Aus dem Fundus vieler Theoriemodelle werden in dieser Arbeit die Theorie von Max Weber und von Rational Choice dargestellt und in Verbindung gesetzt. Um zunächst einen guten Einblick in die einzelnen Modelle zu bekommen, werde ich die wesentlichen Aspekte darstellen und auch bei einigen für das Verständnis wichtigen Stellen ins Detail gehen. Nachdem ich nun erst Max Weber und Rational Choice behandelt habe, versuche ich eine Gegenüberstellung der beiden Theorien zu konstruieren und prägnant ihre Gemeinsamkeiten/Ähnlichkeiten wie auch Unterschiede aufzuzeigen. Dabei werde ich zunächst auf die Beziehung von Ego und Alter zueinander eingehen, bevor ich die Entstehung von emergenter Ordung durch die Akteurskonstellationen beleuchten will. Zum Schluss werde ich mit einem Fazit meine Arbeit resümieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Max Weber
- Rational Choice
- Der Vergleich der Theorien von Max Weber und Rational Choice
- Das Verhalten von Ego und Alter
- Die Akteure und die emergente Ordnung
- Fazit
- Literaturliste
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Emergenzkonstellation in den Theorien von Max Weber und Rational Choice. Sie setzt sich zum Ziel, die beiden Modelle darzustellen und in Verbindung zu setzen. Dabei werden die wesentlichen Aspekte der Theorien beleuchtet und in einem Vergleich ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausgearbeitet.
- Das Verhältnis von Ego und Alter in beiden Theorien
- Die Entstehung von emergenter Ordnung durch die Akteure
- Der Einfluss von Erwartungserleichterungen auf das Handeln von Akteuren
- Die Rolle von Normen und Sanktionen in der sozialen Ordnung
- Die Integration von Webers Handlungstypen in den Rational Choice Ansatz
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung
Die Einleitung stellt die beiden Theorien von Max Weber und Rational Choice vor und erläutert das Ziel der Arbeit, die beiden Modelle zu vergleichen. Die Arbeit wird in einzelne Abschnitte unterteilt, die jeweils die wesentlichen Aspekte der Theorien beleuchten und auf die Beziehung zwischen Ego und Alter sowie die Entstehung von emergenter Ordnung eingehen.
- Max Weber
In diesem Kapitel wird die Theorie von Max Weber dargestellt. Es wird erläutert, was "Handeln" und "Soziales Handeln" nach Weber bedeutet. Die Soziologie soll nach Weber soziales Handeln deuten und verstehen, um es ursächlich zu erklären. Der subjektive Sinn des Handelnden ist es, der eine Handlung zu einer "Handlung" macht. Um einen Sinn zu verstehen, unterscheidet Weber zwischen aktuellem Verstehen und Motivationsverstehen. Weber beschreibt vier verschiedene Handlungstypen: zweckrationale Handlung, wertrationale Handlung, affektuelle Handlung und traditionelle Handlung. Zweckrationales Handeln ist immer an Zweck, Mitteln und Nebenfolgen orientiert. Traditionelles Handeln steht im Vordergrund, wenn der Eigenwert der Handlung im Vordergrund steht. Wertrationales Handeln handelt nach eigenen, sich selbst gestellten Geboten. Affektuelles Handeln ist ein Reagieren auf einen Reiz, der nicht vorhersehbar war. Weber versteht die Soziologie als eine Wissenschaft, deren Aufgabe es ist, soziales Handeln zu deuten und zu verstehen. Soziale Beziehungen sind wechselseitig aufeinander abgestimmtes soziales Handeln von mehreren Akteuren. Weber unterscheidet zwischen konfliktionären und konsensionellen Beziehungsformen der Vergemeinschaftung und Vergesellschaftung. Herrschaft setzt sich laut Weber nicht nur aus Macht zusammen, sondern auch aus der anerkannten Legitimität vom Herrscher voraus.
- Rational Choice
Das Kapitel stellt das Theorieprogramm Rational Choice vor. Rational Choice geht davon aus, dass Handlungen die rationale Verfolgung von Interessen sind. Der Akteur wählt die Handlungsalternative, welche ihn auf maximale Weise zufrieden stellt. Grundelemente des ökonomischen Handlungsmodells sind die Berücksichtigung von Kosten und die Nutzenmaximierung. Der Akteur ist ausschließlich auf den eigenen Vorteil bedacht und keinen Normen unterworfen. Normkonform handelt jener nur, wenn für ihn der Nutzen der Befolgung von Normen die Kosten der selben übersteigt. Die SEU-Theorie macht es möglich, rechnerisch seine optimale Handlungsalternative zu wählen. Die Spieltheorie modelliert das Verhalten von Akteuren innerhalb sozialer Beziehungen. Das Gefangenendilemma beschreibt die Situation zweier von der Polizei verhafteter Straftäter, denen man nicht alle Straftaten nachweisen kann. Rational Choice versucht zu erklären, wie rational handelnde Egoisten dazu kommen, Verträge einzugehen. Rational Choice versucht Gedanken von verschiedenen Theoretikern wie Garfinkel und Parsons zu integrieren und sieht Regeln und Normen als Voraussetzung für gelingende Kooperation. Hartmut Esser versucht, den Rational Choice Ansatz zu erweitern und ihn an Weber heranzuziehen, indem er auch die anderen drei Handlungstypen zu integrieren sucht. Dies gelingt durch das Modell der Frame Selektion, welche die SEU-Theorie oder das RREEWv1-Modell erweitert hat. Essers Ansatz kann als stark emergent bezeichnet werden, da keine sinnförmige Deutung des Akteurs stattfindet. Neurophysiologische Mechanismen und routiniefies Alltagshandeln kommen zum tragen.
- Der Vergleich der Theorien von Max Weber und Rational Choice
In diesem Kapitel werden die Theorien von Max Weber und Rational Choice miteinander verglichen. Der Begriff der Emergenz wird erläutert, um das Verständnis zu erleichtern. Die Emergenzkonstellation wird in zwei Ebenen unterteilt: zum einen der Konstellationsvergleich von Ego und Alter und die Frage der Sinnkonstitution, zum anderen das Verhältnis der Akteure in einer emergenten Ordnung.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Emergenzkonstellation, die Theorien von Max Weber und Rational Choice, Ego und Alter, soziale Ordnung, Erwartungserleichterungen, Handlungstypen, Nutzenmaximierung, Normen, Sanktionen, Frame Selektion und die Integration von Webers Handlungstypen in den Rational Choice Ansatz.
- Citation du texte
- Andrea Budzynski (Auteur), 2008, Max Weber und Rational Choice, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/208926