Im Folgenden werden zunächst die Hintergründe und näheren Umstände zur Tat beschrieben. Daran schließt die Darstellung des Verhältnisses zwischen Staat und Kirche in der DDR an. Im weiteren Verlauf sollen die unterschiedlichen Reaktionen von Staat und Kirche der DDR aufgezeigt werden. Es folgt die Darstellung des Zusammenspiels von Staat und Kirche bezüglich der Beisetzung Brüsewitz'. In Kapitel 9 befasse ich mich mit der Gründungsidee des Brüsewitz-Zentrums und den damit zusammenhängenden Problemen. Daran schließt das Fazit an. Abschließen möchte ich meine Hausarbeit mit der Frage, ob die Definition des Begriffs „Märtyrer“ auf Oskar Brüsewitz zutrifft.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitende Bemerkungen
- Struktur der Arbeit
- Erläuterung der Primärliteratur
- Kurze allgemeine Erläuterung zur Arbeit
- Zur Person Oskar Brüsewitz'
- Hintergründe und nähere Umstände zur Tat
- Beschreibung des Tathergangs
- Die Motivation zur Tat
- Brüsewitz' politische Botschaft
- Brüsewitz' Anliegen an die Kirche
- Darstellung des Verhältnisses zwischen Staat und Kirche in der DDR
- Willi Barths i-Punkte-Maßnahmeplan
- Verständigung zwischen Staat und Kirche
- Vertiefung des Konflikts zwischen Staat und Kirche
- Der Zeitungsartikel im Neuen Deutschland
- Der Grund des Streits
- Öffentliche Stellungnahme der Kirchenleitung
- Reaktion der Kirche auf den Selbstverbrennungsversuch
- Öffentliche Stellungnahme der evangelischen Kirche zu dem Fall
- Situation der Kirche
- Theologische Begründung der Tat
- Stellungnahme Propst Friedrich-Wilhelm Bäumers als Vertreter der Kirche
- Rückblick Bäumers
- Haltung der katholischen Kirche zu dem Fall Brüsewitz
- Reaktion des Staates
- Charakterisierung Brüsewitz' von staatlicher Seite
- Einflussnahme des Staatssekretärs Seigewasser auf die Kirche
- Erstmeldungen an die Öffentlichkeit
- Die Beerdigung Oskar Brüsewitz'
- Gemeinsame Planung von Staat und Kirche
- Angste des Staates
- Der äußere Rahmen des Gottesdienstes
- Der Trauergottesdienst
- Brüsewitz-Zentrum
- Gründungsidee
- Reaktionen der DDR-Kirche auf die Gründung des Brüsewitz-Zentrums
- Die Durchsetzung
- Fazit
- Die Frage nach dem Martyrium
- Was gemeinhin unter einem Märtyrer im christlichen Sinn verstanden wird
- Oskar Brüsewitz ein Märtyrer?
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Fall Oskar Brüsewitz und untersucht die Reaktionen von Staat und Kirche der DDR auf seinen Selbstverbrennungsversuch im Jahr 1976. Sie beleuchtet die Hintergründe und näheren Umstände der Tat, analysiert die politischen und theologischen Dimensionen des Geschehens und zeigt die komplizierten Beziehungen zwischen Staat und Kirche in der DDR auf.
- Das Verhältnis von Staat und Kirche in der DDR
- Die Diskriminierung von Christen in der DDR
- Die Rolle der Kirche in der DDR
- Die politische und theologische Bedeutung von Oskar Brüsewitz' Tat
- Die Frage nach dem Martyrium
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Struktur der Arbeit sowie die verwendeten Quellen erläutert. Anschließend wird die Person Oskar Brüsewitz vorgestellt und die Hintergründe und näheren Umstände seiner Selbstverbrennung dargestellt. Die Motivation zur Tat wird anhand von Brüsewitz' Protesten gegen die Staatsführung und die mangelnde Unterstützung durch die Kirche beleuchtet. Zudem wird seine politische Botschaft sowie sein Anliegen an die Kirche analysiert.
Im nächsten Kapitel wird das Verhältnis zwischen Staat und Kirche in der DDR untersucht. Dabei wird der „i-Punkte-Maßnahmeplan" von Willi Barth, dem Leiter der Arbeitsgruppe für Kirchenfragen des Zentralkomitees der SED, vorgestellt, der die Distanzierung der Kirche von Brüsewitz' Tat forderte. Anschließend werden die Verhandlungen zwischen Staat und Kirche nach der Selbstverbrennung beleuchtet, die zu einer „Verständigung" führten, die jedoch von einem starken staatlichen Druck geprägt war. Die Vertiefung des Konflikts zwischen Staat und Kirche wird anhand eines Zeitungsartikels im „Neuen Deutschland" dargestellt, der Brüsewitz als „geisteskrank" beschrieb und die EKD kritisierte. Die Kirchenleitung reagierte mit einer öffentlichen Stellungnahme, die die Verleumdung Brüsewitz' und der EKD durch die SED zurückwies.
Das sechste Kapitel befasst sich mit der Reaktion der Kirche auf den Selbstverbrennungsversuch. Die öffentliche Stellungnahme der evangelischen Kirche wird analysiert, die die Tat zwar theologisch begründete, aber gleichzeitig die Bildungspolitik der DDR nicht kritisierte. Die schwierige Situation der Kirche wird dargestellt, die zwischen dem Druck des Staates und der Notwendigkeit, sich zu Brüsewitz zu bekennen, stand. Die theologische Begründung der Tat sowie die Stellungnahme des Propst Friedrich-Wilhelm Bäumers als Vertreter der Kirche werden ausführlich beleuchtet.
Das siebte Kapitel untersucht die Reaktion des Staates auf die Tat. Die Charakterisierung Brüsewitz' von staatlicher Seite wird anhand der Aussagen des Staatssekretärs Hans Seigewasser dargestellt, der Brüsewitz' Tat als „Kurzschlussreaktion" eines „Psychopathen" bezeichnete. Die Einflussnahme Seigewassers auf die Kirche wird im Zusammenhang mit den Verhandlungen zwischen Staat und Kirche beleuchtet. Die Erstmeldungen an die Öffentlichkeit zeigen, wie der Staat die öffentliche Meinung zu beeinflussen versuchte.
Im achten Kapitel wird die Beerdigung Oskar Brüsewitz' dargestellt. Die gemeinsame Planung von Staat und Kirche sowie die Ängste des Staates vor einer möglichen Eskalation werden beleuchtet. Der äußere Rahmen des Gottesdienstes sowie die Trauerrede des Propst Bäumers werden beschrieben.
Das neunte Kapitel befasst sich mit der Gründung des Brüsewitz-Zentrums. Die Gründungsidee, die Reaktionen der DDR-Kirche und die Durchsetzung des Zentrums trotz des Widerstands der Kirchenleitung werden dargestellt.
Das Fazit fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen und stellt die Bedeutung des Falls Oskar Brüsewitz für die Geschichte der DDR und das Verhältnis von Staat und Kirche heraus. Die Frage nach dem Martyrium wird in einem gesonderten Kapitel untersucht, wobei verschiedene Perspektiven auf diese Frage beleuchtet werden.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Oskar Brüsewitz, Selbstverbrennung, DDR, Staat und Kirche, Religionsfreiheit, Diskriminierung von Christen, Protest, Martyrium, politische und theologische Dimensionen, Beziehungen zwischen Staat und Kirche, „i-Punkte-Maßnahmeplan", „Neuen Deutschland", „Wort an die Gemeinde", Brüsewitz-Zentrum.
- Citation du texte
- Karina Kanwischer (Auteur), 2008, Die Selbstverbrennung des Oskar Brüsewitz, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/208570
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