Franz Stephan wurde am 8. Dezember 1708 in Nancy geboren. Schon früh zeigten sich in seinem Wesen die friedliche, warmherzige Art seines Vaters Herzog Leopold und die Fähigkeit, sich zu beherrschen und Distanz zu wahren, die seine Mutter auszeichneten1 und die für seine spätere Rolle notwendig waren.
Hausaufgabe Nr. 3: Franz Stephan I. Lothringen
Gliederung:
1. Zur Person Franz Stephan von Lothringen
2. Franz Stephan – Nur ein Spielball Maria Theresias?
3. Die Kaiserkrönung Franz Stephans von Lothringen
4. Quellenverzeichnis
5. Literaturverzeichnis
1. Zur Person Franz Stephan von Lothringen
Franz Stephan wurde am 8. Dezember 1708 in Nancy geboren. Schon früh zeigten sich in seinem Wesen die friedliche, warmherzige Art seines Vaters Herzog Leopold und die Fähigkeit, sich zu beherrschen und Distanz zu wahren, die seine Mutter auszeichneten[1] und die für seine spätere Rolle notwendig waren.
Als zweitgeborener Sohn erlebte er eine friedliche Kindheit, lernte Französisch, Deutsch und Italienisch und erhielt außerdem Unterricht in römischem und bürgerlichem Recht. Franz war dabei nicht so fleißig wie sein älterer Bruder Leopold Clemens, was sich zeitlebens zumindestens in seiner Orthografie und seiner unleserlichen Handschrift niederschlug.
Für seinen Erben Leopold versuchte der Vater schon früh die Hochzeit mit einer der habsburgischen Prinzessinnen zu arrangieren, da das zwar edle, aber nicht unbedingt wohlhabende Geschlecht reich heiraten musste. Karl VI. war einer Hochzeit mit seiner ältesten Tochter Maria Theresia nicht abgeneigt, doch ein unverhoffter Schicksalsschlag änderte diese Pläne: Im Juni 1723 erkrankte Leopold Clemens an Blattern und starb. Damit verlor Franz Stephan nicht nur seinen bewunderten älteren Bruder und Kameraden, sondern auch seine unbeschwerte Kindheit, denn nun rückte er zum Erbprinzen auf. Er musste nun nach den Wünschen seines Vaters den Platz seines Bruders einnehmen. Karl VI. dachte ähnlich, denn er wollte den nun ältesten Sohn des Herzogs empfangen. Franz Stephan reiste nach Prag, wo er sich dem Kaiser vorstellte, dem er sehr sympathisch war. Hier sah er auch das erste Mal seine zukünftige Braut. Immer höflich, freundlich und munter, gefiel der junge Prinz Karl VI. bald so sehr, dass er sich fast als sein zweiter Vater sah und beschloss, dass Franz Stephan ihm den Sohn ersetzen sollte[2]. So lebte er in den darauf folgenden Jahren am Hof des Kaisers, bis zum Tod seines Vaters im März 1729. Da er nun Herzog von Lothringen war, hatte er in die Heimat zurückzukehren. Beim Abschied flossen Tränen, man kann wohl schon von einer Verliebtheit der zwölfjährigen Maria Theresia ausgehen.
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[1] Vgl. Schreiber, Georg: Franz I. Stephan. An der Seite einer großen Frau. Graz, Wien, Köln 1986
[2] Vgl. Ebd
- Quote paper
- Svenja Gerbendorf (Author), 2012, Franz Stephan von Lothringen - Ein Leben an der Seite Maria Theresias, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/208553