A Gelehrtentragödie
B Erkenntnis- und Existenzkrise des Faust: Interpretation der Szene ‚Nacht‘
I Erkenntniskrise
1. Streben nach Erkenntniserweiterung
1.1. Unzufriedenheit und Kritik an den Universitäten
1.2. Hinführung zur Magie
1.3. Sehnsucht nach Entgrenzung und Übermenschlichem
2. Buch des Nostradamus
2.1. Zeichen des Makrokosmos
2.2. Erdgeistbeschwörung
3. Erscheinen des Erdgeistes
1.1. Verzweiflung
II Existenzkrise
1. Einengung und Begrenztheit
1.1 Selbstmitleid
1.2 Darstellung des irdischen Lebens
2. Todessehnsucht
3. Überwindung der Krise
C Bedeutung der Szene für das gesamte Werk
Gliederung
A Gelehrtentragödie
B Erkenntnis- und Existenzkrise des Faust: Interpretation der Szene ‚Nacht‘
I Erkenntniskrise
1. Streben nach Erkenntniserweiterung
1.1. Unzufriedenheit und Kritik an den Universitäten
1.2. Hinführung zur Magie
1.3. Sehnsucht nach Entgrenzung und Übermenschlichem
2. Buch des Nostradamus
2.1. Zeichen des Makrokosmos
2.2. Erdgeistbeschwörung
3. Erscheinen des Erdgeistes
1.1. Verzweiflung
II Existenzkrise
1. Einengung und Begrenztheit
1.1 Selbstmitleid
1.2 Darstellung des irdischen Lebens
2. Todessehnsucht
3. Überwindung der Krise
C Bedeutung der Szene für das gesamte Werk
Thema:
Die Erkenntnis- und Existenzkrise des Faust; eine Interpretation der Szene ‚Nacht‘.
In dem Drama ‚Faust‘ von J. W. Goethe stellt die sogenannte Gelehrtentragödie ein zentrales Motiv dar. Insbesondere die Szene ‚Nacht‘ im ersten Teil behandelt das Thema eines Gelehrtenleben im 16. Jahrhundert und bildet für die
nachfolgende Faust-Handlung den Ausgangspunkt.
Gegenstand der Szene ‚Nacht‘ ist die Erkenntnis- und die Existenzkrise des Gelehrten Faust.
Zu Beginn des Reflexionsmonologs steht Fausts Überdruss und die Enttäuschung durch die Wissenschaften. Er kritisiert die Fakultäten, die seiner Ansicht nach nur beschränktes Schulwissen vermitteln. Sein grenzenloser innerer Erkenntnisdrang, der hier an seine Grenzen stößt, ist trotz seines enormen theoretischen Wissens unbefriedigt. Er selbst ist als Gelehrter mit der intellektuellen Erkenntnis der Welt äußerst unzufrieden: „Da steh‘ ich nun, ich armer Tor, Und bin so klug als wie zuvor!“(358f). Auf der Suche nach absoluter Erkenntnis hat er sogar die Angst
vor dem Teufel verloren; das Streben nach Erkenntnis wird für ihn zum Leitmotiv.
In seiner Sehnsucht nach höchster Welterkenntnis verschreibt sich der Wissenschaftler sich der Magie. Der nach Totalität strebende Gelehrte erhofft
sich Mithilfe der Geister die Welt in ihren Zusammenhängen zu erfassen:
„Ob mir durch Geistes Kraft und Mund nicht manch Geheimnis würde kund“ (378f).
Sein Ziel ist ein umfassendes Wissen über den Ursprung aller Dinge und ein Eindringen ins Innerste der Welt: „Daß ich erkenne, was die Welt Im Innersten zusammenhält“ (382f). Er strebt danach den Makrokosmus mit dem Mikrokosmus
in Verbindung zu bringen und die Welt in der gottgewollten Ordnung zu erfassen.
Es zeigt sich, dass er die Grenzen des menschlichen Wissens sprengen will.
Da dies unmöglich ist, kommt es zu einer Erkenntniskrise.
[...]
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- Hannah-Kristin Elenschneider (Autor), 2002, Die Erkenntnis- und Existenzkrise des Faust , Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/208656