Die Seminararbeit behandelt die Grundlagen von Private Equity und Venture Capital und skizziert, welche Finanzierungsmöglichkeit für welche Unternehmensstadien sinnvoll ist.
Unternehmen sind bemüht, finanziell eigenständig zu sein. Die Abhängigkeit von Hausbanken hat sich in Krisenzeiten als negativ dargestellt, da Banken im Zweifel keine neuen Kredite vergeben. Das bedeutet für Unternehmen, dass sie vom Fremdkapital zur Finanzierung von Ausgaben abgeschnitten sind beziehungsweise Fremdkapital nur zu hohen Konditionen aufnehmen können. Als Alternative existieren verschiedene Anlageinstrumente, welche oft an feste Zinsaufwendungen geknüpft sind. Eine andere Möglichkeit stellen Private Equity und Venture Capital dar. Unternehmen, welche nicht an einer Börse gelistet sind, ist der Weg zu alternativen Anlageinstrumenten wie Anleihen verschlossen. Mit Private Equity und Venture Capital bietet sich ihnen die Möglichkeit, Firmenanteile gegen Kapital zu tauschen. Erste Formen von Private Equity finden sich im 19. Jahrhundert in den USA. Als wegweisend ist die Gründung und Etablierung der NASDAQ als Börse für junge Wachstumsunternehmen zu nennen, da sie die Möglichkeit für Private Equity-Kapitalgeber bot, die erworbenen Unternehmensanteile schneller börslich zu verkaufen. Außerhalb der USA gestaltet sich die Entwicklung von Private Equity und Venture Capital schwierig. In Deutschland wurden im Jahr 2011 39 Milliarden Euro von mehr als 200 Private Equity-Gesellschaften verwaltet.1 In Zukunft sprechen Themen wie Basel III, Nachfolgeproblematiken und die Globalisierung für Private Equity, was ich im weiteren Verlauf belegen möchte.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Formelverzeichnis
1. Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Aufbau der Arbeit
2. Grundlagen
2.1 Definition
2.1.1 private Equity
2.1.2 Venture Capital
2.2 $EJUHQ]XQJ 3ULYDWH (TXLW\ 9HQWXUH &DSLWDO
2.3 Gründe für Private Equity / Venture Capital
3. Formen Private Equity
3.1 Early Stages
3.2 Expansion
3.3 Exit-Strategien
4. Bewertungsverfahren
4.1 DCF-Verfahren
4.2 Ertragswertverfahren
4.3 Venture Capital Methode
5. FaziW 10 Literaturverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Berechnung Ertragswert.
Formelverzeichnis
1. Einleitung
1.1 Problemstellung
Unternehmen sind bemüht, finanziell eigenständig zu sein. Die Abhängigkeit von Hausbanken hat sich in Krisenzeiten als negativ dargestellt, da Banken im Zweifel keine neuen Kredite vergeben. Das bedeutet für Unternehmen, dass sie vom Fremdkapital zur Finanzierung von Ausgaben abgeschnitten sind beziehungsweise Fremdkapital nur zu hohen Konditionen aufnehmen können. Als Alternative existieren verschiedene Anlageinstrumente, welche oft an feste Zinsaufwendungen geknüpft sind. Eine andere Möglichkeit stellen Private Equity und Venture Capital dar. Unternehmen, welche nicht an einer Börse gelistet sind, ist der Weg zu alternativen Anlageinstrumenten wie Anleihen verschlossen. Mit Private Equity und Venture Capital bietet sich ihnen die Möglichkeit, Firmenanteile gegen Kapital zu tauschen. Erste Formen von Private Equity finden sich im 19. Jahrhundert in den USA. Als wegweisend ist die Gründung und Etablierung der NASDAQ als Börse für junge Wachstumsunternehmen zu nennen, da sie die Möglichkeit für Private Equity-Kapitalgeber bot, die erworbenen Unternehmensanteile schneller börslich zu verkaufen. Außerhalb der USA gestaltet sich die Entwicklung von Private Equity und Venture Capital schwierig. In Deutschland wurden im Jahr 2011 39 Milliarden Euro von mehr als 200 Private Equity- Gesellschaften verwaltet.1 In Zukunft sprechen Themen wie Basel III, Nachfolgeproblematiken und die Globalisierung für Private Equity, was ich im weiteren Verlauf belegen möchte.
1.2 Aufbau der Arbeit
Im Rahmen dieser Seminararbeit sollen zunächst Private Equity und Venture Capital definiert werden sowie die Unterschiede aufgezeigt werden um herauszustellen, welche Finanzierungsform für welche Zwecke herangezogen wird. Im Anschluss wird dies anhand der verschiedenen Entwicklungsstadien einer Unternehmung detailliert erörtert. Weiter soll dargestellt werden, wie Private Equity- und Venture Capital-Gesellschaften bei der Unternehmensbewertung vorgehen. Zuletzt soll ein Zukunftsausblick für beide Finanzierungsformen gegeben werden sowie ein Fazit gezogen werden.
2. Grundlagen
2.1 Definition
2.1.1 Private Equity
Private Equity bezeichnet Finanzinvestitionen durch einen darauf spezialisierten Fonds. Dabei wird fast ausschließlich in nicht börsennotierte Unternehmen Kapital investiert. Die Motivation für die Hereinnahme eines Private Equity-Investors durch die Unternehmenseigner ist oftmals die Verbesserung des Kapitals. Die Motivation auf Seiten des Fonds ist der Glaube, dass die Firma, in Zukunft erhebliche Gewinnsteigerungen erzielen wird.2 Neben dem Kapital bringen Private Equity- Investoren ihr Know-How ein. Bei dem eingebrachten Kapital handelt es sich um Eigenkapital. Eigenkapital steht unbefristet zur Verfügung und umgekehrt formuliert es für den Investor einen Anspruch auf eine Rolle in der Führung des Unternehmens respektive ein Mitspracherecht sowie an einer Teilnahme am Wertzuwachs. Für die Firma ergibt sich somit der Vorteil, zu besseren Konditionen Fremdkapital aufnehmen zu können. Die gestärkte Eigenkapitalposition wirkt sich konditionsmindernd aus und erhöht die Sicherheit auf Seiten des Kapitalgebers, weil Eigenkapital eine Haftungsfunktion besitzt. In Ausnahmefällen investieren Private Equity-Fonds in bereits börsennotierte Unternehmen. Das verfolgt den Zweck, niedrige Börsenbewertungen auszunutzen. Hierbei wird eine Firma aufgekauft, von der Börse genommen, umstrukturiert und anschließend komplett oder in Einzelteilen mit Profit veräußert.3
2.1.2 Venture Capital
Venture Capital ist ein Teilbereich des Private Equity und bezieht sich auf das Segment junger Wachstumsunternehmen. Wörtlich übersetzt bedeutet der Begriff Wagniskapital. Die betreffenden Unternehmen besitzen hohes Wachstumspotential, welches in Ermangelung an finanziellen Mitteln noch nicht gehoben worden ist. In der Regel werden Venture Capital-Gesellschaften die entsprechenden Unternehmen beraten und stellen ihr Know-How zur Verfügung. Sie besitzen außerdem umfangreiche Kontroll- und Mitspracherechte. Firmen, welche für Venture Capital-Gesellschaften interessant sind, befinden sich in der Seed Stage, Early Stage oder Expansion Stage. Die Stadien beschreiben frühe Entwicklungsstufen einer Firma, worauf im späteren Verlauf eingegangen wird. Daraus ergibt sich, dass in den ersten Jahren keine Rückflüsse zu erwarten sind, da die genannten Stufen am Anfang der Unternehmensentwicklung liegen. Die Vergütung für die Kapitalgeber erfolgt erst bei Veräußerung der Unternehmensanteile, welche bei Erfolg überdurchschnittlich gestiegen sein sollten. Bei Misserfolg kann es zum Totalverlust kommen; etwa dann, wenn das junge Wachstumsunternehmen am Markt generell scheitert.4 Venture Capital-Beteiligungen sind Minderheitsbeteiligungen, da die Unternehmung mehrheitlich beim Gründer verbleiben soll.5
2.2 Abgrenzung Private Equity / Venture Capital
Venture Capital-Gesellschaften treten früher als Private Equity-Investoren auf. Dadurch ist das aufgewendete Kapital geringer, das Risiko zugleich aber höher. Private Equity- Investoren erscheinen in der Regel erst in der Bridge-Stage (im nächsten Abschnitt erörtert). Außerdem kann Private Equity Eigenkapital mit aufgenommenem Fremdkapital vermischen, was bei Venture Capital nicht möglich ist. Zusammenfassend kann man sagen, dass Private Equity-Investoren in Firmen mit geringerem Risiko, hohem Potential, hohem Finanzierungsaufwand und einer gewissen Stabilität investieren. Venture Capital ist insgesamt vom Aufwand und der Entwicklung vor Private Equity anzusiedeln, da die Zielunternehmen erheblich kleiner und nicht so weit vorangeschritten sind.6 Während Private Equity-Investments in der Beteiligungsdauer je nach Fall variieren, spricht man bei Venture Capital von 4-8 Jahren. Die Managementunterstützung ist bei Venture Capital höher, man spricht hier von intensiver Betreuung beziehungsweise „Hands-on“. Im Gegensatz dazu bezeichnet man die Betreuung durch Private Equity-Gesellschafter als „Hands-off 7 Besondere Formen, welche zwischen Venture Capital und Private Equity eingeordnet werden können, sind Business Angels und Corporate Venture Capital. Business Angels sind vermögende Privatleute und umgehen Private Equity-Investoren oder andere Finanzintermediäre und investieren direkt in eine Unternehmung. Das eingesetzte Kapital ist geringer als bei Venture Capital-Gesellschaften.8 Business Angels investieren nicht nur Kapital, sondern fördern das junge Unternehmen durch ihre Kontakte. Deshalb werden Investitionen von Business Angels als„smart capital“ bezeichnet.9 Corporate Venture CapitalGesellschaften sind institutionelle Investoren, die im Start-Up eine Möglichkeit zur Ergänzung der eigenen strategischen Ziele sehen. Ihr Motiv ist folglich neben der Rendite eine Weiterentwicklung des eigenen Unternehmens.10
2.3 Gründe für Private Equity / Venture Capital
Für Private Equity beziehungsweise Venture Capital gibt es mehrere Gründe. Der aktuellste Grund ist Basel III. Basel III sieht vor, die Eigenkapitalquoten der Banken zu steigern, was bedeutet, dass Banken weniger Kapital verleihen können. Daraus ergibt sich für Unternehmen, dass sie strenger bewertet werden. Das kann höhere Kosten respektive geringere Kreditvolumina zur Folge haben. Für Unternehmen, welche potentiell für Private Equity-Investoren interessant sind, ist es bereits heutzutage kompliziert, Fremdkapital aufgrund der Ratings aufzunehmen. Dieser Umstand wird durch Basel III verschärft. Ein weiterer Grund ist die Nachfolgeproblematik. Mittelständische Unternehmen sind oft Familienbetriebe. Wenn der Gründer in Ruhestand geht, folgt ein Familienmitglied und übernimmt die Leitung der Firma. Das kann problematisch sein, wenn kein geeignetes Familienmitglied bereitsteht oder Interesse an einer Geschäftsweiterführung zeigt. Dann werden Private Equity Investoren beauftragt, das Unternehmen fortzuführen; entweder durch Übernahme eines externen Managements oder durch Verkauf an das bisherige, nicht familiäre Management. Weiterhin ist die Globalisierung zu nennen, die zu intensiverem Wettbewerb führt. Wenn ein kleines Unternehmen bestehen will, muss es innovativ sein und wird dennoch Schwierigkeiten haben, das erforderliche Kapital aufzunehmen. Damit die Firmenexistenz nicht bedroht ist, schalten sich Private Equity-Investoren ein. Wenn man sich den Bereich der Seed Stage ansieht fällt auf, dass viele Branchen Subventionen der öffentlichen Hand erhalten. Aufgrund der Überschuldung der Eurozone kann davon ausgegangen werden, dass Einschnitte die Konsequenz sind.11
[...]
1 Vgl. Bouè u.a. (2012), S. 15 ff.
2 Vgl. Bouè u.a. (2012), S. 23.
3 Vgl. Bouè u.a. (2012), S. 43.
4 http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/venture-capital.html
5 Vgl. Brehm (2012), S. 6 f.
6 Vgl. Brehm (2012), S. 7.; Leopold u.a. (2003), S. 6 f.
7 Vgl. Geigenberger (1999), S. 4.
8 Vgl. Leitinger u.a. (2000), S. 122.
9 http://www.business-on.de/business-angel-existenzgruender-definition-erklaerung-ba-beteiligung- _id31919.html
10 Vgl. Boué u.a. (2012), S. 44.
11 Vgl. Bouè (2012), S. 19 ff.
- Quote paper
- Patrick Käseberg (Author), 2012, Private Equity vs. Venture Capital, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/207605
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