Quintilians Werk wird anhand ausgewählter Textpartien kritisch nachgezeichnet, um einen Einblick in das römische Rechtsleben und dessen Verhältnis zur Rhetorik zu verschaffen. Der Gesamttext der Institutio Oratoria ist unterteilt in zwölf Bücher: So behandelt Buch I „was der Aufgabe des Lehrers der Rhetorik (des Rhetors) vorausgeht“, Buch II die „Anfangsgründe des Unterrichts beim Rhetor und was über das Wesen der Rhetorik selbst an Fragen besteht“. In den fünf folgenden Büchern werden ausführlich die inventio und dispositio abgehandelt; davon werden Quintilians Einlassungen zur Statuslehre und die Systematik der äußeren Beweismittel Gegenstand näherer Betrachtung sein. Vier weitere Bücher widmen sich „der sprachlichen Darstellung, wozu auch die Lehre vom Gedächtnis und dem Vortrag tritt […].“ Buch XII schließlich soll „das Bild des Redners selbst gestalten“, es soll erörtert werden „wie seine Lebensführung sein soll, welche Gesichtspunkte für die Übernahme, Vorbereitung und Durchführung der Prozesse gelten, welches die wirkungsvollste Stilart ist, wann man der Gerichtspraxis ein Ende setzen soll, und welche Studien sich anschließen.“ Buch XII soll ebenfalls Gegenstand genauerer Untersuchung sein, um einen Begriff von Quintilians "rhetorischer Ethik" zu gewinnen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Analyse
- Die Institutio Oratoria: Ein Überblick
- Quintilian zur Statuslehre
- Die Behandlung der Beweismittel aus dem Fall selbst
- Quintilians moralistische Rhetorik
- Das Instrumentarium des Anwalts
- Ausblick
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der „Institutio Oratoria“ von Marcus Fabius Quintilianus und analysiert ausgewählte Textpassagen, um Einblicke in das römische Rechtsleben und dessen Verhältnis zur Rhetorik zu gewinnen. Die Arbeit zeichnet dabei Quintilians Werk kritisch nach und beleuchtet seine Ansätze zur Rhetorik im Kontext der römischen Rechtspraxis.
- Die Institutio Oratoria als Kompendium der römischen Rhetorik
- Die Rolle der Rhetorik im römischen Rechtssystem
- Quintilians Statuslehre und die Einteilung von Rechtsfragen
- Die Bedeutung der Beweismittel in der römischen Rechtsprechung
- Quintilians moralistische Rhetorik und ihre Auswirkungen auf die Rechtspraxis
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt Quintilian als wichtigen Vertreter der römischen Rhetorik vor und skizziert die Zielsetzung der Arbeit.
- Kapitel 2.1 bietet einen Überblick über die „Institutio Oratoria“ und deren Gliederung in zwölf Bücher.
- Kapitel 2.2 analysiert Quintilians Ausführungen zur Statuslehre, der Einteilung von Rechtsfragen, und beleuchtet seine Kritik an verschiedenen Lehrmeinungen.
- Kapitel 2.3 untersucht Quintilians Behandlung der Beweismittel aus dem Fall selbst und beleuchtet die Bedeutung von Fakten und Argumenten im römischen Recht.
- Kapitel 2.4 widmet sich Quintilians moralistischer Rhetorik und deren Einfluss auf die Rechtspraxis.
- Kapitel 2.5 untersucht das Instrumentarium des Anwalts, seine Fähigkeiten und seine Rolle im Gerichtssaal.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Themen der römischen Rhetorik, dem römischen Rechtssystem und der „Institutio Oratoria“ von Quintilian. Die zentralen Schlüsselwörter sind daher: Rhetorik, Recht, Rechtspraxis, Anwaltsberuf, Statuslehre, Beweismittel, moralistische Rhetorik, Institutio Oratoria, Quintilians, römisches Recht.
- Arbeit zitieren
- Andreas Glombitza (Autor:in), 2003, Rechtspraxis und Anwaltsberuf in Quintilians Institutio Oratoria: Der 'ideale Redner' vor Gericht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/20901