Die feministische Linguistik ist nicht nur bemüht zu analysieren, sondern sie übt auch ganz klar Sprachkritik.
Die feministische Linguistik bleibt also nicht bei der bloßen Deskription der Sprache stehen, sondern verbindet in politischer Absicht Analyse und Wertung. Die beabsichtigte Folge ist einen Sensibilisierungsprozess in Gang zu setzen, der darauf aufmerksam macht, dass Frauen auch in Gesprächen von Gewalt betroffen sind. (Gewalt meint in diesem Zusammenhang, dass Menschen so beeinflusst werden, dass ihre aktuelle somatische und geistige Verwirklichung geringer ist als ihre potentielle.) Allerdings ist die grundsätzliche Aussage, dass Frauen in gegengeschlechtlichen Gesprächen immer von Männern dominiert und unterdrückt werden in den linksalternativen Gruppen, die mit der Frauenbewegung sympathisieren, zum festen Bestandteil des „Wissens“ geworden. Nicht nur Fachwissenschaftler interessierte diese Thematik, sie wurde auch zugänglich gemacht für breitere Kreise durch Sprachwissenschaftlerinnen wie Senta-Trömmel Plötz und Deborah Tannen, die unter anderem populärwissenschaftlich publizieren.
Frank kritisiert die Bereitschaft der Autorin Trömmel-Plötz zu generalisierenden und uneingeschränkten Behauptungen. Jedoch räumt sie ein, dass die Thematik weiteren Kreisen zugänglich gemacht worden sei.
In ihrem Aufsatz, „Weiblicher Stil-Männlicher Stil“, beschreibt die Autorin die Gesprächsstile der Geschlechter grundsätzlich wie folgt: Sie schildert den weiblichen Kommunikationsstil als einen, der durch kooperative Gesprächsanteile gekennzeichnet ist.
Gliederung
1. Eingang
1.1 Kommunikation zwischen Männern und Frauen: ein Problemfeld?
1.2 Aktualität und Relevanz des Themas
2. Ergebnisse der Gesprächsanalyse
2.1 Begrenzte Zeit: Redezeit und Unterbrechung
2.2 Ernst ist nicht nur ein Männername: Minimalbestätigungen
2.3 Mittel der Themenkontrolle
3. Das Auftreten der Frau in der Öffentlichkeit
3.1 Frauen in der Öffentlichkeit: Die schweigende Frau
3.2 Frauen im Privatem: Niemand hört zu
4. Körpersprache
4.1 Was der Körper ausdrückt
4.2 Raum einnehmen und weibliche Agression
5. Fallbeispiel
5.1 Vorstellung des Gesprächs
5.2 Gesprächsanalyse
6. Literaturverzeichnis
Anhang:
Transkription: Berlin Mitte- Taten statt Taktik
1. Eingang
1.1 Kommunikation zwischen Männern und Frauen: ein Problemfeld?
Die feministische Linguistik ist nicht nur bemüht zu analysieren, sondern sie übt auch ganz klar Sprachkritik.
Die feministische Linguistik bleibt also nicht bei der bloßen Deskription der Sprache stehen, sondern verbindet in politischer Absicht Analyse und Wertung. Die beabsichtigte Folge ist einen Sensibilisierungsprozess in Gang zu setzen, der darauf aufmerksam macht, dass Frauen auch in Gesprächen von Gewalt betroffen sind.[1]
(Gewalt meint in diesem Zusammenhang, dass Menschen so beeinflusst werden, dass ihre aktuelle somatische und geistige Verwirklichung geringer ist als ihre potentielle.)[2]
Allerdings ist die grundsätzliche Aussage, dass Frauen in gegengeschlechtlichen Gesprächen immer von Männern dominiert und unterdrückt werden in den linksalternativen Gruppen, die mit der Frauenbewegung sympathisieren, zum festen Bestandteil des „Wissens“ geworden. Nicht nur Fachwissenschaftler interessierte diese Thematik, sie wurde auch zugänglich gemacht für breitere Kreise durch Sprachwissenschaftlerinnen wie Senta-Trömmel Plötz und Deborah Tannen, die unter anderem populärwissenschaftlich publizieren.
Frank kritisiert die Bereitschaft der Autorin Trömmel-Plötz zu generalisierenden und uneingeschränkten Behauptungen.[3] Jedoch räumt sie ein, dass die Thematik weiteren Kreisen zugänglich gemacht worden sei.
In ihrem Aufsatz, „Weiblicher Stil-Männlicher Stil“[4], beschreibt die Autorin die Gesprächsstile der Geschlechter grundsätzlich wie folgt: Sie schildert den weiblichen Kommunikationsstil als einen, der durch kooperative Gesprächsanteile gekennzeichnet ist.
Rollen- und Statusunterschiede werden abgebaut und gemeinsame Erfahrungen und Gefühle betont. Der Grundkonsens bei Frauengesprächen ist die gegenseitige Akzeptanz und eine offene und aggressionslose Atmosphäre. Keine der Gesprächsteilnehmerinnen wird unterdrückt, denn Gespräche sind eher darauf ausgerichtet Unterschiede zu vernachlässigen, Gemeinsames herauszuarbeiten und zu einem gemeinsamen Ergebnis zu gelangen. Hierarchien können auf diese Weise nicht entstehen, wenn sich alle Teilnehmerinnen über die „Regeln“ des Gesprächs einig sind. Die Gleichrangigkeit spielt somit eine der größten Rollen. Weiterhin hat jede Teilnehmerin die Möglichkeit gleich lange und gleich oft zu reden, wobei Höflichkeits- und Diskussionsregeln von allen anderen eingehalten werden.
Der männliche Gesprächstil ist dagegen anders strukturiert. Innerhalb der ersten Minuten wird eine Hierarchie unter den Gesprächsteilnehmern aufgebaut, die von Beginn an zu einer Wettkampfsatmosphäre führt. Der Drang eines Mannes, einen anderen verbal zu übertreffen, bezeichnet sie als „topping“, eine Eigenschaft, die allen Männergesprächen zugrunde liegt. Der Stil der Gespräche wird als „kompetitiv“ bezeichnet. Die Begründung dafür sieht sie darin, dass Männergespräche schnell zum Wortduell werden, bei dem es am Ende einen Sieger und viele Zuschauer gibt. Darüber hinaus setzen Männer andere Prioritäten bei Gesprächen als Frauen. Das Erlangen von Macht und Status steht im Vordergrund. Männer seien ständig darum bemüht, sich selbst positiv darzustellen und Herrschaft über andere zu gewinnen.
Der weibliche Gesprächstil wird in der deutschsprachigen Literatur einheitlich als „kooperativ“ bezeichnet. Die Bezeichnung des männlichen Stils ist nicht so eindeutig definiert. Er wird unter anderem gekennzeichnet als kompetitiv, konfrontativ, kontrovers und non-kooperativ. Schließlich lässt sich feststellen, dass die Autorinnen verschiedene Akzente setzen in ihrer Charakteristik, jedoch die gleichen Merkmalsbündel heranziehen.[5] Diese Merkmale sind damit noch sehr allgemein formuliert und sollen im Laufe der Arbeit näher beleuchtet werden.
Die Unterdrückung der Frau in gegengeschlechtlichen Gesprächen konkretisiert sich in der Behauptung, dass Männer das Rederecht der Frau missachten und durch verschiedene Strategien eine gewisse Themenkontrolle ausüben.
Männer
- beanspruchen mehr Redezeit als Frauen
- haben oder nehmen häufiger das Wort an sich
- machen längere Beiträge
- unterbrechen häufiger
- geben weniger Minimalbestätigungen als Frauen es tun.
Trömmel-Plötz betont vor allem den höheren Status, den die sich die Männer konstruieren zu Ungunsten der Frau.[6]
Wo liegt nun die Problematik bei der geschlechtsspezifischen Gesprächsanalyse. Die Autorin Frank hat sich kritisch zu den Forschungsmethoden der feministischen Linguistik geäußert. Sie stellt die Frage nach der Reliabilität und Gültigkeit der empirischen Forschung.
„ Ist die Behauptung, bestimmte sprachliche Handlungen würden häufiger von Männern gegenüber Frauen verübt als umgekehrt, durch den Stand der empirischen Forschung tatsächlich gerechtfertigt?
Trifft diese Behauptung, unabhängig vom Gesprächstyp, wirklich auf Gespräche aller Art zu?“
Das kritische Nachfragen der Autorin ergibt sich aus ihrem Eindruck, dass größtenteils mit Standarduntersuchungen gearbeitet wurde, um Belege für den einen oder anderen Sachverhalt zu finden. Hingegen würden Ergebnisse, die von den Standartuntersuchungen abwichen kaum registriert. Um einen Überblick über die verschiedenen Forschungsergebnisse zu bekommen, stellt die Autorin folgende Kategorien zusammen, mit denen in der Gesprächsanalyse schon mehrfach gearbeitet worden ist.
Dies sind die Themen Redezeit, Zahl der Redebeiträge, Unterbrechungen, Überlappungen, Minimalbestätigungen und die Mittel der Themenkontrolle.
In meiner Arbeit werde ich im Punkt 2 und 3 die Ergebnisse von Frank zu den einzelnen Aspekte zusammenfassen und dem gegenüber die Ergebnisse verschiedener Sprachwissenschaftlerinnen exemplarisch darstellen.
1.2 Aktualität und Relevanz des Themas
Natürlich ist es wichtig sich damit auseinander zusetzen, warum ein Thema für einen persönlich interessant ist und warum es eine gesellschaftliche Bedeutung hat, die unsere Lebenswirklichkeit beeinflusst.
Das Interesse an diesem, schon viel diskutiertem Thema, in der Öffentlichkeit ist nicht zu übersehen. Trotz der zahlreichen Publikationen in den vergangenen zwanzig Jahren zu diesem Thema, finden sich Sachbücher mit dem Titel, „ Warum Männer nicht zuhören und Frauen nicht einparken können“[7] in den Bestsellerlisten ganz oben. Obwohl sich dieses Werk nicht durch neue „Erkenntnisse“ auszeichnet, scheint die zentrale Aussage, dass Männer und Frauen nicht gleich sind und deshalb auch nicht die selbe Sprache sprechen, immer noch interessant zu sein. In vieler Hinsicht wird dabei auf bekannte Thesen zurückgegriffen und weitgehend generalisiert. Die Autoren des Buches führen die hohen Scheidungsraten auf die Missverständnisse zurück, die in gegengeschlechtlichen Gesprächen auftreten, zurück und haben mit ihrem Werk das Anliegen eines harmonischern Zusammenlebens der Ehepartner. Inwiefern diese Literatur dazu beitragen kann, dass Gesprächsmissverständnisse vermieden werden können, ist fraglich. Jedoch findet durch die wissenschaftliche, wie auch populär-wissenschaftliche Verbreitung eine Sensibilisierung für diese Thematik statt.
Inwiefern Frauen unter der Sprachgewalt der Männer leiden und inwiefern sie Einschränkungen unterworfen sind, wird im Verlauf der Arbeit untersucht werden. Fest steht, deshalb ist das Thema von Bedeutung, dass Einschränkungen wie Themenkontrolle und Unterbrechungen in das „Selbstbild“ eines Individuums eingreifen.
„Diese Einschränkungen sind deshalb schwerwiegend, weil insbesondere in modernen Industrienationen menschliches Handeln in weiten Bereichen sprachliches Handeln ist.
Ein eklatantes Beispiel ist der Bereich des institutionellen politischen Handelns, der (sofern der Krieg als politisches Mittel ausgeschlossen wird) buchstäblich aufgeht im sprachlichen Handeln.“[8]
Insofern muss der Vorwurf der Unterdrückung durch Sprache durchaus ernst genommen werden. Die wachsende Präsenz der Frauen in den öffentlichen Bereichen, soll den politischen und gesellschaftlichen Einfluss der Frauen forcieren, die bisher unterrepräsentiert in diesen wichtigen Entscheidungsfeldern, die unsere Wirklichkeit mitbestimmen. Dies setzt aber voraus, dass Frauen gehört und angehört werden und die Geschlechter verantwortungsbewusst miteinander umgehen.
Andererseits ist nicht zu leugnen, dass Männer und Frauen in vielen Bereichen andere Schemata benutzen, um sich verständlich zu machen. Die Auseinandersetzung mit diesem Thema ist natürlich auch eine Selbstansicht. Ich denke, in der Auseinandersetzung mit diesem Thema wird sich jeder selbst prüfen und wiedererkennen.
2. Ergebnisse der Gesprächsanalyse
2.1 Begrenzte Zeit: Redezeit und Rededauer
Ist es wirklich so, dass Männer grundsätzlich mehr Redezeit beanspruchen als Frauen? Hier muss eine Differenzierung vorgenommen werden, denn hierbei spielt die Gruppenzusammensetzung, der Kontext und das Gesprächsthema eine wichtige Rolle.
„ Die Annahme, dass Männer mehr Redezeit als Frauen beanspruchen, häufiger das Wort haben und längere Beiträge machen, ist in dieser Pauschalität nicht gerechtfertigt.“[9]
So lautet das Fazit von Frank. Die Autorin führte eine umfangreiche Untersuchung durch, indem sie 23 Analysen gegengeschlechtlicher Gespräche gegenüberstellte und unter bestimmten Fragestellungen beleuchtete.
Dabei hat sie zusammenfassend folgendes festgestellt: Es kommt zu leichten Unterschieden zwischen den Geschlechtern in den genannten Kategorien, wenn statusgleiche Männer und Frauen miteinander kommunizieren, wobei die dominante Seite mal männlich mal weiblich ist.
Eine hohe männliche Dominanz wurde von mehreren Autoren, unter anderem Trömmel-Plötz, konsistent festgestellt, wenn der Mann aufgrund seines Expertenwissens einen höheren Status inne hat als die Frau. Diese Tatsache gilt für beide Kategorien Redezeit und Dauer der Beiträge. Hat die Frau hingegen einen höheren Expertenstatus als die Männer, so ist innerhalb von zehn Kontrollgruppen ein leichtes weibliches Übergewicht festgestellt worden.[10] Hingegen wird in einer anderen Untersuchung festgestellt, dass trotz des höheren Status, die Männer in den Kategorien überwiegen. Es ist also äußerst schwierig eine allgemeingültige Aussage zu treffen.
In einer Untersuchung von Heidmann[11] wurde festgestellt, dass sich die Dominanz mit dem Thema verschiebt. Ist das Thema im Sinne der geschlechtsstereotype „neutral“, so lässt sich ein leichtes männliches Übergewicht feststellen. Wird ein „weibliches“ Thema diskutiert, ist die Verteilung symmetrisch. Eine asymmetrische Verteilung zu Gunsten des Mannes erfolgt bei einer „männlichen“ Themenwahl, beispielsweise einer Diskussion über Computer. Auch in dieser Hinsicht ergeben sich aus anderen Untersuchungen abweichende Ergebnisse. Auffällig ist jedoch die Tatsache, dass es bei allen Untersuchungen eine Übereinstimmung gibt. Wird in den Kontrollgruppen ein „weibliches[12] “ bzw. frauenpolitisches Thema behandelt, so ist die Verteilung von Redezeit und Rededauer symmetrisch oder geht zu Gunsten der Frauen.
Nicht nur die Themenwahl, die individuellen Neigungen sondern auch die Gruppengröße und Zusammensetzung spielen eine Rolle bei der Erteilung der Redezeit und Dauer. Tendenziell geht aus den Untersuchungen hervor, dass bei einer Gruppengröße von mehr als sechs Personen die Hälfte der Analysen eine große männliche Dominanz aufzeigen.
Tannen führt beispielsweise eine weitere Untersuchung von Eatkins an, die die Gesprächsdominanz von Männern belegt. Bei der Analyse einer Fachbereichssitzung einer Universität stellte sich heraus, dass die Wortbeiträge in ihrer Zeitdauer enorm
voneinander abwichen. Männer beanspruchten zwischen zehn und siebzehn Sekunden, Frauen lediglich drei bis zehn. Die längsten Wortbeiträge der Frauen waren immer noch kürzer als die kürzesten Wortbeiträge der Männer.[13]
Eine derartige Asymmetrie ist bei kleineren Gruppen seltener zu finden.[14]
Eine ähnliche Tendenz stellt die Autorin bei dem Merkmal der Öffentlichkeit fest. Wiederum die Hälfte der Untersuchungen ergeben eine krasse asymmetrische Verteilung auf der männlichen Seite, wenn die Gespräche öffentlich oder halböffentlich geführt werden. Genauer wird dies noch im Punkt 3. erläutert. Zu der Zusammensetzung der Gruppen wird vermutet, dass ein männliches Übergewicht für Frauen eher ungünstig ist, aber auch eine weibliche Mehrheit eine männliche Dominanz nicht ausschließt.
In einem Interview zum Thema „Die Front-Frauen“ im Spiegel-Reporter 11/2000 bestätigt Sandra Maischberger die Schwierigkeit der Durchsetzung in gemischtgeschlechtlichen Diskussionsrunden.
„Bei ,Talk im Turm´ war es für mich nicht nur wegen des Alters schwierig (Status), sondern auch stimmlich schwer, mich gegen die Männer durchzusetzen. Wenn man so dazwischenfiept, wirkt das ganz schnell hysterisch.“[15]
Das Fazit aus dieser Metauntersuchung lautet schließlich, dass wenn krasse Unterschiede in der Verteilung der Redezeit und der Dauer der Beiträge auftreten, dies stets zu Lasten der Frau gehen. Dabei ist es darauf hinzuweisen, dass individuelle Faktoren eine erhebliche Rolle spielen, daher kommt es zu Variationsweiten innerhalb eines Geschlechts. Männer benötigen auch in statusgleichen, nicht gegengeschlechtlichen Gesprächen überproportional mehr Redezeit als Frauen. Dies unterstützt die These von Trömmel-Plötz, dass Männer sich ihren Status innerhalb eines Gespräches zu sichern versuchen und eine Art Hierarchie aufbauen.
In Diskussionen, an denen überwiegend Frauen beteiligt waren, erfolgen die Wortübernahmen problemlos und die Frauen gingen aufeinander ein.[16]
Mit einer hohen Wahrscheinlichkeit wird der Mann mehr Redezeit beanspruchen und auch längere Beiträge bringen, wenn er einen höheren Status inne hat, Männer in der Überzahl anwesend sind, zudem die Zahl der Gesprächsteilnehmer über sechs beträgt und das Gespräch halb- bzw. öffentlich ist.
Tannen berichtet von einer wissenschaftlichen Tagung, wo Frauen 40,7 % der Vorträge hielten. Als das Publikum (42% Frauen) für die Diskussion um freiwillige Wortbeiträge gebeten wurde beteiligten sich nur 27%. Deren Redebeiträge waren in der Regel halb so lang, wie die der Männer, nämlich 23,1 zu 52,7 Sekunden.
„Swacker erläutert die Gründe und erklärt, dass die Männer ihre Frage oft mit Erklärungen einleiten, mehr als eine Frage stellen und auf die Antwort des Vorangegangenen mit einer weiteren Frage oder einem Kommentar reagieren.“[17]
Mit hoher Wahrscheinlichkeit tritt kein asymmetrisches Verhältnis auf, wenn das Thema „weiblich“ ist und die Frau einen höheren Status besitzt als der Mann.
2.2 Unterbrechungen/ Überlappungen
Ein häufig zitierter Witz in diesem Zusammenhang ist folgender:
Eine Frau will sich scheiden lassen. Als der Richter sie nach den Gründen fragt, erklärt sie, dass ihr Mann seit zwei Jahren nicht mit ihr geredet habe.
Als der Richter den Mann um eine Erklärung bittet, antwortet er: „ Ich wollte sie nicht unterbrechen.“
Zur Veranschaulichung soll erst einmal ein Beispiel von de Gruyter[18] verdeutlichen wie Gesprächschrittbeanspruchungen und Unterbrechungen bzw. Überlappungen in einem Verkaufgesprächsabschnitt analysiert werden.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Erläuterung: Die Kundin macht nach da eine kurze Pause und die Verkäuferin, die offensichtlich verstanden hat, was die Kundin sagen wollte und für die der Gesprächsbeitrag zu Ende ist, nutzt die Pause um die Kundin zu bestätigen. Sie wird aber sofort von der Kundin unterbrochen, da diese ihren Beitrag nur unterbrochen, aber noch nicht beendet hatte. Die Verkäuferin führt ihren Beitrag wiederum simultan zu einem vorläufigen Ende.
[...]
[1] Frank, S. 16
[2] vgl. Frank, S. 13
[3] Frank, S.16
[4] Trömmel-Plötz, 1984
[5] vgl. Frank, S. 17
[6] Frank, S. 18
[7] Pesae, Barabara und Allan, 2003
[8] Frank, S. 18
[9] Frank, S. 28
[10] Leet-Pellegrini, 1980 in Frank, S.26
[11] Heidmann, 1985 in ebd
[12] Weibliche Gesprächsthemen sind nach Trömmel-Plötz (1984) Lebens-, Beziehungs- und Familiengeschichten, Güter- und Preisinformationen, Schule, Ärzte etc. Männerthemen sind aus den Bereichen Beruf, Wirtschaft und Politik, sie sind sozialer, ökonomischer und politischer Natur.
[13] Tannen, S, 77
[14] vgl. Frank, S. 27
[15] Schmidt und Supp , 2000
[16] Trömmel-Plötz, 1984
[17] Tannen, S. 78
[18] de Gruynter, 1984, S. 191
- Citation du texte
- Kerstin Busack (Auteur), 2003, Geschlechtsspezifische Kommunikation, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/20837
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