1. Einleitung
Akademisch qualifizierte Fachkräfte in den sogenannten MINT-Fächern
haben hinsichtlich wirtschafts- und innovationspolitischer Aspekte eine
entscheidende Bedeutung. Deshalb fungieren verschiedene Wirtschaftsinitiativen
mit dem Ziel, die Bildung in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften
und Technik auszubauen und qualitativ zu stärken. Eine breite
Grundqualifikation ist Voraussetzung dafür, um auf Veränderungsprozesse
in der Arbeitswelt, die durch eine immer größer werdende Beschleunigung
gekennzeichnet sind, flexibel reagieren zu können.
Die Berufsbezeichnung "Ingenieur/Ingenieurin" ist in der Bundesrepublik
Deutschland gesetzlich geschützt. Ingenieur ist die Berufs- und Standesbezeichnung
für wissenschaftlich ausgebildete Fachkräfte auf einem technischem
Fachgebiet.
In den Medien wird seit einigen Jahren immer wieder kontrovers darüber
diskutiert, dass es in Deutschland zu wenig ausgebildete technische Fachkräfte
bzw. einen Ingenieurmangel gibt.
Obwohl das Angebot zur Berufsorientierung immer weiter ausgebaut wurde,
scheint die Berufs- und Studienwahl von einem zunehmenden Orientierungsbedarf
sowie von Entscheidungsunsicherheiten gekennzeichnet zu
sein. Verlängerte Suchphasen und eine steigende Anzahl von Ausbildungsund
Studienabbrüchen sind kennzeichnend.
Die aktuellen Studenten- und Absolventenzahlen ingenieurwissenschaftlicher
Studiengänge weisen ebenfalls auf einen verstärkten Mangel an jungen
Ingenieuren hin. In der Literatur finden sich zahlreiche Ausführungen zu
dem Thema Ingenieurmangel auf der einen Seite und dem Thema arbeitslose
Ingenieure auf der anderen Seite. Die Autorin ist selbst von Beruf Diplombauingenieurin
und verfolgt dieses Thema schon seit geraumer Zeit mit
großem Interesse. Diese Erfahrungen sind der Ausgangspunkt, von dem aus
das Forschungsthema gewählt wurde.
Zur besseren Lesbarkeit wurde in der Hausarbeit vorwiegend die männliche
Form angewendet, gemeint sind aber immer beide Geschlechter gleichermaßen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Grundlagen der Forschung mit Theoriebezug und Begriffsdefinition
- 3. Entwicklung der Forschungsfrage und der Hypothesen
- 4. Betrachtungen zu qualitativen Methoden
- 5. Methodenauswahl
- 5.1 Problemzentriertes Interview (PZI)
- 5.2 Grounded Theory (GT)
- 6. Datenerhebung
- 6.1 Durchführung des Interviews
- 6.2 Transkription des Interviews
- 7. Datenauswertung
- 7.1 Kodieren
- 7.2 Theoriebezug
- 8. Fazit und Ausblick
- 9. Literaturverzeichnis
- 10. Anhang
- Leitfaden
- Transkription des Interviews
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit untersucht den Einfluss des Berufseinstieges von IngenieurInnen auf ihre weitere Berufskarriere. Die Arbeit befasst sich mit der Frage, inwieweit die ersten beruflichen Erfahrungen und der Einstieg in den Arbeitsmarkt die spätere Karriereentwicklung und Spezialisierung von IngenieurInnen beeinflussen. Im Zentrum der Untersuchung stehen die Herausforderungen und Chancen, die mit dem Übergang vom Studium in den Beruf verbunden sind, und wie diese den Werdegang von IngenieurInnen prägen.
- Der Einfluss des Berufseinstieges auf die Karriereentwicklung von IngenieurInnen
- Herausforderungen und Chancen des Übergangs vom Studium in den Beruf
- Die Rolle von ersten Berufserfahrungen bei der Spezialisierung und beruflichen Entwicklung
- Der Zusammenhang zwischen dem Berufseinstieg und der individuellen Karriereplanung
- Der Einfluss von Veränderungen im Tätigkeitsprofil und dem Bedarf an Ingenieuren auf die Berufskarriere
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit stellt den Forschungsgegenstand vor und beleuchtet die Bedeutung von MINT-Fächern für die Wirtschaft und Innovation. Es werden die Herausforderungen des Fachkräftebedarfs im Ingenieurbereich und die aktuelle Diskussion über den Ingenieurmangel in Deutschland thematisiert. Die Autorin beleuchtet den Zusammenhang zwischen dem Berufseinstieg und der Studienwahl sowie den Herausforderungen der Berufsorientierung im Hinblick auf verlängerte Suchphasen und Studienabbrüche.
Kapitel 2 widmet sich den theoretischen Grundlagen der Forschung und stellt die Individualisierungstheorie von Ulrich Beck vor. Es werden die drei Dimensionen der Individualisierung – Freisetzungs-, Entzauberungs- und Reintegrationsdimension – erläutert und ihre Bedeutung für die berufliche Entwicklung von IngenieurInnen im Kontext des Arbeitsmarktes diskutiert.
Kapitel 3 beschreibt die Entwicklung der Forschungsfrage und der Hypothesen. Es werden aktuelle Zahlen und Studien zum Ingenieurbedarf in Deutschland und zum Fachkräfteengpass präsentiert, sowie die kontroversen Diskussionen in den Medien zum Thema Ingenieurmangel beleuchtet.
Kapitel 4 fokussiert auf die Betrachtung qualitativer Methoden und erläutert die Notwendigkeit und Eignung qualitativer Ansätze zur Untersuchung des Forschungsgegenstandes.
Kapitel 5 befasst sich mit der Auswahl der Methoden. Es werden zwei qualitative Methoden, das problemzentrierte Interview (PZI) und die Grounded Theory (GT), vorgestellt und ihre Relevanz für die Untersuchung des Einflusses des Berufseinstieges auf die Karriereentwicklung von IngenieurInnen dargelegt.
Kapitel 6 beschreibt die Durchführung der Datenerhebung. Es werden die einzelnen Schritte des Interviews und die Transkription der Interviews dargestellt.
Kapitel 7 widmet sich der Datenauswertung. Es werden die Methoden des Kodierens und der Einordnung der Daten in den theoretischen Rahmen der Arbeit erläutert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themengebiete Berufseinstieg, Ingenieurberuf, Karriereentwicklung, Individualisierungstheorie, qualitative Methoden, Problemzentriertes Interview, Grounded Theory, MINT-Fächer, Fachkräftebedarf, Ingenieurmangel und Berufsorientierung.
- Arbeit zitieren
- Anne Fischer (Autor:in), 2012, Der Einfluss des Berufseinstieges bei IngenieurInnen auf die weitere Berufskarriere, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/207438