Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden Hörfunk und Film als moderne Medien jenseits der drucktechnischen Reproduktion und eroberten rasch die gesamte westliche Welt. Damals prägte sich auch die Medienwirkungsforschung aus, die heute als Schnittstelle der Kommunikations- und Medienwissenschaften angesehen wird. Wissenschaftler diskutieren seitdem kontrovers über die Stärke und Wirkungsmacht des medialen Einflusses auf den Prozess der politischen Willens- und Meinungsbildung. Die anhaltende Wichtigkeit und Aktualität dieser Frage ergibt sich einerseits aus der Tatsache, dass Bürgerinnen und Bürger Informationen über politische Themen kaum aus erster Hand erhalten und daher stets auf die Massenmedien angewiesen waren. Andererseits führen in unserer heutigen Zeit komplexer werdende politische Strukturen und eine wachsende Anzahl von Medien zur Ausweitung des Gebrauchs der vielfältigen Möglichkeiten der Informationsbeschaffung zur politischen Meinungsbildung.
Im Kern dreht sich die Debatte um die Frage nach den wechselseitigen Beziehungen zwischen objektiver, medialer und sozialer Realität. Zwei Modelle der Medienwirkung setzen bei dieser Fragestellung an und werden das Thema dieser Arbeit sein: Agenda-Setting und Priming. Zunächst wird eine Definition und Erklärung der beiden Ansätze folgen, sowie ein historischer Abriss, in dem die Evolution der Modelle und eine Auswahl verschiedener Studien beschrieben werden. Darüber hinaus wird auch der aktuelle Stand der Forschung illustriert und die Frage gestellt, ob und inwiefern Agenda-Setting und Priming auch im 21. Jahrhundert lohnenswerte und interessante Untersuchungsgegenstände sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Was sind Agenda-Setting und Priming?
- Die Erforschung des Agenda-Setting Effekts
- Die Chapel-Hill Studie
- Modell des Agenda-Settings nach McCombs und Shaw
- Agenda-Setting in Zeitreihenuntersuchungen
- Agenda-Setting im Experiment
- Weiterentwicklung des Agenda-Setting Modells
- Trigger-Events
- „Second Level Agenda-Setting“: Priming
- Die Erforschung des Priming
- Agenda-Setting und Priming im 21. Jahrhundert
- Die „Public Agenda“ im Wandel der Zeit
- Medienagenden im 21. Jahrhundert
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die beiden Modelle der Medienwirkung, Agenda-Setting und Priming. Sie befasst sich mit der Entstehung, Entwicklung und dem aktuellen Forschungsstand dieser Modelle und analysiert deren Bedeutung im Hinblick auf die politische Willens- und Meinungsbildung.
- Definition und Erläuterung der Modelle Agenda-Setting und Priming
- Historisches Verständnis der Modellentwicklung durch wissenschaftliche Studien
- Empirische Untersuchungen zur Effektivität der Modelle
- Relevanz und Aktualität der Modelle im 21. Jahrhundert
- Bedeutung der Medien im Prozess der politischen Meinungsbildung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einführung: Der Text stellt die Themen Agenda-Setting und Priming im Kontext der Medienwirkungsforschung vor. Er beleuchtet die historische Entwicklung und die anhaltende Relevanz des Themas in Bezug auf die politische Meinungsbildung.
- Was sind Agenda-Setting und Priming?: Dieses Kapitel erklärt die Grundprinzipien der beiden Modelle und vergleicht sie miteinander. Es erläutert die Annahme einer Korrelation zwischen der Medienagenda und der öffentlichen Wahrnehmung sowie die Einflussnahme der Medien auf die Bewertung der politischen Performanz.
- Die Erforschung des Agenda-Setting Effekts: Das Kapitel präsentiert die historische Entwicklung der Agenda-Setting Forschung, beginnend mit den theoretischen Überlegungen von Walter Lippmann. Es beleuchtet verschiedene empirische Studien, insbesondere die Chapel-Hill Studie, die als Pionierarbeit der Agenda-Setting Forschung gilt.
- Die Chapel-Hill Studie: Die Chapel-Hill Studie wird im Detail betrachtet, um die Entstehung und den Einfluss des Modells auf die Medienwirkungsforschung zu demonstrieren.
- Modell des Agenda-Settings nach McCombs und Shaw: Das Kapitel stellt das klassische Agenda-Setting Modell von McCombs und Shaw vor und erklärt dessen Kernaussagen.
- Agenda-Setting in Zeitreihenuntersuchungen: Dieser Abschnitt befasst sich mit der Anwendung des Agenda-Setting Modells in Zeitreihenuntersuchungen und erläutert deren Bedeutung für die Forschung.
- Agenda-Setting im Experiment: Die Anwendung des Agenda-Setting Modells in Experimenten wird beleuchtet und deren Bedeutung für die Validierung des Modells diskutiert.
- Weiterentwicklung des Agenda-Setting Modells: Dieses Kapitel präsentiert verschiedene Weiterentwicklungen des klassischen Agenda-Setting Modells und diskutiert deren Bedeutung für die Forschung.
- Trigger-Events: Die Rolle von Trigger-Events im Zusammenhang mit Agenda-Setting wird analysiert und deren Einfluss auf die öffentliche Wahrnehmung beleuchtet.
- „Second Level Agenda-Setting“: Priming: Das Kapitel erklärt das Modell des Priming als Weiterentwicklung des Agenda-Setting Ansatzes. Es stellt die Annahme einer Einflussnahme der Medien auf die Standards der Bewertung der politischen Performanz in den Vordergrund.
- Die Erforschung des Priming: Dieser Abschnitt präsentiert verschiedene Studien und Ansätze zur Erforschung des Priming Effekts.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Kernbegriffen Agenda-Setting, Priming, Medienwirkung, politische Meinungsbildung, Medienagenda, Public Agenda, und Trigger-Events. Sie analysiert die Relevanz und Aktualität dieser Konzepte im Kontext der Medienwirkungsforschung im 21. Jahrhundert.
- Citar trabajo
- Tobi Remsch (Autor), 2011, Agenda-Setting und Priming, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/209056