Am Saaleufer gelegen thront die Giebichenstein, als bedeutendes Wahrzeichen der Stadt Halle, über ihre Umgebung. Bis in die Gegenwart durchlief sie zahlreiche bauliche und funktionelle Wandlungen. Ursprünglich errichtet um die Herrschaft Heinrichs I. und der Ottonen über die Region zu festigen beherbergt sie heute eine Hochschule für Kunst und Design und ein Architektur-Freilichtmuseum. Ziel dieser Arbeit ist es die Geschichte der Burg, in Hinblick auf die schon erwähnten baulichen und funktionellen Veränderungen, näher zu beleuchten. Darüber hinaus stellt sie einen Versuch dar die Giebichenstein in überregionale historische Zusammenhänge einzuordnen, beispielsweise in die Ostpolitik der deutschen Könige und Kaiser. Um diese Aspekte über die verschiedenen hinweg Epochen verfolgen zu können folgt die vorliegende Arbeit einer chronologischen Gliederung. Die Aufteilung der Kapitel orientiert sich hierbei an dem Datum der Gründung des Erzbistums Magdeburg im Jahre 968, da die Burg hierdurch eine wesentliche Aufwertung ihrer Position erfährt. Dementsprechend widmet sich das erste Kapitel der Geschichte der Giebichenstein bis 968, während das zweite Kapitel die Rolle der Burg im Erzbistum Magdeburg zum Schwerpunkt hat, welche durch die Fertigstellung der Moritzburg im Jahre 1503 ein jähes Ende findet. Im dritten und letzten Kapitel wird schließlich der Zeitraum zwischen 1503 und der Gegenwart beleuchtet.
Beim Schreiben dieser Arbeit hat sich vor allem Hermann Volkers „Die Entwicklung von Halle (Saale) im frühen und hohen Mittelalter“ als äußerst genaue und reichhaltige Informationsquelle erwiesen. Darüber hinaus waren die Werke von Könnemann und Neuß zu Halle sehr hilfreich.
Inhaltsverzeichnis
I. Einleitung
II. Hauptteil
1. Die Ursprünge der Giebichenstein bis 968
2. Die Giebichenstein und das Erzbistum Magdeburg bis 1503
3. Die Giebichenstein von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart
III. Fazit
IV. Anhang: Literatur- und Quellenverzeichnis, Materialien
I. Einleitung
Am Saaleufer gelegen thront die Giebichenstein, als bedeutendes Wahrzeichen der Stadt Halle, über ihre Umgebung. Bis in die Gegenwart durchlief sie zahlreiche bauliche und funktionelle Wandlungen. Ursprünglich errichtet um die Herrschaft Heinrichs I. und der Ottonen über die Region zu festigen beherbergt sie heute eine Hochschule für Kunst und Design und ein Architektur-Freilichtmuseum.
Ziel dieser Arbeit ist es die Geschichte der Burg, in Hinblick auf die schon erwähnten baulichen und funktionellen Veränderungen, näher zu beleuchten. Darüber hinaus stellt sie einen Versuch dar die Giebichenstein in überregionale historische Zusammenhänge einzuordnen, beispielsweise in die Ostpolitik der deutschen Könige und Kaiser.
Um diese Aspekte über die verschiedenen hinweg Epochen verfolgen zu können folgt die vorliegende Arbeit einer chronologischen Gliederung. Die Aufteilung der Kapitel orientiert sich hierbei an dem Datum der Gründung des Erzbistums Magdeburg im Jahre 968, da die Burg hierdurch eine wesentliche Aufwertung ihrer Position erfährt. Dementsprechend widmet sich das erste Kapitel der Geschichte der Giebichenstein bis 968, während das zweite Kapitel die Rolle der Burg im Erzbistum Magdeburg zum Schwerpunkt hat, welche durch die Fertigstellung der Moritzburg im Jahre 1503 ein jähes Ende findet. Im dritten und letzten Kapitel wird schließlich der Zeitraum zwischen 1503 und der Gegenwart beleuchtet.
Beim Schreiben dieser Arbeit hat sich vor allem Hermann Volkers „Die Entwicklung von Halle (Saale) im frühen und hohen Mittelalter“ als äußerst genaue und reichhaltige Informationsquelle erwiesen. Darüber hinaus waren die Werke von Könnemann und Neuß zu Halle sehr hilfreich.
II. Hauptteil
1. Die Ursprünge der Giebichenstein bis 968
Der Name Giebichenstein geht zurück auf eine frühzeitliche Nutzung durch die Germanen etwa ab 500 v. Chr.[1] Sie huldigten in einer in diesem Gebiet errichteten Kultstätte dem Gott Wodan auch Givico oder eben Giebich genannt.[2] Die weitere Geschichte des Saalefelsens und seiner Umgebung bleibt zunächst vage. Möglicherweise war er später Standort eines unter Karl dem Großen errichteten fränkischen Kastells genannt „Halla“, welches als Namensgeber für die spätere Stadt angesehen werden kann.[3] Zwar ist die Existenz dieses Kastells durch mehrere Quellen historisch abgesichert, allerdings ist der Giebichenstein nur einer, wenn auch ein sehr wahrscheinlicher, der möglichen Standorte, so dass auch über diesen Abschnitt der Geschichte des Felsens nur spekuliert werden kann.[4] Sollte das Frankenkastell aber tatsächlich hier zu verorten sein, so befand es sich wahrscheinlich auf der Fläche des heutigen Amtsgartens.[5]
Die eigentliche Geschichte der Burg Giebichenstein beginnt unter der Herrschaft König Heinrich I. über das ostfränkisch-deutsche Reich von 919 bis 936. Ihm gelang es, die Eroberung des Sorbenlandes durch erfolgreiche Feldzüge in den Jahren 928 und 929 abzuschließen.[6] Als Folge dessen verschob sich die Grenze des Reichs nach Osten, so dass das Saalegebiet seine Bedeutung als Grenzraum verlor.[7]
Nichtsdestotrotz erfolgte in dieser Zeit die Errichtung der Unterburg der Burg Giebichenstein auf dem Gebiet des heutigen Amtsgartens, wo sich zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich schon eine alte slawische Volksburg befand.[8] Geschuldet war dieser Bau der veränderten Ostpolitik Heinrich I., die in der Regierungszeit Otto I. von 936 bis 973 ihre Fortsetzung fand.[9] Ziel war es nicht mehr die Gebiete im Osten durch eine aus Tributzahlungen resultierende Abhängigkeit indirekt zu regieren sondern vielmehr dauerhaft zu besetzen und in das Reich einzubinden.[10] Geschehen sollte dies durch die Organisation der betreffenden Gebiete in einem System aus Mark- und Burgwarden in der Hoffnung so eine Zentralisierung der Macht herbeiführen zu können.[11] Zusätzlich hatten christliche Missionen die Aufgabe religiöse Einheit herzustellen.[12] Dieses Gefüge sah vor ein bis zwei Dutzend Dörfer unter die Verwaltung einer Burg zu stellen, mehrere dieser Burgwarde wiederum ergaben dann eine Markgrafschaft.[13] Der einzelnen Burg kam in diesem System wahrscheinlich die Aufgabe zu der Bevölkerung im Krieg Zuflucht zu bieten und als Stützpunkt für militärische Operationen zu fungieren.[14] Im Gegenzug musste die Bevölkerung eine als Burgbann bezeichnete Abgabe entrichten, die dem Kirchenzehnt recht ähnlich war, welcher ebenfalls durch die jeweilige Burg eingetrieben wurde.[15]
[...]
[1] Vgl. Neuß, Erich/Piechocki, Werner: Halle an der Saale, Dresden 1955, S.12.
[2] Vgl. ebd.
[3] Vgl. Herrmann, Volker: Die Entwicklung von Halle (Saale) im frühen und hohen Mittelalter, Halle 2001, S.32f.
[4] Vgl. ebd., S.32.
[5] Vgl. ebd. Siehe Anhang: Material A.
[6] Vgl. Herrmann, Volker: Die Entwicklung von Halle (Saale) im frühen und hohen Mittelalter, Halle 2001, S.31.
[7] Vgl. ebd.
[8] Vgl. Neuß, Erich/Piechocki, Werner: Halle an der Saale, Dresden 1955, S.12. Siehe Anhang: Material A.
[9] Vgl. Herrmann, Volker: Die Entwicklung von Halle (Saale) im frühen und hohen Mittelalter, Halle 2001, S.31ff.
[10] Vgl. ebd., S.31.
[11] Vgl. ebd.
[12] Vgl. ebd.
[13] Vgl. ebd.
[14] Vgl. ebd., S.32.
[15] Vgl. ebd.
- Citation du texte
- Jan Trützschler (Auteur), 2003, Geschichte der Burg Giebichenstein, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/20808
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