Das Thema Analphabetismus ist auch heutzutage zum Großteil noch ein Tabuthema in der Gesellschafft und für viele Menschen ist es unvorstellbar, dass es trotz dem in Deutschland herrschenden Bildungsangebot und der bestehenden Schulpflicht immer noch Personen gibt, die kaum oder gar nicht lesen und/oder schreiben können. Genauso unvorstellbar ist es, dass viele Betroffene über Jahre hinweg mit diesem Handicap unerkannt in der Gesellschaft leben. Einigen gelingt es sogar, ihre Schwächen im Lesen und Schreiben vor ihren Familien über einen langen Zeitraum hinweg zu verbergen. Immer wieder hört man von individuellen Fällen, die sich nach einem ‚Outing‘ zu ihrer vergangenen Situation äußern und ihren Lebensalltag als Analphabeten schildern, den sie mithilfe selbstentwickelter Strategien einigermaßen meisterten.
Schreiben und Lesen nehmen insbesondere in der Moderne einen großen Teil des alltäglichen Lebens ein. Ständig und überall wird jeder mit Schrift konfrontiert, mit welcher Analphabeten nicht umzugehen wissen. Aufgrund dessen sind die meisten unter den Betroffenen der Arbeitslosigkeit ausgeliefert, da schriftliche Kommunikation im Berufsleben unerlässlich und unumgänglich ist. Überdies kommt noch hinzu, dass in den meisten Fällen von Analphabetismus auch in dem Bereich der Mathematik große Schwierigkeiten bestehen und mangelnde oder nicht vorhandene Rechenkenntnisse zusätzlich die Ausübung einer beruflichen Tätigkeit erschweren. Daher müssen Analphabeten mit einem ständigen Druck und der dauerhaften Angst leben, dass ihr Handicap aufgedeckt wird. Trotz der Unwissenheit vieler Mitmenschen über das Thema existieren in Deutschland einige Initiativen und Projekte, die zum Einen die Nicht-Betroffenen aufmerksam machen und Verständnis erwecken wollen und zum Anderen seitens der Betroffenen Mut geben und Lösungswege aufzeigen wollen.
Im weiteren Verlauf dieser Arbeit möchte ich das Augenmerk auf ein spezielles Lernspiel legen, welches ebenfalls auf der Internetseite www.grundbildung.de angeboten wird. Ich werde zunächst das Spiel beschreiben und im Anschluss daran das methodisch-didaktische Konzept genauer durchleuchten. Danach erfolgt eine Analyse und Bewertung der angebotenen Einsatzmöglichkeiten.
Inhalt
1. Einleitung
2. Verschiedene Typen des Analphabetismus
3. Analphabetismus in Deutschland
4. Lernspiel ‚Winterfest‘: Hintergründe und Spielidee
4.1 Rahmenhandlung
4.2 Die Bewohner
5. Lernvoraussetzungen der Zielgruppe
6. Die Minispiele
6.1 Übersicht: Lernziele aller Minispiele
6.2 2 Beispiele zu den Minispielen
7. Analyse und Bewertung
7.1. Gesamtbetrachtung und Bewertung des Lernspiels
7.2. Bewertung der Minispiele und Materialien
8. Fazit
9. Literaturverzeichnis
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- Maren Zeiß (Author), 2011, Analphabetismus - Das Online-Lernspiel "Winterfest", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/208993
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