chef.
In diesem Moment kommt auch schon der junge alte Rebelkov angesaust. Er landet sein Flyca unspektakulär auf dem benachbarten Parkplatz.
Sofort macht sich Toru Arimato auf, seinen Auftraggeber zu begrüßen. Er verschränkt seine Arme in Demutshaltung und Verbeugt sich:
„Hochwohlgebohlenel Genelalmajol, meine tiefste Velehlung!“
Arimato hat leichte Probleme bei der Aussprache, insbesondere mit dem „r“. Dieser Buchstabe klingt bei Ihm wie ein „l“. Zur besseren Lesbarkeit wird jedoch ab nun darauf verzichtet.
Schnell wiegelt Rebelkov ab: „Genug der Floskeln! Wo sind meine Kampfgeschwader?“
Arimato verbeugt sich tief: „Sehr wohl, ich schicke zwei sogleich heraus…“ Er beblinzelt seinen Comm.
Metallische Geräusche sind zu vernehmen. „Klang Clanker, Kleng“ da kommt das mechanische Paar auch schon angehüpft.
Drahtig kommen Sie daher. Bewegungsoptimiert. Das sind also die flinken neuen Kamikazebomber? Rebelkov ist gespannt.
Arimato blinzelt Sie auf stopp, sofort fahren Sie in den abgesicherten Energiesparmodus.
Der Ingenieur beginnt seinen Vortrag: „Wie sie wissen, lieber Herr Rebelkov, sind die Zeiten von Atomwaffen längst vorbei. Wer will schon sein eigenes Land vergiften, hahe ha hihi kchh“ kichert er wie ein Kleinkind.
Sein Brötchengeber sieht in streng an. Schnell fährt Arimato fort: „Aber ich habe die Lösung gefunden. Kleine, bewegliche, zu allem bereite Einheiten.“
Stolz zeigt er auf sein Werk. „Da sich heute neben der unbrauchbaren Elite, hehe lalala…“
Er beherrscht sich, schluckt den Lacher runter: „Keiner mehr umbringen will… selbst die Ruba des Trymoo verweigern hier den Dienst hohoho…“
„Habe ich nun exzellente Kamikaze-Bots erschaffen. Sie sind sehr flink und sprengen sich ohne zu zögern ab Neuronalmatch 90% in die Luft. Angriffsparameter Person, Position etc. können in Echtzeit übermittelt werden.“
Rebelkov zeigt sich wenig beeindruckt: „Grau ist alle Theorie. Ist es möglich eine Demonstration Ihrer Fähigkeiten zu bekommen?“
„Ja, selbstverständlich, dies ist machbar.“ Arimato zückt seinen Comm, doch Rebelkov ist schneller:
„Geben Sie mir das mal her!“ mit diesen Worten entreißt der junge Rebelkov dem Techniker sein Steuergerät.
Die Anwendung ist einfach gehalten, oben erkennt man die beiden Bots, unten die Gegend. Rebelkov schiebt einen der beiden auf einen Panzer weiter hinten auf dem Testgelände.
Ein Tip genügt und eine Auswahl der weiteren Aktionen erscheint. Terminierung steht an erster Stelle. Rebelkov linst Arimato an und drückt den Knopf.
Sofort erwacht der eine Bot. Ohne sich umzuschauen rennt er an die vorgegebene Stelle und sprengt sich in die Luft. Rebelkov ist angetan.
Er begibt sich Richtung Explosionsherd: „Sie bleiben wo sie sind, Arimato! Ich will da was testen…“
„Was passiert denn eigentlich“, meint er aus etwa 15 Meter Entfernung, „wenn ich den zweiten auf Toru Arimato programmiere?“
Gesagt, getan. Arimato bleibt erstaunlich gelassen, Rebelkov drückt den Knopf.
Der zweite Exa erwacht und beginnt zu schwanken.
Ein metallisches „Whitelisting. Person unsichtbar. Befehl abgebrochen.“ Ist zu vernehmen. Auch auf Rebelkovs Display blinkt diese Meldung. Arimato hat also vorgesorgt. Der Generalmajor ist begeistert.
„Selbstverständlich sind alle namhaften Militärs und einflussreichen Persönlichkeiten für diese neuen Einheiten unsichtbar. Aber dies unterstreicht auch die Gefährlichkeit der neuen Waffe.“
„Ihre Herstellung ist äußerst kompliziert. Ständig müssen Sie Taktikdaten interpretieren aber gleichzeitig unterhalb des Ichbewusstseins agieren. Nur kleine Stückzahlen sind derzeit möglich, die Kosten pro Sprengung immens.“
„Für gezielte Spezialeinsätze sind sie jedoch optimal. Beweglich, still und ohne Murren schalten Sie jeden unliebsamen Gegner aus.“
„Aus Respekt vor den alten Traditionen habe ich beschlossen Sie Exa-HA zu nennen. Sie vereinen die Geschichte mit der Kriegsführung von heute. Ein Terrorkommando braucht nur einmal Glück.“
Rebelkov zeigt sich tief beeindruckt: „Herr Arimato, Sie können stolz auf Ihre gelungenen Maschinen sein. Die sind echt brauchbar. Ich gehe davon aus, das ich bald einen kleinen Auftrag für Sie habe.“
„Durch diese neue Klasse ist es endlich möglich unliebsame Schlüsselpersonen sauber auszulöschen. Ich gebe noch heute Anweisung Ihr Budget zu verdoppeln.“
(VI) Raub der Eevie Lundbarden
Generalmajor Pavel Rebelkov ist ein vielbeschäftigter Mann der auch gut im Delegieren ist.
Selbstverständlich ist er Feuer und Flamme für die neueste Aktion, die von medizinischer Seite von keinem anderem als seinem alten Weggefährten Theoplus Noktios betreut wird.
Eine weitere Gelegenheit Hypatia der Ersten seine Vollkompetenz beweisen. Er wird die Braut für den zukünftigen Herrscher liefern. Ein Auftrag ganz nach seinem Geschmack.
Freilich ist er selbst in seiner Funktion unabkömmlich. Heute mehr denn je. Da ist es gut, dass der Kandidat für die Durchführung bereits feststeht. Sein Zwillingsbruder hat bereits Linientreue bis in den Tod bewiesen.
Liwazopp Smolen brennt darauf sich zu beweisen. Als Adjutant der Geheimpolizei untersteht er dem Regenten vom Pak, Torg Juriwitsch, persönlich. Er ist der richtige Kandidat. Da besteht kein Zweifel.
Die Vorbereitungen sind bereits weiter als Rebelkov ahnt. Deshalb ist es nun angebracht die Heimat zu verlassen und den Blick auf das benachbarte System zu werfen.
Eevie Lundbarden, seit Kindheitstagen enge Freundin des Hauses Westerburg und Tochter des ersten gewählten Kanzlers neuer Ordnung der Pakinger, besitzt eine resolute Natur.
Da ist es nur logisch, dass Sie die erste offizielle Mitstreiterin und Vorsitzende des Oppositionellen Untergrundes Indi (OU-I) geworden ist.
Seit dem ersten Lebenszeichen dieses Geheimbundes via das neue verschlüsselte 1103-Netz, ist sie mit Feuereifer dabei, hat sofort zugesagt.
Längst befindet Sie sich in Phase Zwei: Rekrutierung gleichgesinnter. Es liegt wohl mit an Ihrer Person, dass sich einige der sonst so mürrischen Pakinger begeistern lassen.
Eevie ist erst 17, politisch betrachtet ist das recht jung. Freilich sind Ihre Unterstützer zumeist in dieser Altersklasse zu finden. Aber es gibt Ausnahmen. Das ist ein kleines Problem.
Hoffentlich sind die verschwiegen. Ganz besonders tragisch wäre es nämlich wenn Ihr Vater von Ihrem Engagement Wind bekommen würde.
Regt der sich doch viel zu schnell auf. Wer könnte es Ihm auch verdenken, bei seiner Vita?
Jetzt noch die einzige Tochter, sein Augapfel, eine Revoluzzerin? Undenkbar. Die soll was Anständiges lernen. weitab von der Politik.
Hier im Hanna Pernille Gymnasium in Rotnebu ist sie sehr geachtet. Nächstes Jahr, nach Ihrem Abitur, wird sie in die Politik gehen, voll für die Sache arbeiten.
Eevie besitzt bereits eine Studentenbude in der Nähe. Auch Ihr Vater ist quasi um die Ecke zu finden. Die Privatwohnung des Kanzlers im Zentrum der Landeshauptstadt von Sarpsborg, ist nur einen Katzensprung entfernt.
Darauf hat Eivind Lundbarden höchsten Wert gelegt. Ist Eevie doch das einzige was er noch besitzt, seit dem feigen Anschlag vor sechs Jahren.
Gerade ist die junge Abiturientin auf dem Wege dorthin. Es gibt Probleme mit dem Strom. Handwerker haben sich angekündigt.
Eevie ist genervt! Die ganze Zeit über alles einwandfrei, aber seit zwei Tagen muckt die Elektronik. Stromausfälle, hier, in Rotnebu? Wie ist das möglich?
‚Denen werde ich den Marsch blasen‘ denkt sie sich als sie den Schlüssel umdreht und Ihr kleines Reich betritt.
Da, schon wieder! Ihr kleiner Kühlschrank blinkt. Ein sicheres Zeichen dafür, dass zwischenzeitlich wieder mal der Strom ausgefallen ist.
Sie ist auf 180. Hoffentlich ist der Spuk bald vorbei. Wann kommen endlich die Typen vom Elektrizitätswerk?
Kurze Zeit später endlich die Erlösung. Es klingelt. Eevie schaut durch den Spion in den Gang. Drei offiziell aussehende Gestalten, wenngleich wenig sympathisch stehen vor Ihrer Tür. Typisches Klientel halt, in Ihren originalen E-Werk Uniformen.
Eevie ist vorsichtig. Immerhin ist zu dieser Urzeit das Haus fast leer. Sie hängt die innere Sicherungskette ein und verschließt sie, bevor Sie die Tür einen Spalt öffnet.
„Guten Tag, wir sind vom E-Werk und sollen Ihren Anschluss prüfen.“ So stellt sich der Chef der Truppe, ein groß gewachsener, brutal aussehender Mann vor. Er versucht dabei möglichst freundlich rüberzukommen.
Eevie zögert mit der Antwort. Er fragt: „Hier wohnt doch eine gewisse Eevie Lundbarden?“
Die junge Pakingerin öffnet daraufhin die Tür einen Spalt mehr. Dann geht alles ganz schnell:
Liwazopp Smolen erkennt die zweite Türsicherung. Blitzschnell zieht er ein Brecheisen unter seinem Blaumann hervor. Mit einem Schub zerspringt die Kette. Er springt Eevie an und drückt Ihr sofort die Hand auf den Mund.
Ein kurzer, angsterfüllter, erstickender Schrei ist alles was in den verlassenen Flur hallt. Jetzt drängt er Sie in die Wohnung und drückt Sie auf den Boden. Gegen diesen Angriff aus heiterem Himmel und die Kraft des Geheimpolizisten ist die junge Pakingerin machtlos.
Smolens Helfer sind mittlerweile ebenfalls bereits Herrinnen. Der letztere der beiden schließt die Eingangstür. Eevie sitzt in der Falle.
Der zweite Helfer zieht einen Gummiknebel heraus. In dem Moment als Liwazopp loslässt drückt er Ihn der verzweifelten Pakingerin in den Mund. Danach dreht er sie auf den Bauch und fesselt Ihre Arme auf dem Rücken.
Nachdem die Handschellen geklickt haben beginnt Smolen zu grinsen:
„So Majestät“ beginnt er „jetzt wollen wir Sie erst mal reisefertig verpacken!“
Er zieht zwei Elektroschock-Klammern hervor und umschließt beide an den Pulsadern der Pakingerin, kurz vor der eigentlichen Fesselung.
„Das ist doch mal ein modisches Accessoire…“ grinst er. Die beiden Gehilfen sind ebenfalls bester Laune.
„Aufstehen, eure Strahlkraft“ knurrt er nun. Doch Eevie pfeift Ihm was. Wie wild strampelt Sie mit den Füssen auf dem Boden rum.
Die namenlosen Helfer lachen lauthals.
„Bitte sehr euer Gnaden, wie Ihr wollt! Fußfessel! Zur Demonstration, haha!“ lacht nun auch Smolen.
Gesagt getan, die Helfer fesseln Sie komplett und richten Sie auf. Voller Verachtung blickt Eevie in das Gesicht Ihres Peinigers.
„Nun, Frau Ministerialpräsidentin werden wir Ihnen mal vorführen was bei weiterem Ungehorsam passiert.“
Er drückt den Knopf, Eevie fällt lautlos um, wie ein Kartoffelsack. Von Schmerzen gepeinigt windet Sie sich auf dem Boden.
Die hochtransformierte Spannung der Elektroimpulswaffe verursacht Höllenqualen.
„Hahaha“ lacht Smolen „Das sind die Vorteile der weißen Folter!“ Damit stoppt er die Demonstration. Er beugt sich direkt ans Ohr seines Opfers und knurrt:
„Das war nur ein Vorgeschmack auf das was dir blüht, falls du dich wiedersetzt.“
Eevie sieht ein, wenn Sie weiterleben will muss sie kooperieren. Sie denkt scharf nach: Ja es gibt Dinge für die es sich zu leben lohnt. Schon allein diese Verschwörung aufzudecken gibt Ihr Kraft. Jetzt erst mal muss sie leider mitspielen. Ihr bleibt keine andere Wahl.
„Ihr da!“ er zeigt auf die Helfer „Verkleidung raus“.
Keine drei Minuten später ist aus der attraktiven jungen Pakingerin ein neuer Mitarbeiter des E-Werks Rotnebu geworden.
Die langen blonden Haare sind alle unter der funktionalen dunkelblauen Kappe versteckt, ein ebensolcher Blaumann ist Ihre neueste schicke Oberbekleidung.
„Was machen wir wegen dem Knebel?“ fragt einer der Helfer.
„Ihre Hochwohlgeborenheit ist erkältet“ antwortet Smolen und zieht einen Schal hervor. Er wickelt diesen zweimal um den Kopf und stopft Ihn vorn in den Blaumann.
„Es ist äußerst unwahrscheinlich dass unser Gast das alles entwickeln kann und den Knebel rausreißt bevor ich hier draufdrücke!“ Er hält Eevie den Auslöser vors Gesicht.
„Außerdem ist diese Verkleidung nur bis zum Rocktar unten wichtig. Danach sind wir sozusagen auf königlichem Terrain, inklusive dem Raumtunnel, bis heim zum Raah. Alle Stellen sind informiert. Die Strecke ist frei.“
(VII) Svino auf Trymoo
Svinenysh Galactic ist in geheimer Mission unterwegs. Seine Erste für den Oppositionellen Untergrund.
Gerade hat er es sich hinten auf dem Passagiersitz eines unscheinbaren, alten Diplomatenrocktars bequem gemacht.
Ein befreundetes östliches Haus der Petch-a-boons veranstaltet öfters solche Flüge zum grünen Trabanden, um diplomatische Beziehungen zu dessen Bewohnern aufrechtzuerhalten.
Svino ist also auf dem Weg in seine Heimat: Dem Jungelmond Trymoo des Trivy im Raah-System. Diesmal hat er einen prallen Rucksack dabei. Vollgepackt mit den geheimnisvollsten Gegenständen. Doch dazu später mehr.
Jetzt und hier steht erst Mal fest, dass kein geringerer als Generalmajor Pavel Rebelkov ebenfalls auf dem Trymoo erwartet wird.
Höchstpersönlich will dieser die von Ihm ins Leben gerufene Militärparade abnehmen. Seit ganzen drei Jahren findet diese direkt in Trimonda, der Hauptstadt des Mondes statt.
Alle Einwohner Trimondas, 90% Ruba, der Rest Diplomaten oder Militärs Ihrer Königin, sind aufgefordert diese zu besuchen. Letztere Pflichtversessen, Erstere eher unfreiwillig.
Es ist eine Witzveranstaltung. Die Ruba sollen königliche Fahnen schwenken und jubilieren. Tatsächlich aber kichern die meisten ob dem pompösen Treiben. Deshalb ist heute nur noch Fahnenschwenken erlaubt. Tatsächlich winken dann ein paar Fähnchen im Wind. Zumeist die der königstreuen Diplomatie.
Doch diesmal soll alles anders werden. Svinenysh Galactic höchstselbst ist angetreten diese Veranstaltung zu sprengen.
Direkt nach der unspektakulären Landung auf dem Privatjet-Terminal des Airports Trimonda steht ein besonderes Meeting auf dem Programm.
Kein geringerer als Sweuzanessh, Svinos Freund aus Jugendtagen hat sich bereiterklärt bei diesem Spezialauftrag mitzumischen.
Das Aufeinandertreffen der beiden alten Kumpel hier in der Empfangshalle ist herzlich. Wortlos und karg verlassen die Agenten der Diplomatie derweil das neue Paar.
„Guten Hallo Svino“ Rubscht Sweuzanessh seinem alten Kollegen strahlend zu. Es sei hier erwähnt dass die Konversation ein Mischmasch aus Rubsch und der normalen Sprache ist, so wie sie Svino auch in Gegenwart Henleys verwendet.
Der Lesbarkeit halber wird natives Rubsch, die tänzelnde und quiekende Ausdruckssprache der Ruba, hier gleich in Amtssprache übersetzt.
„Guten Hallo Sweuza“ grinst Svinenysh zurück „Arbeit tun wir zu haben.“
„Ohoo“ Sweuza ist gespannt: „Durchzug tatsächelmi das wollen?“
„Tada Hallo! Gehen werden wir bestimmt, in den Untergrund geschwind“ ist Svinos vielsagende Antwort. „Bei der morgen Parade ist es Zeit soweit.“
Damit packen sich die beiden Freunde an den Schultern und schlendern davon - Svino vollbeladen mit seinem rätselhaften Rucksack hinten.
Er hat eine Idee gehabt, der junge Ruba, damals in der Besprechung des OU bei den Petch-a-boons.
Blamieren will er Ihn, den jungen alten General, bis auf die Knochen. Niemals soll er diese Parade mehr vergessen.
(VIII) Schweinerei
Zwei junge Ruba stehlen sich hinaus in das erste zarte Blau der Morgendämmerung. Svino trägt immer noch schwer an seinem Rucksack, Sweuzanessh hält einen Ruba-Comm in Händen.
„Plan ist drauf bestimmt“ fragt Svino?
„Hallo klar“ antwortet sein Freund „Geht ans Ziel beide wir zusammen wahr. Gesamter der Plan Kanalisation ist hier. Einstieg uns für weit, sehr draußen. Plomben ist wegen.“
„Komm mit Freundelchen, Spezialtour gefunden ab und zu gut.“
Svino tut wie Ihm geheißen und folgt seinem Kumpan auf dessen Pfad. Dieser Teil der Mission ist seine Sache.
Rebelkov ist viel zu schlau um sich sabotieren zu lassen. Freilich sind alle Kanaldeckel der Prachtmeile längst versiegelt. Doch war er auch schlau genug für den klugen Svino?
Die beiden Aufständischen biegen in eine alte verlassene Seitengasse ein, mehrere Müllcontainer stehen am Ende des Hinterhofs. Wahrscheinlich gehören Sie zur alten Garnfabrik in der Nähe. Kurz denkt Svino an seine armen Artgenossen die dort schuften müssen.
Hinter diesen Containern befindet sich das erste Ziel der Mission: Der Einstiegspunkt in den Untergrund der Stadt.
„Helfst du wollen mir“ fragt Sweuza? „Schwer zu mir ist voll!“
Svino öffent seinen Rucksack und kramt den Kanaldeckelheber hervor. Gemeinsam gelingt es den beiden so den schweren großen Deckel abzunehmen.
Ein unangenehmer Geruch strömt Ihnen entgegen: „Müffel die Schnüff böh!“ Svinos feine Nase stört sich am Gestank!
„Jetztnun gleich!“ raunt Ihm sein Freund zu „Container drüber zieh komm.“
Erst halb im Loch und doch ist von oben betrachtet alles bereits unkenntlich gemacht. Der Container steht über dem Einstieg. Selbst wenn dieser befüllt werden sollte, heute am Sonntag, würde niemand die Aktion darunter bemerken.
Sweuzanessh hat einen super Job gemacht: Er hat den äußersten Einstiegspunkt in die Großkanalisation Trimondas gefunden. Die beiden Revolutionäre klettern die Eisentreppe hinunter.
Sweuza schaltet seinen Comm auf Weiß und kramt eine alte Karte hervor. Hier unten funktioniert kein Navi. Sweuza kennt jedoch seine Heimatstadt wie kein anderer. Das ganze Leben hat er hier verbracht. Geschickt manövriert er durch das Labyrinth.
Vor jeder Kreuzung studiert er die betagten Wegweiser. Immer weiter geht die Reise. Sie machen Sich auf den Weg ins Zentrum der alten Stadt.
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- Eftos Trilogie (Author), 2013, Die letzte Krise, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/209439
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