Diese Arbeit ist in fünf Kapitel unterteilt. Das erste Kapitel bietet eine Einleitung in die Thematik, Zielsetzung und Aufbau im Bereich Mobile Business. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit den Definitionen und technologischen Grundlagen. Es gibt Auskunft über die eingesetzten Übertragungs-, Dienstleistungs-, Lokalisierungstechnologien und Micromobility. Diese technologischen Entwicklungen sind einer der Hauptgründe dafür, warum das Mobile Business gerade jetzt eine solche Aktualität aufweist. Im dritten Kapitel gehen wir auf die theoretischen Grundlagen der Geschäftsmodelle ein. Hier wird aufgezeigt, welchen Nutzen die betrachtete Zielgruppe aus dem Mobile Business ziehen kann. Anschliessend werden die einzelnen Beteiligten und deren Position im Umfeld des Mobile Business genauer betrachtet. Das vierte Kapitel zeigt die Einsatzpotentiale von Mobile Business im Bereich der Finanzdienstleistungen auf und bietet, soweit möglich, Beispiele für bereits realisierte Modelle. Dabei werden die Finanzdienstleistungen Mobile Banking, -Brokerage und -Payment ausführlicher beleuchtet und ihre Stärken und Schwächen herausgearbeitet. Im letzten Kapitel erfolgt dann eine Zusammenfassung mit einer Schlussbetrachtung.
Inhaltsverzeichnis
B. Abkürzungsverzeichnis
C. Tabellenverzeichnis
D. Abbildungsverzeichnis
1. Einleitung
1.1 Thematik
1.2 Zielsetzung
1.3 Gang der Untersuchung
2. Grundlagen mobiler e-Business-Anwendungen
2.1 Begriffsdefinitionen
2.1.1 Mobile-Business
2.1.2 E-Business versus M-Business
2.2 Technologische Voraussetzungen
2.2.1 Übertragungstechnologien
2.2.2 Dienstleistungstechnologien
2.2.3 Micromobility
2.2.4 Lokalisierungstechnologien
3. Theoretische Grundlagen der Geschäftsmodelle
3.1 Definition Geschäftsmodell
3.2 Wertbeitrag
3.3 Beteiligte
3.3.1 Zielgruppe
3.3.2 Netzbetreiber
3.3.3 Content-Anbieter
3.3.4 Sonstige Beteiligte
3.4 Erlösquellen
3.4.1 Netzbetreiber und Endkunde
3.4.2 Content-Anbieter und Endkunde
3.4.3 Netzbetreiber und Content-Anbieter
3.5 Strategie
4. Einsatzpotentiale von Mobile Business anhand Mobiler Finanzdienstleistungen
4.1 Mobile Banking und -Brokerage
4.1.1 Begriffsdefinition
4.1.2 Anforderungen von Kunden und Anbieter
4.1.3 Technologische Voraussetzungen
4.1.4 Akteure und Szenarien des Mobile Banking und –Brokerage
4.1.5 Praxisbeispiele
4.1.6 Verbreitung, Potentiale und zukünftige Marktentwicklung
4.2 Mobile Payment
4.2.1 Begriffsdefinition
4.2.2 Anforderungen von Kunden und Anbieter
4.2.3 Technische Voraussetzungen
4.2.4 Akteure und Szenarien des Mobile Payment
4.2.5 Praxisbeispiele
4.2.6 Verbreitung, Potentiale und zukünftige Marktentwicklung
4.3 Stärken und Schwächen des Mobile Banking, -Brokerage und –Payment
4.4 Sicherheitsaspekte
4.4.1 Sicherheit bei Bezahlverfahren
4.4.2 Absicherung von Sicherheitsprotokollen
4.4.3 Datenschutz (Location Based Services)
5. Zusammenfassung und Schlussbetrachtung
E. Literaturverzeichnis
B. Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
C. Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Location Based Service
Tabelle 2: Die Wertschöpfungskette des M-Business
Tabelle 3: Gegenüberstellung der Angebote von mobilen Diensten der Banken
Tabelle 4: Zugangsdaten zu Mobile Banking der Berliner Sparkasse
Tabelle 5: GPRS Konfiguration der Berliner Sparkasse
Tabelle 6: Zugangsdaten zu Mobile Brokerage der Dresdner Bank
Tabelle 7: Wachstum neuer Nutzer in Deutschland und Europa nach Datamonitor
Tabelle 8: Dimension für die Kategorisierung von Mobile Payment
Tabelle 9: Stärken und Schwächen der mobilen Finanzdienstleistungen
D. Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: E-Business vs. M-Business
Abbildung 2: Attributes of Mobile Communication
Abbildung 3: Entwicklung der Datenübertragungsraten
Abbildung 4: Anstieg der europäischen SMS-Nutzer in den nächsten Jahren
Abbildung 5: Komponenten des Geschäftsmodells
Abbildung 6: Anteil der Branchen am M-Commerce in 2003
Abbildung 7: Modell des M-Banking
Abbildung 8: Modell des M-Brokerage
Abbildung 9: Einige Anbieter von Mobile Banking und -Brokerage
Abbildung 10: Mobil geführte Bankkonten in Deutschland und Europa, in Tausend
Abbildung 11: M-Brokerage-Markt in Deutschland
Abbildung 12: Beispiel einer Paybox-Nutzung
1. Einleitung
1.1 Thematik
Der Globalisierungsprozess der Wirtschaftsmärkte erfordert fortlaufende Veränderungen in den Marktstrukturen. Zunehmender Wettbewerb und technischer Fortschritt verlangen neue Herausforderungen für die Unternehmen. Neue Lösungen müssen schnell genug auf den Markt gebracht werden, um Änderungen in den Verhaltensweisen oder im Lebensstil der Konsumenten gerecht zu werden. Damit steigt die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und sie können im Markt überleben. Eine der im Moment bedeutendsten Veränderungen im Geschäftsumfeld ist die steigende Nachfrage nach Mobilität. Immer mehr Menschen möchten unabhängig von Ort und Zeit, mobilen Zugriff auf Informationen haben, um unmittelbare Entscheidungen zu treffen. Der Ursprung oder das Format der Informationen ist dabei unerheblich. Um die geschäftlichen und persönlichen Anforderungen des mobilen Konsumenten zufrieden zu stellen, reicht Sprache allein als Kommunikationsmittel nicht mehr aus. Der mobile Zugang zu Daten wird zusätzlich benötigt. Das bedeutet, dass Konsumenten, Gesellschafter und Mitarbeiter, wo immer sie sind und wann immer sie wollen, den Zugang zu Informations- und Unterhaltungsanwendungen und Diensten eines Unternehmens haben sollten. Unter den Faktoren, die zu dem steigenden Bedarf von mobilem Datenaustausch geführt haben, ragen das explosionsartige Wachstum des Internets und die steigende Popularität mobiler Endgeräte[1] heraus. Die Mobilfunkbranche ist der wachstumsintensivste Bereich der Telekommunikationsindustrie. Analysten und Marktforscher prognostizieren für die kommenden Jahre enorme Wachstumsraten für das Mobile Business. Mit den neuen Technologien wie General Packet Radio Service (GPRS) und Universal Mobile Telecommunications System (UMTS) werden Mobiltelefone zu multimedialen Endgeräten und wandeln sich zum universellen und personalisierten Assistenten. Insgesamt werden vier Trends für eine riesige Nachfrage nach neuen Mobilfunkdienstleistungen sorgen:
- Zunahme der Marktdurchdringung von Mobiltelefonen
- Höhere Bandbreiten durch HSCSD, GPRS und UMTS ermöglichen die Bereitstellung neuer, leistungsfähiger Mobilfunkanwendungen
- Schnelle Markteinführung von UMTS zur Verkürzung der Amortisationszeit
- Technologische Innovationen der Geräte, z.B. grössere Displays
Das Mobiltelefon, wie es in der heutigen Form erhältlich ist, hat sich von einem Luxusgut hin zu einem der beliebtesten elektronischen Gebrauchsgüter der heutigen Zeit für jedermann entwickelt. In Europa nimmt die mobile Kommunikation aufgrund der einheitlichen Standards weitaus stärker zu, als die Kommunikation übers Internet. Mit der Nutzung der Funknetze nimmt auch die Zahl der Applikationen und Dienstleistungsangebote zu. Die Konsequenz daraus ist, dass das Internet mobil wird und ein neues Gebiet an Möglichkeiten für den Austausch von Geschäftsdaten jeglicher Art mittels mobiler Kommunikationsmittel entsteht: das Mobile Business. Märkte, Marken und Kunden sind dadurch ungebunden. Dem immer stärker expandierenden mobilen Kommunikationsmarkt werden so neue Dienstleistungen und Produkte eröffnet und eine Vielzahl von neuen Endabnehmern zugänglich gemacht. Viele Anwendungen, die vorher nur über einen stationären Internetzugang möglich waren, werden schon bald mobil erreichbar sein. Sofortige Verfügbarkeit ist das Schlüsselkonzept für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit.
Noch haben die Konsumenten bei der Nutzung mobiler Daten mit verschiedenen Hürden zu kämpfen: Sie ist zu kompliziert, zu teuer und zu langsam. Doch der signifikante technologische Prozess in den vergangenen Jahren und die Schaffung weltweiter Standards wie des Wireless Application Protocol (WAP) oder des Universal Mobile Telecommunications System (UMTS) versuchen, diesen Hindernissen entgegenzutreten. Damit sind die Unternehmen in der Lage, Mobiltelefonbesitzern relevante personalisierte Dienste anzubieten, die ihren Wünschen entsprechen. Das Mobiltelefon wird zum Multifunktionsgerät, mit dem man Anrufe tätigen, Rechnungen bezahlen, Tickets kaufen, e-Mails lesen und seine eigene Agenda führen kann.
1.2 Zielsetzung
Ziel der Arbeit ist es, einen möglichst überschaubaren Einblick in den Mobile-Business-Markt zu geben, die wichtigsten bzw. zukünftigen mobilen Finanzdienstleistungen, wie Mobile Banking, -Brokerage und –Payment, zu beleuchten, die einzelnen Hauptakteure zu bestimmen, eine Aufklärung zu geben, welche Auswirkungen bzw. Möglichkeiten in diesem Marktsegment für die Anbieter und Kunden, die in diesem Sektor vertreten sind bzw. vertreten sein werden, entstehen.
- Welche Finanzdienstleistungen werden die kritische Masse dazu bewegen, das mobile Internet zu nutzen?
- Welche Technologien und zukünftigen Entwicklungen sind für das mobile Internet zu erwarten?
- Welche neuen Geschäftsmodelle resultieren aus dem Mobile Business und wie kann Mehrwert geschaffen werden?
- Wer sind die Hauptakteure im Mobile Business und welche Strategien sollten sie verfolgen?
- Welche Anwendungen und Inhalte im mobilen Internet werden sowohl für Konsumenten als auch für Unternehmen einen Nutzen erzeugen?
1.3 Gang der Untersuchung
Diese Arbeit ist in fünf Kapitel unterteilt. Das erste Kapitel bietet eine Einleitung in die Thematik, Zielsetzung und Aufbau im Bereich Mobile Business. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit den Definitionen und technologischen Grundlagen. Es gibt Auskunft über die eingesetzten Übertragungs-, Dienstleistungs-, Lokalisierungstechnologien und Micromobility. Diese technologischen Entwicklungen sind einer der Hauptgründe dafür, warum das Mobile Business gerade jetzt eine solche Aktualität aufweist. Im dritten Kapitel gehen wir auf die theoretischen Grundlagen der Geschäftsmodelle ein. Hier wird aufgezeigt, welchen Nutzen die betrachtete Zielgruppe aus dem Mobile Business ziehen kann. Anschliessend werden die einzelnen Beteiligten und deren Position im Umfeld des Mobile Business genauer betrachtet. Das vierte Kapitel zeigt die Einsatzpotentiale von Mobile Business im Bereich der Finanzdienstleistungen auf und bietet, soweit möglich, Beispiele für bereits realisierte Modelle. Dabei werden die Finanzdienstleistungen Mobile Banking, -Brokerage und –Payment ausführlicher beleuchtet und ihre Stärken und Schwächen herausgearbeitet. Im letzten Kapitel erfolgt dann eine Zusammenfassung mit einer Schlussbetrachtung.
2. Grundlagen mobiler e-Business-Anwendungen
2.1 Begriffsdefinitionen
Die Begriffe Mobile Business, mobiler E-Business und M-Business sind als Synonyme zu betrachten. In diesem Kapitel werden diese Begriffe näher erläutert.
2.1.1 Mobile-Business
Ein in den letzten Jahren dominierender Begriff ist E-Business oder auch Electronic Business. Darunter verstehen wir den Austausch von Waren, Dienstleistungen oder Daten zwischen Unternehmen und dem Endverbraucher oder von Unternehmen untereinander. Entscheidend sind hierbei die Technologie des Datenaustauschs sowie die Inhalte der ausgetauschten Daten. Als Medium dient hierbei das stationäre Internet. Das betriebene E-Business auf Basis stationärer PCs stiess zuvor noch an Grenzen, die eine Verbreitung auf alle Wirtschaftsbereiche behindert haben. Die Anschaffung eines PCs stellt für den Endverbraucher eine relativ hohe Investition dar. Zudem wird eine gewisse Kompetenz in Bezug auf Bedienung des Mediums vorausgesetzt. Ein wichtiger Grund für Internetuser E-Business-Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen, ist die Angst vor unsicheren Bezahlungsweisen und dem Missbrauch von eingegebenen Daten. Das hatte bisher zur Folge, dass persönliche Daten nur selten bei den Internetanbietern in ein Kundenprofil eingegeben wurden, um ihnen eine Auswahl an personalisierten Angeboten bieten zu können.[2]
Obwohl sich die Anwendungen im E-Business noch nicht in allen Wirtschaftszweigen durchsetzen konnten, ist bereits eine neue Entwicklungsstufe eingetreten (das M-Business). Mobile Business ist die Integration von Mobilität, Internet und E-Business. Es umfasst Infrastruktur, Lösungen und Dienstleistungen. Kernpunkt hierbei ist die Möglichkeit jederzeit und von jedem Ort über Mobilfunknetze über jedes Netzwerk mit jedem Mobilgerät in jeder Situation kommunizieren und Geschäfte machen zu können. Es bietet Einzelpersonen und Unternehmen uneingeschränkte Mobilität und Flexibilität, um neue Geschäftsmodelle und neue Umsätze zu generieren.[3] Unter Marktforschern gilt M-Business als das Geschäftsfeld der Zukunft. Die Londoner Forschungsgruppe Durlacher prognostiziert vom mobilen Handel in Europa für das Jahr 2005 Umsätze in Höhe von 76,4 Milliarden Euro.[4] Wesentliche Treiber für M-Business sind:
- der hohe Anteil von mobilen Endgeräten in der Bevölkerung
- die hohe tägliche Nutzungsdauer von mobilen Endgeräten
- die rapide technische Weiterentwicklung der Mobilfunktechnologie
Für M-Business lassen sich zwei deutlich voneinander unterschiedliche Begriffsauffassungen finden:
Einerseits kann Mobile Business als die Nutzung mobiler Technologie beschrieben werden, um bestehende Geschäftsprozesse zu verbessern und zu erweitern, oder um neue Geschäftsfelder zu erschliessen. Dabei ist anzumerken, dass die Intensität solcher Veränderungen weitaus höher sein wird, als beim E-Business, denn die mobilen Technologien zeichnen sich durch einige besondere Merkmale aus, welche die Technologien des E-Business nicht oder nur in Ansätzen besitzen. Im Wesentlichen sind dies die Lokalisierbarkeit, die Erreichbarkeit und die eindeutige Identifizierbarkeit. Zum anderen wird mit Mobile Business aber auch die Gesamtheit aller Aktivitäten, Prozesse und Anwendungen in Unternehmen bezeichnet, welche mit mobilen Technologien durchgeführt oder unterstützt werden.
Die kunden- oder geschäftsorientierten Anwendungen würde man in diesem Fall unter Mobile Commerce zusammenfassen. Für die übrigen Anwendungen (z.B. Unterstützung der Administration, der internen Koordination oder sonstiger Organisationsaufgaben) können die Bezeichnung Mobile Services, mobile Dienstleistungen oder einfach mobile Applikationen verwendet werden. Anschliessend werden die M-Business Definitionen von Zobel, Hartmann und der SAP AG angeführt:
Der Begriff Mobile Business wird von Jörg Zobel folgendermassen definiert: „ Unter Mobile Business verstehe ich alle auf mobilen Geräten (Devices) ausgetauschten Dienstleistungen, Waren sowie Transaktionen, die zwischen Unternehmen und Kunden (B2C), Unternehmen und Unternehmen (B2B), Unternehmen und Professionals (B2P), Konsumenten und Konsumenten (C2C), Unternehmen und Geräten (B2D), Geräten und Professionals (D2P) sowie Geräten und Geräten (D2D)“.[5]
Die Begriffsbestimmung Hartmanns lautet: „M-Commerce bezeichnet das eigentliche Generieren von Umsätzen unter Einbeziehung mobiler Technologien, also den Einkauf bzw. Verkauf. Mobile Business hingegen ist weiter gefasst. Neben dem Absatz von Waren und Dienstleistungen bezeichnet Mobile Business auch innerbetriebliche Vorgänge und Prozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette eines Unternehmens“.[6]
Eine weitere Definition wird von der SAP AG angeführt: „SAP AG definiert Mobile Business als einen Erweiterungsprozess von unternehmensrelevanten Computeranwendungssystemen für alle Anwender wie Arbeitnehmer, Partner, Lieferanten und Kunden, unabhängig von Zeit, Ort, Vorhandensein von Netzwerkverbindung via mobilen Geräten wie Handys, Palm- und Kleinstcomputern, sowie mobilen Industriegeräten“.[7]
Im Rahmen dieser Arbeit wird unter Mobile Business der Austausch von Geschäftsdaten jeglicher Art mittels mobiler Kommunikationsmittel verstanden. Der Begriff Geschäftsdaten beschränkt sich nicht nur auf die Abwicklung von Transaktionen von Gütern und Dienstleistungen. Es sind vielmehr alle Daten gemeint, die zum Betrieb eines Geschäftes erforderlich sind. Das M-Business umfasst somit persönliche Mobilität, Arbeitsplatzmobilität, Mobilität von Dienstleistungen und Anwendungen sowie Business Mobilität.
2.1.2 E-Business versus M-Business
Heutzutage wird der Begriff E-Business für fast alles verwendet, was im Internet geschieht. Wie aber grenzt sich M-Business davon ab und warum ist M-Business so wichtig? Durch M-Business werden die bislang getrennten Technologiebereiche Mobilfunk und Datenkommunikation in das Umfeld des E-Business integriert, d.h. dass das stationäre, ortsgebundene E-Business um den Faktor der Mobilität erweitert wird. Im Gegensatz zum E-Business, das den Austausch von Geschäftsdaten jeglicher Art über eine feste elektronische Plattform (PC) repräsentiert, steht M-Business für den mobilen Austausch.
Die Bedeutung von M-Business leitet sich im Wesentlichen aus zwei Faktoren her. Erstens werden mehr Menschen vom M-Business erreicht als vom E-Business. Der zweite wesentliche Grund für die Bedeutung von M-Business liegt in der zeitlich ausgedehnteren Verfügbarkeit von M-Business. E-Business kann nicht überall genutzt werden. M-Business hingegen ist rund um die Uhr und an jedem Ort verfügbar [vgl. Abbildung 1].
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1 : E-Business vs. M-Business[8]
Durlacher Research Ltd. unterscheidet folgende Attribute des M-Business, die in Zukunft eine immer grössere Rolle spielen werden.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2 : Attributes of Mobile Communication[9]
Ubiquity (Allgegenwart)
Der Planungsprozess eines Konsumenten wird durch den expliziten Vorteil mobiler Endgeräte, von überall auf Informationen in Echtzeit zugreifen und Transaktionen durchführen zu können, deutlich reduziert. Die Nutzung einer beliebigen mobilen Anwendung kann so unabhängig vom Aufenthaltsort des Endverbrauchers spontan verlaufen. Hieraus entstehen zahlreiche Vorteile. Beispielhaft sei die Möglichkeit genannt, dass Kunden in einem Geschäft Preisvergleiche für angebotene Waren durchführen können.
Reachability (Erreichbarkeit)
Wichtig für Nutzer, die überall und zu jeder Zeit erreichbar sein wollen. Der Nutzer hat sogar die Möglichkeit seine Erreichbarkeit auf bestimmte Zeiten und Personen zu beschränken. Zeitkritische Daten können somit deutlich schneller empfangen werden als mit einem stationären PC.
Security (Sicherheit)
Die Sicherheit ist durch die Smartcard (SIM-Karte) im mobilen Endgerät gewährleistet. Sie stellt die Authentifizierung des Besitzers sicher und bietet somit bessere Sicherheit als die stationäre Internetumgebung.
Convenience (Benutzerfreundlichkeit)
Benutzerfreundlichkeit ist ein Attribut das mobile Geräte charakterisiert. Mobile Endgeräte speichern Daten, sind immer zur Hand und werden immer einfacher bei ihrer Bedienung.
Localisation (Lokalisierung)
Ermöglichung der exakten Standortbestimmung des Benutzers durch zusätzliche Positionierungstechnologie wie GPS. Dadurch kann der Nutzer und der Anbieter genau auf seinen Standort angepasste Dienstleistungen abrufen oder anbieten.
Instant Connectivity (Direkte Verbindung)
Eine direkte Verbindung ins Internet vom mobilen Endgerät aus, wird mit der Einführung von GPRS und UMTS zur Realität. Endgeräte müssen dabei nicht wie stationäre PCs per Einwahl mit dem Internet verbunden werden. Sie können unverzüglich benutzt werden.
Personalisation (Personalisierung)
Benutzer sind aufgrund der in das Mobiltelefon integrierte SIM-Karte und der persönlichen Rufnummer eindeutig identifizierbar.[10]
Wie bei jedem neuen Verfahren gibt es auch bei M-Business-Diensten Nachteile, die es bei der Konzeption neuer Business-Modelle zu berücksichtigen gilt. Beispielsweise muss wegen der begrenzten Displaygrösse auf Graphiken verzichtet werden. Die winzigen Displays und Eingabetastaturen sind, auch wenn sie in den nächsten Jahren grösser werden sollen unkomfortable. Zudem sind derzeit nur begrenzt hohe Übertragungsraten möglich. Besonders erschwerend sind die geringen Speicherressourcen der Endgeräte. Die deutlichen Vorteile der mobilen Endgeräte gegenüber PCs räumen M-Business eine deutlich höhere Marktchance als E-Business ein.
2.2 Technologische Voraussetzungen
Das Wachstum im M-Business hängt vor allem von den dazugehörigen Übertragungs- und Dienstleistungstechnologien ab. Ohne die Existenz und die permanente Weiterentwicklung solcher Basistechnologien, stehen die Chancen für ein rasches Wachstum im mobilen Markt eher schlecht. In diesem Kapitel werden die grundlegenden Mobilfunktechnologien vorgestellt, die derzeit im Einsatz sind bzw. in naher Zukunft in Betrieb gehen werden.
2.2.1 Übertragungstechnologien
2.2.1.1 GSM
Die Grundidee von Mobilfunknetzwerken, Sprache zu transportieren, führte dazu, dass die Übertragung von Daten zunächst vernachlässigt wurde. Erst mit der Einführung des Global System for Mobile Communications (GSM), eines weltweit akzeptierten Standards der mobilen Kommunikation, wurden neben der Sprachübertragung noch drei weitere Dienste geboten: Daten-, Fax- und Kurznachrichtenkommunikation.[11]
Dieses zellulare, digitale Mobilkommunikationssystem basiert auf einem europäischen Standard, welcher im Rahmen des European Telecommunications Standards Institute (ETSI) definiert und mittlerweile von 396 Netzbetreibern in 150 Ländern übernommen wurde.[12] Seit 1989 war ETSI für die Findung des GSM-Standarad zuständig. GSM verfügt über drei verschiedene Frequenzbereiche:
- GSM 900 (Uplink 800-915 MHz, Downlink 925-960 MHz):
Europa, grosse Teile von Asien und die meisten anderen Staaten. Das GSM-900-Frequenzband wird dabei in 124 Frequenzkanäle aufgeteilt.
- GSM 1800 (Uplink 1710-1785 MHz, Downlink 1805-1880 MHz):
Europa, grosse Teile von Asien und die meisten anderen Staaten. Das GSM-1800-Frequenzband besteht aus 374 Frequenzkanälen.
- GSM 1900 (Uplink 1850-1910 MHz, Downlink 1930-1990 MHz):
Nord- und Südamerika, einige Inselstaaten sowie Thailand. Dieses Frequenzband wird in 299 Frequenzkanäle aufgeteilt.[13]
Das GSM-Netz, wie alle verbindungsorientierten Übertragungssysteme, dient in erster Linie der Sprachübertragung und ist, ausser für das Senden von Kurznachrichten, nur sehr bedingt für den Datentransfer geeignet. Die Übertragungsraten des bestehenden GSM Netzes sind nach Abzug der Fehlerkorrektur mit 9,6 Kbit/s im Vergleich zu einem derzeit üblichen Modem mit Geschwindigkeiten von bis zu 56 Kbit/s deutlich geringer.[14] Die Abrechnung erfolgt nach der Zeitdauer, die für ein Gespräch oder eine Datenverbindung benötigt wird.
2.2.1.2 HSCSD
Eine weitere Übertragungstechnologie, die auf Basis vorhandener GSM-Netze zum Einsatz kommt, ist die High Speed Circuit Switched Data (HSCSD). Wie GSM zählt auch HSCSD noch zur zweiten Mobilfunkgeneration. Die deutlich leistungsfähigere Übertragungstechnik ist seit 1999 auf dem Markt. Sie nutzt zur Steigerung der Übertragungskapazität in GSM-Netzen das Verfahren der Kanalbündelung. Dem Nutzer werden gleich mehrere GSM-Kanäle zugewiesen. Hierbei verhält sich das System so, als würde ein Endgerät mehrere Gespräche gleichzeitig führen. Diese Übertragungstechnologie arbeitet in zwei Stufen. Die erste Implementierungsstufe erhöht die Bandbreite von Datenkommunikation von 9,6 Kbit/s auf 14,4 Kbit/s. Erreicht wird dies durch den Wegfall eines Teils der Fehlerbeseitigungsprotokolle. In der zweiten Stufe wird durch Bündelung von theoretisch acht realisiert aber vier GSM-Kanälen eine Bandbreite von 57,6 Kbit/s, wobei die Kombination von zwei zu zwei oder drei zu eins für den Down- und Upload zur Wahl stehen.[15]
z.B. Downlink (Netz zum Handy): 3 * 14,4 = 43,2 Kbit/s
Uplink (Handy zum Netz): 1 * 14,4 = 14,4 Kbit/s
Beide Stufen haben jedoch Nachteile. Der Wegfall von Fehlerbeseitigungsroutinen erhöht die Gefahr von Störungen, insbesondere an Zellrändern. Durch die Bündelung von Kanälen werden die in Ballungsräumen ohnehin knappen Bandbreiten zusätzlich eingeengt.[16] Da quasi vier „Gespräche“ gleichzeitig geführt werden, ist HSCSD ein sehr teures Verfahren für Netzbetreiber wie auch für Anwender nicht zuletzt deshalb, weil HSCSD keinen Always-on-Betrieb erlaubt. HSCSD lässt eine Geschwindigkeit der Datenübertragung von bis zu 57,6 Kbit/s zu, also das Vierfache der maximalen GSM-Rate von 14,4 Kbit/s und damit die Geschwindigkeit eines guten Modems im Festnetz.[17] HSCSD ist daher als Übergangstechnik bis zur Marktreife als ein deutlich leistungsfähigeres Verfahren zu sehen.
2.2.1.3 GPRS
Seit Anfang 2001 sind GPRS-Dienste in Deutschland in Betrieb. Das General Packet Radio Service (GPRS) ist ein auf GSM basierendes Protokoll, das sofortigen Zugang zum Datennetz erlaubt und die Verbindung permanent aufrechterhält. Im Gegensatz zu GSM, aber ähnlich bei HSCSD kommt bei GPRS eine Kanalbündelungstechnik zum Einsatz. GPRS ist, im Gegensatz zu GSM und HSCSD, die der leitungsvermittelten Übertragung (Circuit Switching) folgen, paketbasiert (Packet Switching) und daher gut für TCP/IP-Anwendungen geeignet. Während beim „Circuit Switching“ eine Route durch das Netzwerk exklusiv reserviert wird, ermöglicht es das „Packet Switching“, die bestehenden Netzwerke optimal auszulasten. Die zu übertragende Datenmenge wird in einzelne Pakete geteilt und pro Paket diejenige Route vom Sender zum Empfänger durch das Netzwerk gewählt, die die besten Übertragungsraten zu diesem Zeitpunkt bietet. Damit werden die vorhandenen Netzwerkkapazitäten besser ausgenutzt und höhere Datenübertragungsraten ermöglicht.[18]
Ein wesentlicher Unterschied von GPRS zu den anderen Übertagungstechnologien besteht darin, dass als Berechnungsbasis die übertragenen Datenmengen herangezogen werden und nicht mehr nach der benötigten Zeit. Nutzer von GPRS sind ständig mit dem Netz verbunden. Dadurch ist es nicht notwendig für jeden erneuten Zugriff eine Verbindung herzustellen. So werden zum Beispiel mobile Mitarbeiter durch die automatische Weiterleitung von e-Mails aktiv und zu jeder Zeit mit Informationen versorgt, ohne sich immer wieder einloggen zu müssen.[19] Dies unterscheidet GPRS von leistungsorientierten Systemen.
Durch die optimale Ausnutzung der Netzkapazität sind die Netzbetreiber in der Lage, das Senden und Empfangen von Daten durch die Umstellung vom bisherigen Circuit Switched Data auf paketvermittelte Datenübertragung von 9,6 Kbit/s im GSM-Netz auf 64 Kbit/s zu versechsfachen. Die grossen Geschwindigkeitsvorteile lassen sich durch ein neues Übertragungsverfahren erzielen. Dabei werden die Daten in einzelne Pakete zerlegt und in kleinen Portionen verschickt. Diese Pakete können getrennt voneinander an den Empfänger übertragen und von diesem wieder zusammengesetzt werden. So lassen sich die zur Verfügung stehenden Bandbreiten besser ausnutzen, als dies mit dem bisher eingesetzten Circuit Switched Data-Verfahren möglich war.[20] Ein technischer Nachteil bei GPRS liegt in der mangelnden Echtzeitfähigkeit, da die Datenpakete bei hoher Netzauslastung eine zu lange Zeit vom Sender zum Empfänger benötigen. Für Echtzeitanwendungen wie Sprachübertragung oder Videokonferenzen eignet sich GPRS daher wenig.[21]
2.2.1.4 EDGE
EDGE „Enhanced Data Rates for Global Evolution“ ist wie auch GPRS ein paketorientiertes Verfahren. EDGE ermöglicht Übertragungsraten von bis zu 384 Kbit/s und ist seit 2002 kommerziell verfügbar.[22] Diese hohe Bandbreite wird dabei durch ein Modulationsverfahren erreicht, wodurch die Datenübertragungsrate eines GSM-Kanals auf bis zu 48 Kbit/s erhöht werden. Durch Kanalbündelung von bis zu acht Kanälen lassen sich sogar 8*48 Kbit/s übertragen. Selbst bei Nutzung von vier Kanälen (192 Kbit/s) ist das Verfahren mehr als dreimal so schnell wie ein ISDN-Kanal (64 Kbit/s). Diese Übertragungsraten reichen aus, um z.B. Videokonferenzen durchzuführen. Das Problem liegt aber in der eingeschränkten Verfügbarkeit von GSM-Frequenzen.[23] EDGE wird wie auch GPRS nur als Übergangstechnologie zwischen bestehenden GSM-Netzen und den neuen Hochleistungsfunknetzen auf der Basis von UMTS angesehen.
[...]
[1] Als Endgeräte werden Mobiltelefone, Notebooks und PDAs bezeichnet.
[2] Vgl. Buckler, F.; Buxel, H. 2000, S.2
[3] Vgl. Siemens I and C, Mobile Business-Häufig gestellte Fragen, 2002, S.1
[4] Vgl. Diederich, B.; Lerner, T.; Lindemann, R.D.; Vehlen, R. 2001, S.31
[5] Zitiert nach: Zobel, J. 2001, S.3
[6] Zitiert nach: Hartmann, D. 2002, S.129
[7] Zitiert nach: Teichmann, R.; Lehner, F. 2002, S.200
[8] eigene Darstellung
[9] Vgl. Müller-Verse, F., Stand: 03.05.01
[10] Vgl. Müller-Verse, F., Stand: 03.05.01
[11] Vgl. Zivadinovic, D. 1999, S.186
[12] Vgl. Mobilkom austria, Stand: 06.11.01
[13] Vgl. Michelsen, D.; Schaale, A. 2002, S.31
[14] Vgl. Zivadinovic, D. 1999, S.186
[15] Vgl. Schreiber, G.A. 2002, S.54f
[16] Vgl. Schreiber, G.A. 2002, S.55
[17] Vgl. Teltarif, Stand: 25.01.02
[18] Vgl. Schreiber, G.A. 2000, S.39
[19] Vgl. Obermeier, H. 2001, S.72ff
[20] Vgl. Gneiting, S. 2000, S.20
[21] Vgl. Schreiber, G.A. 2002, S.55
[22] Vgl. Kafka, G. 2000, S62
[23] Vgl. Geer, R.; Gross, R. 2001, S.24f
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