Der 2009 erschienen Roman Guantanamo Boy avancierte mittlerweile zu einem der bekanntesten Jugendromane in Großbritannien.
Er beschreibt einen Zeitraum von rund zwei Jahren, in dem sich das Leben des 15 jährigen Khalid dramatisch verändert. Khalid gehört zur zweiten Einwanderungsgeneration pakistanischer Eltern und ist (scheinbar) in der englischen Gesellschaft angekommen. Während eines Besuchs in Pakistan wird er verhaftet und als potentieller Terrorist an die USA ausgeliefert. Er wird in Guantanamo Bay inhaftiert und präsentiert dem Leser die Hölle auf Erden aus der Perspektive eines Jugendlichen. Amerika wird hier als torture nation beschrieben, die die traumatischen Ereignisse des 11. September 2001 mit einer Aufgabe des verklärten Blickes von Amerika beantwortet (melting pot idea, incarnation of democracy, land of hope and freedom etc.)
Perera gelingt mit diesem Roman nicht nur eine kritische Reflexion der Vereinigten Staaten von Amerika, sondern durch die Wahl von Guantanamo Bay als Haupthandlungsort auch eine aktuelle Präsentation der Robinsonade.
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkung
- Das Gefangenenlager Guantanamo Bay
- Identität in 'Guantanamo Boy'
- Der islamisch-britische Jugendroman 'Guantanamo Boy' - die Beschreibung des Scheiterns eines hybriden Lebensentwurfes
- Guantanamo Boy - eine moderne Variante der Robinsonade?
- Schlussbemerkungen
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht den Roman „Guantanamo Boy“ von Anna Perera (2009) und analysiert die Darstellung islamischer Identität und Hybridität im Kontext des Gefangenenlagers Guantanamo Bay. Die Arbeit beleuchtet die literarische Konstruktion des Protagonisten Khalid, der zwischen westlichen und islamischen Lebensentwürfen gefangen ist, und die Rolle des Romans als kritisches Spiegelbild der globalen Machtverhältnisse und der Folgen des „War on Terror“.
- Islamische Identität im Kontext des Westens
- Hybridität und die Fragilität von Identität
- Kritik an der westlichen Politik und dem „War on Terror“
- Das Gefangenenlager Guantanamo Bay als Symbol für die moderne Welt
- Die Robinsonade als literarisches Genre und ihre Anwendung auf den Roman
Zusammenfassung der Kapitel
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Die Einleitung stellt den Roman „Guantanamo Boy“ von Anna Perera vor und erläutert den Kontext des Werkes innerhalb der zeitgenössischen islamischen Literatur. Der Roman wird als ein Beispiel für „writing back“ betrachtet, das sich kritisch mit westlichen Machtstrukturen auseinandersetzt.
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Dieses Kapitel beleuchtet die Geschichte des Gefangenenlagers Guantanamo Bay und seinen Zusammenhang mit der amerikanischen Reaktion auf die Terroranschläge vom 11. September 2001. Die Diskussion um den legalen Status der Gefangenen und die Frage der humanitären Behandlung werden analysiert. Die politische und gesellschaftliche Bedeutung des Lagers im Kontext des „War on Terror“ wird ebenfalls betrachtet.
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Das Kapitel untersucht die Identitätsproblematik im Roman „Guantanamo Boy“. Der Handlungsort Guantanamo Bay wird als Symbol für die Fragilität der modernen Identität betrachtet, die durch die globalen Machtverhältnisse und den Konflikt zwischen Islam und Westen geprägt ist. Die literarische Konstruktion des Protagonisten Khalid, der zwischen westlichen und islamischen Lebensentwürfen gefangen ist, wird analysiert.
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Dieses Kapitel analysiert den Roman „Guantanamo Boy“ als islamisch-britischen Jugendroman und beleuchtet die Darstellung des Scheiterns eines hybriden Lebensentwurfes. Der Protagonist Khalid steht exemplarisch für die Herausforderungen, denen junge Menschen mit Migrationshintergrund in der modernen Gesellschaft gegenüberstehen. Die Bedeutung der Adoleszenz als Phase des Aufbegehrens und der Identitätsfindung wird im Kontext der traumatischen Erfahrungen Khalids im Gefangenenlager betrachtet.
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Das Kapitel diskutiert die Frage, ob „Guantanamo Boy“ als moderne Variante der Robinsonade verstanden werden kann. Die literarischen Merkmale der Robinsonade werden analysiert und auf den Roman übertragen. Die Bedeutung der Insel als Ort der Isolation und der Selbstfindung wird im Kontext der globalen Machtverhältnisse und des „War on Terror“ betrachtet. Der Roman wird als negative Robinsonade kategorisiert, die die Desillusionierung und die Ohnmacht des modernen Menschen im Angesicht der globalen Konflikte zeigt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen islamische Identität, Hybridität, Guantanamo Bay, „War on Terror“, Globalisierung, Robinsonade, Jugendroman, Migrationsliteratur, Postkolonialismus, Trauma, Transnationalismus, Transkulturalismus.
- Citar trabajo
- Matthias Dickert (Autor), 2013, Islamische Identität und Hybridität in Anna Pereras Roman "Guantanamo Boy", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/207859
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