Isaak Euchel verfasste um 1793 seine Komödie RebHenoch, oder. Woß tut me damit, „in welcher der Gebrauch unterschiedlicher Sprachen und Idiome nebeneinander, darunter Jiddisch, Hebräisch und Hochdeutsch, auf humorvolle Weise der Zeichnung der auftretenden Figuren und ihrer Konflikte untereinander dient.“ (Gruschka 2004, S.45)
Euchel wuchs in einer Umbruchzeit auf, in der die Umgangssprache der Juden, das Westjiddische, immer mehr zugunsten des Deutschen verdrängt wurde. „Es war eine Zeit in der die Mehrheit der Juden weder gutes Deutsch noch gutes Hebräisch sprachen.“ (Aptroot et al. 2010, S.10) Diese damalige linguistische Umbruchsituation bildet den Rahmen für sein Stück RebHenoch. (Strauss 2010, S.343)
Im Folgenden möchte ich nun auf die linguistischen Eigenheiten der Juden im Stück eingehen und habe hierzu exemplarisch drei Charaktere ausgewählt: RebHenoch, dessen Tochter Hedwig und den Studiosus Markus. Doch zunächst soll eine kurze Einführung in die Zeit der jüdischen Aufklärung und die damalige Situation der Juden in Deutschland gegeben werden. Anschließend werde ich auf den Autor und sein Stück eingehen. Nach der Analyse der sprachlichen Besonderheiten folgt ein kurzes Fazit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1.1 Die jüdische Aufklärung und die damalige Entwicklung der Sprachverhältnisse der Juden in Deutschland
- 1.2 Isaak Euchel und sein Werk Reb Henoch, oder: Woß tut me damit
- 2. Die linguistischen Eigenheiten der Juden im Stück
- 2.1 Der traditionelle Jude: RebHenoch
- 2.2 Die Leichtsinnige: Hedwig
- 2.3 Der aufgeklärte Held: Markus
- 3. Fazit
- 4. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Sprachverhältnisse der Juden in Isaak Euchels Komödie "Reb Henoch, oder: Woß tut me damit", die um 1793 entstand. Sie untersucht die sprachlichen Eigenheiten der Figuren im Stück und setzt diese in den Kontext der jüdischen Aufklärung und der damaligen Sprachentwicklung. Die Arbeit beleuchtet die Sprachkonflikte zwischen den Generationen und die unterschiedlichen Sprachformen, die im Stück verwendet werden.
- Die Sprachverhältnisse der Juden in Deutschland im 18. Jahrhundert
- Die jüdische Aufklärung und die Rolle der Sprache in der Emanzipation
- Die Sprachlichen Eigenheiten der Figuren in "Reb Henoch" und deren Bedeutung
- Die Konflikte zwischen traditionellem Jiddisch und dem aufkommenden Hochdeutschen
- Die Verwendung von Sprache als Mittel der Figurenzeichnung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die sprachliche Situation der Juden in Deutschland im 18. Jahrhundert ein. Sie beschreibt die damalige Entwicklung der Sprachverhältnisse und beleuchtet den Einfluss der jüdischen Aufklärung auf die Verwendung des Jiddischen, Hebräischen und Deutschen. Zudem stellt sie den Autor Isaak Euchel und seine Komödie "Reb Henoch" vor.
Im zweiten Kapitel werden die linguistischen Eigenheiten der Juden im Stück analysiert. Es werden exemplarisch drei Charaktere ausgewählt: RebHenoch, dessen Tochter Hedwig und der Studiosus Markus. RebHenoch steht für die traditionelle Lebensweise der Juden und spricht ein sehr idiomatisches Jiddisch. Hedwig verkörpert die falsch verstandene Aufklärung und spricht ein Deutsch mit Berliner Einschlag, das von Halbbildung und aufgeschnappten Fremdsprachen geprägt ist. Markus hingegen steht für den aufgeklärten Helden und spricht ein reines Hochdeutsch, das von französischen Wendungen geprägt ist.
- Citar trabajo
- Anna Theresa Wendel (Autor), 2013, Die Sprachverhältnisse der Juden in Isaak Euchels Komödie "Reb Henoch", oder: "Woß tut me damit", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/208511
-
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X.